Ein Buch über eine Krankheit? Nein, eine Abenteuerlektüre. Ein Mensch mit A. Er hat eine Vergangenheit, aber keine Zukunft mehr. Die Autorin geht ein Wagnis ein, da sie bisherige Konventionen eines geradlinigen ...
Ein Buch über eine Krankheit? Nein, eine Abenteuerlektüre. Ein Mensch mit A. Er hat eine Vergangenheit, aber keine Zukunft mehr. Die Autorin geht ein Wagnis ein, da sie bisherige Konventionen eines geradlinigen Romans verlässt. Und mir als Leser wird etwas zugemutet, aber auch zugetraut.
Das Buch eine Mischung aus Rückblick, Wiederholung, historische Fakten, verschiedene Blickwinkel und Trauer. Ja, ein Mensch geht, bevor der Körper aufgibt.
Auch die Gesamtgestaltung ist eine besondere Erfahrung.
Ich hatte Furcht, dass mich das Buch zu sehr berührt. Nach Abschluss der Lektüre kann ich sagen: Wie froh bin ich, dass das Werk mich dermaßen emotional bewegt hat.
Und wer denkt, der habe nur mit Wischen und Moppen zu tun, der irrt gewaltig. Die Protagonistin Frau Wischnewski erhält durch ihre selbständige Arbeit Einblick in ganz unterschiedliche Lebens- oder sollte ...
Und wer denkt, der habe nur mit Wischen und Moppen zu tun, der irrt gewaltig. Die Protagonistin Frau Wischnewski erhält durch ihre selbständige Arbeit Einblick in ganz unterschiedliche Lebens- oder sollte ich besser sagen: Putzwelten? So nimmt sie uns mit auf ihre Expedition ins Reich der zu säubernden Behausungen.
Sie begegnet der überforderten Mutter, der schrulligen aber so liebenswerten Alten, der reichen, aber einsamen Ehefrau und dem exzentrischen Künstler, wobei sie Letzteren nie in ‚echt‘ trifft sondern nur Briefe mit Anweisungen von ihm erhält.
Und auch sie selbst rückt ein gutes Stück näher an uns heran mit all ihren Stärken und Schwächen.
Der Autorin gelingt dies so locker und leicht zu schreiben, mit Wärme und Menschlichkeit und mit einer gut dosierten Prise Humor. Sie spart auch nicht die Dramen des Lebens aus. Mich hat die Lektüre tief ergriffen.
Fazit: Kein reines Feel-good-Buch sondern eine umfassende, fast schon philosophische Betrachtung des Daseins. Ein kleines literarisches Schätzchen.
Schnell hat man sich verliebt und eng an einen ehemals ganz fremden Menschen gebunden. Zwei Welten prallen aufeinander und der Ausgang der Reise ist ungewiss. Man sagt, dauerhafte Beziehung benötigt Anstrengung. ...
Schnell hat man sich verliebt und eng an einen ehemals ganz fremden Menschen gebunden. Zwei Welten prallen aufeinander und der Ausgang der Reise ist ungewiss. Man sagt, dauerhafte Beziehung benötigt Anstrengung. Doch wie lange ist eigentlich die schwebende Ungewissheit davor zu halten? Es gibt die Liebe, die ihren Namen nicht zu nennen wagt, und die, die nicht weiß, ob sie überhaupt eine Schnittmenge zu finden vermag.
Der Autor nimmt uns im vorliegenden Roman mit auf seine ganz spezielle Reise. Wie die meisten anderen Menschen, hat er am Anfang der Liebesreise keinen konkreten Fahrplan, merkt aber schnell, dass sein Objekt der Begierde auf ihm unliebsamen Pfaden wandelt. Sicherlich wäre das mit dessen speziellen Aufwachs- und Lebensumständen zu deuten. Doch würde sich das als hilfreich erweisen? So lesen wir letztendlich von der (Weiter-)Entwicklung des Protagonisten, der einmal mehr die Erfahrung macht, dass Selbstliebe als die entscheidende Grundlage für alles weitere im Leben dient ..
Über die gesamte Breite des Romans findet der Autor – aus meiner Sicht - die richtigen Worte. Ich habe mich in seinen Schreibstil schock-verliebt. Er ist bildhaft, musisch und einfach lesenswert. Ein wenig verliert sich dies im weiteren Verlauf, aber nicht all zu umfassend. Es war mir ein Vergnügen, den Roman zu lesen. Ich empfand ihn als fesselnd und mein Mitgefühl und teilweise auch mein Mitleid anregend. Der Handlungsverlauf ist absolut nachvollziehbar. Heutzutage würde man wahrscheinlich von einer „toxischen Beziehung“ sprechen. Doch ich denke, diese Verallgemeinerung würde zu kurz greifen. Die Vorkommnisse über die Jahre sind deutlich vielschichtiger.
Am Ende des Romans angelangt, frage ich mich, ob es wirklich zwei Löwen sind, die das zu enge Glas sprengen? Der Autor schildert autobiografisch seine Beziehung über 7 Jahre zu einem etwas jüngeren, unglaublich hübschen Spanier. Doch, sind die beiden nicht zutiefst verschieden, um sie der gleichen Tiergattung zuzuordnen?
