Sehr interessante Charaktere mit toller Entwicklung
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
An einem der Balkone im vierten Stock des Wohnheims hing ein Typ, der nur mit einem Handtuch bekleidet war.
Das Cover finde ich toll, ich ...
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
An einem der Balkone im vierten Stock des Wohnheims hing ein Typ, der nur mit einem Handtuch bekleidet war.
Das Cover finde ich toll, ich bin so froh, dass dieser Stil von Covern endlich auch bei uns angekommen ist. Ich mag den Stil sehr gerne und durch den Hintergrund weiß man auch, wo das Buch spielt.
Der Schreibstil der Autorin ist wie immer sehr gut und flüssig zu lesen. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive, wobei es Kapitel aus Lios und aus Alicas Sicht gibt. Auch in dem Buch bringt die Autorin richtig viele Gefühle an den Leser, das bewundere ich jedes Mal.
Zu Beginn lernt man Alica kennen, die frisch nach Berlin gekommen ist um dort ihre Ausbildung zur Pflegekraft am St. Alex zu machen. Im Wohnheim trifft sie sofort nette Menschen, unter anderem Lio, mit dem sie sich sofort gut versteht und er ihr dabei hilft Felix, einen Krankenpfelger, kennenzulernen.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Es startet sofort mit einer witzigen Szene, in der man alle wichtigen Personen in dem Buch kennen lernt. Alica mochte ich auch auf anhieb und so war ich gleich guter Dinge, dass mir das Buch gefallen würde.
Alica ist toll, sie ist etwas unbeholfen, da sie aus einer reichen Familie kommt und nun auf eigenen Beinen steht, aber sie meistert das wirklich gut. Außerdem gibt sie nicht so leicht auf und verfolgt ihre Träume, egal was kommt. Als Freundin fand ich sie ebenfalls grandios, denn mit Emilia hatte sie sofort eine Verbindung und die beiden zusammen sind toll.
Lio mochte ich auch gleich, er kümmert sich um seine Freunde, genießt einfach sein Leben, ist aber dennoch verantwortungsbewusst. Die Mischung fand ich sehr interessant, denn obwohl er ständig feiern geht, nimmt er die Ausbildung doch ernst und ist so auch ein wirklich lieber Mensch. Auf jeden Fall war das mal ein sehr interessanter Charakter.
Ich hab gar nicht kapiert, dass das Buch ebenfalls am St. Alex spielt, aber als ich das dann gecheckt hab war ich richtig froh, denn die andere Reihe der Autorin, die sich um dieses Krankenhaus dreht fand ich toll. Allerdings wird sich hier nicht hauptsächlich auf die Ausbildung fokussiert und es gibt auch nicht so viele Szenen im Krankenhaus selber, was aber nicht schlimm ist. Vielmehr geht es um Alica und wie sie mit ihrem neuen Leben zurecht kommt, selbst die Liebesgeschichte spielt sich nur nebenbei ab und ich hatte nicht das Gefühl, als würde sie ihm Vordergrund stehen.
Alica und ihre Familie, das ist sowieso ein sehr schweres Thema. Je mehr ich von ihnen las desto unsympathischer wurden sie mir. Besonders die Schwester, denn diese hat Alicas Traum nicht ernst genommen und tat es als Rebellion gegen ihren Vater ab. Vicky war also definitiv der unsympathischte Charakter im ganzen Buch. Sobald die Familie vorkam tat mir Alica so richtig leid, denn sie will einfach nur verstanden werden und die Unterstützung von ihrer Familie haben und die benehmen sich alle richtig komisch. Dieses Thema war also durchwegs präsent und wirklich gut umgesetzt.
Wie schon gesagt spielt sich die Liebesgeschichte eher nebenbei ab, aber das hat einfach perfekt gepasst. Bei Alica passiert so viel und Lio ist sowie niemand, der sich schnell bindet. Daher war klar, dass sie Zeit brauchen würden, aber die Anzeichen wurden immer deutlicher. Ich mochte die beiden als Freunde schon sehr gerne und man spürte einfach, dass da mehr sein könnte. Besonders der innere Zwists von Lio hat mir gefallen, sein Charakter ist so vielschichtig und er hat so viele eigene Probleme und Sorgen, da wurde alles so gut dargestellt. Für das Buch war es perfekt so.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es sich in der Mitte doch ein wenig gezogen hat. Es ging sehr viel um die Ausbildung, ums Lernen und die Prüfung, aber so wirklich passiert ist nicht wirklich was. Lio war sehr viel abwesend und dadurch ging die Geschichte auch in der Richtung nicht wirklich weiter. Erst im letzten Drittel passierten dann wieder Dinge, die alles vorangetrieben haben und das Ende war sowieso perfekt gemacht, etwas offen, sodass sich der Leser seinen eigenen Teil denken kann, aber dennoch wurden alle Konflikte geklärt.
Fazit:
Wie immer schafft Anne Lück es die Gefühle direkt an den Leser bringen und bei Alica gabs wirklich sehr viele verschiedene Gefühle. Lio und sie sind einfach toll, so unterschiedliche und interessante Charaktere. Ein bisschen gezogen hat es sich im Mittelteil, aber ansonsten war es wieder unglaublich schön zu lesen und ich freue mich schon auf Band zwei und Emilias Geschichte. Von mir bekommt das Buch vier Sterne.