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Veröffentlicht am 28.05.2024

An einigen Punkten noch ausbauwürdig

Infinity Falling - Change My Mind
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Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich okay. Ich habe lange gebraucht, um so richtig warm mit den Figuren zu werden, weil zunächst alles sehr zusammenfassend wirkt. Es passiert viel, abgehandelt ...

Schreibstil:
Den Schreibstil der Autorin fand ich okay. Ich habe lange gebraucht, um so richtig warm mit den Figuren zu werden, weil zunächst alles sehr zusammenfassend wirkt. Es passiert viel, abgehandelt in wenigen Sätzen und die Figuren haben dazwischen nur bedingt Zeit, um sich richtig zu zeigen. Nach ungefähr der Hälfte des Buches war ich dann aber richtig drin und kam gut voran. Ich hätte mir vielleicht nur gewünscht, dass Szenen länger gezogen worden wären, anstatt dass ein möglichst großer Zeitraum abgedeckt wird.

Zur Geschichte allgemein:
Aus den oben genannten Gründen, habe ich viel Zeit gebraucht, um richtig in die Geschichte zu finden. Es lag aber bestimmt auch mit daran, dass ich den Band davor nicht gelesen hatte. So musste ich erstmal in das Leben der Figuren und die Umstände ihrer Arbeit hineinfinden. Dann passiert aber auch erstmal nicht so viel. Man rauscht mit den Figuren zusammen durch ein Jetset-Leben, das kaum genug Zeit für längere Szenen bot. Da hätte ich mir vielleicht gewünscht, dass Holly und Ruben über Textnachrichten oder ähnliches in Kontakt geblieben wären. So aber lernt man beide durch die Perspektivwechsel erstmal vornehmlich in ihrer Position als Manager:in kennen. All ihre Freunde sind ebenfalls Manager:innen, sodass der Alltag hier vollkommen auf der Strecke bleibt. Was ja auch total okay ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass nur wenige Freunde solch einen Lebensstil mitmachen. Angedeutet wird außerdem, dass beide einen schwierigen Familienhintergrund haben. So richtig zu fassen bekommt man das aber zunächst nicht.
Vermutlich wurde in Band 1 bereits deutlich, dass die beiden sich gut finden. Hier musste ich es einfach so hinnehmen. Zwischen den Zeilen versteht sich. Das fand ich erstmal ganz gut gemacht. Die beiden giften sich an, habe ihre Grundsätze und können doch nicht voneinander lassen. Klassisch spannend. Während Hollys größtes Problem ihre Schwester ist, von deren Geschichte wir nur vage erfahren (auch das kann in Band 1 erzählt worden sein. Wie ihr seht, ist es an dieser Stelle anscheinend echt schlau, zunächst den ersten Band, der von Aven und Hayes handelt, zu lesen), hat Ruben ganz andere Probleme. Er ist psychisch belastet, was sehr gut herausgestellt wurde. Es wurde immer wieder Thema, hat seinen Alltag, seine Beziehung zu seiner Familie und letztlich auch zu Holly beeinflusst und wurde bis zum Ende durchgezogen. Schade fand ich allerdings, dass u.a. angedeutet wurde, er hätte Schlafprobleme. Das wurde aber nicht weiter aufgegriffen. So ist es gegenüber Holly letztlich ein Offenlegen statt eines Hinweise sammeln. Das nimmt natürlich ein wenig der möglichen Dynamik und Spannung für die Leser:innen.
Hollys Problem dagegen bezieht sich nicht auf sie selbst, sondern auf ihre Schwester. Dieses wurde zwar bis zuletzt problematisiert, aber nicht richtig aufgelöst bzw. entwickelte sich nicht. Da hätte ich mir gewünscht, dass sie aus der Beziehung zu Ruben etwas mitnimmt und einen klaren Cut oder eine andere Art von Entwicklung antreibt, die es für sie erträglicher macht.
So haben beide Figuren für mich Schwächen in der Entwicklung gehabt, die mir etwas der Tiefe gestohlen haben und das, obwohl Ruben ansonsten sehr schöne Fortschritte gemacht hat. Das Ende zeigt das super und war sehr passend für ihn und seine Geschichte, während Holly auf der Stelle trat.

Jetzt aber zu der Beziehung zwischen den beiden. Es ist ein Enemies to Lovers – naja, jedenfalls fast. Denn eigentlich heißt es ja, was sich liebt, dass neckt sich und so ist es auch bei diesen beiden. Ich fand es super schön, wie sie sich ganz langsam und unbemerkt nähern. Wie sie quasi so tun, als würden sie nicht merken, dass sie sich schon ziemlich nahe stehen. Wie sie sich verlieben, ohne es darauf anzulegen. Das hat eine tolle Spannung erzeugt, die uns Leser:innen auf jeden Fall mitreißt. Das Tempo, in dem alles geschieht, fand ich super und auch, wie sie es machen. Man merkte richtig, wie das Vertrauen wuchs, wie aus Sex mehr wurde und wie sie ihre selbst gesetzten Grenzen übertraten, ohne es aktiv zu wollen oder zu akzeptieren. Es ist wirklich keine klassische Liebesgeschichte und auch kein klassisches „Aus Bettgefährten werden Liebende“. Die beiden lassen sich Zeit und geben Stück für Stück mehr an den anderen weiter, ohne es so richtig zu verstehen und zu wollen. Ich fands super und konnte es auch gut nachvollziehen und nachfühlen.

