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Veröffentlicht am 29.07.2024

Für mich leider nicht ganz rund

Unsere Liebe war unerhört
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𝟭𝟵𝟰𝟲: 𝗠𝗮𝗿𝗴𝗮, Tochter einer alteingesessenen katholischen Familie, und 𝗛𝗲𝗻𝗿𝘆𝗸, ein jüdischen Wanderkaufmann, verlieben sich ineinander. Während ihm die Liebe zu ihr zumindest in Teilen neue Kraft schenkt, ...

𝟭𝟵𝟰𝟲: 𝗠𝗮𝗿𝗴𝗮, Tochter einer alteingesessenen katholischen Familie, und 𝗛𝗲𝗻𝗿𝘆𝗸, ein jüdischen Wanderkaufmann, verlieben sich ineinander. Während ihm die Liebe zu ihr zumindest in Teilen neue Kraft schenkt, um trotz des Erlebten und dessen Folgen weiterzumachen, ist man sich im Dorf einig, dass so etwas nicht sein darf.

𝟭𝟵𝟵𝟬: 𝗝𝗼𝗻𝗮𝘁𝗵𝗮𝗻, der Sohn der beiden, ist erwachsen und obwohl viele Jahre vergangen sind und er sich mit seiner Heimat tief verbunden fühlt, lebt auch er mit der Abneigung, die bereits seinen Vater getroffen hat…

Der Einstieg in die Geschichte hat mich sehr ergriffen. Bei Jonathan wird eingebrochen, die Täter sind bewaffnet und es ist eher Glück, dass der Abend nicht anders verläuft. Auf dem Polizeirevier erwartet ihn höchstens noch mehr Ohnmacht: „Es ist ja nichts passiert“.

Auch ohne viele Erklärungen wird sicher deutlich, dass das Buch thematisch kein leichtes Sommerbuch ist. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass es keine Momente gibt, die nicht trotz der Tragik Hoffnung spenden. Im Schnitt war ich aber eher bestürzt, wütend oder traurig und weniger frohen Mutes.

Wichtig ist aus meiner Sicht der Hinweis, dass den Zeitsträngen nicht gleichermaßen viel Platz eingeräumt wird. Die Gegenwart spielt eine deutlich kleinere Rolle und wird höchstens angekratzt, was ich nach dem Start so nicht erwartet hatte. Zusätzlich haben sich mir angedeutete Teile leider nicht erschlossen, das liegt offensichtlich daran, dass an Wissen angeknüpft wird, das ich nicht habe. Dadurch fällt dieser Strang für mich allerdings flach.

Da der Roman auf wahren Begebenheiten beruht bzw. Echtes mit Fiktion vermischt, lässt sich für mich inhaltlich etwas weniger sagen. Vielleicht aber so viel: Einige Passagen kamen mir sehr authentisch und emotional vor, andere dafür eher weniger.

➡️ Ein Roman, der wichtig Themen aufgreift, und gleichzeitig eine Erinnerung daran ist, dass gewisse Gedanken & Einstellungen leider weiter überdauern.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Leider nicht mein Fall

That Girl
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Die kurzen Kapitel und der Mix aus der eigentlichen Erzählung, Buch- bzw. Manuskriptausschnitten, Beiträgen & Nachrichtenverläufen haben 𝗧𝗵𝗮𝘁 𝗚𝗶𝗿𝗹 von Gabriella Santos De Limas zu einem lockerleichten ...

Die kurzen Kapitel und der Mix aus der eigentlichen Erzählung, Buch- bzw. Manuskriptausschnitten, Beiträgen & Nachrichtenverläufen haben 𝗧𝗵𝗮𝘁 𝗚𝗶𝗿𝗹 von Gabriella Santos De Limas zu einem lockerleichten Feierabendbuch gemacht – und dazu geführt, dass ich das Buch direkt in einem Rutsch beendet habe. 🥑

Ich habe von vielen gehört, dass sie sich selten so verstanden und gesehen gefühlt haben, wie in dieser Geschichte, was aus meiner Sicht absolut für das Buch spricht & hoffentlich auch bei kommenden Geschichten der Fall sein wird!

Einige Gedanken, Gespräche und Erlebnisse kann ich auch teilen – ob nun selbst erlebt oder durch Erzählungen von Freundinnen – allerdings liegt das aus meiner Sicht vor allem daran, dass das Buch ein bisschen wie ein Horoskop/Bingo ist bzw. viel Raum zum eigenen Füllen bietet. Das oberflächliche Streifen von zahlreichen Thematiken und Diskursen (Selbstliebe, Bodyshaming, Diet Culture etc.) war für mich auch der größte Knackpunkt.

Das heißt nicht, dass ich That Girl nicht gerne gelesen hätte oder ich anderen absprechen möchte, dass es für sie genau richtig ist. Ich hätte aber für mich insgesamt – da wichtige/ernste Themen Platz finden und damit geworben wird, dass es keine Liebesgeschichte ist – etwas mehr Tiefe erwartet. So steht That Girl für mich eher auf einer Stufe mit Romcoms, die ich super gerne lese, mich aber nicht so oft nachhaltig beschäftigen. Gut gefallen hat mir aber, dass die Protagonistin mit uns (zumindest ein Stück) herausfindet, was sie mit ihrem Leben (nicht) anstellen will & das Vermissen alter Freund:innen einbezogen wird.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Ungewöhnlich!

