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Veröffentlicht am 10.11.2021

Von unsichtbaren Menschen und geplatzten Träumen

Wenn ich wiederkomme
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Absolut eindrucksvoller Roman mit wichtiger Message

Die Mutter Daniela verlässt ohne Vorwarnung ihre Familie, um in Italien als Pflegekraft zu arbeiten und dadurch die finanzielle Lage der Familie zu ...

Absolut eindrucksvoller Roman mit wichtiger Message

Die Mutter Daniela verlässt ohne Vorwarnung ihre Familie, um in Italien als Pflegekraft zu arbeiten und dadurch die finanzielle Lage der Familie zu verbessern. Sie möchte ihren Kindern Manuel und Angelica ein Studium ermöglichen, damit sie es einmal besser haben. Wir lernen die Familie in den einzelnen Abschnitten näher kennen und erfahren mehr über die Probleme, die diese drastische Entscheidung der Mutter mit sich bringt. Eins ist sicher: jeder in der Familie hat sein Päckchen zu tragen und muss schnell lernen, viel Verantwortung zu übernehmen. Außerdem gibt uns Danielas Sicht einen bedrückenden Einblick in den anstrengenden und einseitigen Alltag einer ausländischen Pflegekraft in Italien. Es wird deutlich, wie unsichtbar und allein sich diese Menschen fühlen und wie wenig Aufmerksamkeit ihnen geschenkt wird. Sie verliert zunehmend ihre eigene Identität, um ihre Familie finanziell abzusichern. Der Preis, den die Familie dafür zahlt, ist hoch.

Meine Meinung:

Marco Balzano beschreibt eindringlich die Geschichte einer rumänischen Familie, die stellvertretend für zahlreiche ähnliche Schicksale aus Osteuropa steht. Die Aufteilung in drei Teile, die jeweils aus der Perspektive eines anderen Familienmitglieds geschildert werden, fand ich sehr stark. Die charakterlichen Unterschiede sowie die Art und Weise, wie die Familienmitglieder mit der Situation umgehen, werden auch durch Balzanos jeweiligen Schreibstil in den drei Abschnitten deutlich. Allerdings hätte ich mir stellenweise einen noch tieferen Einblick in die Gefühlswelt und Gedanken der Protagonisten gewünscht. Der Autor greift ein enorm wichtiges Thema auf, welches zum Nachdenken anregt. Mich hat das Buch außerdem dazu gebracht mich mit dem Thema noch weiter auseinanderzusetzen und zu recherchieren. Ich hatte die Begriffe „Italienkrankheit“ und „Eurowaisen“ davor noch nie gehört. Das war mein erstes Buch von Marco Balzano und ich bin insgesamt sehr begeistert. Ich mochte den klaren Schreibstil sehr. Selten habe ich mir so viele Stellen markiert, die unter die Haut gehen.

Fazit: Klare Leseempfehlung für diesen beeindruckenden Roman!

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Eine Geschichte über Familie und Liebe, Schicksal sowie untrennbare Verbindungen

Hallo, du Schöne
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"Hallo, du Schöne" ist eine wahnsinnig schöne und tragische Familiengeschichte und gleichzeitig eine Neuinterpretation des Klassikers „Little Women“. Im Mittelpunkt stehen die vier Padavano-Schwestern, ...

"Hallo, du Schöne" ist eine wahnsinnig schöne und tragische Familiengeschichte und gleichzeitig eine Neuinterpretation des Klassikers „Little Women“. Im Mittelpunkt stehen die vier Padavano-Schwestern, die unzertrennlich sind und gemeinsam in Pilsen (Chicago) aufwachsen. Der Roman spielt zwischen 1960 und 2008 und nimmt uns Leser*innen mit, um die Verwobenheiten und Geheimnisse innerhalb der Padavano-Familie kennenzulernen. Jede der Schwestern (Julia, Sylvie, Cecelia, Emeline) ist einzigartig – ich habe sie alle während des Lesens ins Herz geschlossen. Zunächst scheint alles perfekt, als Julia sich in den basketballvernarrten William Waters verliebt und mit ihm zusammen zieht. Wir begleiten die Familie über Jahrzehnte hinweg und durchleben mit ihnen Höhen und Tiefen sowie verschiedene Schicksalsschläge. Mein Fazit nach den knapp 500 Seiten: Ann Napolitanos großartiger Familienroman lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Außerdem hat mich die Geschichte bestens unterhalten, die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich wollte die Welt der Padavanos am liebsten gar nicht mehr verlassen. Insgesamt eine traurig-schöne und mitreißende Familiengeschichte, die ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Sehnsuchtsort Mexiko

Der weiße Fels
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"Der weiße Fels" von Anna Hope (wunderbar übersetzt von Eva Bonné und erschienen im Hanser-Verlag) ist ein ganz wundervoller Roman, auf den man sich jedoch auch einlassen muss.

Über verschiedene Zeitstränge ...

"Der weiße Fels" von Anna Hope (wunderbar übersetzt von Eva Bonné und erschienen im Hanser-Verlag) ist ein ganz wundervoller Roman, auf den man sich jedoch auch einlassen muss.

