Mitreißend
Der Antiquitätenladen der DeGrays ist bekannt. Lilly und ihr Vater haben sich nämlich darauf spezialisiert, verlorene Gegenstände wiederzubeschaffen. Doch der Grund, warum sie so erfolgreich sind, bleibt ...
Der Antiquitätenladen der DeGrays ist bekannt. Lilly und ihr Vater haben sich nämlich darauf spezialisiert, verlorene Gegenstände wiederzubeschaffen. Doch der Grund, warum sie so erfolgreich sind, bleibt ihr Geheimnis. Als Zeitreisende holen sie die seltsamsten Dinge zurück, noch bevor diese unwiederbringlich verloren sind. Als die DeGrays in Geldnöten sind, nimmt Lilly einen gefährlichen Auftrag an: Sie wird nach einer wertvollen Kette auf der untergehenden Titanic suchen! Doch nicht nur der Auftrag an sich wird der jungen Zeitreisenden gefährlich, sondern auch ein Passagier namens Ray, der ihr Herz zum Klingen bringt.
Von allen Zeitreise-Romanen, die ich bisher gelesen habe, hat dieser, meiner Meinung nach, einen ganz besonderen Charme, was vor allem an dem außergewöhnlichen Handlungsschauplatz Titanic lag. In diesem Fall erhielt nämlich das dramatische historische Ereignis durch die fantastische Zeitreise an sich, und zusätzlich durch das Versteckspiel der Reisenden untereinander, einen überaus spannenden Dreh! Nicht zu vergessen die prickelnden Momente der verbotenen Liebe zwischen den Konkurrenten Lilly und Damien. Insofern war diese Geschichte an komplizierten Beziehungsgeflechten nicht zu überbieten, welche von Kira Licht gekonnte in Szene gesetzt und unglaublich passend in die dramatischen Tage des Untergangs der Titanic integriert wurden. Letztlich war ich wie gebannt von diesem rasanten Roman, den ich nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Die Protagonistin Lilly hatte schnell mein Leseherz erobert, denn ich mochte ihre bodenständige Art und ihre Entschlossenheit. Doch noch mehr beschäftigte mich der eher zurückhaltende Damien, der sich in seiner Rolle nicht wirklich wohlzufühlen schien, meines Erachtens die weitaus schwerwiegenderen Entscheidungen zu treffen hatte und sich aus diesem Grunde manchmal eher hartherzig benahm. In diesem Sinne kann ich von durch und durch gelungenen Charakteren sprechen, denn über alle äußerlichen Widrigkeiten hinaus, ließen sie tiefer blicken als gedacht. So klinkten sich meine Emotionen mit Leichtigkeit in die Szenen ein und rundeten damit das phänomenale Kopfkino perfekt ab.
Doch auch die Nebenfiguren, vor allem die kratzbürstigen, konnten sich sehen lassen. Augenscheinlich wurden diese überhaupt nicht stiefmütterlich behandelt, sondern mit allerhand Alleinstellungsmerkmalen ausgestattet und mit Sorgfalt entworfen. Schmunzeln und ärgern erlaubt!
Kurz gesagt, der Auftakt der Fantasy-Dilogie „A Spark of Time“ hat mich unwahrscheinlich begeistert. Eine aufregende Geschichte, in Handlung, Figuren und Atmosphäre harmonisch abgestimmt. Darum gibt es von mir auch eine klare Leseempfehlung, während ich sehnsüchtig auf Band 2 der Reihe warte.