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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2024

Krimispannung gespickt mit britischem Humor

Mord stand nicht im Drehbuch
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„Mord stand nicht im Drehbuch“ war mein erster Kriminalroman von “Anthony Horowitz“, er ist im Mai 2024 im Insel Verlag erschienen.
Anthony Horowitz ist selbst Protagonist in seinem Kriminalroman. Sein ...

„Mord stand nicht im Drehbuch“ war mein erster Kriminalroman von “Anthony Horowitz“, er ist im Mai 2024 im Insel Verlag erschienen.
Anthony Horowitz ist selbst Protagonist in seinem Kriminalroman. Sein Stück Mindgame wird in London uraufgeführt und als er am Tag nach der Premierenfeier aufwacht, steht plötzlich die Polizei vor seiner Tür. Die gefürchtete Kritikerin Margaret Throsby, die weder für das Stück noch für das Skript positive Worte gefunden hat, ist erstochen worden. Tatwaffe war ein Dolch, der Anthony Horowitz gehörte, sämtliche Indizien deuten auf ihn als Mörder. In seiner Verzweiflung bittet er den Privatdetektiv Daniel Hawthorne, dem er erst vor kurzem die Zusammenarbeit gekündigt hat, ihn aus dem Arrest zu holen.
Daniels Freund hackt den Polizeicomputer und verschafft den beiden somit 48 Stunden Zeit um zu ermitteln, der Countdown läuft. Im Zuge der Befragungen stellt sich heraus, dass sämtliche Schauspieler und Personen im Umfeld der unbeliebten Kritikerin ein Motiv gehabt hätten, sie zu töten.
Der Schreibstil des Autors ist gespickt mit britischem Humor und es wird eine Spannung aufgebaut, die durch immer neue Wendungen in der Geschichte erhalten bleibt. Die Lösung ist eigentlich die einzig plausible Erklärung für den Mord – die beiden Polizeibeamten steigen eher schlecht aus und werden von Hawthorne vorgeführt.
Die Protagonisten waren gut beschrieben und obwohl es schon Vorgängerbände gibt (die ich übrigens schon bestellt habe) war es einfach in die Handlung einzusteigen und das Verhältnis von Horowitz und Hawthorne zu erahnen, die sich gegenseitig nichts schenken.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es war schnell zu lesen und bis zum Ende hin spannend.
Kann es jedem, der witzige Krimis ohne blutrünstige Details mag, nur wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Inselhelden im Einsatz

Die Dinoschule – Flucht vor dem Hurrikan! (Band 5)
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Im fünften Band der Dinoschule kommt auf die Inselhelden Tom, Onea und Freddy eine besondere Herausforderung zu. Der neue Lehrer, Mr Grumpy, der so gar nicht in das Team der Insellehrer passt, zeigt sich ...

Im fünften Band der Dinoschule kommt auf die Inselhelden Tom, Onea und Freddy eine besondere Herausforderung zu. Der neue Lehrer, Mr Grumpy, der so gar nicht in das Team der Insellehrer passt, zeigt sich von seiner wirklich schlechtesten Seite. Als die Kinder vermuten, dass ein Hurrikan herannaht, tut er ihre Vermutung nur ab und ignoriert sie.
Doch die Inselhelden lassen sich nicht stoppen, mit ihrem Enthusiasmus stürzen sie sich in ein waghalsiges Abenteuer und mit Hilfe von Oneas Dinofreundin Appi versuchen sie die Dinos und auch ein Menschenleben vor dem Hurrikan zu retten.
Das Buch verbindet die Liebe zu den Dinos genauso, wie es auf wichtige Themen des Lebens aufmerksam macht, wie den Umwelt- und den Klimaschutz. Außerdem ist das Dinolexikon im Anhang des Buchs toll!
Es sensibilisiert Kinder daraufhin, sich Gedanken zu machen, wie jeder seinen Beitrag zu einer besseren Welt leisten kann. Außerdem ist es eine Hymne auf die Freundschaft und den Zusammenhalt. Schön ist es, dass die Kinder nicht nachtragend sind und die Grundhaltung der Aussagen des Buchs sehr positiv sind. Auch die Illustrationen finde ich sehr toll und kindgerecht.
Ich konnte mit den Inselhelden mitfiebern und hoffe, dass es noch viele weitere Teile der Dinoschule geben wird.
Unbedingt empfehlenswert für Erstleser bzw. zum Vorlesen!

