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Veröffentlicht am 03.05.2024

berührende Geschichte auf zwei Zeitebenen

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen
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London 1974: Pippa, eine Tochter aus gutem Hause lernt durch ihre beste Freundin den Punk-Rocker Oz kennen und lieben. Oz steht für alles, was Pippas konservative Familie zutiefst verabscheut. Alles läuft ...

London 1974: Pippa, eine Tochter aus gutem Hause lernt durch ihre beste Freundin den Punk-Rocker Oz kennen und lieben. Oz steht für alles, was Pippas konservative Familie zutiefst verabscheut. Alles läuft gut, bis die Realität sie einholt.
London in der Gegenwart: Gilly, Redakteurin eines Online-Magazins freut sich, als sie die Wohnung im viktorianischen Mietshaus zu einem erschwinglichen Preis bekommt. Doch bald stellt sich heraus, dass das Haus verkauft und die Wohnungen in Luxuswohnungen verwandelt werden sollen. Für die Rettung des Hauses schließen sich die Nachbarn zusammen. Bei der gemeinsamen Recherche mit Dokumentarfilmer Owen stößt Gilly auf eine Geschichte, die sie in die Vergangenheit des Hauses führt.

Dies ist nicht das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Daher war mir der Schreibstil bereits gut bekannt und ich habe mich schnell in London wiedergefunden.

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Vor allem die Verbindung zwischen der Geschichte von 1974 und der Gegenwart hat mir gut gefallen. Lange laufen die Geschichten nebeneinander her und erst zum Schluss wird aufgelöst, wie die beiden in Verbindung stehen. Daher bietet die Handlung auch ein kleines Rätsel. Ich hatte relativ zeitig eine Idee, die dann auch bestätigt wurde.

Alle Charaktere waren gut entwickelt und in ihrer Zeit authentisch. Pippa und ihre Geschichte zeigen den Beginn der Punkbewegung. Hausbesetzungen waren an der Tagesordnung und Menschen wie Pippas Familie sahen die Probleme der anderen Mitglieder der Gesellschaft nicht. Pippa ist eine sehr mutige junge Frau, die gegen die Erwartungen ihrer Familie rebelliert und zeigt, dass Liebe sich nichts aus Standesunterschieden macht.
Gilly lebt im London der Gegenwart. Nach dem Aus ihrer Beziehung, muss sie weiterhin bei ihrem Ex-Freund wohnen, da so schnell kein bezahlbarer Lebensraum in London zu finden ist. Außerdem hat auch sie mit den Erwartungen ihrer Familie zu kämpfen und muss herausfinden, wie sie in ihrem Job zukünftig arbeiten möchte.

Kathinka Engel schafft hier eine berührende Geschichte auf zwei Zeitebenen, die ich auf jeden Fall weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Die Macht der Bücher

Der Buchspazierer
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Carl Christian Kollhoff arbeitet seit Jahrzehnten in der Buchhandlung in der Altstadt. Er ist aber nicht nur Buchhändler, sondern auch der „Buchspazierer“. Nach seiner Arbeit packt er seinen alten Lederrucksack. ...

Carl Christian Kollhoff arbeitet seit Jahrzehnten in der Buchhandlung in der Altstadt. Er ist aber nicht nur Buchhändler, sondern auch der „Buchspazierer“. Nach seiner Arbeit packt er seinen alten Lederrucksack. Jedes Buch wird in Papier eingeschlagen, damit ihm beim Transport nichts passiert und dann geht es los. Auf seinem Weg durch die Altstadt bringt er Bücher zu den verschiedensten Bewohnern. Für ihn sind sie alle seine Freunde und er ist häufig ihre Verbindung zur Außenwelt. Als er seinen Job verliert braucht es ein kleines Mädchen und die Macht der Bücher um allen den Mut zu geben sich einander zu nähern.

Als Buchliebhaber, hat mich die Geschichte schon lange angezogen, schließlich geht es darum, was Bücher alles bewirken können. Das Cover passt so hervorragend zu der Geschichte von Carl und Schascha. Carsten Henn hat einen tollen Schreibstil und beschreibt hier zum Teil fast märchenhaft die Begegnungen von Carl und seinen Freunden.

Carl hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem seine Angewohnheit für jeden seiner Kunden eine entsprechende Romanfigur zu finden und ihnen diesen Namen zu geben. So treffen wir auf Carls Spaziergang unter anderem auf Mr. Darcy, Pipi Langstrumpf und Effie Briest. Außerdem habe ich Carls Aufopferung für seine Kunden bewundert. Nicht jeder wäre bereit das, was ihm lieb und teuer ist aufzugeben, nur um seine Kunden weiterhin zufrieden zu stellen. Allerdings muss ich auch sagen, dass Carl manchmal ein wenig naiv wirkt, verlässt er doch die Altstadt nie und lässt sich selten auf neues ein.

