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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebevoll gestaltetes Kinderbuch

Die Nussknacker-Bande
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In diesem Buch werden wir in die Welt der Eichhörnchen entführt. Praktischerweise spricht das „Haupt-Eichhörnchen“ die Menschensprache und erzählt sein größtes Abenteuer.
Geschrieben ist die Geschichte ...

In diesem Buch werden wir in die Welt der Eichhörnchen entführt. Praktischerweise spricht das „Haupt-Eichhörnchen“ die Menschensprache und erzählt sein größtes Abenteuer.
Geschrieben ist die Geschichte in kindgerechter Sprache, die sich gut lesen lässt und dem Alter entspricht. Begriffe, die evtl. noch nicht zum Wortschatz eines Kindes gehören, werden per Fußnote erklärt wie z. B. „Ironie“. Bei in der Eichhörnchensprache verwendeten Begriffen wie „Summpfade“ erfolgen die Erklärungen per Einschub in kursiver Schrift. Das Buch ist in etwas größerer Schrift geschrieben – sehr passend für ein Kinderbuch.
Die eingeschobenen Zeichnungen von Philip Waechter sind niedlich, sehr detailgetreu und veranschaulichen die jeweilige Situation.
Das liebevoll gestaltete Cover passt zum Inhalt des Buches und zeigt die Protagonisten.
Insgesamt eine schöne Geschichte, die spannend und teilweise auch lehrreich ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebesroman in der schwedischen High Society

Die Erbin
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Wir bewegen uns auf illustrem Parkett, denn die Autorin nimmt uns mit in die Welt der Schönen und der Reichen in Schweden. Außerdem spielt der Finanzsektor eine große Rolle. Die Protagonisten kommen durchweg ...

Wir bewegen uns auf illustrem Parkett, denn die Autorin nimmt uns mit in die Welt der Schönen und der Reichen in Schweden. Außerdem spielt der Finanzsektor eine große Rolle. Die Protagonisten kommen durchweg aus alten Adelsgeschlechtern, aber ein Emporkömmling wagt es, ihnen Grenzen aufzuzeigen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt wie korrupt und versnobt es bei den Reichen zugeht.
Die Autorin bedient sich eines einfachen Schreibstils, der gut und schnell zu lesen ist. Obwohl sich ein Teil der Geschichte um den Finanzmarkt und die feindliche Übernahme von Unternehmen dreht, hat Otto-Normalverbraucher kein Problem dem Geschehen zu folgen, da keine Fachterminologie verwandt wird.
Es gibt immer wieder Wendungen und neue Verwicklungen mit denen man nicht unbedingt rechnet.
Für sein Sexualleben kann man sich hier viele Anregungen holen, denn immer wieder sind Sexszenen der beteiligten Personen eingeblendet, die in aller Ausführlichkeit beschrieben werden.
Die Protagonisten sind entweder wunderschön (die Frauen) oder so was von männlich (natürlich die Männer), dass es kaum auszuhalten ist. Ein paar Ausnahmen gibt es, die sind aber nicht besonders sympathisch – Duckmäuser oder in alten Strukturen verhaftet.
Wir haben es nicht mit einem literarisch wertvollen Werk zu tun, aber es ist kurzweilig und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut bezaubernd

Das Fundbüro der Wünsche
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Martha wurde als Baby im Liverpooler Bahnhof vor dem Fundbüro ausgesetzt. Die Betreiberin hat sich ihrer angenommen. Mittlerweile ist Martha sechzehn Jahre alt und hat den Bahnhof noch nie verlassen. Sie ...

Martha wurde als Baby im Liverpooler Bahnhof vor dem Fundbüro ausgesetzt. Die Betreiberin hat sich ihrer angenommen. Mittlerweile ist Martha sechzehn Jahre alt und hat den Bahnhof noch nie verlassen. Sie hofft, eines Tages ihre leibliche Mutter zu finden.
Was für ein bezaubernder Roman! Martha ist zwar weltfremd und ein wenig naiv aber absolut herzlich und liebenswert und durchaus nicht dumm. Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist anhand einiger Szenen sehr gut dargestellt. Ich finde es toll, dass sie sich trotz ihres nicht gerade rosigen Lebens zu einem so hilfsbereiten, freundlichen und fröhlichen Menschen entwickelt hat.
Die Bandbreite der Charaktere in dem Buch ist bemerkenswert. Die Protagonisten haben fast alle eine mehr oder minder große „Macke“, aber bis auf zwei Ausnahmen muss man sie einfach ins Herz schließen.
Die Autorin hat auch sehr viele schöne Sätze in dem Buch verarbeitet. Hier nur ein Beispiel: „Wenn ein Buch verloren gegangen ist, dann ist das mindeste, was ich tun kann, es zu lesen.“
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Schwedenkrimi mit Bezug zu aktuellem Zeitgeschehen

Die Strömung
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Die junge Polizisten Olivia Rönning hat sich der Liebe wegen nach Höganäs, einem kleinen Ort in Schonen versetzen lassen. Dort wird ein kleines Mädchen brutal im Sandkasten ermordet. Ein paar Tage später ...

