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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2024

Erschütternd und bewegend

Junge ohne Namen
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Ich brauche nicht viele Worte. Ein kurzer Einblick in das Leben unbegleiteter Minderjähriger in einem Flüchtlingslager.

Man erfährt wenige über den Jungen ohne Namen. Wie alle Kinder ohne Familie, ohne ...

Ich brauche nicht viele Worte. Ein kurzer Einblick in das Leben unbegleiteter Minderjähriger in einem Flüchtlingslager.

Man erfährt wenige über den Jungen ohne Namen. Wie alle Kinder ohne Familie, ohne Papiere, bekommt auch dieser Junge nur einen Anfangsbuchstaben. Und doch fühlt man sich ihm so nah. Ein junges Leben voller Hoffnung in einem Tal der Hoffnungslosigkeit. Bedrückend und bewegend.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Eine andere Seite der Geschichte

Marseille 1940
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Varian Fry war mir ein Begriff aber auch wieder nicht. Nachdem ich 'Marseille 1940' gelesen habe, ist es mir unbegreiflich, warum er in der Öffentlichkeit nicht viel bekannter ist. So vielen deutschen ...

Varian Fry war mir ein Begriff aber auch wieder nicht. Nachdem ich 'Marseille 1940' gelesen habe, ist es mir unbegreiflich, warum er in der Öffentlichkeit nicht viel bekannter ist. So vielen deutschen Künstler*innen hat er zur Flucht verholfen. Teilweise ohne offizielle Unterstützung.

Uwe Wittstock bringt es fertig ein Sachbuch zu schreiben, dass so spannend und mitreißend geschrieben ist, dass ich selbst das Gefühl hatte in Marseille zu sein.

Interessant für mich war es die Verflechtungen diverser Persönlichkeiten waren, aber vor allem wie schwierig die Ausreise auch aus unbesetzten Gebieten war. Varian Fry hat nicht als Einzelner gehandelt, er hat einen ganzen Stab um sich rekrutiert. Menschen denen Menschlichkeit das oberste Gebot ist, trotz aller Gefahren denen sie sich damit stellten. Nebenbei erfährt man etwas über die Vichy-Regierung und somit die französische Sicht auf den Faschismus

Ein wunderbar recherchiertes Buch, dass meinen Wissensdrang , mehr zu erfahren und die Erlebnisse aus anderen Blickwinkeln zu lesen, entfacht hat.
Das Buch hat mich berührt und bewegt und ich weiß, dies wird eins der Bücher sein, in die noch einmal reinlesen werde. Wir sollten nie müde werden, Berichte aus der Zeit des Nationalsozialismus zu lesen und aktiv bleiben, dass diese dunklen Zeiten sich nie wiederholen.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Ich fühle dieses Haus in Südfrankreich

Nachts erzähle ich dir alles
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Wie eine Sommerbrise weht diese Geschichte in meinem Kopf. Warm und sanft.

Brigitte, Léas Mutter, verordnet ihrer Tochter eine Auszeit. Und wo sollte man nicht besser zu sich kommen können, als ind einer ...

Wie eine Sommerbrise weht diese Geschichte in meinem Kopf. Warm und sanft.

Brigitte, Léas Mutter, verordnet ihrer Tochter eine Auszeit. Und wo sollte man nicht besser zu sich kommen können, als ind einer verträumten alten Villa an der Côte d'azur.
Léa muss vergangenes abschließen und sich neu sortieren. Bevor sie damit beginnen kann, wird eine kurze intensive Begegnung den Sommer in ein neues Licht rücken.

Plötzlich ist da der Mann Émile in seiner Trauer und stürzt kopfüber in Léas Leben. Léa liebt und droht sich selbst dabei zu verlieren. Aber Brigitte und Claire, eine Jugendfreundin der Mutter, sind jeweils in ihren eigenen Arten um sie herum und für sie da. In zahllosen inspirierenden Gesprächen lernen wir die drei Frauen und Émile kennen. Ich habe mich in die Dialoge fallen lassen und wurde immer zart aufgefangen. Die drei Frauen möchte ich liebend gern kennenlernen, sie hsben sich in mein Herz geredet.

