Das war nichts..
Wenn der Frost dein Herz berührtNachdem ich mir versichert habe, dass der Name des weiblichen Hauptcharakters wirklich “Starlet” und nicht “Scarlet” ist, ging es mit mir und dem Buch eigentlich nur bergab.
Ja, der Name hat mich so unfassbar ...
Nachdem ich mir versichert habe, dass der Name des weiblichen Hauptcharakters wirklich “Starlet” und nicht “Scarlet” ist, ging es mit mir und dem Buch eigentlich nur bergab.
Ja, der Name hat mich so unfassbar genervt, dass dieses Buch eigentlich nichts mehr retten konnte. Vielleicht hätte ich ab einem Punkt auch einfach abbrechen sollen, aber nun gut.
Dieses Buch ist getränkt in Trauer und Selbstmitleid der Hauptcharaktere und mit welcher Standhaftigkeit die Autorin versucht, den Leser (erfolglos) emotional abzuholen, ist schon eine Klasse für sich.
Ansonsten findet man sehr viele typische Sprüche im Buch, a la “alles wird gut” und ähnliches, die sich wie eine Ansammlung von Instagram Captions lesen (“Trauer interessiert sich nicht dafür, wie alt jemand ist. Sie trifft jeden von uns anders.”).
Wer Zitate mag, wird hier eventuell fündig werden.
Irgendeine Chemie zwischen Starlet bzw. Star und Milo war bis zum Schluss unauffindbar. Es ist schon fast bewundernswert, wie krampfhaft die Autorin mir die Anziehung der beiden zueinander versucht hat zu vermitteln.
Starlet fand Milo heiß, so wie anscheinend alle Mädels (wenn man der Liste auf dem Mädels-Klo in der Schule glauben darf…) und Milo fand irgendwas sehr, sehr besonders an Starlet. Irgendwas in der Art, wie sie ihn anguckt. Was auch immer das war. Vielleicht, weil sie so ein braves Mädchen ist und er der Bad Boy? Denn das ständige Weinen ihrerseits war es bestimmt nicht (“ihre Augen haben mit Tränen geglänzt”).
Sorry, aber wie kann eine Person wirklich bei jeder Aussage weinen ?
Fast alle Gespräche drehen sich im Kreis, besonders aber die Monologe, die den Großteil der Kapitel ausmachen, sind immer wieder dieselben. Viel zu viele Beschreibungen und Ausschweifungen.
Die Dialoge an sich waren auch teilweise ein Hin und Her. Ich weiß nicht, wie viel an dieser Stelle der Übersetzung geschuldet ist.
Viele der Dialoge sind auch schnell in längere Monologe ausgeartet, die entweder voller Trauer oder vermeintlicher Hoffnungen sind.
Der Versuch, die verbotene Schüler-Lehrer-Beziehung zu thematisieren, ist auch eher schlecht als recht gelungen.
Eigentlich ist es gar nicht gelungen.
Das liegt einerseits am nicht vorhandenen Altersunterschied der beiden (2 Jahre), genauso wie an der nicht vorhandenen Machtposition des Lehrers (Starlet ist selber noch Studentin und fungiert an Milos Schule als Lehrerassistenz und Milos Nachhilfelehrerin) und andererseits an der Tatsache, dass Milo zwar 19 ist, sich aber entweder wie ein 15-jähriger oder 35-jähriger benimmt, wobei Starlet mit ihren 21 wie eine 17-jährige rüberkommt.
Über mehrere Kapitel wird die Lehrer-Schüler Fantasie aus der Sicht von Milo beschrieben und wie sehr ihn das anturnt, dass man nur noch die Augen verdrehen konnte.
Genauso, wie wenn er sie “Teach” nennt. Was im amerikanischen Englisch vielleicht funktioniert, funktioniert definitiv nicht im Deutschen.
Ab ca. der Hälfte nimmt die Handlung eine ganze andere Richtung an und es wird auch erst gegen Ende aufgegriffen, womit das Buch gestartet ist. Ob das gut oder schlecht oder nötig war, keine Ahnung.
Dieses Buch konnte mich in keiner Instanz abholen.
Vielen Dank an LYX für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.