Eine Hommage an die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Frauen
“Wir Frauen müssen doch zusammenhalten.” (S. 315)
Julia Kröhn hat wieder einen beeindruckenden zeitgeschichtlichen Roman geschrieben, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, weil er doch sehr ...
“Wir Frauen müssen doch zusammenhalten.” (S. 315)
Julia Kröhn hat wieder einen beeindruckenden zeitgeschichtlichen Roman geschrieben, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, weil er doch sehr viel mit meinem eigenen Leben zu tun hat.
Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Historikerin Katharina Adler, sie ist fest entschlossen ihren eigenen Weg an der Wiener Hochschule zu gehen. Sie will eine wissenschaftliche Karriere machen und ist bereit sich ihren männlichen Kollegen zu stellen. Auf der zweiten Zeitebene spielt ihre Mutter eine entscheidende Rolle. Einst aus Schlesien geflohen kommt immer mehr über ihre Vergangenheit ans Tageslicht und Katharina macht eine ihr bislang unbekannte Entdeckung.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, mein einzige Kritikpunkt ist der kleine Spannungsabfall in der Mitte des Romans, bevor ich am Ende das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.
Themen des Romans sind die Konkurrenz zwischen Männern und Frauen im universitären Betrieb in den 70er Jahren, der zweite Weltkrieg und die damit verbundenen Strafgefangenenlager in Schlesien. Aber es geht auch viel um das Thema Kochen, sodass man bei der Lektüre nicht allzu hungrig sein sollte.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und der jeweiligen Zeit angepasst. Die Perspektiven wechseln nach jedem Kapitel, eine Jahreszahl ist zur Orientierung vorangestellt.
Eine Hommage an die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Frauen in allen Zeiten, auch heute sollten wir uns viel häufiger daran erinnern!