Spannender, undurchsichtiger Fall im archäologischen Teil Kretas mit viel kretischem Flair
Kretisches Rätsel Zum sechsten Mal reise ich lesend nach Kreta und erlebe den sechsten Fall für Michalis Charisteas.
Zeitlich schließt die Handlung an die des vorherigen Falls an.
Es ist inzwischen September geworden und ...
Zum sechsten Mal reise ich lesend nach Kreta und erlebe den sechsten Fall für Michalis Charisteas.
Zeitlich schließt die Handlung an die des vorherigen Falls an.
Es ist inzwischen September geworden und die Hochzeit von Michalis und seiner Partnerin Hannah steht kurz bevor.
Damit Michalis genügend Zeit für die Vorbereitungen hat, hält sein Vorgesetzter, der auch sein Onkel ist, ihn von allen Ermittlungen fern, die auch nur im Entferntesten gefährlich werden könnten. Dahinter steckt natürlich Michalis Mutter, die ihren Schwager unter Druck gesetzt hat.
Doch dann geschieht ein harmloser Unfall in einem Kloster und das Opfer, ein Archäologe und Kollege von Hannah, wird wenig später tot auf dem Gelände des Palastes von Knossos gefunden. Nun müssen Michalis und sein Partner Koronaios doch ran und ermitteln, denn das war kein Unfall mehr. Sogar Kriminaldirektor Karagounis mischt sich ein und überträgt den beiden die Ermittlungen. Nur Michalis Mutter darf nichts davon erfahren …
Der Fall ist wie auch seine Vorgänger super spannend. Es geschehen weitere Morde, die Mönche im Kloster schweigen und die Ermittlungsarbeit ist kleinteilig und aufwändig. Michalis und Koronaios fahren von einem Ende der Insel zum anderen, haben lange Wege zurückzulegen und stehen unter einem enormen Druck, der durch ihren Kriminaldirektor noch verstärkt wird. Gefährlich und dramatisch wird es dann auch noch, denn plötzlich verschwindet Koronaios. Michalis tut alles, was ihm möglich ist.
Der Autor hat bei der Konstruktion erneut eine hohe Kreativität gezeigt, denn der Fall ist wirklich undurchsichtig und komplex. Da macht es Freude mitzurätseln und selbst nach Hinweisen auf den Täter zu suchen.
Daneben gibt es aufgrund der Örtlichkeiten wie immer auch noch einige Hintergrundinformationen zu den archäologisch interessanten Orten und zur Historie. Diesmal war es aufgrund des berühmten Palastes von Knossos sogar noch etwas ausführlicher als sonst.
Wie immer erleben wir neben der Krimi-Handlung das Privat- und Familienleben von Michalis. Und das hat es diesmal in sich. Die ruhigen und entspannten Momente mit seiner Hannah sind leider selten, denn irgendwie scheint seine gesamte Familie „durchzudrehen“ aufgrund der bevorstehenden Hochzeit. Angeführt von seiner Mutter hat Michalis Familie natürlich beschlossen, dass es eine große traditionelle griechische Hochzeit werden soll, auch wenn das Brautpaar das eigentlich nicht möchte und nur des lieben Friedens willen nachgegeben hat. Und dann reist natürlich auch noch Hannahs Familie an und Hannahs Vater verschwindet bei einer Bergwanderung.
Das gibt reichlich Trubel und Chaos.
So sehr ich diesen Familienanteil normalerweise in dieser Reihe mag, weil er auch immer wieder für humorvolle Momente sorgt, ist er diesmal doch ein bisschen nervig gewesen. Die Übergriffigkeit von Michalis Mutter und dem Rest der Familie war doch sehr hoch und ich hätte mir das so nicht gefallen lassen. Dass die Mutter sich sogar in Michalis Beruf einmischt, war mir etwas zu überzogen.
„Kretisches Rätsel“ gibt den Ermittlern und auch den Lesern ein spannendes Rätsel auf und führt an archäologisch interessante Orte auf der Insel Kreta. Es hat Freude gemacht, die vielen bekannten Charaktere erneut zu erleben und dazu viel über griechisches Lebensgefühl und griechische Esskultur zu erfahren.
Spannende Krimiunterhaltung mit Urlaubsflair die eine Empfehlung verdient hat!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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