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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2019

Historischer Stoff in einer guten Geschichte erzählt

Vespasian: Das Tor zur Macht (1 MP3-CD)
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Der Geschichte zu folgen war für mich anfänglich ob der vielen unbekannten Ortschaften und fremden Namen doch etwas schwierig, aber nachdem ich mich nach längerem Anhören „eingewöhnt“ habe, konnte ich ...

Der Geschichte zu folgen war für mich anfänglich ob der vielen unbekannten Ortschaften und fremden Namen doch etwas schwierig, aber nachdem ich mich nach längerem Anhören „eingewöhnt“ habe, konnte ich der Geschichte und Handlung gut folgen. Trotzdem fordert dieses Hörbuch die ganze Aufmerksamkeit. Obwohl ich Hörbücher sehr oft im Auto höre und dabei mit der Aufmerksamkeit nie Probleme habe, musste ich bei diesem Hörbuch manchmal den Track nochmal zurückzappen. An dem Sprecher liegt es definitiv nicht, denn Erich Wittenberg gelingt es hervorragend, die einzelnen Personen mit unterschiedlichen Stimmfärbungen bzw. Sprachfacetten wiederzugeben, dass man fast glauben mochte, es handelt sich um mehrere Sprecher.
Die Story die viele geschichtliche Informationen enthält ist sehr spannend und gibt meines Erachtens das Geschehen (wenn oft auch sehr brutal) realistisch wieder. Dabei bestimmen Intrigen und Verrat das Geschehen.
Ein – wie ich finde - sehr interessantes Hörbuch, mit vielen geschichtlichen Informationen, was Lust auf die Fortsetzung macht! Jedoch ist dies keine seichte Unterhaltung, welche man „nebenbei“ hören kann.

Veröffentlicht am 12.10.2018

Geschickt verwobenes Verwirrspiel – leider mit offenem Ende

Er weiß, wer du wirklich bist - The Secret
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Was mit dem Schicksal und der Suche nach der verdeckten Ermittlerin Bridget Reid beginnt, wird zu einem sehr geschickt verwobenen Verwirrspiel verschiedener Spuren in ein Familiengeschäft aus Kriminalität, ...

Was mit dem Schicksal und der Suche nach der verdeckten Ermittlerin Bridget Reid beginnt, wird zu einem sehr geschickt verwobenen Verwirrspiel verschiedener Spuren in ein Familiengeschäft aus Kriminalität, Unterdrückung, Kaltherzigkeit und Brutalität.
Bridget ermittelt Undercover im Prostituierten-Milieu und muss ansehen wie zwei ihrer Kolleginnen sowie ein Freier brutal ermordet werden. Schnell wird ihr klar, dass die Killer es auf sie abgesehen haben und sie offenbar aufgeflogen ist. Nach einer recht abenteuerlichen Flucht die in einem Fluss endet, wird sie halbtot aufgefunden und von einem Unbekannten, zu dem sie sich seltsam hingezogen fühlt und der viel von ihr zu wissen scheint, gefangen gehalten, aber (relativ) gut behandelt. Nach und nach dämmert ihr, das ihr verworrener Zustand durch Medikamente hervorgerufen wird und hofft nach dieser Erkenntnis bei klarerem Verstand einen Ausweg zu finden.
Hat man nach der kurzen Zusammenfassung auf der Buchrückseite den Eindruck, die Hauptakteurin sei Bridget, erfährt man rasch, das sie nur der Grund ist, warum Beamten DS Imogen Grey und DS Adrian Miles ermitteln. Ein jeder der beiden hat sein Päckchen zu tragen, und ist letztendlich in das Netz der Fährten stärker verwoben, ohne es anfänglich zu ahnen. Imogen tut sich sehr schwer Vertrauen aufzubauen und mit ihrem alten Partner Sam Brown zu kooperieren, der sie als einzige Chance sieht Bridget aufzuspüren. Doch Sam gibt sie den Grund für ihre Verletzung und hält ihn für einen Verräter. Nur schwer gelingt es ihm, sie zur Suche nach Bridget zu gewinnen, hatte sie sich doch extra von Plymouth nach Exeter versetzen lassen um ihm aus dem Weg zu gehen.
Das Buch besticht durch die Trennung in drei Abschnitte – das aktuelle Geschehen in Exeter, der Rückblick zu den Handlungen in Plymouth und die zum Teil sehr nüchterne, aber erschreckende Sichtweise eines Jungen auf das abartige Geschäft seines Vaters, der ihn als Handlanger erkoren hat und nun versucht durch die Schaffung eigener (Greuel)Taten für sich einen positiven Ausgleich zu finden. Er denkt er sei schlauer und schaffe es dadurch, sich von seinem Vater abzugrenzen – jedoch ist er dadurch keinen Deut besser.
Durch diese Dreiteilung fügt sich allmählich Puzzleteil zu Puzzleteil und der Leser bekommt eine Ahnung, wer für was verantwortlich ist. Gleichzeitig wird die Spannung sehr hoch gehalten – ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, da ich wissen wollte, wie es weiter geht.
Etwas ernüchternd (und zu rasch) war für mich das relativ offene Ende. Eine Lösung im Stil des Buches hätte den Lesegenuss nicht zerstört. Da es sich jedoch bereits um den zweiten Teil dieser Reihe handelt, lässt sich somit auf eine Fortsetzung hoffen.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Belastetes Leben

Woher wir kamen
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Berlin um 1910: Auf seiner Flucht aus dem Heim versteckt sich der junge Benno auf dem Dachboden des Berliner Admiralspalast. Dort findet ihn die Enkelin des Hausmeister, die aufgeweckte Emmy. Auch ihr ...

