Profilbild von Clemens

Clemens

Lesejury Star
offline

Clemens ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Clemens über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2018

Ein Anwalt auf der Suche nach seinem wohlverdienten Schlaf

Das Morpheus-Gen
0

An seinem 30. Geburtstag stellt der amerikanische Anwalt, mit tschechischen Wurzeln, David Berger fest, dass er keinen Schlaf mehr findet. Zudem wird er verdächtigt sowohl seine Freundin Sarah in seiner ...

An seinem 30. Geburtstag stellt der amerikanische Anwalt, mit tschechischen Wurzeln, David Berger fest, dass er keinen Schlaf mehr findet. Zudem wird er verdächtigt sowohl seine Freundin Sarah in seiner Wohnung und seinen besten Freund Alex in dessen Wohnung ermordet zu haben.
Die Ermittler Greg Millner und Henry machen sich auf die Suche nach David. Sie ahnen noch nicht, dass es eine Fahndung bis zu einem anderen Kontinent werden wird.

Nach "Das Mona Lisa Virus" ist "Das Morpheus Gen" ein weiterer Thriller von Tibor Rode, der sich mit den Auswirkungen von viralen Symptomen und Erkrankungen auseinandersetzt.

Tibor Rode beeindruckt in diesem Thriller insbesondere durch seinen sehr flüssigen, spannungsgeladenen Schreibstil und seinem ganz speziellen feinen und hintersinnigen Humor, der besonders durch den Ermittler Greg Millner und dessen Gespräche zum Vorschein kommt.
In diesem Thriller dreht sich alles um das Thema Schlaf und Schlaflosigkeit. Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Hinweise vom Autor in Richtung historischer Prominente und Ereignisse.

Bereits auf den ersten 30 Seiten (inklusive Prolog) wird der Leser mit 4 Toten konfrontiert. Beim Lesen des Thrillers begleitet man dann entweder David bei seinen verzweifelten Versuchen, sich Klarheit über seine Schlaflosigkeit und die Todesursachen der wichtigsten Personen in seinem Leben zu verschaffen oder man ist zusammen mit dem Ermittler Millner auf der Suche nach David.

Mein Fazit:
Tibor Rode hat mit "Das Morpheus Gen" einen Thriller geschaffen, der vom Prolog bis zum Epilog die Spannung durch einen besonders flüssigen und humorvollen Schreibstil aufrecht erhält und mit interessanten geschichtlichen wie aktuellen Hinweisen dem Leser das Thema Schlaf intensiv näher bringt. "Schlaflose" Lesenächte sind garantiert!
Ich warte gespannt auf das nächste Buch von Tibor Rode und muß in jedem Fall "Das Mona Lisa Virus" auch noch lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 08.02.2018

Der Polizei wird's heiß bei der Art von Eis!

Eisige Flut
0

Das Ermittlerteam um Hauptkommissar John Benthien fahndet dieses Mal nach einem Eismörder, der seine Opfer äußerst skuril als Eisskulpturen darstellt. Durch geschickt drapierte Beigaben seiner Mordopfer ...

Das Ermittlerteam um Hauptkommissar John Benthien fahndet dieses Mal nach einem Eismörder, der seine Opfer äußerst skuril als Eisskulpturen darstellt. Durch geschickt drapierte Beigaben seiner Mordopfer läßt er die Kriminalisten im Norden Deutschlands nach Hinweisen und Verbindungen suchen. Die beinahe ratlosen Ermittler stossen dabei bis zum überraschenden Ende nahezu an ihren Grenzen.

"Eisige Flut" ist schon der fünfte Fall von Hauptkommissar John Benthien der Autorin Nina Ohlandt. "Eisige Flut" war für mich der erste Krimi der Autorin und ich freue mich jetzt schon auf seine Vorgänger und auch auf hoffentlich noch vile Nachfolger.

Im Krimi lernt man die Ermittler erfreulicherweise nicht nur während ihrer psychisch anstrengenden Arbeit kennen, sondern Nina Ohlandt gelingt es immer wieder auch das Privatleben insbesondere von John Benthien, seiner Freundin und Arbeitskollegin Lilly Velasco und seinem Jugendfreund und Teamkollegen Tommy Fritzen eindrucksvoll dem Leser zu offenbaren.
Sehr sympathisch und lebensbejahend ist für mich Johns Vater, Ben Benthien, hervorzuheben.

Durch diese Szenenwechsel, die den Krimi von Anfang bis Ende durchlaufen, ist man als Leser gefühlsmäßig immer mitten im Geschehen. Man hat den Eindruck, dem Ermittlerteam bei der Suche nach dem Eismörder helfen zu dürfen und schaut dann auch hilflos dem Täter, während der Planung und Durchführung seiner Morde über die Schulter. Bei den Beschreibungen der Gefühlswelten der Angehörigen der Mordopfer leidet man regelrecht mit.

