Ein toller Einstieg in die Geschichte
Geborene des Lichts
Ein magisches Artefakt schützt die Wüstenstadt Madina mit einem Schutzschirm vor den Bestien und den Lichtstürmen. Zeemira ist eine Lichtgeborene und ihre Aufgabe als Heilerin ist es, die Hohepriesterinnen ...
Ein magisches Artefakt schützt die Wüstenstadt Madina mit einem Schutzschirm vor den Bestien und den Lichtstürmen. Zeemira ist eine Lichtgeborene und ihre Aufgabe als Heilerin ist es, die Hohepriesterinnen zu unterstützen und die verwundeten Soldaten, die im Kampf gegen die Bestien verletzt werden, zu heilen. Doch Zeemira lässt sich leicht ablenken und hat immer öfter Probleme, sich zu konzentrieren. Sie wird deshalb von den anderen Priesterinnen gemobbt. Viel schlimmer ist jedoch, dass sie, das Leben, der ihr anvertrauten Soldaten riskiert.
Als in einer Schlacht viele Soldaten ihretwegen sterben, muss Zeemira sich vor dem Konsil verantworten, Ihr droht die Verbannung. Sie hat nur eine Chance um ihren Nutzen für die Stadt unter Beweis zu stellen. Deshalb tritt sie ihren Dienst im Lazarett einer Kriegerkaste an und heilt die Soldaten, die krank sind oder bei ihren Übungskämpfen verletzt wurden.
Schnell freundet Zeemira sich mit einigen der Krieger an und fühlt sich so wohl, wie schon lange nicht mehr. Vor allem zu Jaleel, der immer ein sorgloses Lächeln im Gesicht hat, fühlt sie sich schnell hingezogen und die Beiden kommen sich näher. Doch der Krieger hat eine düstere Vergangenheit, die er vor ihr verbirgt.
Der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und so landete das Buch im letzten Jahr, beim Besuch der Buchmesse, in meiner Tasche.
Es handelt sich um eine überarbeitete Neuauflage und das Cover hat mich sofort begeistert. Es passt perfekt zur Story.
Zu Beginn erwartet uns eine Karte von Madina, auf der alle wichtigen Schauplätze eingezeichnet und markiert sind. Sie verhalf mir dazu, mir einen guten Überblick über die Stadt zu verschaffen.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Glossar, in dem wir die Übersetzungen der doch recht ungewöhnlichen Namen und Begriffe finden.
Ich muss gestehen, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden.
Es vergeht viel Zeit damit, die Protagonisten und die Welt kennenzulernen und lange Zeit passiert recht wenig Aufregendes. Doch ich bin etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich es grundsätzlich gut, wenn ich die Figuren und das Worldbuilding richtig kennenlerne, andererseits mag ich es aber auch, wenn die Geschichte zügig vorangeht.
Man sieht daran mal wieder, dass es für die Autoren schwierig ist, die LeserInnen zufriedenzustellen.
Doch kommen wir zu den Protagonisten.
Wir verfolgen die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Zeemira und Jal.
Ich mag den Wechsel der Sichtweisen, denn so kann ich mich am besten in die Figuren hineinversetzten.
Eigentlich mag ich keine komplizierten Namen, bei denen ich jedes Mal wieder überlegen muss, wie ich es ausspreche. Ich fand sie deshalb etwas gewöhnungsbedürftig.
Zeemira ist eine Protagonistin, die nicht auf den Mund gefallen ist und sagt, was sie denkt. Doch sie setzt sich auch gerne mal in die Nesseln, ist ab und zu unkonzentriert, undiszipliniert und etwas planlos. Manchmal war sie etwas nervig, aber trotzdem, oder gerade deswegen, mochte ich sie sehr.
Jaleel hingegen, konnte mich nicht begeistern. Er ist ein Schürzenjäger und sehr von sich überzeugt. Die Äußerungen, die er teilweise (über Zeemira) macht, brachten ihm keine Pluspunkte.
Wahrscheinlich konnte ich mich deshalb auch nicht so richtig mit der Liebesgeschichte anfreunden.
Allerdings ist Jal, aufgrund seiner düsteren Vergangenheit nur schwer zu durchschauen und ich hoffe, dass ich im zweiten Teil der Reihe einen etwas besseren Draht zu ihm finde.
Richtig gut gefallen hat mir die Beschreibung des Worldbuilding.
Madina ist eine Oase und völlig abgeschnitten von der restlichen Welt. Geschützt vor den Lichtstürmen und furchtbaren Bestien durch ein magisches Artefakt. Regiert wird die Stadt von strengen Hohepriesterinnen und Lichtgeborenen. Wird man für die Stadt zu einer Belastung, hat man sein Recht verwirkt in seinem Schutz zu leben.
E.F. von Hainwald hat die Schauplätze sehr bildhaft und anschaulich beschrieben, aber es fehlen mir da noch einige Hintergrundinformationen.
Am Ende bleibe ich deshalb mit etlichen offenen Fragen zurück.
Doch die Geschichte beginnt erst und ich bin gespannt, was wir noch alles über diese Stadt, seine Entstehung und über Zeemira und Jal erfahren werden.
Um Antworten zu bekommen, werde ich wohl zügig den zweiten Teil lesen müssen.
Für den ersten Teil der Reihe gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.