Faszinierend beim Lesen miterleben zu können, wie sich die Puzzlesteine zu einem Ganzen fügen ...
Das verlorene KleidMit „Das verlorene Kleid“ werde ich diesen Monat schon zum zweiten Mal nach Paris und in die Welt der Mode entführt, was eigentlich eher ungewöhnlich für mich ist. Aber auch zum zweiten Mal bin ich wirklich ...
Mit „Das verlorene Kleid“ werde ich diesen Monat schon zum zweiten Mal nach Paris und in die Welt der Mode entführt, was eigentlich eher ungewöhnlich für mich ist. Aber auch zum zweiten Mal bin ich wirklich glücklich darüber, denn dieses Buch ist etwas ganz Besonderes. In zwei Erzählstränge aufgeteilt, lerne ich in der Gegenwart Lucille und ihre kleine Familie bestehend aus ihr, ihrer Mutter Genévieve und ihrer betagten Großmutter Sylvie, kennen. Letztere hat für Lucille, zu der sie eine innige Beziehung hegt, einen Auftrag der besonderen Art. Sie soll nach Paris reisen, um dort ein ganz spezielles Kleid aufzustöbern, das Sylvie einst in der Stadt der Liebe trug. Im zweiten Erzählstrang, der in die frühen fünfziger Jahre zurückreicht, treffe ich Alice, die jung verheiratet ihre Rolle an der Seite ihres Mannes Albert, der als englischer Botschafter in Paris eingesetzt ist, einnimmt. Schnell wird klar, dass Albert Alice gegenüber nicht mit Geld wohl aber mit seinen Gefühlen geizt. Er sieht in ihr die hübsche Frau an seinem Arm, die funktioniert, von Liebe ist keine Spur geblieben. Alice fühlt sich im Stich gelassen und betrogen und als Antoine in ihr Leben tritt, scheint es um sie geschehen …
Fasziniert lese ich mich von Kapitel zu Kapitel und tauche immer tiefer ein in die Geschichte der Frauen. Ich bewundere die schönen Kleider von Christian Dior und nehme Anteil an dem Schicksal ihrer Trägerin. Gleichzeitig genieße ich die „Jagd“ durch das heutige Paris auf der Suche nach dem verlorenen Kleid. Der eingängliche Schreibstil scheint mit jedem Kapitel spannender zu werden und am Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Erst auf den letzten wenigen Seiten fiel mir der Zusammenhang wie Schuppen von den Augen und das Ende der Geschichte ließ mich das Buch mehr als befriedigt zuklappen. Ich vergebe hier mit fünf Sternen sehr gerne die volle Punktzahl und spreche eine Empfehlung aus, die von Herzen kommt!