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Veröffentlicht am 13.05.2024

Schräge Mission in der Kleinstadt

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies
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Das Cover von Nothing but Spies mit dem „L“, das mit SP überschrieben ist, trifft den Kern der Sache ganz gut – Lügen gibt es hier viele!
Celias Leben ist einfach nur öde, seit sie vor ein paar Jahren ...

Das Cover von Nothing but Spies mit dem „L“, das mit SP überschrieben ist, trifft den Kern der Sache ganz gut – Lügen gibt es hier viele!
Celias Leben ist einfach nur öde, seit sie vor ein paar Jahren mit ihren Eltern in die langweiligste Kleinstadt des Universums - Trockenstedt - gezogen ist, wo ihr Vater ein Autohaus betreibt. Diese Tatsache ändert sich jedoch bald, nachdem ins Nachbarhaus eine Familie eingezogen ist, die zwar wie aus dem Bilderbuch gestiegen zu sein scheint, Celia aber trotzdem nicht ganz geheuer vorkommt.
Außerdem ist dieser Vincent immer supernett zur stets genervten Celia und will sich scheinbar bei ihr einschmeicheln. Es dauert nicht lange, bis Celia Vincent hinter die Schliche kommt, er ist ein Superagent und in einer streng geheimen Mission unterwegs, um die Erfindung eines gewissen Hypnos, sowie Hypnos selbst aufzudecken. Celia stellt Vincent ein Ultimatum – entweder sie darf mit ihm ermitteln, oder sie lässt seine Tarnung auffliegen.
Vincent bleibt keine andere Wahl, als mit Celia gemeinsam zu ermitteln – so viel sei schon mal verraten, die beiden geben ein witziges Duo ab.
Meine unumstrittene Lieblingsszene ist die Undercover-Ermittlung im Autohaus – diese war extrem witzig und genial.
Das Buch hat mir super gefallen, es kamen darin Agenten-Gadgets vor, die James Bond vor Neid erblassen gelassen hätten.
Die Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet – Vincent, der immer nette und zuvorkommende Sunnyboy, Celia, die stets gelangweilte Schülerin, die Dauergast bei der Direktorin ist und auch die übrigen Charaktere wurden gut beschrieben und dargestellt.
Absolute Leseempfehlung für einen lustigen Agentenspaß!!! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Zwischenmenschliche Beziehungen gespickt mit viel Humor

Das Fenster zur Welt
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Der Roman „Das Fenster zur Welt“ von Sarah Winman ist ein Homage an das Leben, die Liebe, die Kunst und Freude an den schönen Dingen als auch die Freundschaft!
Beleuchtet wird die besondere Freundschaft ...

