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Ullap

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Der Tod riecht nach Parfum

Tödlicher Duft
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Eric Sentir ist Erfinder von Parfum-Düften und wird von einem jungen Stundenten tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation gefunden. Hat er sich unter seinen Kollegen Feinde gemacht, ist Eifersucht ...

Eric Sentir ist Erfinder von Parfum-Düften und wird von einem jungen Stundenten tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation gefunden. Hat er sich unter seinen Kollegen Feinde gemacht, ist Eifersucht im Spiel oder könnte es womöglich Selbstmord gewesen sein? Commissaire Louis Campanard, sein Kollege Olivier sowie die Psychologin Linda Delacours ermitteln in einem zunächst sehr undurchsichtigen Fall.

Dieser Krimi mit einem neuen und recht unkonventionellen Ermittlerteam hat mich von Beginn an begeistern können. Neben dem eigentlichern Fall, der nicht nur den Ermittlern, sondern auch dem Leser so einige Rätsel aufgibt, lernt man sehr viel Wissenswertes und auch Interessantes über die Entwicklung und Zusammensetzung von Düften. Meine ganze Lesezeit wurde von einem über dem Buch schwebenden angenehmen Geruch begleitet, so bildhaft hat der Autor mir einen tollen Einblick in die Welt der Düfte verschaffen können, dass zwischendurch der eigentliche Fall manchmal zur Nebensache wurde, jedoch nicht ohne abschließend in einem wirklich fulminanten Finale zu einer für mich überraschenden Auflösung zu enden.

Das Ermittlerteam hat mir ausgesprochen gut gefallen, sehr unterschiedliche Charaktere mit spezeillen Eigenarten, nicht immer ganz rund und auch privat zum Teil problembehaftet, aber ein gutes Team und mir sehr sympathisch. Gerne würde ich die drei in einem neuen Fall wiedertreffen!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2024

Begeisterndender Teil 2 der Hamburg-Saga

Blankenese - Zwei Familien
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Es handelt sich um den zweiten Band der Blankenese-Saga rund um die Mitglieder der Familien Casparius und Hansen. Nachdem ich im ersten Band schon mit Oma Irma, Leni und John gefiebert und gebangt hatte, ...

Es handelt sich um den zweiten Band der Blankenese-Saga rund um die Mitglieder der Familien Casparius und Hansen. Nachdem ich im ersten Band schon mit Oma Irma, Leni und John gefiebert und gebangt hatte, steht nun die Nachfolgegeneration im Mittelpunkt.
Kurt ist durch die Kinderlandverschickung in England gelandet und sucht sein Glück beim Militär, Sophie träumt davon, in der elterlichen Reederei zu arbeiten und Fanni ist Krankenschwester geworden.
Auch dieses Buch hat mich von Anfang an wieder in seinen Bann gezogen. Eine schlimme Zeit zu Beginn, während und nach dem zweiten Weltkrieg wird hier aus verschiedenen Blickwinkeln sowie Örtlichkeiten ungeschönt dargestellt. Die Autorin hat hier geschickt gut recherchierte historische Hintergründe mit fiktivem Geschehen vermischt, die Geschichte hätte so oder so ähnlich tatsächlich passiert sein können. Die Beschreibungen sind jeweils so authentisch gelungen, dass ich mich immer jeweils an der Seite eines der Protagonisten gefühlt habe. Diese sind dabei sehr facettenreich ausgearbeitet, selbst bei den Nebenfiguren wechselte zwischendurch öfters meine Sympathie bzw. Abneigung. Gerade die Judenverfolgung und ihre Auswirkung wurde hier gut thematisiert, ebenso die Hilfen im Kleinen, die oft ein Überleben gesichert haben, sowie die Tatsache, dass man Freundschaft über Vorschriften stellen kann und sollte.
Für mich war es ein mitreissender und trotz der schwierigen Zeiten immer noch positiver Roman, den ich wirklich verschlungen habe, ein kleiner Cliffhanger am Ende lässt auf eine interessante Fortsetzung hoffen.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Auszeit auf der Insel

Sommerglück auf Sylt
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Die drei Freundinnen Lou, Nette und Kati sind aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Privat- und Berufsleben unzufrieden und beschließen gemeinsam, sich eine mehrmonatige Auszeit auf Sylt zu nehmen. Das ...

Die drei Freundinnen Lou, Nette und Kati sind aus unterschiedlichen Gründen mit ihrem Privat- und Berufsleben unzufrieden und beschließen gemeinsam, sich eine mehrmonatige Auszeit auf Sylt zu nehmen. Das angemietete Haus erweist sich jedoch als total heruntergekommen, der alte und dort selbst lebende Eigentümer Mattissen als brummiger Zeitgenosse. Doch die drei Mädels packen tatkräftig an, werden sie neben der Renovierung des Hauses auch den alten Mattissen noch knacken? Und was hält das Leben für die drei Frauen noch an Überraschungen parat?