Morden in der Menopause
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Ich gehöre nicht unbedingt zur Zielgruppe, weiß jetzt aber, welche Vorbereitungen zu treffen sind… Nur für den Fall der Fälle. 🤫 Meine Mama war bereits nach dem Buchtitel überzeugt, dass sie das Buch auch ...

Ich gehöre nicht unbedingt zur Zielgruppe, weiß jetzt aber, welche Vorbereitungen zu treffen sind… Nur für den Fall der Fälle. 🤫 Meine Mama war bereits nach dem Buchtitel überzeugt, dass sie das Buch auch lesen möchte – zum Inhalt brauchte ich gar nicht viel erzählen. Vielleicht kann ich ihr am Ende sogar ein paar Worte für euch entlocken!

Morden in der Menopause ist es ein lockeres Buch, das an einigen Stellen zwar durchaus überspitzt ist, den „Mordvertuschungsversuch“ damit aber so auflockert, dass es sicher auch gefallen kann, wenn man mit Krimis sonst eher weniger anfangen kann. Außerdem ist es aus Täterinnen-Sicht geschrieben, was mir immer extra gut gefällt! Ich hab’s in einem Rutsch beendet.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Hat mich weniger erreicht

Bevor sich unsere Wege trennen
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Ich kenne die weiteren Bände der Reihe nicht, habe mir von den Kurzgeschichten allerdings etwas mehr erhofft. Die Botschaften und Handlungsstränge als solche waren oft eher ein wenig schwach, obwohl ich ...

Ich kenne die weiteren Bände der Reihe nicht, habe mir von den Kurzgeschichten allerdings etwas mehr erhofft. Die Botschaften und Handlungsstränge als solche waren oft eher ein wenig schwach, obwohl ich den komprimierten Stil durchaus gut finde. Dafür habe ich bei der Geschichte mit dem Hund („Die Frau, die sich nicht von ihrem Hund verabschieden konnte“) das Buch ein Stück weghalten müssen, um nicht auf die Seiten zu weinen.

"Die Erinnerungsfotografen" haben mich z. B. mehr berührt.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Fortsetzung schwächelt etwas

Hexenkrone
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„Die Winde des Schicksals wehen in tausend unterschiedliche Richtungen. Wir können es uns nicht immer aussuchen, von welchen wir uns tragen lassen.“

Ein Königreich klirrender Kälte, eine wandernde Wüste, ...

„Die Winde des Schicksals wehen in tausend unterschiedliche Richtungen. Wir können es uns nicht immer aussuchen, von welchen wir uns tragen lassen.“

Ein Königreich klirrender Kälte, eine wandernde Wüste, zwei Schwestern, die sich einen Thron teilen, eine düstere Prophezeiung… Auf die Fortsetzung von Zwillingskrone war ich schon sehr gespannt.

🍄 Hexen, Hexen, Hexen!
🌱 YA Fantasy
🐺 Animal Companion

Im Vergleich zum ersten Band, der für mich spannend, abwechslungsreich & unterhaltsam war, hat mich die Fortsetzung leider etwas weniger überzeugen können. Viele Szenen haben sich für mich doch recht überspitzt und dadurch zum Teil eher albern angefühlt, außerdem hatte ich das Gefühl, dass einige Charaktere an Tiefe verloren haben.

Die Streitigkeiten haben zum Teil eher Romcom-Geplänkel geähnelt, obwohl es durchaus ernste Gründe gab (z. B. die Entführung einer geliebten Person & der schlechte Umgang mit eben dieser): „Ihr redet, als wäre ich ein Schwachkopf“ „Die Fakten sprechen für sich. Ich höre ihnen lediglich zu.“

Zusätzlich muss ich gestehen, dass ich lieber gelesen hätte, wie die Schwestern Zeit miteinander verbringen, das Band der beiden enger wird und sich für jede eine passende Rolle ergibt. (Die beiden hätten gemeinsam so viel Badass-Potential.) Stattdessen gibt es wieder neue Missionen, die die beiden voneinander trennen und zusätzlich eine Portion ✨unerklärliche Anziehungskraft✨. Wenn ihr weniger neugierig auf die Beziehung der Schwestern und die Welt im Allgemeinen seid, tragen die beiden Handlungsstränge (die Erlebnisse von Rose & Wren) in Kombination mit kurzen Kapiteln aber ggf. zu mehr Tempo & Spannung bei: Es ist immer etwas los!

Insgesamt lässt sich auch die Fortsetzung wieder angenehm lesen & es stecken viele interessante Ansätze in der Geschichte. Das Gefühl, das ich z. B. durch die märchenähnlichen Elemente beim ersten Band hatte, hat sich aber leider nicht mehr eingestellt. Dafür war das Ende wieder voller Krawall. 💪🏼

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