Die Handlung fließt vor sich hin, nie kitschig, nie anstrengend. Ich spüre die Süße und die Schwere des Sommers und gleichzeitig die Leichtigkeit des blauen Himmels. Ein Roman über Liebe, Selbstbestimmung und Feminismus. Ein leichtes Buch mit Tiefe. Einfach schön.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Märchen und Science Fiction

Die letzte Erzählerin
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Petra ist jetzt Zeta-1. Die Erde ist Vergangenheit. 400 Jahre in der Zukunft soll ein neues Kollektiv geschaffen und ein neuer Planet als Lebensgrundlage gefunden werden. Aber einiges ist auf dem Weg schief ...

Petra ist jetzt Zeta-1. Die Erde ist Vergangenheit. 400 Jahre in der Zukunft soll ein neues Kollektiv geschaffen und ein neuer Planet als Lebensgrundlage gefunden werden. Aber einiges ist auf dem Weg schief gelaufen. Erinnerungen an das Leben auf der Erde sind unerwünscht. Aber Petra erinnert sich.

Wie gefährlich, erfährt sie sch will. Ohne aufzufallen, will sie dennoch ihre Eltern und ihren Bruder finden uns sie will leben. Die Erzählungen ihrer abuela Lita sind dabei eine unersetzbare Hilfe.

Wie ein Leben jenseits unserer Erde aussehen kann, interessiert mich in den letzten Jahren immer mehr. Es ist faszinierend sich ganz neue Welten vorzustellen. Donna Barba Higuera schafft es Mythen mit Zukunftstechnologie zu mischen und heraus kommt ein spannender Roman, der nicht nur Jugendliche in seinen Bann zieht. Auch wenn hier künstliche Intelligenzen nicht ganz gut wegkommen, ist das Ende mutmachend. Ein gutes Ende, obwohl ich sehr gern noch weitergelesen hätte.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Eine Geschichte über Frauen in zwei Zeitebenen - altbekannt und doch immer wieder aufwühlend

Marschlande
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Das Buch beginnt so ruhig und genau so, wie man sich die Marschlande vorstellt. Öde und träge. Dabei ist es die Geschichte von Britta in der Gegenwart und von Albeke im 16. Jhd. überhaupt nicht. Und je ...

Das Buch beginnt so ruhig und genau so, wie man sich die Marschlande vorstellt. Öde und träge. Dabei ist es die Geschichte von Britta in der Gegenwart und von Albeke im 16. Jhd. überhaupt nicht. Und je tiefer ich in die Erzählung eintaucht, desto weniger konnte ich mich lösen.
Oft wollte ich rufen 'Stopp! Lass Dir das nicht gefallen, Du bist viel wert!' Nicht nur zu Albeke, auch zu Britta. Was müssen Frauen erdulden, nur weil sie Frauen sind? Wie tief steckt das Patriarchat in uns? Dieser Frage geht Jarka Kubsova mit ihrem Buchauf den Grund. Um wahre Begebenheiten malt sie eine Biographie die in starken Bildern in meinem Kopf bleiben werden. Gekonnt verknüpft sie das Geschehen mit der Gegenwart.

Die Tatsache, dass Martin Luther nach der Reformation, das Hexenbild der Frauen noch einmal verstärkt hat, in dem es losgelöst von Gott für allerlei Taten als Begründung herangezogen wurde, wusste ich bisher dato nicht. Daher hat dieses Buch mich nicht nur sehr bewegt, sondern mich auch hat lernen lassen. Diese Kombination liebe ich an Büchern besonders.

Ein wunderbares Buch, das perfekt in unsere Zeit passt. Ich würde mir wünschen, dass viele Menschen es lesen.

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