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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2017

Online Morde

Sie zu strafen und zu richten
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Luke Delaney hat lange Jahre bei der Polizei gearbeitet und Mordfälle aufgeklärt und weiß deswegen so gut Bescheid, was man dem Buch anmerkt.
Das Buch beginnt mit einer Hinrichtung und diese findet passend ...

Luke Delaney hat lange Jahre bei der Polizei gearbeitet und Mordfälle aufgeklärt und weiß deswegen so gut Bescheid, was man dem Buch anmerkt.
Das Buch beginnt mit einer Hinrichtung und diese findet passend zum digitalen Zeitalter online statt. Auf der Videoplattform Yourview fragt der Mörder, ob der Angeklagte getötet oder verschont werden soll. Die Zuschauer als Jury. Der Angeklagte ein hohes Tier aus dem Bankensektor. Der Täter vermutlich ein Geschädigter der Bankenkrise. Die Abstimmung fällt zu Ungunsten des Angeklagten aus und dieser wird vor der Kamera hingerichtet. Der Täter kündigt an, dass weitere Schuldige „angeklagt“ werden.
Detective Inspector Sean Corrigan und die Special Investigation Unit werden mit der Aufklärung beauftragt, obwohl ihnen der Prozess des letztens Falles ins Haus steht und sie eigentlich ausgelastet sind. Das Buch ist der 4. Teil einer Reihe, lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse lesen, wenn es auch sicherlich ein höheres Lesevergnügen ist, wenn die Vorgeschichte von Corrigan und weiteren bekannt ist.
Ein spannender Thriller, der beweist, dass der Autor sich auskennt, denn es gibt zwischendurch auch mal etwas ruhigere Phasen, in denen die Ermittlung stockt, doch auch dann kommt keine Langeweile auf. Ein Thema mit vielen aktuellen Anknüpfungspunkten. Am Ende nehmen die Ermittlungen Fahrt auf und die Auflösung ist logisch und nachvollziehbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 10.10.2017

4 Freundinnen - 5 Briefe

Der letzte Verrat
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Vier Frauen haben sich - wie es wohl oft passiert - auseinander gelebt. Früher waren sie gut befreundet und haben alles miteinander geteilt und durchlitten, gefreut, (er-)lebt. Nun treffen sie sich zwar ...

Vier Frauen haben sich - wie es wohl oft passiert - auseinander gelebt. Früher waren sie gut befreundet und haben alles miteinander geteilt und durchlitten, gefreut, (er-)lebt. Nun treffen sie sich zwar immer noch jährlich im Urlaub, den die kinderlose Joni weiterhin organisiert, aber sie bekommen immer mehr das Gefühl, nicht mehr wie Freundinnen miteinander reden zu können, sich zu offenbaren. Und so greifen sie zur Methode des Briefes, um sich alles von der Seele zu schreiben - anonym. Doch dann taucht ein 5. Brief auf, der einen bedrohlichen Unterton voller Hass besitzt. Wer hat diesen Brief geschrieben?
Ein Buch, das mitunter nachdenklich stimmt, das in einem Beichtstuhl beginnt, in dem sich Joni vom Pfarrer Hilfe erhofft. Ein Buch über Freundschaft, aber auch Verrat, Betrug und Schuldgefühlen und dann wieder geprägt von Reue.
Die so unterschiedlichen Frauen kommen einem in diesem Buch näher und man rätselt als Leser mit über diesen 5. Brief. Interessante Geschichte, guter Schreibstil und gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Ernstes Thema gut umgesetzt

Ikarus fliegt
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Ein Jugendbuch mit dem Thema Freundschaft, dem Wunsch, zur Peergroup zu gehören und sich anzupassen, um nicht aufzufallen oder eben als Opfer auserkoren zu werden.
Alex möchte nicht auffallen, hat keine ...

