Festival der Allegorien
Nachdem der erste Band „Belladonna“ mit einem fulminanten Ende aufwartete, katapultiert uns nun „Foxglove“ zurück zu Signa Farrow nach Thorn Grove. Und wieder einmal gibt es einen Mord aufzuklären, denn ...
Nachdem der erste Band „Belladonna“ mit einem fulminanten Ende aufwartete, katapultiert uns nun „Foxglove“ zurück zu Signa Farrow nach Thorn Grove. Und wieder einmal gibt es einen Mord aufzuklären, denn Lord Wakefield hat nach dem Genuss eines mit Gift versetzten Getränks das Zeitliche gesegnet, und ausgerechnet Signas Onkel Elijah Hawthorne steht unter Mordverdacht.
Auch dieses Mal entführt uns die Erzählung in eine üppige Fantasy-Welt von Adeligen mit großartigen Regency-Vibes, und erneut gilt es einen Kriminalfall zu lösen. Dies erfolgt vor einer üppig überbordenden Kulisse von Herrenhäusern und Bällen in einer ganz außergewöhnlich anmutenden, beinahe barocken Sprache. Und vor allem strotzt die Belladonna-Saga nur so vor Allegorien. Da begegnen wir nicht nur dem Tod, sondern lernen auch dessen Bruder, das Schicksal, kennen und fürchten. Und nicht zuletzt stellt die Suche nach dem Leben das zentrale Motiv dieser Erzählung dar.
Eindeutig lesen wir hier eine Fantasy-Geschichte, aber für mich ist es vor allem der Mut zur außergewöhnlichen Sprache und Erzählkunst, der diese Reihe so für mich auszeichnet. Da greifen auch alle Komponenten von der opulenten Sprache über die Allegorie-Motive bis hin zu verspielten Details ineinander und erschaffen ein wahrlich fantastisches Weltbild. Für mich ein außerordentliches Lesevergnügen und grandioses Leseerlebnis und ich kann diese so positiv aus dem Rahmen fallende Reihe nur allen empfehlen, die sich gerne in erdachte Welten entführen lassen wollen.