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Veröffentlicht am 05.04.2024

Verwicklungen

Im Schatten des Thronfolgers
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Die Autorin Christine Neumeister, vielen auch als "Mörderische Schwester" bekannt, ist mit ihrem neuen Krimi in die Vergangenheit eingetaucht.
Ort der Handlung ist das wunderschöne Schloß Artstetten, ...

Die Autorin Christine Neumeister, vielen auch als "Mörderische Schwester" bekannt, ist mit ihrem neuen Krimi in die Vergangenheit eingetaucht.
Ort der Handlung ist das wunderschöne Schloß Artstetten, wo sich ein sehr auf das eigene Wohl bedachter Baron namens Adolf von Wald auf sehr originelle, aber abscheuliche Weise zu bereichern versucht.
Als Kammermeister seiner Kaiserlichen Hoheit ist er für die kaiserlichen Jagdwaffen zuständig, daher ganzjährig vor Ort, und das nutzt er aus.
Er sucht sich frisch geadelte Personen, lädt sie zu einer " Paradiesvogeljagd" nach Jungfern aus dem nahegelegenen Dorf ein, fotografiert Herren, die sich zu Handlungen hinreißen lassen, die mit Jagd nichts zu tun haben und erpresst diese anschließend.
Der Thronfolger, der mit einer Frau niederen Standes verheiratet ist, lässt sich in der Kapelle zu Artstetten eine Gruft bauen, da seine Gattin keine Chance hat, jemals in der Kapuzinergruft begraben zu werden.
Bei der Sprengung machen die Bauleute allerdings einen grauenhaften Fund, worauf in Wien die Geheimpolizei auf den Fall angesetzt wird.
Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch unternehmen daher eine Reise in den schönen Nibelungengau nach Artstetten.
Mit den sehr begrenzten Möglichkeiten in der damaligen Zeit nehmen die beiden Herren ihre Arbeit auf.
Und dabei kommt so allerlei ans Tageslicht, das dort eigentlich im Finsteren bleiben sollte.
Eine Reise in die Vergangenheit mit all den schönen und hässlichen Seiten der damaligen Zeit, trotzdem ein sehr vergnüglicher und gemütlicher Lesegenuss.
Das Cover zeigt einen düsteren Säulengang.

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Hominiden und Kaniden

Lil
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Markus Gassers Roman über eine sehr starke, selbstbewusste und selbstbestimmte Frau sollte man gelesen haben.

Der Roman spielt sich sowohl im New York 1880 als auch 2017.

2017 wird beim Umbau eines Gebäudes ...

Markus Gassers Roman über eine sehr starke, selbstbewusste und selbstbestimmte Frau sollte man gelesen haben.

Der Roman spielt sich sowohl im New York 1880 als auch 2017.

2017 wird beim Umbau eines Gebäudes ein Brief gefunden, der an Sarah Cutting, eine Ur,ur,ur,ur-Enkelin von Sarah als Grundlage für eine Familiengeschichte sehr wichtig war, denn aus allen ihr bereits vorliegenden Dokumenten hatte sich ergeben, dass dieser Brief alle Vermutungen bestätigt Das meint auch Miss Bronte, die Hündin von Sarah.

Lillian Cutting, die Frau, um die es geht, ist eigentlich um gut 100 Jahre zu früh auf die Welt gekommen, denn die Zeit, in der sie lebt, hat für Frauen mit Geschäftssinn, die dann auch noch erfolgreich sind, nichts übrig.

Um 1880 waren die sogenannten " Erlauchten vierhundert", die Creme de la Creme in NY. die, die bestimmten, wer und was gerade in ist.

Dabei ging es nur um Geld, damit man die Dekadenz so richtig ausleben konnte.

Wer da ein falsches Geschäft machte, war schnell draussen.

Und Robert, der Sohn von Lil und Chev Cutting, was so ein Mensch. Da musste eben Mutter von der Bildfläche verschwinden, und wenn man sie in eine Nervenheilanstalt verfrachten musste. Dort wiederum trieb ein selbsternannter Doktor der Psychiatrie sein Unwesen, gesponsert von genau den Leuten, denen er zu Diensten sein konnte und sollte.

So landete die arme Lil ein knappes Jahr nach Chevs Tod dort, zuerst als Gast, uns nachdem man sie morphiumabhängig gemacht worden war, als Patientin.

Zum Glück hatte sie gute Freunde, die ihr da wieder heraushalfen, der gute Robert hatte sich verkalkuliert.

Und Lil bekam ihre Rache, auf ihre Art und Weise.

Die Schreibweise changiert zwischen Ironie und Zynismus, aber wenn man sich festgelesen hat, ist es durchaus ein Lesegenuss.

Das monochrom gehaltene Cover auf dem einzig der Name der Protagonistin in Lackrot aufscheint, ist sehr schön.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Feines Restaurant - feine Leute?

Das Nord
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Der vorliegende Roman macht atemlos. Die Spannung liegt ständig auf hohem Level und man fiebert mit dem Protagonisten Alex förmlich mit.

