Cover-Bild Weil ich es will
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29,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Fontis
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziologie und Anthropologie
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 424
  • Ersterscheinung: 01.09.2023
  • ISBN: 9783038482581

Weil ich es will

Homosexualität. Wandlungen. Identität. 39 Lebensberichte
Markus Hoffmann (Herausgeber)

«Weil ich es will», sagen 30 Frauen und Männer, die ihren homoerotischen Gefühlen nicht das letzte Wort über ihren Lebensstil geben möchten. Ein kontroverses Thema, das leider nicht mehr kontrovers geführt wird, weil die Stimmen derer, die sich nach Veränderung ihrer Gefühle sehnen, es heute schwer haben, repressionsfrei Gehör zu finden. Sie stehen quer zum Mainstream und das heißt auch: Sie stehen quer zu queer. – Umso wichtiger ist es, dass hier Menschen im Ringen um Identität und sexuelle Orientierung den Mut finden zu erzählen, was ihnen widerfahren ist. Es ist ihre Geschichte, es ist ihr Weg, es ist das, was sie leben wollen.

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Lesejury-Facts

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  • mabuerele hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2024

Unfassbar gut und vielschichtig

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Was für ein unfassbar gutes, tiefes und vielschichtiges Buch!

Markus Hoffmann, Entwicklungspsychologe und Prior der „Bruderschaft des Weges“, hat mit „Weil ich es will“ einen wichtigen Beitrag zum Verstehen ...

Was für ein unfassbar gutes, tiefes und vielschichtiges Buch!

Markus Hoffmann, Entwicklungspsychologe und Prior der „Bruderschaft des Weges“, hat mit „Weil ich es will“ einen wichtigen Beitrag zum Verstehen und Begleiten von (ehemals) homosexuell empfindenden Menschen veröffentlicht. Die in dem Buch enthaltenen 39 Lebensberichte sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie geschrieben haben. Manche sind anonym, manche mit realem Namen veröffentlicht. Manche erzählen von Jahren offen gelebter Homosexualität, bevor ein Hinterfragen begann, manche haben ihre homosexuellen Empfindungen nie ausgelebt. Was das Buch so kraftvoll macht: Es sind persönliche Geschichten, keine Theorie. Es geht hier um individuell gelebte Entscheidungen, nicht um starre Regeln, „Spontanheilungen“ oder ein „Schema F“.

Was mich beeindruckt hat, war die Offenheit der Berichte. Viele berichteten von erlebten Traumata, von Irritationen, von tiefer Einsamkeit und Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Verbundenheit. Da es so tief ging, konnte ich meist nur ein bis zwei Berichte lesen, bevor ich das Ganze wieder sacken lassen musste. So habe ich letztlich Monate mit dem Buch verbracht, aber keine Minute davon bereut.

„Weil ich es will“ ist ein feinfühlig geschriebenes, gut gegliedertes Buch, das neben selbst betroffenen Menschen auch eine wertvolle Lektüre für Seelsorger und Therapeuten ist. An vielen Zeugnissen zeigt sich ein Gewordensein, aber auch die Kraft innerer Heilungsprozesse, wenn man sich auf den Weg macht. Obwohl ich selbst nicht betroffen bin, haben mich etliche Beiträge tief berührt – Fragen der Identität beschäftigen uns Menschen einfach in jeder Lebenssituation. Am meisten beeindruckt hat mich der Bericht von „Isabell“, die als Frau geboren eine Geschlechtsumwandlung zum Mann vornehmen ließ, sich aber Jahre später doch wieder entschied, als Frau zu leben.

Ich empfehle „Weil ich es will“ von Herzen, denn wie Verleger Dominik Klenk im Nachwort schreibt: „Zwischen den Zeilen der einzelnen Geschichten [entsteht] ein Raum, in dem Menschen sich verorten können: umgeben vom Wort und von der Liebe Gottes, erfüllt mit dem Zuspruch von Gefährten, die ihr Anliegen teilen und ernst nehmen.“

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Beeindruckendes Sachbuch

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„...Es gibt nicht den einen Typus des homosexuellen Menschen. […] Glaubt man den Statistiken, so gibt es viel mehr Menschen, die sich irgendwo zwischen dem homosexuellem und dem heterosexuellem Pol platzieren, ...