Bei all diesem „oberflächlichen Getue“, geht es in der Geschichte aber auch viel um die tieferen Ebenen von Beziehungen. Egal ob zwischen Partner:innen oder zwischen Personen, die in einer Arbeitsbeziehung stehen. In Band 1 wurde Hayes Geschichte erzählt. Auch hier treffen wir wieder auf ihn und Aven und irgendwie stecken auch die beiden in der ganzen Thematik drinnen. Denn in dem Kreis, in dem alle vier sich bewegen, sind die Regeln andere. Es geht um Leistungsdruck und Prestige, Ansehen und äußeren Schein. Viel mehr als es sollte. Und so wird Hayes wieder getriggert, wie auch Holly und Ruben sich auf unterschiedliche Art und Weise damit auseinandersetzen müssen. Ich fand es sehr gut, dass hier so tiefgreifend etwas problematisiert wird, was erstmal unscheinbar und nur wenige betreffend wirkt. Es wird eine Moral der Geschichte weitergegeben, die sehr wichtig ist und uns alle betrifft, egal ob reich oder berühmt oder eben nicht. Einzig gestört an dem Ganzen hat mich ein wenig Hollys wirklich sehr harte Einstellung. Ihre Ansichten in Bezug auf Frauen in dem Konstrukt ihrer Berufswelt hatten zwar definitiv einen wahren Kern und waren teilweise auch durchaus begründet und leider wahr, aber sie hatte eine sehr harte Meinung gegenüber Frauen in ihrer Welt. So hart, dass sie sich damit selbst im Weg stand und auch gerne anderen Vorurteile entgegengeworfen hat. Dass das zwar schlimm, ungerecht und wahr ist, will ich nicht bestreiten, aber oft kamen Frauen so schwach bei ihr rüber, dass es nicht mit ihrem Auftritt in der Welt zusammenpassen wollte. Letztlich hat sich diese harte Einstellung dann auch darin bestätigt, dass die vorher scheinbar unüberwindbaren Grenzen dann doch überwindbar waren. Also ein Hauch von Überdramatisierung kann man sagen.

Was ich in Bezug auf ihren Job schade fand, war, dass sie im Vergleich zu Ruben (und diesen Vergleich konnte man ja sehr direkt anstellen) ein größeres Team und mehr unterschiedliche Aufgaben hatte, man davon aber gar nicht richtig was mitbekommen hat. Neben Aven managt sie nämlich auch noch Megan, dass blieb aber völlig auf der Strecke. Ich weiß nicht, ob das ebenfalls im ersten Band mehr herausgestellt wurde, aber hier fehlte es mir etwas. Generell fragte man sich einfach, inwiefern ihre Aufgaben nicht auch ein Assistenten/eine Assistentin hätte übernehmen können, da beide, Ruben und sie, so miteinander beschäftigt waren, dass sie sowieso nicht allzu viel mit ihren Klienten geredet haben.

Fazit:
Ich muss sagen, dass ich selten ein Buch gelesen habe, in dem man die Protagonisten so gut miteinander vergleichen konnte und in dem mir quasi „Theorie“ an die Hand gegeben wurde, die ich auf ihre Funktionalität überprüfen konnte. So fiel hier stark auf, dass die Erzählung an vielen Punkten verkürzt/verknappt wirkt und einiges auf der Strecke bleibt, was zu erklären viel Tiefe erzeugt hätte. Die Entwicklung der Protagonisten fand nur teilweise statt und hat viele Facetten nicht ganz bis zum Ende mitgezogen. Gerade bei Holly gab es da Schwächen.
Zudem muss man sagen, dass vieles einfach als gegeben hingestellt wird. Auch, wenn es ein zweiter Band ist, so fehlte mir hier oft der persönliche Zugang zu den beiden, ohne dass ich mich darauf verlassen muss, dass es schon im ersten Band erzählt wurde, in dem es ja gar nicht vorrangig um die beiden ging. Der Schreibstil unterstützt diesen Eindruck bloß.
Gut fand ich allerdings die komplette Thematik sowie die Infragestellung von Geschlechterrollen und den Fokus auf psychische Traumata und Krankheiten. Es war keine oberflächige „Stargeschichte“ und die beiden ergaben ein sehr schönes Paar, das definitiv für Spannungen sorgte.
Alles in allem also eine Geschichte, die mir noch ausbauwürdig scheint, mir aber dennoch einige schöne Lesestunden beschert hat.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Starker Anfang, schwacher Verlauf

Godkiller
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Zum Schreibstil:
Ich habe überraschend gut in die Geschichte reingefunden. Der Schreibstil ist schnörkellos und eher ruhig. Dadurch, dass längere Beschreibungen aber wegfallen, geht es trotzdem gut voran. ...