Ein Jugendbuch mit dem Thema Freundschaft, dem Wunsch, zur Peergroup zu gehören und sich anzupassen, um nicht aufzufallen oder eben als Opfer auserkoren zu werden.
Alex möchte nicht auffallen, hat keine Freundschaften in der Klasse, ist aber auch nicht in einer Opferrolle. Diese Rolle nimmt Bogsy ein, der von Alan und seiner Gang, der vorherrschenden Gruppe, dazu auserkoren wurde und gemobbt wird. Wie soll Alex sich, als Bogsy versucht sich ihm anzunähern. Auf der anderen Seite tauchen auf einmal anonyme Briefchen mit der Botschaft, dass ein Junge "fliegen" wird, auf.
Ein ernstes Thema, das jedoch nicht schulmeisterlich und mit erhobenem Zeigefinger daherkommt, sondern dieses Buch ist auch witzig und der leichte Schreibstil sehr passend für die Zielgruppe.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Zweiter Teil

Die Magie der Lüge
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In diesem Band geht es um die Geschichte von Anderta Passario, der Schwester von Tirasan, der Protagonist des ersten Bandes war. Anderta ist mit ihrem Gaunerleben ganz zufrieden. Vor Jahren ist sie von ...

In diesem Band geht es um die Geschichte von Anderta Passario, der Schwester von Tirasan, der Protagonist des ersten Bandes war. Anderta ist mit ihrem Gaunerleben ganz zufrieden. Vor Jahren ist sie von einem Polliander enttäuscht worden, aber sie zieht nun mit dem Kurbarbu Londurs umher und die beiden nutzen die Wahrheitsmagie Andertas für ihre Betrügereien. Doch das ändert sich eines Tages, denn Anderta wacht auf und lebt auf einmal nicht nur mit Londurs, sondern auch mit Sanjan, ihrem vierjährigen Sohn zusammen. Und alle außer ihr finden das ganz normal. Anderta ist wütend und macht sich auf die Suche nach Tirasan, damit er ihre Vergangenheit zurück gibt.

Die Geschichte verliert sich manchmal etwas in Kleinigkeiten und mäandert ein wenig vor sich her. Die Welt, die der Geschichte zugrunde liegt ist in ihrer Konzeption jedoch interessant und regt zum Nachdenken an. Erfrischend, dass es keine klassische Dreiecksgeschichte gab und das Ende offen für diverse Möglichkeiten ist.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Langatmig und erst am Ende spannend

Totenstarre
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Die Forensikerin Kay Scarpetta ermittelt hier nun schon in ihrem 24. Fall. Ich habe nicht alle Bücher der Reihe gelesen, doch die ersten und dann immer mal wieder einzelne Bände der Reihe, darum habe ich ...

Die Forensikerin Kay Scarpetta ermittelt hier nun schon in ihrem 24. Fall. Ich habe nicht alle Bücher der Reihe gelesen, doch die ersten und dann immer mal wieder einzelne Bände der Reihe, darum habe ich mich sehr über einen neuen Fall gefreut.
Boston leidet unter einer großen Hitzewelle. Kay Scarpetta erhält seit ungefähr einer Woche immer wieder Anrufe eines Stalkers, der sich sehr gut in ihrer Vergangenheit auszukennen scheint. Dann wird sie zur Leiche einer Radfahrerin gerufen, der sie an dem Tag zweimal begegnet ist. Alles deutet auf Tod durch Blitzschlag hin, aber ein Gewitter war bei dem Wetter nicht in Sicht, dann doch ein elektrischer Schlag?
Leider zeugt dieser Fall von so einigen sprachlichen Irrungen und Wirrungen, er zieht sich einfach zu sehr in die Länge und ich vermisse die frühere Tatkraft. Es war ein schönes "Wiedersehen" mit Kay Scarpetta und auch die private Geschichte hat mich interessiert, doch insgesamt hätte dem Buch eine Straffung gut getan. Das Ende konnte mich dann wieder vollends überzeugen und in den Bann ziehen. Ich hoffe, der nächste Fall wird dann wieder "rasanter" gelöst und verliert sich nicht in scheinbar endlosen Dialogen oder einem ewig langen Weg zum Tatort.