Über verschiedene Zeitstränge sind die Schicksale von vier unterschiedlichen Personen miteinander verbunden. Sie alle vereint das zentrale Motiv dieses Romans, der weiße Fels, ein Wallfahrtsort im tiefsten Mexiko. Die unterschiedlichen Erzählstränge werden nacheinander gereiht und nach dem Erreichen des Felsen in der Mitte des Buches geht es in gegensätzlicher Reihenfolge der Perspektiven bis zum Ende hin. Wir begegnen einer Schriftstellerin im Jahr 2020, die zusammen mit ihrer Tochter und dem frisch getrennten Ehemann sowie zahlreichen Mitreisenden in einem Van zum weißen Fels unterwegs sind (und das während des Ausbruchs der Corona-Pandemie).
Der Sänger (1969) ist stark an Jim Morrison angelehnt - diese Perspektive hat mir fast am besten gefallen. Außerdem treffen wir auf ein Mädchen eines indigenen Stammes (1907), das auf einem Sklavenschiff von Soldaten entführt wird sowie auf einen Leutnant im Jahr 1775. Der weiße Fels ist für alle sowohl Ziel als auch Sehnsuchtsort sowie ein Symbol für Ängste.

Ich habe zu Beginn etwas gebraucht, um reinzukommen. Insgesamt hat mir der Roman aber sehr gut gefallen. "Der weiße Fels" hat eine ganz besondere Melodie. Das Buch breitet eine ganz besondere Stimmung aus, wie ein Song. Anna Hope hat mich mit ihrer Erzählweise begeistert und ich habe den Roman sehr genossen.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Ein dystopischer Roman - erschreckend nahe an der Realität!

Unsre verschwundenen Herzen
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Ich habe zwar schon zwei weitere Romane der Autorin im Bücherregal stehen, jedoch war das neueste Werk von Celeste Ng schließlich das erste, das ich auch tatsächlich gelesen habe.
Der dystopische Roman ...

Ich habe zwar schon zwei weitere Romane der Autorin im Bücherregal stehen, jedoch war das neueste Werk von Celeste Ng schließlich das erste, das ich auch tatsächlich gelesen habe.
Der dystopische Roman erzählt quasi eine alte Geschichte in neuem Gewand. Amerikaner chinesischer Abstammung werden verschmäht. Wir folgen dem Jungen Bird, der auf der Suche nach seiner Mutter (einer Dichterin) ist, die sich dem vorherrschenden autoritären Regime (PACT) in den USA widersetzt.
Die Autorin schafft es fast durchgängig den Spannungsbogen zwischen Macht, Rassismus und Diskriminierung in einer durchwegs ungerechten und bedrohlichen Welt aufrecht zu erhalten. Mit dem 12-jährigen Bird im Mittelpunkt ist ihr die Zeichnung einer sehr authentischen Figur gelungen. „Unsre verschwundenen Herzen“ ist für mich insgesamt ein äußerst glaubwürdiger Roman, der mir mit seiner erschütternden Geschichte sehr nahe ging. Die Story ist meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt und das Buch sehr solide geschrieben, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle einige Längen und zu viele Details hat (daher leider ein Stern Abzug). Ich habe nun noch mehr Lust, endlich die anderen Werke der Autorin zu lesen (insbesondere „Kleine Feuer überall“)!

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Spiel, Satz, Sieg: Taylor Jenkins Reid did it again!

Carrie Soto is Back
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Carrie Soto ist 37, als sie die Entscheidung trifft, ihren Rekord auf dem Tennisplatz zu verteidigen und erneut bei allen Grand Slam Turnieren gegen weitaus jüngere Konkurrentinnen anzutreten. „Die Kampfmaschine“, ...

Carrie Soto ist 37, als sie die Entscheidung trifft, ihren Rekord auf dem Tennisplatz zu verteidigen und erneut bei allen Grand Slam Turnieren gegen weitaus jüngere Konkurrentinnen anzutreten. „Die Kampfmaschine“, wie sie von der Presse genannt wird, möchte als ewige Legende in die Geschichtsbücher eingehen und wir begleiten sie durch ein hartes Jahr des Trainierens und Vorbereitens auf das große Ziel sowie später die einzelnen Turniere. Sie kann einfach nicht genug davon bekommen, Spiele zu gewinnen.

Besonders gut hat mir die Entwicklung der Beziehung zwischen Carrie und ihrem Vater Javier (der aus Argentinien stammt und gleichzeitig auch ihr Trainer ist) gefallen. Carrie ist eine wahnsinnig starke und ehrgeizige Frau. Jedoch tut sie mir auch ein wenig Leid, da sie ihr komplettes Leben dem Tennis-Sport gewidmet hat und bereits als Kind nichts Anderes kennt. Während der ganzen Story habe ich komplett mitgefiebert und obwohl mich Tennis eigentlich gar nicht so sehr interessiert, war ich von Anfang an total gebannt und bei jedem Match mittendrin.

Die Autorin schafft es jedes Mal, mich komplett in die Geschichte hinein zu ziehen. Wieder einmal konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Sie hat einen sehr angenehmen und mitreißenden Schreibstil und schafft es erneut, eine ganz bestimmte Atomsphäre zu schaffen.

Insgesamt hat mich Taylor Jenkins Reids neuester Roman wieder bestens unterhalten, auch wenn das Buch aus meiner Sicht nicht ganz mit „Malibu Rising“ oder „Daisy Jones & the Six“ mithalten konnte.

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