Zum Schreibstil:
Ich habe überraschend gut in die Geschichte reingefunden. Der Schreibstil ist schnörkellos und eher ruhig. Dadurch, dass längere Beschreibungen aber wegfallen, geht es trotzdem gut voran. Es wird aus mehreren Perspektiven in relativ kurzen Kapiteln erzählt. Dadurch erlangt man Einblick in mehrere Figuren. Dennoch blieb einem der Zugang zu Gefühlen und die Gedankenwelt der Figuren verwehrt. Es wirkte etwas emotionslos und unpersönlich geschrieben. Für die Geschichte an sich war das kein Problem, weil die auch ohne Emotionen zurechtkommt, für die Beziehungen zwischen den Figuren und die Tiefe der Handlung stellte dieser praktisch veranlagte Schreibstil aber ein Hindernis dar. Weiter hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Perspektiven verschwimmen. Ob das letztlich ein Übersetzungs- oder ein Schreibfehler war, kann ich nicht sagen, aber es fiel mir auf und verwirrte mich.

Zur Geschichte allgemein:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Der Prolog wirft viele Fragen auf und deutet schonmal an, in was für einer Welt man sich bewegt. In der Gegenwart folgt man dann zunächst einer der Hauptfiguren: Kyssen. Die Godkillern, oder auch Veiga, ist eher verschlossen, hat anscheinend Traumata, die sie uns Leser:innen aber nicht so richtig offenlegt und wird gleichermaßen gefürchtet wie verachtet. Ich habe mich von ihr einfach mitnehmen lassen in die Geschichte.
Der Handlungsverlauf nimmt schnell Fahrt auf. Wir lernen die Welt kennen und auch gleich das Problem, vor dem Kyssen steht: Inara und ihren kleinen Gott.
Inara selbst ist zugänglicher als Kyssen. Obwohl wir über beide etwas von ihrer Vergangenheit und ihrer Familie erfahren, bleibt Kyssen die meiste Zeit hart und emotionslos. Sie lässt nur selten etwas durchblicken, oft auch nur so dezent, dass man es als Leser:in selbst deuten muss. Inara dagegen lässt immer wieder ihre Emotionen durchblicken, auch wenn es selbst über die Entwicklung der Handlung hinweg schwierig ist, sie zu fassen zu bekommen. Denn Inara ist nicht nur Kyssens Problem, sondern irgendwie auch die Hauptthematik der Geschichte. Das größte Rätsel. Denn mehr und mehr wird klar, dass sie anders ist. Nur weiß man nicht so recht wie anders und leider wird man mit der These etwas allein gelassen. Kyssen und auch Elo, die dritte Hauptfigur, lassen dahingehend keine Gedanken durchblicken.
Auch Elo hat Geheimnisse. Genau wie bei den anderen Figuren werden wir auch bei ihm vor vollendete Tatsachen gestellt. Er war Ritter, sein bester Freund ist der König und mehr oder minder freiwillig begibt er sich auf seine Mission. Zusammen ergeben sie ein Trio plus Skediceth, das einigermaßen dynamisch durch die Handlung schreitet. Das Ziel aller ist klar, nur die Beweggründe für das Ziel und die Hintergründe nicht so ganz. Einiges wird nach und nach erklärt, anderes blieb für mich bis zum Ende rätselhaft bzw. nicht ganz ausgefeilt. Ich konnte die Welt einfach nicht richtig greifen, weil mir die groben Erklärungen zu einigen Sachen fehlten, während Details immer wieder in Rückblicken oder ähnlichem aufgegriffen wurden. Diese groben Erklärungen gingen leider über die Leerstellen, die Neugier auf den nächsten Band machen und ruhigen Gewissens unerklärt bleiben dürften, hinaus.

Als stärkste Figur empfand ich deshalb in dem ganzen Gebilde Skediceth. Sein anfängliches Ziel ist klar, jedoch legt er eine nachvollziehbare Entwicklung hin und sorgt durch seine zwielichtigen Gedanken und sein Naturell immer wieder für Spannungen. Das fand ich gut gemacht und zeigte sehr gut, wie persönlich Götter sein können und wie sie Menschen beeinflussen und ihre eigenen Ziele verfolgen können.
Weitere Elemente der Spannung waren die Flüche und damit verbundenen Angriffe. Auch da, bin ich aber zu keiner Zeit auf den Gedanken gekommen, weshalb sie letztlich erfolgen. Klar, man möchte nicht alles vorhersehen können. Man möchte sich überraschen lassen und eine „neue Idee“ lesen. Trotzdem nimmt selbst die genialste Handlung uns Leser:innen mit und lässt uns unsere eigenen Ideen spinnen. Bei diesem Buch jedoch habe ich einfach nur weiter und weiter gelesen und letztlich gemerkt, dass ich nicht so wirklich mitgedacht habe. Ich habe nicht mitgerätselt und mitgefiebert, weil ich gar nicht so recht wusste, was meine vorhandenen Puzzleteile sind.

