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Veröffentlicht am 15.04.2024

Ein spannender Fall für Albin Leclerc und Mops Tyson

Bedrohliche Provence
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Ex-Commissaire Albin Leclerc wird von einem alten Bekannten um Hilfe gebeten, da seine Nichte und deren Lebensgefährte seit Tagen verschwunden sind. Doch Leclercs Hilfe kommt zu spät, da das Pärchen wenig ...

Ex-Commissaire Albin Leclerc wird von einem alten Bekannten um Hilfe gebeten, da seine Nichte und deren Lebensgefährte seit Tagen verschwunden sind. Doch Leclercs Hilfe kommt zu spät, da das Pärchen wenig später erschossen aufgefunden wird. Albin Leclerc kann es natürlich nicht lassen, seine ehemaligen Kollegen auch dieses Mal bei den Ermittlungen zu unterstützen. Er ahnt allerdings nicht, dass er dabei in große Gefahr geraten wird...

"Bedrohliche Provence" ist bereits der zehnte Fall, in den sich der pensionierte Pensionär einmischt, um seinen Kollegen unter die Arme zu greifen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen aber auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Allerdings ziehen sich berufliche und private Nebenhandlungen durch die Reihe. Diese kann man besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. Dann wird auch klar, warum Castel und Theroux, die eigentlich die Ermittlungen leiten, zuweilen recht genervt von Leclercs ständiger Einmischung sind. 

Die Handlung startet mit einem Prolog, den man zunächst nicht mit den folgenden Ereignissen in Verbindung bringen kann. Dadurch wird das Interesse am Geschehen allerdings sofort geweckt. Der Autor versteht es wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Dabei hat man zuweilen das Gefühl, selbst in der heißen Provence zu sein, die brennende Sonne auf der Haut zu spüren und die unterschiedlichsten Gerüche wahrzunehmen. Deshalb fällt es leicht, sich auf die Ereignisse einzulassen. 

Diese werden aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet sowohl die Ermittlungen von Castel und Theroux, als auch die von Leclerc, der mal wieder von seinem Mops Tyson unterstützt wird. Leclerc und Tyson scheinen auch dieses Mal erfolgreicher zu sein als Castel und Theroux. Dennoch bleibt der Fall zunächst rätselhaft. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, um die einzelnen Puzzleteilchen, die beide Teams zusammentragen, an die richtige Stelle zu legen. Dabei kommt es allerdings zu einigen Wendungen, wodurch die Spannung durchgehend spürbar ist. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse geradezu, da Leclerc in große Gefahr gerät. 

Die privaten Nebenhandlungen entwickeln sich ebenfalls weiter. Diese Szenen drängen sich allerdings nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen dafür, dass sämtliche Charaktere lebendig wirken. 

Ein durchgehend spannender Fall für Albin Leclerc und Mops Tyson, den Fans der Reihe sich nicht entgehen lassen sollten. 

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2024

Einfühlsam und mitreißend erzählt

Im Sommer treffen wir uns wieder
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Die erfolgreiche Liebesromanautorin Catherine Swift hat bereits drei gescheiterte Ehen hinter sich und will nun zum vierten Mal vor den Altar treten. Das Verhältnis zu ihrer ältesten Tochter Adeline ist ...

Die erfolgreiche Liebesromanautorin Catherine Swift hat bereits drei gescheiterte Ehen hinter sich und will nun zum vierten Mal vor den Altar treten. Das Verhältnis zu ihrer ältesten Tochter Adeline ist angespannt, da Adeline die Trennung ihrer Eltern nie verarbeitet hat. Tochter Cassie, die aus einer anderen Beziehung stammt, steht Catherine deutlich näher. Bisher hat sie ihren Töchtern nicht verraten, wer der Mann ist, den sie nun heiraten will. Sie hofft allerdings, dass diese Ehe die Familie zusammenführt. Doch als ihre Töchter erfahren, wen Catherine heiraten will, sind beide fassungslos....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, in denen Catherine, ihre älteste Tochter Adeline und die jüngste Tochter Cassie, abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch lernt man die Hauptprotagonistinnen näher kennen, erfährt was sie bewegt, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken.

