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Veröffentlicht am 02.04.2024

Ein unschlagbares Team

Tödlicher Duft
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In der berühmten Parfümerie Fragonard wird der „König der Düfte“ Eric Sentir tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich mit blutroten Kamelien Blüten. Commissaire Louis Campanard übernimmt ...

In der berühmten Parfümerie Fragonard wird der „König der Düfte“ Eric Sentir tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich mit blutroten Kamelien Blüten. Commissaire Louis Campanard übernimmt mit Hilfe des jungen Polizisten Pierre Olivier die Ermittlungen. Um in die geheimnisvolle Welt der Düfte abtauchen zu können, holt sich Campanard Unterstützung durch die Polizeipsychologin Linda Delacours, die sich Undercover auf die Suche nach dem Mörder machen soll. Wird dieses Ermittlertrio den Täter stellen können?
Tödlicher Duft ist der erste Teil von Renè Anour’s Provence-Krimireihe. Der Autor entführt uns in das beschauliche französische Städtchen Grasse und verwöhnt den Leser mit einer malerischen Kulisse.
Die Ermittlungen wurden mit einem fesselnden Schreibstil spannend erzählt, doch auch der Humor kam dabei nicht zu kurz. Verschiedene Hinweise, aber auch falsche Fährten laden hier zum Miträtseln ein.
Campanard ist ein etwas schrulliger Ermittler mit einem Faible für grellbunte Hawaiihemden und einer Abneigung gegenüber Autos. Jedoch sollte man ihn nicht unterschätzen, denn er kann knallhart ermitteln. Der junge Polizist Pierre ist ein liebenswerter Charakter, über den wir allerdings noch nicht viel erfahren.
Durch die Undercover-Arbeit von Linda Delacours bekommt der Leser eine Vielzahl an interessanten Informationen aus der Welt der Düfte. Die drei zusammen ergeben ein sympathisches und unschlagbares Ermittlertrio und ich bin schon sehr gespannt auf ihren nächsten gemeinsamen Fall und auf ihre weitere persönliche Weiterentwicklung.

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Veröffentlicht am 28.03.2024

Gesellschaftskritisch

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Mira Möchhagen setzt sich mit ihrem Instagram-Account für das Wohl der Nutztiere ein. Als sie brutal ermordet, gehäutet und wie Schlachtvieh ausgenommen in ihrer Wohnung gefunden wird, vermutet die Polizei ...

Mira Möchhagen setzt sich mit ihrem Instagram-Account für das Wohl der Nutztiere ein. Als sie brutal ermordet, gehäutet und wie Schlachtvieh ausgenommen in ihrer Wohnung gefunden wird, vermutet die Polizei den Täter unter den zahlreichen Hatern im Internet. Als weitere Opfer auftauchen, steht die Hamburger Mordkommission vor einem Rätsel.
Agonie ist der zweite Thriller mit dem Ermittlerteam Jagoda Milosevic und Vincent Frey. Man muss nicht zwingend den ersten Teil gelesen haben, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen, allerdings gibt es anfangs immer wieder Rückblicke und Informationen zum Vorgänger.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen mit einem angenehmen Erzähltempo. Die beschriebenen Szenen sind teilweise recht brutal und blutig, daher ist dieses Buch nichts für Zartbesaitete. Hinter dem Pseudonym Lea Adam stehen die Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer, sie haben mit Agonie einen gesellschaftskritischen Thriller geschrieben, der auf die erschütternden Zustände in der Fleischindustrie hinweist.
Die Story hat mir gut gefallen, jedoch fehlte mir hier ein bisschen der Nervenkitzel. Durch eingeschobene kursiv geschriebene Kapitel waren die Tathintergründe und der Täter schnell bekannt, hier hätte ich gern mit den Ermittlern länger mitgerätselt.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Hamburg-Krimi mit viel Lokalkolorit

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Im Hamburger Hafen wird der Kapitän Dominic Lutteroth tot auf seiner Barkasse gefunden. Als LKA Beamtin Jonna Jacobi die Ermittlungen aufnimmt, kommt die Vermutung auf, dass das Tatmotiv bei der Konkurrenz ...

Im Hamburger Hafen wird der Kapitän Dominic Lutteroth tot auf seiner Barkasse gefunden. Als LKA Beamtin Jonna Jacobi die Ermittlungen aufnimmt, kommt die Vermutung auf, dass das Tatmotiv bei der Konkurrenz der Hafenrundfahrten. Doch ist der Fall so einfach zu lösen? Unterstützung bekommt Jonna vom Wasserschutzpolizisten Tom Bendixen.