Als ebenfalls enttäuschend empfand ich die angedeutete Beziehung zwischen Elo und Kyssen. Es war so dezent und angedeutet, dass es etwas plump daherkam. Ich glaube, ich hätte es besser gefunden, wenn die beiden einfach auf freundschaftlicher Ebene geblieben wären. Dann hätten sie die wenige intensivere Zeit zusammen für mehr Tiefe nutzen können.

Interessant fand ich wiederum Kyssens Lebensgeschichte und auch die Story über Arren und Elo war eigentlich ganz spannend, nur fehlte es an Inhalt. Sie alle gehen nach Blenraden und ich habe glaube ich erst im letzten Kapitel so richtig verstanden, was diese Stadt für sie bedeutet. Das ist zu spät. Ich war bloße Beobachterin und nicht so richtig Teil der Geschichte.

Fazit:
Das Buch hat gut angefangen. Der schnörkellose Schreibstil passt zur Protagonistin und schildert einem schnell Tatsachen. Durch die Reise ging es immer voran und man konnte der Handlung gut folgen. Jedoch wurden viele Hintergründe erst recht spät oder gar nicht richtig erklärt. Dazu kam, dass die Figuren recht emotionslos blieben. So habe ich das Buch zwar flüssig durchgelesen und fand es phasenweise auch spannend, das Mitfiebern, die Tiefe und die Emotionen haben aber gefehlt. So ist die eigentlich starke Idee nicht ganz so gut umgesetzt worden. Ich denke, in einem nächsten Band gibt es noch viel zu erzählen, aber ich weiß nicht, ob ich ihn lesen würde.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Eher Rockstar-Friend-Story

Beyond the Horizon
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Schreibstil:
War locker zu lesen, kam mir aber auch recht oberflächlich vor. Tiefe Gedanken oder Gefühle wurden nur gestreift. Dadurch war die Geschichte zwar gut lesbar, hinterher hatte man aber nicht ...

Schreibstil:
War locker zu lesen, kam mir aber auch recht oberflächlich vor. Tiefe Gedanken oder Gefühle wurden nur gestreift. Dadurch war die Geschichte zwar gut lesbar, hinterher hatte man aber nicht unbedingt das Gefühl, so richtig eingetaucht zu sein.

Zur Geschichte allgemein:
Der Start in die Geschichte ist ganz klassisch. Charlene kommt neu in die Stadt und trifft auf neue Menschen. Sie hat nur etwas mehr Glück als andere und macht Bekanntschaft mit einer ganzen Villa voller Rockstars. Diese Rockstars sind natürlich emotional etwas angeschlagen und so nimmt die Geschichte ihren Lauf…

Warum Charlene umgezogen ist, erfährt man erst im Laufe der Geschichte. Bis dahin ist es ein unterschwelliges Geheimnis, das sie sehr gut hütet. Das Gute daran ist im Hinblick auf den Verlauf der Geschichte, dass diese sich Zeit lässt. Ganz langsam fängt sie an, die anderen zu Freunden werden zu lassen, geht langsam auf Rhys zu, gesteht sich ein, dass sie ihn mag und ganz langsam entsteht sowas wie eine zarte Liebesgeschichte. Wir Leser:innen und Rhys allerdings fragen uns, warum sie quasi ständig mit gezogener Handbremse durchs Leben geht. Bis ungefähr zur Hälfte war das für mich in Ordnung. Irgendwann aber wollte ich, dass es mal voran geht. Dass sie etwas preisgibt und man sie besser versteht. Darauf wartet man dann aber recht lange.

Rhys dagegen ist besser zu durchschauen. Er hat seine eigenen Träume in einer Band, die hauptsächlich auf den Frontsänger Pascal gepolt ist. Auch, wenn es ihm nicht leicht fällt, macht er kurzen Prozess und steht für seine Träume ein. Erst danach kommt die Unsicherheit, ob das alles so richtig war. Ich mochte ihn sehr gerne, weil er ein sehr unkomplizierter Charakter ist und Charlene alle Zeit der Welt lässt.
Vielleicht hätte es der Geschichte aber ganz gut getan, wenn er früher mal auf den Tisch gehauen und mehr verlangt hätte.