Aufgrund der häufigen Tatortwechsel, den eingestreuten Briefen, den wechselnden Verdächtigen und teils irreführenden Hinweisen auf den Täter, bleibt die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite erhalten. Die Eiseskälte der Jahreszeit spiegelt sich geradezu in den Präsentationen der Mordopfer und der Vorgehensweise des Mörders wider.

Mein Fazit:
Für mich, als Krimiliebhaber, ist "Eisige Flut" eine sehr spannende Entdeckung. Von Anfang bis zum Ende der Ermittlung fiebert man mit John Benthien und seinen Kollegen/-innen mit und kann im Grunde nicht aufhören weiter zu lesen.
Nina Ohlandt hat mit diesem Krimi ein Buch geschrieben, in dem die Mordopfer in einer Art und Weise vom Täter zur Schau gestellt werden, wie ich es vorher noch nie gelesen und durch die detailierte Beschreibung der Autorin auch so erschreckend mir nie vorgestellt habe.
Auch ohne die vier Vorgänger-Krimis zu kennen, habe ich mich schnell orientieren können und die einzelnen Protagonisten in Kürze kennengelernt.
In meiner Sammlung ist auf jeden Fall eine Lieblingsautorin hinzu gekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Handlung
  • Spannung
Veröffentlicht am 08.06.2024

Gemeinsam sind wir stark

Das Licht in den Birken
0

"Das Licht in den Birken" ist mein erster Roman von der Autorin Romy Fölck, die mich bisher als Kriminalroman-Autorin stets überzeugen konnte. Aber auch in diesem Genre kann Romy Fölck überzeugen und zeigt ...

"Das Licht in den Birken" ist mein erster Roman von der Autorin Romy Fölck, die mich bisher als Kriminalroman-Autorin stets überzeugen konnte. Aber auch in diesem Genre kann Romy Fölck überzeugen und zeigt ihre Stärken.

Zum Inhalt des Romans:

Benno Findeisen lebt alleine auf einem Gnadenhof mit seinen Tieren und hat sich über die Jahre hoch verschuldet. Thea lebte über mehrere Jahre in Portugal und arbeitete dort als Ziegenhirtin, bevor sie sich dann doch entschloß, wieder in ihre norddeutsche Heimat zurückzukehren. Die Dritte im Bunde ist Juli, eine sehr junge Frau, die sich mit ihrer Mutter zerstritten hat und nun in Gedenken an ihren Großvater entschlossen hat, zu Fuß nach Amsterdam zu wandern. Das Schicksal lässt die drei Protagonisten sich auf Bennos Hof zusammenfinden. Nach und nach rücken diese drei Menschen immer näher zusammen, vertrauen sich den jeweils beiden anderen immer mehr an und haben ein gemeinsames Ziel: Die Rettung des Hofes. Aber wird es ihnen auch gelingen? Die Zeit läuft ihnen immer mehr davon und eigene Probleme sind dabei auch nicht gerade förderlich.

Romy Fölck erzählt uns ihre Geschichte aus der Sicht jedes einzelnen der drei Protagonisten. Jedem der Drei ist jeweils ein Kapitel gewidmet, so daß die Leser/innen Thea, Benno und Juli sehr gut kennenlernen und ihre Sicht- und Denkweisen schnell nachvollziehen können. Die Schicksale der drei Protagonisten erscheinen dabei sehr überzeugend und realistisch und lassen die Geschehnisse sehr authentisch wirken. Durch die eigenen Sorgen und Probleme jedes einzelnen kommt zudem zusätzliche Spannung auf, ohne den Lesefluss abnehmen zu lassen. Am Ende des Buches wirkt alles sehr schlüssig und die kleinen aber wichtigen Botschaften, die uns die Autorin mit auf den Weg gibt, regen zum Nachdenken an und verschaffen positive Energien.

Mein Fazit: Allen Leser/innen, die es lieben Romane über menschliche Schicksale und Beziehungen verknüpft mit wunderschönen Lokalkoloriten und in die eigentliche Geschichte geschickt verpackte Ratschläge für unser aller Leben zu lesen, kann ich "Das Licht in den Birken" wärmstens empfehlen. Den Liebhaber/innen von Romy Fölcks Krimis kann ich nur raten: Lasst euch mal auf etwas neues ein. Es lohnt sich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2024

Kindgerechte Einführung in die griechische Mythologie

Theseus und der Entotaurus
0

In der kurzen Erzählung "Theseus und der Entotaurus" wird die Geschichte von Theseus und der Minotaurus nacherzählt.
Bei der Geschichte geht es um den Streit zweier Könige in Griechenland, die um die ...

