Ist unser Strafrecht wirklich gerecht? Es gibt eine Fülle von Beispielen, in denen die Öffentlichkeit mit großem Unmut auf die Anwendung des Strafrechts reagiert hat, insofern scheint diese Frage mehr ...
Ist unser Strafrecht wirklich gerecht? Es gibt eine Fülle von Beispielen, in denen die Öffentlichkeit mit großem Unmut auf die Anwendung des Strafrechts reagiert hat, insofern scheint diese Frage mehr als berechtigt. Wie kann es sein, dass ein 12-jähriger Vergewaltiger ohne nennenswerte Konsequenzen davonkommt, oder ein Rentner, der sein Leben und Eigentum vor Einbrechern schützen will, am Ende selbst verurteilt wird?
In „Strafsachen“ setzen sich Elisa Hoven und Thomas Weigend genau mit solchen schwierigen Sachverhalten auseinander und erklären anhand von prominenten Fallbeispielen nachvollziehbar und nuanciert das Konzept von Gerechtigkeit und die Herausforderung unserer Rechtsordnung ein hinreichendes Maß an Gerechtigkeit zu sichern.
Den Autoren ist es dabei gut gelungen besonders die schwierigen juristischen Zusammenhänge und Feinheiten – also genau die Aspekte, die von der Öffentlichkeit regelmäßig gar nicht ins Auge gefasst werden (können), wenn über die Gerechtigkeit eines Urteils kontrovers diskutiert wird – verständlich darzustellen, sodass sie insbesondere juristischen Laien einen neuen Blickwinkel auf solche Sachverhalte ermöglichen. Es ist ein spannendes Sachbuch, das zur kritischen Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit anregt und insgesamt sehr lehrreich.