Die Story zwischen den beiden war ebenso sehr dahinplätschernd. Ich fand, es gab echt schöne Momente, zum Beispiel auf der Insel, oder im Pub, aber den Großteil der Geschichte sind die beiden eher Freunde und überschreiten in ihrer Freundschaft auch keine Grenzen, die das ändern würde.
So sind sie aber auch nicht dazu gezwungen oder fühlen sich nicht in der Situation, ihre Gefühle richtig zu überdenken oder anzusprechen. Die Welt um die beiden dreht sich weiter, der Erzählstrang um Rhys Karriere zum Beispiel ist gut aufgebaut, die beiden bleiben aber stehen. Das führt natürlich dazu, dass wir Leser:innen auch keine Romance-Geschichte bekommen, wie wir sie uns erhofft hatten.

Als es dann endlich zum Bruch kommt, werden sowohl wir Leser:innen als auch Rhys aufgeklärt. Die Story hinter Charlene ist hart, aber sie wirkt leider nicht ganz so gefühlsgeladen und eindrücklich, wie sie es könnte, wenn wir da etwas durch ihre Gedanken mitgenommen worden wären. Für uns Leser:innen ist es eine gegebene Situation, die sich in einem Moment aufklärt und vielleicht ein paar Ungereimtheiten erklärt, uns aber nicht näher in Charlenes Gedankenwelt eintauchen lässt.

PS: Ich fand es einfach etwas leicht gelöst, dass hier schon wieder alle zu Sänger:innen werden. So lässt sich die eigentlich kritische Situation /Fernbeziehung, Tourneen/ natürlich einfach lösen. Hätte es schöner gefunden, wenn es hier anders gewesen wäre, weil es schon in Band 1 so war.

Fazit:
Alles in allem ließ sich das Buch gut lesen. Die Geschichte ist an sich interessant: Rockstars, eine krasse Background-Story der Protagonistin und viele coole Figuren. Das Problem war für mich nur, dass die Liebesgeschichte die meiste Zeit eine Freundschaftsgeschichte war und tiefe Emotionen, Gedankengänge oder sogar Gespräche einfach nicht entstanden. Mir blieb alles so viel zu oberflächlich und ich konnte nicht richtig in die Geschichte eintauchen.

Von mir gibt es knappe 3 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Fortsetzung mit gelungener Rahmenhandlung

Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet
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Zur Info: Dies ist der zweite Band einer Reihe, bei der unbedingt die Reihenfolge eingehalten werden sollte. Ansonsten versteht ihr wirklich nicht viel.

Klappentext:
Nach den Enthüllungen der Hackerin ...

Zur Info: Dies ist der zweite Band einer Reihe, bei der unbedingt die Reihenfolge eingehalten werden sollte. Ansonsten versteht ihr wirklich nicht viel.

Klappentext:
Nach den Enthüllungen der Hackerin Atlas ist das alte Machtsystem zusammengebrochen. Nun will sie jeder auf seiner Seite wissen. Der Großkonzern Hypermind, der die Hive Minds kontrolliert, über welche die Menschen ihr Bewusstsein miteinander verbinden, will die Sicherheit seiner Technik erhöhen. Atlas und ihre Freunde Noah und Bennie sichern ihre Hilfe zu. Doch dann gesteht Bennie einen Mord, den er nicht begangen haben kann, und Atlas ist klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Verfolgt von Auftragskillern, korrupten Politikern und gnadenlosen Wirtschaftsbossen muss Atlas nicht nur sich und ihre Freunde retten, sondern auch die gesamte Menschheit …

Zum Schreibstil:
Marie Graßhoff schafft es immer wieder, mich direkt in die Geschichte und eine Welt, die so ganz anders ist als unsere, hineinzuziehen. Das hat sie auch hier wieder geschafft. Im ersten Moment klingt es vielleicht kompliziert, im nächsten ist es aber schon völlig normal. Und so werden wir mitgerissen in die unterschiedlichen Levels, philosophieren über Strukturen zu Computer-Chips, die jeder Mensch im Kopf trägt und erleben Androiden, die wie echte Menschen Teil der Gesellschaft sind. Man kann gar nicht anders, als sich mitziehen zu lassen. Immer wieder habe ich dazu geradezu darüber gestaunt, dass ich alles verstanden habe, denn die Erzählstränge der Autorin sind schon sehr komplex. Einfach gut zu lesen!

Zur Geschichte allgemein:
Ich habe den Band zuvor nicht gerereadet, weil ich schlicht keine Zeit dafür hatte. So musste ich mich kurz wieder zurechtfinden. Allgemein kann man aber sagen, dass der Band relativ abgeschlossen von der Handlung im ersten Band ist. Klar, die Beziehungen zu den Figuren sind schon fortgeschrittener und die Erklärungen fehlen, aber Atlas und ihre Freunde stehen vor einem ganz neuen Rätsel und das wird einzig in diesem Band erzählt.