In der kurzen Erzählung "Theseus und der Entotaurus" wird die Geschichte von Theseus und der Minotaurus nacherzählt.
Bei der Geschichte geht es um den Streit zweier Könige in Griechenland, die um die größere Macht wetteifern. Der König Minos läßt von seinem Architekten ein großes Labyrinth auf Kreta errichten, um König Ägeus zu beeindrucken. In dem Labyrinth befindet sich jedoch, für alle nicht ahnend, ein unheimliches Fabelwesen. Um dieses ruhig zu stellen, werden Bedienstete mit Nahrungsmittel ins Labyrinth geschickt, die aber nicht wieder zurückkehren.
Schließlich begibt sich Theseus, der Sohn von Ägeus, selbst hinein. Kann er das Ungetüm besiegen?
Wird er lebend wieder herauskommen?
Die Geschichte wird im Stile aller bekannten Disneyfiguren aus Entenhausen kindgerecht und liebevoll neu erzählt. Dabei wird der Minotausrus aus der griechischen Mythologie durch einen Entotaurus ersetzt. Durch zahlreiche, farbige Illustrationen auf jeder Seite des Buches können die jungen Leser/innen der Handlung stets gut folgen und auch verstehen. Die Sätze sind angenehm kurz gehalten, so daß die jungen Leser/innen die Geschichte auch gerne und einfach selber lesen können. Die Charaktere der antiken Sage werden detailgetreu und ihren Eigenschaften entsprechend durch die bekannten Disneyfiguren ersetzt.
Das Cover ist kindgerecht einfach und farbenfroh gestaltet. Außer vier Figuren der Duck-Familie ist lediglich der Schatten des Entotaurus zu sehen, so daß die Leser/innen eine Vorahnung des Inhaltes erhalten und die gewünschte Neugierde auf die Sage bereits sofort geweckt ist.

Mein Fazit:
Eine, für junge Leser/innen eher schwer zu verstehende und trockene Sage, wird hier durch die bei Kindern beliebten Figuren Donald und Dagobert Duck einfach verständlich und sehr humorvoll wiedergegeben. Wie in den bekannten Comics enthält das Buch sehr viel bunt gestaltetes Bildmaterial, welches die Lesefreude bei den Kindern und Jugendlichen noch mehr erhöht.

Für alle Liebhaber/innen der Figuren aus Entenhausen und denen, die eine antike Geschichte einfacher und lustiger erzählt bekommen möchten, kann ich "Theseus und der Entotaurus" unbedingt empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2024

Mörderische Familienfehde contra Urlaubsplanung

Ostseefinsternis
2

Im inzwischen neunzehnten Band "Ostseefinsternis" der Ostseekrimireihe mit der Kommissarin Pia Korittki plant diese einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Marten und ihrem Sohn Felix als ein ...

Im inzwischen neunzehnten Band "Ostseefinsternis" der Ostseekrimireihe mit der Kommissarin Pia Korittki plant diese einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten Marten und ihrem Sohn Felix als ein Überfall auf eine junge Frau Pias Ermittlerinstinkte weckt.
Kurzerhand entschließt sich die Kommissarin, da der Tatort nicht sehr weit von Martens Haus entfernt liegt, ihren Kolleginnen und Kollegen zur Seite zu stehen. In dem kleinen Dorf Kaltenbrode stoßen die Ermittler dann auf eine lang zurück reichende Familienfehde zwischen zwei Familien aus der Gemeinde, die dann sogar in einem Todesfall gipfelt.
Wer aus den beiden großen Familien ist für den Überfall auf Stella Böttcher verantwortlich und wer hat Stellas Liebhaber Benno Hagendorf auf dem Gewissen?

In diesem Band entsteht sofort wieder die wunderbare Symbiose zwischen polizeilicher Ermittlung und familiärem Privatleben. Eva Almstädt gelingt dieses immer wieder, ohne in einem Krimi die notwendige Spannung abbrechen zu lassen. Vielmehr sind die immer sehr menschlich und authentisch wirkenden Privatszenen eher spannungssteigernd. Verursachen sie doch das Gefühl von Cliffhangern, die die Neugier auf das weitere Geschehen eher wachsen lassen.
Der Schreibstil der Autorin ist erneut herrlich bildhaft und detailgetreu, so dass die Leser/innen stets das Gefühl haben, hautnah an der Handlung teilhaben zu dürfen und Emotionen neben der Spannung wie Sympathie, Antipathie, Mitleid und ähnlichem entstehen.
Die Kapitel sind in einer erfreulichen Länge verfasst, so dass auch Feierabend kein Problem haben, der Handlung immer folgen zu können.
Die zahlreichen Personen der beiden Familien und deren verwandtschaftliche Beziehungen lassen sich in der Druckausgabe über einen im Buchdeckel abgedruckten Stammbaum überblicken.

Mit "Ostseefinsternis" ist Eva Almstädt ein wieder einmal sehr guter Krimi gelungen, der allen Ostseeliebhabern und Krimifreunden sicher wieder sehr viel Lesefreude bereiten wird.
Einziger aber für Sammler der Reihe gravierender Kritikpunkt: Sowohl Buchcover als auch Buchrücken passen leider überhaupt nicht mehr zu den bisherigen achtzehn Bänden.
Darüber aber hinwegsehend kann ich diesen Krimi nur unbedingt empfehlen und freue mich schon auf ein Wiederlesen bei dem zwanzigsten Fall von Pia Korittki.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung