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Veröffentlicht am 04.04.2024

Zurück im gar nicht märchenhaften Wald

Für den Thron
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Im ersten Band der Dilogie haben wir Red und Eammon begleitet bei ihrem Kampf gegen die Bedrohung durch die geheimnisvollen Alte Könige. Nach dunklen Machenschaften durch düstere Mächte musste Red ihre ...

Im ersten Band der Dilogie haben wir Red und Eammon begleitet bei ihrem Kampf gegen die Bedrohung durch die geheimnisvollen Alte Könige. Nach dunklen Machenschaften durch düstere Mächte musste Red ihre Schwester damals zurücklassen. Nun in der Fortsetzung erfahren wir endlich mehr über Neves weiteres Schicksal.

Das Worldbuilding dieser Reihe empfinde ich als äußerst komplex, und so habe ich tatsächlich einige Kapitel gebraucht, um mich wieder in das Setting und die Figuren einzufinden. Die Geschichte selbst weist wieder märchenhafte Elemente auf, jedoch mit düsterem Einschlag, und bemerkenswert fand ich, dass mit Neve und Solmir zwei Charaktere mit Ecken und Kanten in die Mitte des Geschehens rücken.

Leider muss ich zugeben, dass mich auch dieses Mal der komplexe Weltenbau beinahe erschlagen hat. Es ist wahrlich keine Lektüre zur Entspannung, sondern ich war ständig damit beschäftigt, alle Zusammenhänge wirklich zu erfassen und zu durchdringen. Das hat meinen Lesefluss teilweise leider gestört, so dass es für mich zu einigen Längen kam.
Insgesamt würde ich dieses Buch und überhaupt diese Dilogie eher eingefleischten und erfahrenen Fans von High Fantasy empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Gegenseitiger Halt

Songs of Emerald Hills
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Nach dem schrecklichen Verlust ihrer besten Freundin ist Caroline völlig orientierungslos, hat den Halt und die Ziele im Leben verloren. Nichts bringt sie zu Ende, auf Drängen ihrer Eltern soll sie nun ...

Nach dem schrecklichen Verlust ihrer besten Freundin ist Caroline völlig orientierungslos, hat den Halt und die Ziele im Leben verloren. Nichts bringt sie zu Ende, auf Drängen ihrer Eltern soll sie nun in München Jura studieren. Als sie eine Stellenanzeige entdeckt, sich vorübergehend um eine ältere Dame in Irland als Haushaltshilfe zu betätigen, sagt sie spontan zu, reist Hals über Kopf ab und erhofft sich einen Neustart. Der misslingt gründlich, denn Caro ist in einem Teil Irlands gelandet, in dem ausschließlich gälisch gesprochen wird, und die ältere Dame, Mrs. Connolly, ist alles andere als erfreut über die ungewollte Hilfskraft aus Deutschland. Die Rettung ist ihr Nachbar Conor, der jedoch seinerseits zu kämpfen hat, nämlich um den Erhalt seiner gälischen Sprachschule.

Der Schreibstil der Autorin lässt ganz wunderbar in die schmerzhafte und sehr gefühlvolle Geschichte eintauchen. Die Heldin und ihr Konflikt erscheinen überzeugend und nachfühlbar. Sogar in das Verständigungsproblem konnte ich mich gut einfühlen, denn auch wir waren in Irland in Gegenden, in denen ausschließlich gälisch gesprochen wird und sogar die Straßenschilder nur auf Gälisch beschriftet sind, was eine echte Herausforderung darstellte.

Sehr schön geschildert fand ich auch die sich entwickelnde Beziehung zwischen Caro und Conor, vor allem die gegenseitige Unterstützung der beiden. Ich konnte mich wunderbar in ihre Gefühle hineinversetzen. Für augenzwinkernden Humor sorgt schließlich Mrs. Connolly, die eine erstaunliche Wandel von der abweisenden, eigensinnigen und verbitterten Schreckschraube zu einer wahren und warmherzigen Freundin durchläuft.

Mir gefiel dieser Irland-Roman mit dem Fokus auf den Besonderheiten der gälischen Sprache und der irischen Kultur ausgesprochen gut und ich empfehle ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Berührendes Meisterwerk

Solange wir schwimmen
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Nur fünf kleine Kapitel enthält dieser schmale Band, aber zugleich so viel mehr. Es sind nämlich vier Perspektiven, vier Betrachtungsweisen, die alle um das gleiche Zentrum kreisen: Alice erkrankt an Demenz.

Eröffnet ...

Nur fünf kleine Kapitel enthält dieser schmale Band, aber zugleich so viel mehr. Es sind nämlich vier Perspektiven, vier Betrachtungsweisen, die alle um das gleiche Zentrum kreisen: Alice erkrankt an Demenz.

Eröffnet wird der Reigen aus Sicht der Schwimmenden, die mit Alice tagein, tagaus ihre Runden drehen. Als dann im zweiten Abschnitt das Schwimmbecken und die Gewohnheiten plötzlich Risse bekommen, beginnt alles auseinanderzubrechen.