Die Geschichte beginnt so trotzdem gleich mit viel Action. Atlas muss mit der jetzigen Situation klarkommen und hat gleichzeitig keine Zeit, auch nur eine Sekunde still zu sitzen. Es geht weiter. Noch ist nichts gerettet. Das Interessante dabei ist, dass es dieses Mal hauptsächlich persönliche Motive sind, die sie antreiben. In ihrem Kopf ist nichts, wie sie es gewohnt ist und ihr treuester Freund ist lediglich eine Erinnerung, der sie verzweifelt nachjagt. Diese Motive ziehen sich durch die ganze Geschichte und treiben sie immer wieder an, weiter und weiter zu machen. Einerseits fand ich das ganz gut, weil sie so wagemutiger war und die Geschichte so gut Fahrt aufnahm. Andererseits aber fehlte mir auch ein wenig von Atlas selbst. Es ging immer nur um das, was sie vorher kannte. Da war keine Zukunftsvision, kein Streben nach einer besseren Version von der Welt oder sich selbst – schlicht das Ziel, herzustellen, was ihr genommen wurde. Klar, man wird einfach durch die Geschichte mitgenommen und durch die Motive der anderen Figuren wird auch alles irgendwie behandelt, aber Atlas kam mir bei dem Ganzen ein wenig zu kurz, bzw. wirkte inhaltslos. Das sah man auch an ihrer Beziehung zu Noah. Die beiden gehen quasi parallel durch die Welt, obwohl sie sich eigentlich nahe stehen und die Gelegenheit hätten, Gedanken zu tauschen und Ängste auszusprechen. Generell fehlte mir also ein wenig die charakterliche und emotionale Ebene in der Geschichte.

Gut fand ich stattdessen wie komplex das eigentliche Rätsel der Geschichte gestaltet wurde. Es geht von einer Figur zur nächsten, durch alle Levels, alle Tageszeiten und alle Gehaltsklassen. Dabei ist es nicht selten, dass es für die Hauptfiguren gefährlich wird. Action ist vorprogrammiert und lockert jede vorher totgedachte Situation auf. Ich war wirklich fasziniert davon, wie die Gruppe sich von Hinweis zu Hinweis hangelt und dabei fast niemandem trauen kann und alles irgendwo eine Bedeutung hat, auch wenn sie das noch nicht erfassen können. Spannend ist das Ganze besonders, weil Atlas nicht länger ihre Fähigkeiten zur Verfügung stehen und sie deshalb quasi blind durch die Geschichte tapert. Sie weiß so nicht mehr als wir Leser:innen und tappt ein ums andere Mal in eine Falle. Perfekt, um wieder alles umzuwerfen.

Zu den Organisationen auf Band 1 kommen hier noch einige dazu. Was ich an denen etwas schade fand, war, dass man ihre Ziele nicht immer nachverfolgen konnte. Irgendwie richten sie sich alle in eine Richtung aus. Alles dreht sich um das, was auch Atlas verfolgt. Irgendwo fehlten mir aber die Gründe dafür. Letztlich verliefen sich die Motive der anderen etwas im Sande, genauso wie die von Atlas. Ist es über die Geschichte hinweg noch das Einzige, was sie beschäftigt, habe ich am Ende geradezu nach Hinweisen auf die Lösung gesucht. Erstaunlicherweise schien alles dann aber doch nicht mehr so wichtig, bzw. drängend. Da hätte ich mir mehr Kontinuität und auch ausgefeilte Lösungen bzw. Nicht-Lösungen gewünscht. Die Handlung hat sich geradezu zum Ende hin verloren und ich habe mich gefragt, ob der Fokus wohl einzig auf dem Rätsel lag, das sie letztlich lösen konnten. Die Komplexität geht so aber natürlich verloren.

Fazit:
Der zweite Band knüpfte nahtlos an den ersten an und hat mich als Leserin wieder schnell in die originelle Welt der Reihe hineingezogen. Die Seiten flogen nur so, da die Handlung schnelllebig, komplex und spannend war. Die Umstände haben sich hier nochmal ganz geändert, sodass es sich deutlich in der Erzählung vom ersten Band abhebt und dadurch kribbelig neu anfühlt. Was ich sehr schade fand, war, dass die Figuren so auf der Strecke blieben. Es gab keine wirkliche Entwicklung und auch keinen Platz, für tiefergreifende Charakterzüge und Gedanken. Dazu kam, dass das Ende ein wenig ins Nichts verläuft. Zwar klärt sich des Rätsels Lösung, andere lose Handlungsstränge wurden jedoch nur in einem Nebensatz abgehandelt. Alles in allem war die Geschichte also gut zu lesen, man sollte sich jedoch gleich darauf einstellen, dass der Fokus auf die Rahmenhandlung gelegt wird und alles andere eher schwammig bleibt.

3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein wenig enttäuschend

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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Zur Info: Dies ist der erste Band der „Mixtape-Reihe“. Die Bücher könnt ihr unabhängig voneinander lesen, weil die Geschichten an sich abgeschlossen sind. Allerdings geht es in jedem Band um ein Bandmitglied, ...