Die junge Polizisten Olivia Rönning hat sich der Liebe wegen nach Höganäs, einem kleinen Ort in Schonen versetzen lassen. Dort wird ein kleines Mädchen brutal im Sandkasten ermordet. Ein paar Tage später wird in der Nähe von Stockholm ein Junge auf dieselbe brutale Weise getötet. Im Laufe der Ermittlungen fällt der Verdacht auf eine rassistische Gruppe.
Das Cover ist in düsteren Farben gehalten und zeigt ein leeres Ruderboot bei stürmischer See. Bei diesem Bild und dem Titel denkt man – ja, passt zusammen. Erst im Laufe des Geschehens merkt man, dass der Titel ganz was anderes aussagen will.
Bis auf die schwedischen Namen ist das Buch in einem leicht verständlichen und gut lesbaren Stil geschrieben.
Es handelt sich bereits um den dritten Fall mit Olivia Rönning. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen und fand das nicht störend.
Bei den Protagonisten ist mir Olivia eindeutig sympathisch, mit dem ehemaligen Kommissar Tom Stilton habe ich allerdings so meine Probleme.
Die Geschichte ist von Anfang an spannend. Ich musste das Buch mehrmals aus der Hand legen; zum einen weil ich ein Problem damit habe, wenn es sich bei den Opfern um Kinder handelt und zum anderen aufgrund der rassistischen Elemente. Gerade Letzteres konnte ich nicht als Fiktion oder Dichtung abtun, da es einen starken Bezug zu aktuellen Vorfällen hat. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Menschen glauben, dass Menschen anderer Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sogar Geschlecht weniger wert sein als sie selbst. Aus diesem Grund hat mich die Geschichte sehr mitgenommen.
Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und nicht zuletzt aufgrund der vielen Wendungen und des ziemlich lange unvorhersehbaren Endes. Es bekommt von mir vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Fortsetzung

Fuchskind
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Bereits das Cover übt auf mich eine gewisse Faszination aus – diese einsame und düstere Landschaft und dazu der Titel in klarem weiß und die Schrift erhaben.
Bei Fuchskind handelt es sich um den zweiten ...

Bereits das Cover übt auf mich eine gewisse Faszination aus – diese einsame und düstere Landschaft und dazu der Titel in klarem weiß und die Schrift erhaben.
Bei Fuchskind handelt es sich um den zweiten Roman um die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes. Es handelt sich zwar um einen abgeschlossenen Fall, aber es wäre schon hilfreich, wenn man den ersten Band auch gelesen hat, denn dort erfährt man warum Gesine als Friedhofsgärtnerin arbeitet. Außerdem kann man dann gewisse Reaktionen ihrerseits besser verstehen.
Auch bei diesem Buch ist man sofort mitten im Geschehen und direkt von Anfang ist es spannend. Viele Ereignisse und Hinweise, die anfangs gar nicht zusammen zu passen scheinen, fügen sich am Ende zu einem Ganzen. Die Geschichte erfährt immer wieder unerwartete Wendungen und scheint sogar nach Osteuropa zu reichen. Immer wieder musste ich meine Meinung revidieren und meine schon gefunden geglaubte Lösung verwerfen.
Die Protagonistin Gesine ist etwas spröde und ihr Verhalten gewöhnungsbedürftig, aber sie ist mir trotzdem sympathisch. Die Charaktere sind glaubhaft und authentisch dargestellt.
Eine Besonderheit sind die eingeschobenen Kapitel aus Gesines Notizbuch. Es sind maximal zwei Seiten auf denen jeweils eine giftige Pflanze skizziert und Aussehen und Wirkungsweise beschrieben sind. Es handelt sich meist um aus Natur und Garten bekannten Gewächsen.
Das Buch liest sich flüssig. Es handelt sich um einen einfachen Schreibstil – ohne vielen Fremdwörtern oder komplizierten Satzkonstruktionen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.