Alex hat als Jugendlicher aus falsch verstandener Freundschaft ...

Der vorliegende Roman macht atemlos. Die Spannung liegt ständig auf hohem Level und man fiebert mit dem Protagonisten Alex förmlich mit.

Alex hat als Jugendlicher aus falsch verstandener Freundschaft die Schuld an einem tödlichen Unfall auf sich genommen. Seine Familie wendet sich von ihm ab, was ihn veranlasst, den Heimatort zu verlassen und alleine seinen Weg zu gehen. Der führt in in eine Lehre als Koch. Der Beruf gefällt ihm, nur ist es schwierig, mit dem dunklen Schatten des Unfalles einen Job zu bekommen. Da meldet sich ein Bekannter, Emil bei ihm. Er bietet ihm einen Job in der Küche eines bekannten Sternelokals an.

Noch am selben Tag tritt Alex dort seinen Dienst an. Kein Bewerbungsgespräch, nur ein kurzer Test und er hat seinen Platz in der Küche, auch seine Unterkunft ist gut, sogar Kleidung liegt für ihn bereit. Alex ist glücklich und versucht, sein Bestes zu geben, allerdings werden ihm auch Steine in den Weg gelegt. Er muss so manche Probe bestehen.

Dann tritt Alice in Erscheinung, die Frau des Restaurantbesitzers. Er fühlt sich zu ihr hingezogen und sie ist keinesfalls abgeneigt.

Ab da lebt Alex in Angst vor dem Ehemann, zumal Alice ihn geradezu verfolgt.

Es passieren einige unerklärbare Vorfälle, aber im letzten Moment ist es immer Alice, die Schlimmes verhindert. Als Alex bewusst wird, wo er hineinschlittert, will er die Affäre beenden, aber das gelingt ihm nicht.

Erst als er seine Kollegin Sofi näher kennenlernt, finden die zwei so einiges heraus, denn Gabriel, ein ehemaliger Kollege Sofis, ist ebenfalls, wie Emil, sein Jobvermittler, wie vom Erdboden verschwunden. Nach und nach kommen Alex und Sofie hinter so manches Geheimnis und sie beschließen, nicht mehr stumm zu bleiben

Es folgt ein sehr kurz gehaltenes Ende, aber es soll eine Fortsetzung geben.

Ein schönes Cover lädt zum Lesen ein.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Wer macht denn so etwas ?

Gesichtersammler
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Ja, wer macht so etwas? Diese Frage stellt sich unweigerlich, wenn man das Buch liest.

Die Autorin Ana Holm hat sich ein gruseliges Thema für ihren Psychothriller ausgesucht.

Schnell zu lesen, und das ...

Ja, wer macht so etwas? Diese Frage stellt sich unweigerlich, wenn man das Buch liest.

Die Autorin Ana Holm hat sich ein gruseliges Thema für ihren Psychothriller ausgesucht.

Schnell zu lesen, und das ist gut so, denn die Spannung steigt trotz relativ trockener Schreibweise von Kapitel zu Kapitel.

Sympathische, aber auch exzentrische Protagonisten, die aber ihren Beruf als Berufung sehen. Sowohl die auf der einen Seite, als auch die auf der anderen. Und auch der Humor bleibt nicht auf der Strecke , Lachen lockert die Spannung.

Die Akte Vogelfrauen öffnet sich allen, die gern schnelle Spannungsromane lesen.

Und ein sehr schönes, aussagekräftiges Cover gibt es dazu.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine Familiengeschichte

Unsereins
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Dieser Roman von Inger-Maria Mahlke zeigt, wie es sich vor mehr als 100 Jahren in der Hansestadt Lübeck leben ließ. Wenn man genug Geld hatte.
Und viele Töchter und Söhne. Die mussten dann aber ...

Dieser Roman von Inger-Maria Mahlke zeigt, wie es sich vor mehr als 100 Jahren in der Hansestadt Lübeck leben ließ. Wenn man genug Geld hatte.
Und viele Töchter und Söhne. Die mussten dann aber bereits Abstriche machen, besonders, wenn sie jüdischen Glaubens waren.
Die angesehene Familie Lindhorst aus Lübeck, Mutter manisch depressiv, Vater Rechtsanwalt, 6 Söhne, 2 Töchter, mit einem großen Haus und entsprechend Hauspersonal. Da fehlt es an nichts, die Kinder gehen zur Schule, die Söhne studieren, oder dann auch doch nicht, Auslandsjahr, alles, wie es sich in einer konservativen, kaisertreuen Familie eben gehört.
Und doch gibt es jemanden, der das Idyll stört und plötzlich stehen Dinge im Raum...
Dieser Roman braucht einen aufmerksamen Leser, denn obwohl Mahlke so dicht und bildhaft schreibt, steht mindestens genau so viel noch zwischen den Zeilen.
Das Cover zeigt ebenfalls mehr als man sieht, Gediegenheit, das "gute" Porzellan usw.

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