Zur Info: Dies ist der erste Band der „Mixtape-Reihe“. Die Bücher könnt ihr unabhängig voneinander lesen, weil die Geschichten an sich abgeschlossen sind. Allerdings geht es in jedem Band um ein Bandmitglied, weshalb die richtige Reihenfolge schon ganz schön ist, wenn man sie einhält:)

Klappentext:
Hazel Stone und ich konnten uns schon in der Schule nicht ausstehen. Aber als sie eines Nachts vor meiner Tür stand, völlig aufgelöst, und nicht wusste, wo sie hinsollte, brach die Traurigkeit in ihren Augen mein verdammtes kaltes Herz. Je mehr Zeit ich mit ihr verbringe, desto klarer wird, wie falsch ich lag. Hazel hat nichts mit meiner Vergangenheit zu tun. Sie ist mitfühlend, witzig, wunderschön – und vor allem hat sie mir geholfen, meine Stimme wiederzufinden. Hazel inspiriert mich auf eine Art und Weise, die ich noch nie erlebt habe. Zusammen schreiben wir Songs, die ich mir nie hätte vorstellen können. Sie ist meine Muse, meine Musik. Jetzt steht meine Band vor dem großen Durchbruch. Mein Traum ist zum Greifen nah, doch Hazel droht mir dadurch mehr und mehr zu entgleiten …

Ich kämpfe für dich, ob es dir gefällt oder nicht, Hazel Stone. Unser Lied ist noch nicht zu Ende. Wir sind gerade mal beim Refrain angekommen, und ich werde für uns singen, für dich, für immer.

DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN – BRITTAINY C. CHERRY
Schreibstil:
Brittainy C. Cherry ist für mich eine kleine Queen der Emotionen. Bei ihr kann ich mir sicher sein, dass ich auf Zitate stoße, dass ich Tränen in den Augen habe und dass ich auch nach Beenden des Buches immer noch berührt bin. Im Großen und Ganzen war das auch bei diesem Buch der Fall. Ich habe mitgefiebert, war verzweifelt, habe mich in Hazel und auch in Ian verliebt und der Musik durch die Worte gelauscht. Ganz vielleicht war ich aber hinterher ein klein wenig enttäuscht, weil ich fand, dass die Autorin diesmal recht sparsam mit den großen Emotionen umgegangen ist. Gerade bei Büchern, in denen es um Musik geht, bin ich normalerweise hin und weg. Hier fehlten mir aber manchmal die Melodien, die Liebe zur Musik – einfach die Beschreibungen zu der Liebe, die Ian ganz groß in sein Leben schreibt. Da hätte meiner Meinung nach noch etwas mehr kommen können.

Meine Meinung zur Geschichte allgemein:
Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven beider Hauptprotagonisten erzählt. Hazel wird uns als erstes vorgestellt. Sie hat es im Leben alles andere als leicht und landet etwas verloren bei Ians Großvater. Die Verhältnisse, aus denen sie stammt, sind schlecht. Geprägt von Armut, Drogen und Gewalt ist es erstaunlich, dass Hazel selbst eine ganz eigene Moral an den Tag legt. Das betont sie aber auch immer wieder. Sie möchte sich klar davon abgrenzen, ihr eigenes Geld verdienen und ist dabei noch sehr bescheiden. Dadurch ist sie von Anfang an sehr interessant für die Leser:innen. Man fragt sich, ob sie wirklich alles so gewuppt kriegt, ob sie eine gute Zukunft hat und ob sie die Arbeit auf der Farm durchhält.

Ian dagegen wird uns als wandelndes Klischee vorgestellt. Ein cooler Typ, selbstbewusst und gutaussehend, der noch dazu Talent hat und mit seinen coolen Freunden zusammen eine Band hat, die gute Musik macht. Auf der Farm ist er zudem noch sowas wie der erste Vorarbeiter, was bedeutet, dass er das Sagen hat und Hazel für ihn arbeiten muss. Entgegen all seiner Erwartungen, lässt sie sich nicht von ihm abschrecken und ziemlich bald zerfällt seine Fassade. Tatsächlich habe ich ihm den Bad Boy oder auch nur Schürzenjäger keine Sekunde abgenommen. Vielmehr ist Ian auf der Suche nach etwas, das ihm genauso viel bedeutet wie die Musik und Hazel ist ziemlich bald die Antwort auf seine Fragen.

Du bist mein Licht, meine Muse, meine Inspiration. Haze. Du bist jeder verdammte Stern am Himmel. Du bist meine Galaxie.

DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN – BRITTAINY C. CHERRY
Den Weg dahin fand ich sehr spannend, denn die beiden kommen sich nur langsam nah, dennoch sprühen zwischen ihnen die Funken. Zudem baut sich von vorneherein eine sehr tiefgreifende Liebesgeschichte zwischen ihnen auf. Die beiden genießen sowohl die stillen wie auch die lauten Momente miteinander, teilen bald ihre Gedanken und Träume und stehen sich in jeder Situation bei. Das fand ich wunderschön und auch wieder sehr bezeichnend für die Bücher der Autorin. Auf dieser Grundlage konnte die Geschichte aufbauen.