Diesen tollen und unterhaltsamen Roman habe ich mit Begeisterung gelesen. Durch die wunderbaren Beschreibungen der Umgebung und des Insellebens fühlte ich mich sofort wie im Urlaub und bin geradezu mit den Mädels über die Insel spaziert. Die Vielfalt von Sylt haben die Autorinnen für mich lebensnah dargestellt, da wechseln sich Partys und ein bisschen Schicki-Micki ab mit einsamen Strandabschnitten und tollen Naturphänomenen. Natürlich darf hier auch die Liebe nicht fehlen, dem Band der Freundschaft zwischen den Mädels kommt im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz besondere Bedeutung zu.

Ich habe einen warmherzigen sommerlichen Wohlfühlroman gelesen, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Gefährliche Neugier

Schatten im Glashaus
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Kit arbeitet in Vancouver für einen House-Keeping-Service und reinigt die Häuser reicher Leute, so auch das titelgebendde "Glashaus". Neben ihrer eigentlichen Arbeit schnüffelt sie auch für ihr Leben gern ...

Kit arbeitet in Vancouver für einen House-Keeping-Service und reinigt die Häuser reicher Leute, so auch das titelgebendde "Glashaus". Neben ihrer eigentlichen Arbeit schnüffelt sie auch für ihr Leben gern in den Wohnräumen ihrer Auftraggeber, bis sie eines Tages Dinge findet, die sie besser nicht entdeckt hätte. Kurze Zeit später wird durch die Beobachtung einer alten behinderten Dame von Gegenüber die Polizei zum "Glashaus" beordert, wo sie einen blutigen Tatort vorfindet. Von der Leiche, den Bewohnern und der Haushaltshilfe Kit fehlt jede Spur...

Dieser fesselnde Triller hat mich vom Prolog an bis zum Ende total in seinen Bann gezogen. Wechselnde Zeit- und Erzählperspektiven liessen mich zunächst keinerlei Zusammenhang zwischen den einzelnen Strängen erkennen, immer wenn ich glaubte, jetzt einem roten Faden folgen zu können, wurde ich kurze Zeit später wieder eines Besseren belehrt. Selbst bei der (vermeintlichen?) Leiche konnte man bis zum Ende nicht ganz sicher sein, um wen es sich handelt. Die Gänsehaut erzeugende Grundstimmung, die sich bereits im Cover erkennen lässt, zog sich durch das ganze Buch, so muss für mich der perfekte Thriller sein, ein gehöriger Schuss Psychologie setzt dem Inhaltlichen noch das I-Tüpfelchen auf!

Eine tolle Geschichte voller Wendungen, bei der nichts so ist, wie es anfänglich erscheint, der Roman hat mich absolut begeistern können!

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Starke Frauen in Timmendorf

Die Frauen der Villa Sommerwind. Die Hoffnung am Horizont
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Es handelt sich um den zweiten Band rund um die Frauen in der Villa Sommerwind, einem Hotel in Timmendorfer Strand an der Ostseeküste. Die Villa und ihre Bewohner haben den ersten Weltkrieg überstanden, ...

Es handelt sich um den zweiten Band rund um die Frauen in der Villa Sommerwind, einem Hotel in Timmendorfer Strand an der Ostseeküste. Die Villa und ihre Bewohner haben den ersten Weltkrieg überstanden, mit den heranwachsenden Zwillingen Julia und Christine steht die Nachfolgeneration in den Startlöchern. Beide haben schon genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft: Christine will Ärztin werden Julia Köchin. Auch die erste Liebe lässt nicht lange auf sich warten, als schon bald die Vorboten des aufkommenden Nazi-Regimes ihre Schatten auch über die Ostsee werfen und die Hoteliersfamilie fordert.

Auch diesen Band habe ich wieder mit absoluter Begeisterung gelesen. Sehr feinfühlig gelingt es der Autorin, durch eine flüssige, unterhaltsame und doch an den den richtigen Stellen mahnende Sprache den inhaltlichen Spagat zwischen der lockeren Lebensweise in einer beliebten Urlaubsregion sowie den dunklen Wolken einer beginnenden grausamen Zeit mit all ihren Facetten darzustellen. Gerade die Frauencharaktere stehen hier im Mittelpunkt, jede für sich sehr unterschiedlich, aber nie den Kern ihrer eigenen Familie vergessend. Die Frauen werden über vier noch lebende Generationen als durch weg stark, aber dennoch mit ihren Verletzlichkeiten gezeichnet, so dass ich sehr gut in ihre Gefühlswelt eintauchen konnte. Auch über einige liebgewonnene Figuren aus dem Vorband habe ich mich wieder sehr gefreut.

Insgesamt handelt es sich hier um einen tollen Unterhaltungsroman, der jedoch nie die Schrecken einer schlimmen Zeit vergisst, dennoch aber vor allem die Menschlichkeit vieler in der Bevölkerung in den Vordergrund stellt. Das Buch endet 1946 mit der Aussicht, dass Gerda, die jüngste in der Familie, uns in einem weiteren folgenden Band mit ihrer Geschichte begeistern wird. Die Vorfreude ist bereits groß!

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