Der erste Fall führt die beiden in die Tiefen des Hamburger Hafens mit seinen eigenen Regeln und Geheimnissen.
Bei dem Autorenehepaar Kästner merkt man sofort, dass sie ihre Liebe zur Hafenstadt in den ersten Teil ihrer neuen Krimi-Serie "Wasserschutzpolizei Hamburg" einfließen lassen haben. Mit großer Leichtigkeit haben die beiden das besondere Hafenflair zu Papier gebracht. Sehr atmosphärisch werden die Landungsbrücken, das Hafenbecken, die Schiffe und einzelne Gebäude beschrieben, sodass man beim Lesen sofort die Seeluft in der Nase hatte.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Immer wieder neue Ereignisse treiben die Geschichte stetig voran und die Ermittlungsarbeiten laden zum Miträtseln ein. Alle Charaktere wirken realitätsnah, doch bei einigen hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht. Gefallen haben mir aber die Einsichten in das Privatleben der Hauptprotagonisten, die noch einige Spekulationen für die Folgebände zulassen.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Fesselnder Auftakt einer neuen Reihe

Kaltblütige Lügen
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Ein Serienmörder treibt schon seit Jahrzehnten sein Unwesen in San Diego. Seine Opfer sind mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt. Als Detective Kit McKittrick vom San Diego Police Department einen Hinweis ...

Ein Serienmörder treibt schon seit Jahrzehnten sein Unwesen in San Diego. Seine Opfer sind mit pinkfarbenen Handschellen gefesselt. Als Detective Kit McKittrick vom San Diego Police Department einen Hinweis auf einen möglichen weiteren Mordfall erhält, hofft sie auf neue Spuren um endlich den Mörder zur Strecke bringen zu können. Als anonymer Hinweisgeber entpuppt sich schnell der Psychologe Sam Reeves der sofort unter Verdacht gerät.
Kit kümmert sich besonders um Fälle mit verschwundenen Mädchen, seit sie selbst zu den Hinterbliebenen gehört. Vor Jahren verschwand ihre Pflegeschwester Wren und die Polizei hat sich bei den Ermittlungen nicht mit Ruhm bekleckert. Sie waren der Ansicht, das Mädchen wäre eine Ausreißerin und würde schon wieder auftauchen.

Die Autorin hat einen einzigartigen Schreibstil, der mich immer von der ersten Seite an fesseln kann, man ist sofort mitten im Geschehen. Mir gefällt die Figurenzeichnung in diesem Auftakt zu ihrer neuen Thriller-Serie. Kit als Hauptprotagonistin ist mir sympathisch, ihre Art auf die Menschen einzugehen ist sehr mitfühlend. Ihre private Hintergrundgeschichte geht mir richtig zu Herzen und ich freue mich darauf, noch mehr über sie zu erfahren. Baz ist ein erfahrener Partner und der Ruhepol an ihrer Seite. Aber auch alle anderen Charaktere wurden hier authentisch gut in Szene gesetzt.

Durch immer mehr Informationen steigt die Spannung stetig an. Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen der Ermittlungsschritte, die mich als Leser mitfiebern ließen, bis zu einer Auflösung des Falls, die ich so nicht erwartet hätte. Für einen Thriller fehlte mir ein wenig das gewisse Etwas, das Buch hat mir trotzdem gefallen, ich würde es allerdings eher als Krimi bezeichnen.

Wer bereits Thriller von Karen Rose kennt, der weiß, dass sich in ihren Büchern auch immer eine Romanze entwickelt. Auch in „Kaltblütige Lügen“ ist dies der Fall, allerdings diesmal auf eine langsamere Art als sonst, aber Fortsetzung folgt…

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Künstliche Erlebniswelt

Die Burg
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Auf der alten verfallenen Burg Greiffenau hat der Milliardär Nevio eine riesige Escape-Room-Landschaft geschaffen, die von einer KI generiert wird. Zum Testlauf hat er verschiedene Personen eingeladen, ...

Auf der alten verfallenen Burg Greiffenau hat der Milliardär Nevio eine riesige Escape-Room-Landschaft geschaffen, die von einer KI generiert wird. Zum Testlauf hat er verschiedene Personen eingeladen, die später für sein liebstes Projekt Werbung machen sollen. Jeder teilt der KI seine Wünsche anhand ein paar Stichworten mit und schon kann das Spiel beginnen. Doch niemand hat damit gerechnet, dass „Kismet“ außer Kontrolle gerät. Was als Spaß beginnt, wird bald tödlicher Ernst.

Die Handlung spielt sich hauptsächlich in den Katakomben und unterirdischen Gängen der Burg ab. Hier steht Maxim im Vordergrund, der selbst Besitzer eines Escape-Room-Unternehmens ist. Er wird von Kismet erbarmungslos von einer Spielszene zur nächsten gejagt. Die Rätsel zum Öffnen der jeweiligen Türen sind nicht besonders anspruchsvoll und geraten eher in den Hintergrund. Atemberaubend sind allerdings die phantasievoll und komplex gestalteten Szenen bei denen man leicht vergessen kann, dass es sich dabei nur um Illusionen handelt. Sie schaffen eine gruselige und düstere Atmosphäre, dadurch ist eine permanente Bedrohung sehr präsent.

Aus der zweiten Perspektive, die Beobachter außerhalb der Burg, hätte meiner Meinung nach mehr gemacht werden können. Hier blieb einiges ein bisschen unverständlich. Auch alle anderen Spieler waren eher nebensächlich. Im Ganzen hätte ich mir auch mehr Charakterzeichnung gewünscht.

Das hochaktuelle Thema KI hat die Autorin mit ihrem einzigartigen Erzählstil absolut fesselnd präsentiert. Ein Thriller mit Gänsehautfeeling und Nervenkitzel.

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