Zwichendurchlektüre
Liebe mit einem Hauch von LimoncelloLiaras Herz ist noch voller Trauer, denn der Tod ihrer Mutter lastest schwer auf ihr. Umso überraschter ist sie, als sie anonym das Tagebuch der Verstorbenen zugesandt bekommt. Nach wenigen Seiten ist ...
Liaras Herz ist noch voller Trauer, denn der Tod ihrer Mutter lastest schwer auf ihr. Umso überraschter ist sie, als sie anonym das Tagebuch der Verstorbenen zugesandt bekommt. Nach wenigen Seiten ist die junge Frau noch mehr zerrissen als vorher, sieht sie sich doch jetzt noch viel mehr Fragen gegenübergestellt. ihre Mutter stammt vom Gardasee und für Liara steht fest, dass sie ihre Wurzeln finden möchte. Zufällig steht gerade beruflich ein Hotel am Gardasee zum Testen auf der Liste und die Koffer sind im Handumdrehen gepackt. Vorort begegnet Liara Menschen mit Herz, die sich nach und nach einen sicheren Platz in ihrem eigenen Herzen sichern. Doch durch eine Unachtsamkeit scheint alles schneller vorbei zu sein, als gedacht....
Bücher, die ihren Schauplatz am Gardasee haben, stehen bei mir hoch im Kurs und ich kann einfach nicht anders, als sie zu lesen. Manchmal erlebe ich dabei aber eine ganz herbe Enttäuschung...so auch mit diesem Buch. Das sommerliche, zitronige Cover lockt regelrecht nach Italien, schürt die See(h)nsucht und lässt mich gedanklich in die Ferne schweifen.
Nach wenigen Seiten aber schmeckt die Geschichte einfach nur noch bitter und es will einfach nichts zusammen passen. Nicht nur, dass die Autorin falsche Tatschen aufstellt (entgegen ihrer Behauptung, dass Limone seinen Namen von den vielen Zitronen und dem ortsansässigen Anbau hat, wird Limone vom lateinischen Wort "Limes" abgeleitet und bezeichnet die Grenze zwischen Österreich und Italien), sondern auch noch jede Menge Ungereimtheiten für bare Münze verkauft.
Warum weiß Liara nicht, dass ihre Mutter vom Gardasee stammt ? Wurde in ihrer Familie nicht miteinander geredet ? Auf der Suche nach dem ehemaligen Zuhause ihrer Mutter findet Liara besagte Wohnung, erkennt einige der im Tagebuch aufgezählten Besonderheiten wieder und will dann auf der Gemeindeverwaltung die Frage stellen, ob ihre Familie dort gewohnt hat. Das Offensichtliche wird also wieder schlicht und einfach unter den Tisch fallen gelassen, damit die Geschichte nach Schema F weitergesponnen werden kann.
Dramaturgisch und literarisch ist keine große Schreibkunst vorhanden, denn sowohl die Figuren als auch die Dialoge sind von einfachster Ausfertigung. Die Handlung seicht und auf den ersten Ansatz zu durchschauen, auch wenn sich Liara manchmal recht prüde gibt. Pseudo-Erotik und reichlich Kitsch machen das Buch dann zu einer Zwischendurchlektüre, die schnell gelesen und genauso schnell wieder vergessen ist.
2 Sterne vergebe ich tatsächlich nur, weil das Cover mehr als gelungen ist und das Flair von Limone, dem Gardasee und einen Hauch von Italien vermittelt.