So ist auch sein Zusammentreffen mit Schascha zunächst von Ablehnung gezeichnet. Allerdings ist dieses kleine 9jährige Mädchen nicht bereit lockerzulassen und ignoriert Carls Ablehnung. Schascha ist für ihr Alter wirklich klug und sehr neugierig. Zunächst wirken ihre Fragen nervig, schaut man jedoch genauer hin, sind sie gründlich durchdacht und wichtig. So stellt sie fest, dass die Kunden zwar die Bücher bekommen, die sie wollen, aber nicht die, die sie brauchen.

Ein wirklicher toller Roman über Freundschaft und die Macht der Bücher, den ich allen empfehle.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Vom Jungen zur Modeikone

Icons of Style – Harry Styles
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Als Fan von Harry habe ich mich sehr gefreut, als ich dieses Büchlein entdeckt habe. Modejournalistin Lauren Cochrane widmet sich in diesem Buch der Entwicklung von Harry Styles Modebewusstsein und seinem ...

Als Fan von Harry habe ich mich sehr gefreut, als ich dieses Büchlein entdeckt habe. Modejournalistin Lauren Cochrane widmet sich in diesem Buch der Entwicklung von Harry Styles Modebewusstsein und seinem eigenen Stil. Hierbei unterteilt sie das Buch in vier Kapitel. Angefangen von seiner Zeit vor und in One Direction über die ersten Experimente mit Mode hin zu den verschiedenen Designern und Stylisten mit denen er auf aber auch neben der Bühne zusammenarbeitet oder gearbeitet hat.

Das Buch enthält viele Fotos von Outfits, auf die dann im Text näher eingegangen wird. Hinzu kommen einige Anekdoten und Zitate. Zum Teil von Harry selbst, zum Teil von Designern und Weggefährten Harrys.

Mir hat es gefallen diese Entwicklung einmal nachzuvollziehen und zu sehen, wie Harry immer selbstbewusster und sicherer in seinem eigenen Stil wurde. Eine klare Empfehlung meinerseits für alle Harry Fans, aber auch alle, die an seiner modischen Reise interessiert sind.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Glaubst Du an Wunder?

Die Wundersammler
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Wunder ist das Thema von Studentin Paula. Um ihre Doktorarbeit fertigzustellen, hat sie sich ein Häuschen in einem kleinen italienischen Ort gemietet. In diesem Ort trifft sie auf Pater Benedikt, der selbst ...

Wunder ist das Thema von Studentin Paula. Um ihre Doktorarbeit fertigzustellen, hat sie sich ein Häuschen in einem kleinen italienischen Ort gemietet. In diesem Ort trifft sie auf Pater Benedikt, der selbst auf der Suche nach einem Wunder zu sein scheint, obwohl er in seinem täglichen Leben eigentlich genug mit Wundern zu tun hat. Gemeinsam beschließen sie Paulas Arbeit noch einmal von Grund auf aufzurollen und sich auf eine Reise zu begeben.

Der Schreibstil der Autoren ist sehr angenehm zu lesen. Die Suche von Paula und Benedikt kann man gut verfolgen und sich auch in ihre Stimmungen hineinversetzen. Neben der Leichtigkeit der Reise und den tollen Orten, die die beiden besuchen, hat die Geschichte auch eine ihr eigene Schwere.

Mich hat die Geschichte an vielen Punkten zum Lachen und lächeln gebracht, aber auch an mindestens genauso vielen Stellen zum Nachdenken. Ein wunderschöner Roman.

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Veröffentlicht am 22.02.2024

unvergessen

Jahrhundertzeugen
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„Die Leute wollen mich zum Helden machen. Aber ich war keiner. Ich bin ein Mensch gewesen.“ (Berthold Beitz)

Tim Pröse berichtet in diesem Buch von seinen Begegnungen mit 18 Menschen, die Widerstand ...

„Die Leute wollen mich zum Helden machen. Aber ich war keiner. Ich bin ein Mensch gewesen.“ (Berthold Beitz)

Tim Pröse berichtet in diesem Buch von seinen Begegnungen mit 18 Menschen, die Widerstand gegen Hitler geleistet haben oder durch einen Widerständler gerettet wurden sowie ihren Nachkommen. Die Klammer bildet hierbei die Geschichte von Jurek Rotenberg. Betonen möchte ich, dass der Autor hier Begegnungen mit Menschen beschreibt, die er selbst als Helden bezeichnet und verehrt, daher ist der Schreibstil nicht immer journalistisch objektiv.

Alle Geschichten haben mich wirklich beeindruckt. Von einigen hatte ich bereits vorher gehört wie Inge der Schwester von Hans und Sophie Scholl oder Graf Stauffenberg, andere waren mir hingegen gänzlich unbekannt wie Kurt K. Keller oder Georg Elser. Deutlich zu spüren war aber bei allen, wie sehr Tim Pröse diese Helden bewundert. Auch wenn viele dieser Helden sich selbst nicht als Helden sehen.

Dieses Buch sollte jeder einmal lesen. Es ist ein Zeugnis von Menschlichkeit zu Zeiten in der Unmenschlichkeit die Regel war und in der sich Menschen auch unter der Gefahr des eigenen Lebens für andere Menschen eingesetzt haben. Außerdem zeigt es deutlich, dass wir immer genau hinsehen müssen, wollen wir Menschen und ihre Zeiten beurteilen.

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