Für Probleme sorgt immer wieder Hazels altes Umfeld. Die Gerüchte und Vorurteile holen sie ein, genauso wie die Menschen, die ihr kein schönes Leben gönnen. Besonders stark wurde dieser Handlungsstrang dadurch, dass die Geschichte irgendwann gesplittet wird. Das Dreamteam ist nicht mehr vereint und die Storyline spitzt sich auf beiden Seiten immer mehr zu. Das war einerseits spannend, andererseits manchmal aber auch etwas lang, weil man sich fragte, wann es nun mit den beiden weitergehen würde. Und ob das überhaupt der Fall ist. Denn ehrlich gesagt, hätte ich nicht unbedingt erwartet, dass zwei Figuren mit so unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben, irgendeine Chance zusammen haben.

Wenn ich Ian jetzt küsste, würde ich nie wieder damit aufhören können. Er war der Mann meines Lebens. Er war Hook, Bridge und Melodie.

DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN – BRITTAINY C. CHERRY
Bei Hazel wurde es gefährlich, beängstigend und auch sehr traurig. Der Fokus liegt auf ihrem Teil der Geschichte und der hat es in sich. Mein Highlight war immer Ians Großvater, der Hazel mindestens genauso ins Herz geschlossen hat wie Ian und zeigt, wie groß der Zusammenhalt in einer Familie sein kann. Das ist auch ein wenig das, was uns die Story vermitteln will: In und mit unserer Familie sind wir stark. Können träumen, können diese in Erfüllung gehen lassen und sind dabei nie allein. Eine sehr schöne Message wie ich finde.
Was ich etwas schade an Hazel fand, war, dass sie irgendwann ziemlich still und ruhig wurde. Sie hat gemacht, was sie dachte, was richtig ist und ist schnell in eine Art Hausfrauenrolle verfallen. Ich konnte zwar verstehen, dass sie sich genau nach diesen Strukturen gesehnt hat, nachdem ihr Leben vorher so mies war, aber für mich wirkte sie so leider eher langweilig.

Ian dagegen bekommt noch ein paar mehr Klischees ab, die mich aber keineswegs störten. Er ist ein wenig naiv in sein Rockstarleben getreten und sieht sich plötzlich mit Problemen konfrontiert, die unüberwindbar scheinen. Ich habe seine Seite gelesen und dabei immer auf den Moment gewartet, an dem er sich für das eine oder das andere entscheidet. Es wäre für mich noch nicht einmal schlimm gewesen, wenn das Ende der Geschichte nicht so happy gewesen wäre wie bei den meisten Liebesromanen. Einfach weil die beiden eine tolle Basis bekommen haben, die Gefühle tief und greifbar beschrieben wurden und man ihnen durchaus abnahm, dass es Liebe für die Ewigkeit ist. Bei sowas kann es meiner Meinung nach eben auch mal vorkommen, dass etwas pausiert.
Die Geschichte hält aber noch ein paar unerwartete Wendungen bereit, die letztlich alles doch ganz harmonisch enden lassen. Genau so eigentlich, wie es für alle am besten ist. Diese Hinwendung, auf das was wirklich wichtig ist, fand ich am Ende wirklich gut gemacht. Vor allem, weil durch die unterschiedlichen Figuren mehrere Lösungen angesprochen wurden. Nur im Mittelteil hing es manchmal etwas.

Bei Büchern, in denen ein Rockstar im Mittelpunkt steht, ist mir auch immer die Musik ganz wichtig. Bei dieser Geschichte habe ich diese aber eher in den Sätzen der Dialoge gefunden, als in der Musik selbst. Die beiden setzen sich auch zusammen hin und schreiben an Texten, aber irgendwie war mir das alles zu perfekt. Hazel hatte immer sofort die perfekte Idee, es wurde was geändert und schon war der Song Weltklasse. Die Leser:innen wurden bei diesem Prozess meiner Meinung nach nicht so richtig mitgenommen. Bei dem Titel hätte ich mir da vielleicht einfach mehr erwartet.

Hazel Stone war meine beste Freundin, meine Geliebte, meine Melodie, mein Song. Und verdammt… Sie klang so gut.

DENN OHNE MUSIK WERDEN WIR ERTRINKEN – BRITTAINY C. CHERRY
Fazit:
Die Liebesgeschichte fand ich sehr schön – tief und emotional. An der Storyline hapert es hier aber noch an einigen Stellen. Generell fand ich, dass die Geschichte sehr gezogen wurde. Dazu haben mir die Figuren nach und nach ihren besonderen Charakter verloren und die Musik kam ein wenig zu kurz. Das Ende hat nochmal viel wieder gut gemacht, genau wie der wunderschöne Schreibstil. Es wird aber wohl nicht mein liebstes Rockstar-Romance-Buch oder mein liebstes Buch der Autorin.

3 von 5 Sterne von mir.

Vielen Dank an Netgalley.de und den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar!

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