Der Roman „Das Fenster zur Welt“ von Sarah Winman ist ein Homage an das Leben, die Liebe, die Kunst und Freude an den schönen Dingen als auch die Freundschaft!
Beleuchtet wird die besondere Freundschaft von Ulysses und der um vieles älteren Kunsthistorikerin Evelyn, die sich zufällig während des Kriegs in Florenz kennenlernen.
Nach dem Krieg geht Ulysses zurück nach London, wo mittlerweile seine Frau Peg ein Kind namens Alys von einem Amerikaner bekommen hat. Ulysses liebt das Mädchen, obwohl er nicht der leibliche Vater ist.
Der Fokus in diesem Roman liegt auf den Beziehungen zwischen den Menschen, dem Umfeld und den Freunden von Ulysses, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einerseits ist da Peg, die sich zwar von Ulysses scheiden lässt, die Ulysses aber immer lieben wird. Dann wäre da der raue Pubbesitzer Cole, der mit einem ausrangierten Rettungswagen herumfährt. Außerdem gibt es den alten Cress, der mit Bäumen spricht und sogar baumseitig Antworten erhält, sowie den Papagei Claude, der treffsicher seine Kommentare abgibt, er neigt seit einem traumatischen Erlebnis zur Spontanmauser.
Durch eine heldenhafte Tat zu seiner Zeit als Soldat, erbt Ulysses Jahre später zwei Wohnungen in Florenz. Ihm wird die Vormundschaft von Alys übertragen und er beschließt mit ihr diese Erbschaft anzutreten. Auch der alte Cress geht mit ihnen nach Italien und er hat ein geheimes Gepäckstück mit dabei. Der zuständige Notar Massimo wird schnell ein guter Freund der eigentümlichen WG und die Engländer leben sich bald in Florenz ein.
Es sind so viele Details, die mich einfach nur schmunzeln ließen wie zum Beispiel das Pub, das ständig seinen Namen geändert bekam oder die chaotische Reise mit dem geschmuggelten Claude nach Italien!
Nachdem ich dieses Buch als sehr witzig und sarkastisch eingeordnet habe, mir gefällt diese Art von Humor wirklich außerordentlich gut, kann ich manche Details, die von anderen Rezensenten kritisiert wurden nicht nachvollziehen.
Ich habe mich köstlich amüsiert und möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der eine aufheiternde Abwechslung sucht.
Dieses Fenster zum Leben hat mir viele schöne, amüsante Lesestunden bereitet!

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Eine Geschichte mit Tiefgang

Und Großvater atmete mit den Wellen
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In ihrem Buch „Und Großvater atmete mit den Wellen“ entführt uns die Autorin Trude Teige zu Beginn ins Jahr 1943 nach Indonesien.
Das norwegische Handelsschiff, auf dem der Hauptakteur Konrad angeheuert ...

In ihrem Buch „Und Großvater atmete mit den Wellen“ entführt uns die Autorin Trude Teige zu Beginn ins Jahr 1943 nach Indonesien.
Das norwegische Handelsschiff, auf dem der Hauptakteur Konrad angeheuert hat, wird von den Japanern torpediert. Mit letzter Kraft schafft er es im Beiboot auf die Insel Java, wo ihn die Krankenschwester Sigrid liebevoll gesund pflegt und die beiden sich ineinander verlieben.
Bald schon überschlagen sich die Ereignisse und die Japaner übernehmen die Insel. Sämtliche Europäer, die nicht neutral sind, werden in Lager gepfercht, zur Zwangsarbeit gezwungen und schikaniert. Manche Stellen im Buch waren so heftig, dass ich die eine oder andere Träne verdrücken musste.
Obwohl das Thema sehr ernst und tragisch emotional ist, schafft es Teige, einen Sog zu schaffen, der einen quasi mitzieht. Zu Beginn habe ich mich über die kurzen Kapitel gefreut, die eine Pause beim Lesen erleichtern, in Wirklichkeit habe ich das Buch in 2 Zügen durchgelesen, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte.
Die Charaktere sind sehr authentisch und treffend dargestellt, die Brutalität, die die japanischen Besatzer an den Tag gelegt haben, ging mir sprichwörtlich unter die Haut.
Zu allem Leid wurde aber auch der Zusammenhalt, die Menschlichkeit, der eiserne Überlebenswille, die Hoffnung sowie der Mut von einigen starken Persönlichkeiten thematisiert.
Im Grunde ist jeder Krieg eine menschenverachtende Angelegenheit, wir können nur dankbar sein, dass wir über solche Ereignisse nur lesen dürfen.
Schon lange habe ich kein so fesselndes Buch mehr gelesen. – Dieses Buch bleibt lange in Erinnerung!
Unbedingt lesen!

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