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Veröffentlicht am 14.07.2017

Recht nüchterne Beschreibung eines einsamen, entbehrungsreichen Lebens mit der Moral von Genügsamkeit

Ein ganzes Leben
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Es muss wohl an mir liegen, vielleicht aber auch daran, dass ich mit Elke Heidenreich selten einer Meinung bin, die da meint: „Was für ein wunderbarer Autor, der uns so tief bewegen kann mit einem unvergesslichen ...

Es muss wohl an mir liegen, vielleicht aber auch daran, dass ich mit Elke Heidenreich selten einer Meinung bin, die da meint: „Was für ein wunderbarer Autor, der uns so tief bewegen kann mit einem unvergesslichen Buch.“, vielleicht auch an meiner Seele, der es so gar keine Freude machte, diese Buch zu lesen, auch wenn Christine Westermann das wohl so empfunden haben mag.

Andreas Egger kommt als Vierjähriger in das Kleine Bergdorf, nachdem seine Mutter gestorben ist, der Vater ist unbekannt. Dort darf er auf dem Hof seines Onkels buckeln, schuften und sich verdreschen lassen – einmal so heftig, dass ihm die Hüfte bricht und er fortan humpelt. Mit 18 weigert er sich, weiterhin den Prügelknaben zu geben, was zu seinem Rauswurf führt und so verdient er sich fortan als Tagelöhner, nirgends zu Hause, nirgends wirklich willkommen, aber immerhin er lebt. Das Kurze Glück seines Lebens, seine Frau Marie, wird ihm nach nur kurzer Ehe von einer Lawine genommen, den Rest seines (langen!) Lebens beschließt er alleine zu verbringen. Er überlebt den zweiten Weltkrieg in Russland, das darauf folgende Strafgefangenenlager, das nicht mehr gebraucht werden nach seiner Heimkehr, den andauernden Außenseiterstatus, sein ganzes tristes Dasein. Und die Moral von der Geschicht‘: So schlimm fand er’s eigentlich nicht!

Ja, das kann man jetzt demütig, romantische, was weiß ich finden, und dankbar sein, dass man’s selbst besser geroffen hat – aber meine Seele hat eher Mitleid und denkt sich „Mei, wär er halt auch von der Lawine mitgerissen worden, dann hätt er aufgehört, als es am Schönsten war!“ und freut sich nicht über die Beschreibung von jahrzehntelangem Darben.


Veröffentlicht am 16.10.2017

Neutrale Oberflächlichkeiten inmitten eines Krieges

Der Preis, den man zahlt
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Puh, was für falsche Vorstellungen man doch von einem "Agententriller" aus den Spanischen Bürgerkrieg haben kann...
Erwartet habe ich ein tiefes, rasantes Eintauchen in die "Unterwelt" der Kriegsschauplätze ...

Puh, was für falsche Vorstellungen man doch von einem "Agententriller" aus den Spanischen Bürgerkrieg haben kann...
Erwartet habe ich ein tiefes, rasantes Eintauchen in die "Unterwelt" der Kriegsschauplätze und Einblicke in die Machenschaften der gegnerischen Mächte, alles schön verpackt in einer unterhaltsamen, spannungsgeladenen Geschichte.
Bekommen habe ich eine sehr an der Oberfläche und mit Plänkeleien beschäftigte Superhelden/Agentengeschichte im Stil von 007 die über alles, auch über Tiefgang erhaben scheint. Dabei würde ich noch nicht mal von "gefühllos" reden, denn Agenten dürfen sich diese wohl offenkundig nur in ganz geringem Maße leisten, aber "neutral" trifft es wohl ganz gut. "Neutral" war auch meine Haltung als Leser, bis zum Schluss. Schade.



Ich gebe zu, ich weiß nicht wirklich viel über die damaligen Geschehnisse. Da das Buch aus dem Spanischen übersetzt wurde, kann man sicher davon ausgehen, dass der spanische Leser diese Geschichte sehr viel besser in den Kontext setzen kann und ich verstehe, dass am Text nichts für die unwissenden fremdsprachigen Lesern ergänzt werden sollte. Allerdings empfinde ich es als Versäumnis, die für das Verständnis relevanten Daten und Ereignisse nicht in Fußnoten oder in einem Anhang zusammengefasst wurden. Von einem Roman erwarte ich ehrlich gesagt, dass ich ihn auch ohne vorherige Recherche "verstehe". Hierfür wäre vielleicht auch eine Karte Spaniens mit den Frontverläufen nützlich gewesen.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Du willst mich nicht? dann hast du halt Pech gehabt :-P

Finger weg von diesem Buch
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Bei meinem "Publikum" kam das Buch leider gar nicht gut an...Es hat drei Anläufe gebraucht, bis mein Sohn bereit war, tatsächlich bis zum Ende durchzublättern - und auch das konnte ihm gerade so ein müdes ...