Mir als Leser steht es nicht zu, ihre Beziehung zueinander zu beurteilen oder gar zu verurteilen, da mir solche und ähnliche Ungleichgewichte nur all zu vertraut sind. Ich finde es auch lobenswert, dass der Autor nicht versucht, das Mysterium vollständig aufzulösen, was ihn so lange Zeit gebunden hat.
Fazit: Ich bin begeistert und empfehle diesen Roman uneingeschränkt weiter.
Zumindest für eine gewisse Zeit und solange man prinzipiell noch Single ist, finde ich eine WG eine bedenkenswerte Alternative. Selbst bin ich erst nach meiner Studi-Zeit in eine gezogen (geht auch). Das ...
Zumindest für eine gewisse Zeit und solange man prinzipiell noch Single ist, finde ich eine WG eine bedenkenswerte Alternative. Selbst bin ich erst nach meiner Studi-Zeit in eine gezogen (geht auch). Das waren die abwechslungsreichsten 5 Wohn-Jahre meines Lebens.
Die Handlung macht einen Sprung zurück in die 1990er Jahre, als es für alle in einer WG nur ein gemeinsames Telefon gab, das regelmäßig endlos-belegt war, wenn man gerade einen wirklich wichtigen Anruf erwartete. Treffpunkt war immer die Wohnküche und dort war man nie alleine. Am Wochenende stiegen die aus heutiger Sicht legendären Partys, an die man sich eigentlich aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums gar nicht mehr entsinnen dürfte. Die Zeit der Schwärmereien und Kurzbeziehungen, an die man sich heute besser auch nicht mehr erinnert. Doch geteiltes Leid und auch die Freude ist dann halb bzw. doppelt schön, eben mit den besten Freunden auf Zeit in einer WG.
Die Ich-Erzählerin hat lange keinen Namen, bis dieser dann nach einer ganzen Weile doch noch fällt, was aber zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr so wichtig erscheint. Man könnte meinen, der Roman trägt autobiografische Züge, aber es könnte auch ganz anders sein. Der Autorin Andrea Eckstein gelingt es auf geniale Art und Weise, auch meine WG-Zeit wieder aufleben zu lassen. Und das macht sie mit einem lockeren und reibungslosen Stil, der schwimmt sogar in Milch. Ich habe mich als Leser gefühlt, als ob ich direkt mit am WG-Tisch sitze oder in der schrecklichen Kneipe und mit seltsamen Gestalten abhänge.
Großes Lob der Autorin, der ein bemerkenswerter Erstling gelungen ist.
Fazit: Wurde bestens unterhalten, 5 Sterne mit einem plus.
Ich wohne am Rande des Odenwalds. Hätte ich den Autor nicht persönlich kennengelernt, hätte ich diesen Roman aufgrund von Titel und Aufmachung wahrscheinlich eher nicht ausgewählt, zumal ich nicht so der ...
Ich wohne am Rande des Odenwalds. Hätte ich den Autor nicht persönlich kennengelernt, hätte ich diesen Roman aufgrund von Titel und Aufmachung wahrscheinlich eher nicht ausgewählt, zumal ich nicht so der Thriller-Fan bin.
Ausgehend von einem Friedwald im Odenwald stellen die Bäume plötzlich ihr Wachstum ein und sterben ab. Dieses Phänomen breitet sich rasend schnell aus und alle Experten sind ratlos. Wenn es kein Einhalt gibt, dann wird die Luft ganz schön dünn für die Menschheit, denn ohne Photosynthese kein Sauerstoff zum Atmen ..
Klima-Thriller steht auf dem Cover. Für mich ist es aber vielmehr ein vielschichtiger Roman, der zwar die Klima-Problematik im Fokus behält, aber vor allem eine philosophische Auseinandersetzung mit den Gesamtzusammenhängen, die das Leben ausmachen, bietet. Dabei kommen radikale Ansichten zu Wort, die mich ziemlich zum Nachdenken brachten und bei mir selbst zu überraschenden Erkenntnissen führten. Besonders gefallen haben mir auch die „fiktionalen“ Elemente der Geschichte. Natürlich gibt es tote Menschen, doch die eigentlichen Opfer sind die Bäume.
Der Schreibstil des Autors ist sehr gut lesbar und trotzdem anspruchsvoll. Frank Schuster gelingt es ganz hervorragend, verschiedene Handlungsstränge und Zeitebenen kunstvoll miteinander zu verknüpfen und einen gut gedehnten Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Ich finde es klasse, dass dem Leser nicht alles „vorgekaut“ wird sondern ihm auch einiges zugetraut wird. Würde mal sagen, dass das Ende ein wenig offen bleibt, was mir auch gefällt.
Fazit: Es kommt selten vor, dass mich ein Buch dermaßen positiv überrascht hat. Mein erstes Buch des Autors. Sicherlich nicht mein letztes.