Dann werden wir direkt in die Perspektive von Alice katapultiert und erleben distanzlos und schmerzhaft, was diese Krankheit für die Betroffene selbst bedeutet. Brutal ehrlich auch die Schilderung aus Sicht der Einrichtung, in der Alice schließlich aufgenommen wird. Und völlig herzzerreißend am Ende das Miterleben durch die Augen der Tochter und Autorin dieses Romans.

Mich hat dieser kurze Band von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und zutiefst berührt, auch in ganz persönlicher Hinsicht. Und darüber hinaus ist er ein literarisches Meisterwerk. Der nüchterne Schreibstil stützt perfekt die jeweiligen Abschnitte. Gerade der Einstieg in den Roman mit den Schilderungen und Aufzählungen im Schwimmbad, die Eigenheiten, der schwarze Humor, die Verschwörungstheorien, die Verlorenheit sind wunderbar anschaulich dargestellt. Der distanziert-sarkastische Tonfall der Pflegeeinrichtung unterstreicht die Brutalität dessen, was geschieht, und das direkte Wahrnehmen aus Sicht von Mutter und Tochter berührt zutiefst.

Ein leiser, kleiner Roman, der noch lange in mir nachhallt.

Leseempfehlung aus tiefstem Herzen.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Vom Wunder des Glücks

Die Halbwertszeit von Glück
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1938 muss Margarethe Grauenhaftes erleiden.
2019 steht Mylène vor einer wichtigen Entscheidung.
1987 verarbeitet Johanna einen schlimmen Verlust
2003 versucht Holly, ihr Glück zu finden

Aus der Geschichte ...

1938 muss Margarethe Grauenhaftes erleiden.
2019 steht Mylène vor einer wichtigen Entscheidung.
1987 verarbeitet Johanna einen schlimmen Verlust
2003 versucht Holly, ihr Glück zu finden

Aus der Geschichte dieser vier Frauen webt die Autorin einen Reigen aus Glück und Unglück, aus der Vergänglichkeit von Glück, der Halbwertszeit von Glück, aber auch dem unerwarteten Wiederkommen von Glück.

Der Zauber dieser Erzählung lag für mich gar nicht so sehr in der Konstruktion, denn tatsächlich habe ich die Zusammenhänge der einzelnen Figuren rasch erfasst. Vielmehr war es die ruhige Erzählweise, die mich so in ihren Bann gezogen hat. Auch wenn man früh spürt, wie sich die unterschiedlichen Handlungsfäden miteinander verknüpfen werden, ist es ein wunderbarer Lesegenuss, den einzelnen Charakteren auf ihrem Weg zu folgen. Besonders gut gefiel mir dabei das Streifen deutscher Geschichte im ganz persönlichen Erfahrungsbereich der Protagonistinnen.

Faszinierend fand ich auch den hoffnungsvollen Ansatz, wie um größtes Unglück herum wieder neues Glück wachsen kann.

Ein von ruhiger Hand erzählter Roman, der in seiner Schlichtheit zu berühren vermag.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Canadian Drama and Dreams

Golden Bay − How it feels
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Nein, Ember versteht es bis heute nicht, was in jener Nacht vor fünf Jahren geschehen ist. Jene Nacht, in der sie mit ihrem Freund Holden abhauen wollte und er sie im Stich gelassen hat. Nicht nur das. ...

Nein, Ember versteht es bis heute nicht, was in jener Nacht vor fünf Jahren geschehen ist. Jene Nacht, in der sie mit ihrem Freund Holden abhauen wollte und er sie im Stich gelassen hat. Nicht nur das. Holden hatte damals jeden Kontakt zu Ember abgebrochen und war spurlos verschwunden.

Daher ist es für Ember ein wahrer Schock, Holden nach so langer Zeit unvermittelt wieder zu begegnen, als sie zu einer Feier auf ihre kanadische Heimatinsel Golden Bay zurückkehrt. Alte Wunden brechen auf und im Raum steht die große Frage: Warum?
Der Roman liest sich so wunderbar und transportiert perfekte Kanada-Vibes, so dass ich mir zum Lesen am liebsten einen Maple Latte geschnappt hätte. Besonders gut gefiel mir die große Freundesgruppe rund um die beiden Hauptcharaktere. Dadurch ist die Story nicht allein auf Holden und Em fokussiert, sondern steuert noch wirklich spannende Nebenfiguren mit Tiefe und eigener Geschichte bei.

Die Story von Ember und Holden ist als Trilogie angelegt, und dieser erste Teil ist ausschließlich aus Embers Sicht erzählt. Dieser geniale Kniff versetzt uns in einen eingeschränkten Kenntnisstand. Beim Lesen fühlen wir ganz dicht an Ember, ahnen jedoch die ganze Zeit, dass Holden etwas zu verbergen hat, was die Spannung wahnsinnig steigert! Ich kann es daher kaum erwarten, endlich den zweiten Band zu lesen, der ausschließlich aus Holdens Sicht geschrieben ist, denn dieser Satz „Ich hatte meine Gründe“ hat nicht nur Ember, sondern auch mich fast in den Wahnsinn getrieben! Ich habe den ersten Band nahezu in einem Stück gesuchtet!

Eine wirklich schöne Reihe mit einem ganz besonderen Setting auf einer kanadischen Insel und wirklich starken Charakteren bis in die „Nebenrollen“, für die ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

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