Berlin um 1910: Auf seiner Flucht aus dem Heim versteckt sich der junge Benno auf dem Dachboden des Berliner Admiralspalast. Dort findet ihn die Enkelin des Hausmeister, die aufgeweckte Emmy. Auch ihr Leben ist nicht so einfach, ihre alleinerziehende, nach Kinderlähmung gehandicapte Mutter ist streng und verbittert, das Geld immer knapp.
Aus anfänglicher Freundschaft entwickelt sich Liebe, was sowohl Emmys Mutter, die ihrer Tochter das gleiche Schicksal ersparen will, als auch ihrem Großvater sehr missfällt...
In der Gegenwart kämpft Jane mit ihren Traumata aus dem Irakkrieg und auch ihre Familiegeschichte ist äusserst tragisch: Mutter und Bruder, Vaters ganzer Stolz, frühzeitig gestorben und sie die ungeliebte Tochter die es ihrem Vater, einem strengen Marine, nie recht machen kann. Nach seinem Tod erfährt sie von dem Haus ihrer deutschen Grosseltern in Cape Cod und durch Briefe, welche sie dort findet, taucht sie in die Lebensgeschichte ihrer Großeltern ein.
"Woher wir kamen" ist an sich eine nette Geschichte, mehr jedoch leider nicht. Obwohl die Schicksale viel Tragik enthalten, fehlt mir der Tiefgang. Fast nebensächlich erscheinende Handlungen sind sehr ausgeschmückt, während wirklich wichtige Aspekte eher knapp abgehandelt wurden. Die Figuren sind zwar ganz gut gezeichnet, mitunter jedoch, und da vor allem Emmy, sehr lebensfern. Auch als Erwachsene lebt sie in ihrer "Heile-Welt-Blase", die nichts erschüttern kann. Und auch das Ende ist eher abrupt und enttäuschend.
Ein Buch das sich gut lesen/anhören lässt, jedoch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Fesselnde Geschichte, leider fachliche Fehler

Unter dem Moor
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Der 14jährigen Gine widerfährt im Landjahr in den 30er Jahren unsägliches Leid und während in den 70er Jahren die junge Mutter Sigrun sich in der DDR eingeengt fühlt, hadert in der Gegenwart die Ärztin ...

Der 14jährigen Gine widerfährt im Landjahr in den 30er Jahren unsägliches Leid und während in den 70er Jahren die junge Mutter Sigrun sich in der DDR eingeengt fühlt, hadert in der Gegenwart die Ärztin Nina mit ihrem Beruf. Drei Frauen deren Schicksale unsichtbar miteinander verwoben sind und drei Zeiten, die durch ihre eigenen Ansichten und Einstellungen dominieren.
Tanja Weber zeichnet auf drei Zeitebenen die Lebensläufe der Protagonisten feinfühlig auf, man fühlt mit ihnen und sich gleichfalls in die Zeit versetzt, was stellenweise einen unsagbaren Sog auslöst. Leider hält dieses hohe Niveau nicht bis zum Schluss durch, trüben inhaltliche fachliche Fehler (das Reh ist nicht das Kind vom Hirsch; die Steineiche ein Baum der mediterranen Klimazone) den Lesegenuss und auch das Ende wirkt auf mich zu abgehackt.
Ein Buch das sich flüssig und spannend liest, jedoch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich würde es nicht noch einmal lesen.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Sehr spannend, jedoch zum Ende hin unrealistisch

Absturz
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So einfach gehalten wie der Titel ist letztendlich auch das Grundgerüst der Handlung: ein Passagierflugzeug stürzt nach dem Start ins Wasser und sinkt kurz darauf. Während ungeeignete Technik und Kompetenzstreitigkeiten ...

So einfach gehalten wie der Titel ist letztendlich auch das Grundgerüst der Handlung: ein Passagierflugzeug stürzt nach dem Start ins Wasser und sinkt kurz darauf. Während ungeeignete Technik und Kompetenzstreitigkeiten den Rettungseinsatz erschweren, kämpfen fast 60 m unter Wasser die Insassen ums Überleben. Fast könnte man vorschnell meinen: ach diesen Plot gibt es zur Genüge. Während dies für die Retter durchaus zutrifft, entwickelt sich die eingeschlossene Personengruppe trotz gegensätzliche Ansichten zu einer eingeschworenen Gemeinschaft, wo die überbliebenen füreinander da sind und auch über sich hinaus wachsen. Die durchaus gängigen Standardtypen spielen dabei ihre Rollen, jedoch nicht ohne die eine oder andere Abweichung. Obwohl die Fehlschläge und Verluste nahe gehen und auch emotional gut beschrieben wurden, hatte ich trotzdem die ganze Zeit das Gefühl, daß es gut ausgehen wird. Diese Vorhersehbarkeit mindert in meinen Augen die Spannung.
Zum Ende hin überraschen einige Offenbarungen, allerdings auch zu übertriebene unrealistische und unglaubwürdig Wendungen.
Ein Buch das gut unterhalten hat, was ich aber wohl nicht noch einmal lesen werde.

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