Bei meinem "Publikum" kam das Buch leider gar nicht gut an...Es hat drei Anläufe gebraucht, bis mein Sohn bereit war, tatsächlich bis zum Ende durchzublättern - und auch das konnte ihm gerade so ein müdes Lächeln entlocken...Geschmäcker (und auch Charakter!) sind verschieden, ein Buch das nicht von ihm gelesen werden will? Bitteschön, dann eben nicht! Warum weiterblättern wenn das doofe Ding doch offensichtlich keine Lust auf Leserschaft hat?Bei vielen anderen scheint die Geschichte bombastisch angekommen zu sein, bei uns ist sie leider durchgefallen.Ich finde die Idee toll, aber was bringt das, wenn das Zielpublikum nichts damit anfangen kann?Wir werden das Buch an den Kindergarten weiter geben, hoffentlich finden sich dort ein paar "frechere" Kinder ;O)

Veröffentlicht am 05.01.2018

Seichter „Tiefgang“ mit ganz viel Schmalz

Der Tanz unseres Lebens
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Wer Jennifer Aniston mag, wird dieses Buch lieben!
Florence ist eine begnadete Tänzerin, freundlich, aufmerksam, gutaussehend, „ein Wirbelwind“, eben der sympathische Traum aller Schnulzenleserinnen – ...


Wer Jennifer Aniston mag, wird dieses Buch lieben!
Florence ist eine begnadete Tänzerin, freundlich, aufmerksam, gutaussehend, „ein Wirbelwind“, eben der sympathische Traum aller Schnulzenleserinnen – selbst wäre sie aber viel zu umsichtig und zu bescheiden um das zu realisieren.
Ihr männlicher Gegenpart ist hochintelligent, bombastisch attraktiv und das Einfühlsamste und vorsichtigste was man wohl aufs Papier bannen kann.
Beide haben einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften und ziehen sich in ein kleines, idyllisches Urlaubsparadies in der Französischen Schweiz zurück. Dort lernen sie sich kennen – natürlich, indem er ihr zunächst heldenhaft das Leben rettet.
Damit der geneigte Leser erkennen kann, welch unglaublich liebens- und bewundernswerte Menschen hier umschrieben werden, dürfen beide aufopferungsvoll Claire, einer allein erziehenden Mutter und ihren beiden Töchtern, die eine vielversprechendes Sportass und schwer erkrankt, die andere ein strahlender Sonnenschein mit Trisomie 21, unter die Arme greifen.
Dabei stellen sie sich die wichtigen Fragen des Lebens: Können verwundete Herzen jemals heilen? Wie lange darf man sich dafür Zeit lassen? Wie unendlich dankbar darf und kann man für sich und seine warmherzigen, einfühlsamen Freunde sein? Kann man jemanden verletzen, wenn man ihn nicht umsichtig genug nach seiner Schuhgröße fragt? Und wie viele Träume anderer zerstören wir unbedacht, einfach, weil wir sie nicht oft genug mit Samthandschuhen anpacken? Wie viel Schmalz passt in eine Geschichte, ohne dass es den Leser schüttelt?
Ich bin mir sicher, dass dieses Buch viele Begeisterte Leser finden wird, ich bin durch Zufall darüber gestolpert und lasse solche Art von Büchern in Zukunft besser liegen!

Veröffentlicht am 07.06.2017

Würde es am liebsten wieder zurück schicken

Make Ostern great again
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netter Gag - aber ideen- und lieblos umgesetzt

Was soll man dazu sagen? Ein kleines Buch, dass das Papier nicht wert ist( wobei dieses wirklich noch das hochwertigste an dem ganzen Produkt darstellt!), ...

netter Gag - aber ideen- und lieblos umgesetzt

Was soll man dazu sagen? Ein kleines Buch, dass das Papier nicht wert ist( wobei dieses wirklich noch das hochwertigste an dem ganzen Produkt darstellt!), ein Werbegag, der ziemlich hilflos versucht witzig zu sein - Osterhase und Nikolaus werden sich gegenübergestellt und in "denglisch" miteinander verglichen („At Ostern you get Ostereier. You can eat them. And they are white. Great stuff. / The Presents at Weihnachten are ugly wrapped. Nobody can see what’s inside. Maybe bombs.”) – Das soll wohl irgendwie witzig sein, wirkt aber so, hätte jemand eine nette Schnapsidee gehabt und sie dann in nüchternem Zustand versucht umzusetzen. No, „this book will [not] make Ostern great again“ dafür den käufer aber ein wenig ärmer und vielleicht auch frustrierter – und das ist vielleicht auch die „geheime Botschaft“, lahme Plattitüden werden Ostern nicht aufwerten, genauso wenig, wie Trump, auf den hier offensichtlich angespielt werden soll, „America great again“ machen wird.

KEINE Kaufempfehlung!