„...Es gibt nicht den einen Typus des homosexuellen Menschen. […] Glaubt man den Statistiken, so gibt es viel mehr Menschen, die sich irgendwo zwischen dem homosexuellem und dem heterosexuellem Pol platzieren, als solche, die sich ausschließlich als homosexuell definieren...“

Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Im Buch sind 39 Lebensberichte gesammelt, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Sie brechen die Einordnung in Schwarz und Weiß auf und zeigen, wie differenziert die Fragen zu betrachten sind.
Allen Geschichten ist gemeinsam, dass sie die Frage auch aus christlicher Sicht beantworten. Gerade der Glaube hat den Erzählenden geholfen, die eigene Entscheidung zu fällen und einen persönlichen Lebensweg zu finden. Außerdem zeigt es sich, wie schwierig es sein kann, sich gegen den Mainstream zu stellen. Wohlgemerkt, es geht weder um Umpolung noch um Ablehnung echter Gefühle.
Das Buch gliedert sich in 11 Kapitel. Jedem Kapitel ist ein Vorwort vorangestellt, das wesentliche Schwerpunkte benennt. Obwohl die Herangehensweise unterschiedlich ist, werden häufig Gemeinsamkeiten und ähnliche Erfahrungen deutlich
Das Buch ist keine leichte Lektüre. Die Berichte sind sehr ehrlich und deshalb tief berührend. Es geht um innere Verletzungen und Verletzlichkeit, um Unverständnis und Ablehnung.

„...Auf der Suche nach Hilfe und Orientierung berichtete ich meinem Pastor von meinen homosexuellen Empfindungen. Dieser gestand sofort ein, auf diesem Gebiet nicht bewandert zu sein und mir deshalb auch keinen Rat erteilen zu können...“

Hier zeigt sich, wie unterschiedlich die Wirkung einer solchen Aussage sein kann. Der eine fühlt sich dadurch unverstanden, andere sind mit der ehrlichen Antwort zufrieden und suchen sich kompetentere Ansprechpartner.
An anderer Stelle ist zu lesen:

„...Jeder Mensch, der homosexuell empfindet, hat eine andere Geschichte...“

Und genau das wird in den einzelnen Berichten deutlich. Für manche ging es dabei fast bis zur Sucht. In jedem Fall berührt auch die Sexualität, ob heterosexuell, homosexuell oder bisexuell, die Psyche und die psychische Gesundheit. In den Berichten wird deutlich, dass es manchmal ein sehr langer weg sein kann, bis man zur eigenen Zufriedenheit findet.
Das Buch hat mich tief bewegt.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Ist es gestattet, sich zu verändern?

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Es gibt heutzutage sehr viel Freiheit für Menschen, die homosexuell empfinden, doch gilt diese Freiheit auch für Menschen, die zwar homosexuelle Gefühle haben, sich aber nach einem anderen Leben sehnen, ...

Es gibt heutzutage sehr viel Freiheit für Menschen, die homosexuell empfinden, doch gilt diese Freiheit auch für Menschen, die zwar homosexuelle Gefühle haben, sich aber nach einem anderen Leben sehnen, weil sie sich nicht frei und heil fühlen?

In diesem Buch erzählen achtunddreißig Männer und Frauen von ihren persönlichen Erfahrungen. Sie berichten von ihren Sehnsüchten und von ihrem Schmerz, von Verletzungen in der Kindheit und von zerstörerischen Haltungen als Erwachsene, von der Suche nach ihren ureigenen Bedürfnissen und von Heilung, vor allem aber vom Erleben echter, tiefgründiger Freundschaft.

Die Beiträge sind unter verschiedene Überschriften zusammengefasst. Mal geht es um Identität, dann über die Entscheidung alleinstehend zu bleiben. Zeugnisse über traumatische Erfahrungen sind ebenso dabei, wie hoffnungsvolle Berichte über Vaterschaft oder über Erfahrungen von Annahme in Kirchengemeinden.

Viele der Schreiber und Schreiberinnen sind in der katholischen Kirche beheimatet, aber auch andere Konfessionen sind vertreten. Gemeinsam ist den Schreibern, dass ihnen der Glaube wichtig ist, und sie so leben wollen, wie es Gott gefällt.

Sehr vorsichtig erzählen diese Menschen von ihren Erfahrungen. Vorsichtig, weil sie erlebt haben, dass Toleranz nur bedingt gilt. Dass jemand unzufrieden ist mit seinem Erleben von homoerotischen Gefühlen ist nicht vorgesehen, darf heutzutage nicht sein. Dabei ist es noch nicht einmal so, dass die Schreiber und Schreiberinnen in eine Therapie gehen, um von ihrem homosexuellen Empfinden befreit zu werden. Sie suchen das beratende Gespräch, weil sie merken, dass es einen Mangel in ihrem Leben gibt. Sie leiden an emotionalen Abhängigkeit in ihren Beziehungen, an quälenden Fragen zu ihrer Identität, oder an Wunden aus ihrer Kindheit. Und mit den Antworten, die sie finden, kehrt eine große Lebensfreude zurück.

Fazit: Jeder sollte dieses bewegende Buch lesen! Nicht nur, dass die authentischen Zeugnisse einen guten Einblick in das Empfinden von homosexuellen Menschen geben, die aufgeworfenen Fragen sind für alle relevant, die ein reifes und befreites Leben führen wollen. Sehr, sehr empfehlenswert!