Die drei Hauptcharaktere wirken alle lebendig und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehbar. Schnell wird klar, dass in der Vergangenheit einiges passiert ist, was das Verhältnis der drei Frauen belastet. Da die Atmosphäre zwischen den Charakteren zunächst ziemlich angespannt ist, stellt sich das Wohlfühl-Gefühl, das die Romane von Sarah Morgan auszeichnet, bei dieser Erzählung erst später ein. 

Dennoch hat man von Anfang an das Gefühl, dass man mit den Protagonistinnen mitfiebern und sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Denn die Autorin versteht es, jede einzelne Perspektive so zu vermitteln, dass sie glaubhaft wirkt. Man beobachtet deshalb fasziniert, wie sich das angespannte Verhältnis im Verlauf der Ereignisse wandelt. Dabei erlebt man einige Überraschungen, die dazu führen, dass man das Buch erst aus der Hand legen mag, wenn man am Ende angekommen ist. 

Ein einfühlsam erzählter Roman, der durch lebendige Charaktere überzeugt. 

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Interessanter Reihenauftakt

Cold Case Academy – Ein mörderisches Spiel
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Die 17-jährige Cassie hat eine besondere Begabung, denn durch ihre Beobachtungen kann sie Menschen "lesen". Darauf wird das FBI aufmerksam und bietet Cassie an, an einem Ausbildungsprogramm für junge Talente ...

Die 17-jährige Cassie hat eine besondere Begabung, denn durch ihre Beobachtungen kann sie Menschen "lesen". Darauf wird das FBI aufmerksam und bietet Cassie an, an einem Ausbildungsprogramm für junge Talente teilzunehmen, um ihre Profiler-Fähigkeiten zu schärfen. In der "Cold Case Academy" lernt sie andere Jugendliche kennen, die ebenfalls herausragende Fähigkeiten haben. Eigentlich sollte sich das jugendliche Team nur mit alten Fällen befassen, doch dann stößt Cassie auf wichtige Hinweise zu dem aktuellen Fall, an dem ihre Ausbilder gerade arbeiten. Die Nachforschungen bringen die begabten Jugendlichen in tödliche Gefahr....

Die Handlung wird aus der Sicht von Cassie geschildert. Cassie wirkt sehr sympathisch und die Beschreibungen, wie sie ihre Fähigkeiten nutzt, um Menschen einzuschätzen und zu welchen Schlussfolgerungen sie dabei kommt, sind sehr interessant. 

Zunächst lernt man Cassie kennen und wenig später die Jugendlichen, mit denen sie während des Ausbildungsprogramms zusammenlebt. Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Charaktere so lebendig, dass man alles mühelos vor Augen hat. Cassies Mitbewohner haben ebenfalls herausragende Talente und daher fällt es manchmal schwer, einzuschätzen, welche Beweggründe sie antreiben. 

Dass Cassie sich zu zwei unterschiedlichen Jungs aus dieser Gruppe hingezogen fühlt, gibt dieser Geschichte einen zusätzlichen Reiz, auch wenn das stark an die  "The-Inheritance-Games-Reihe" der Autorin erinnert. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Er ist jugendlich und locker, wodurch Cassie, die diese Begebenheit aus ihrer Sicht erzählt, authentisch wirkt. 

Obwohl die Spannung zunächst etwas auf sich warten lässt, ist das Buch durchgehend interessant. Im Verlauf der Handlung stellt sich die Spannung dann allerdings doch noch ein. Das Tempo zieht stark an. Dadurch fällt es schwer, sich vom Gelesenen zu lösen, da man unbedingt erfahren möchte, wie alles ausgeht. Dabei kommt es zu einigen überraschenden Wendungen. 

Ein interessanter Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht. 

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Startet zunächst etwas gemächlich, kann aber dennoch überzeugen

Kanadischer Winter
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Die eisige Kälte des Winters hat den kleinen Ort Algonquin Bay fest im Griff, als spielende Kinder auf einer Insel im See eine Leiche entdecken. Detective John Cardinal ist verwundert, dass er zum Fundort ...

Die eisige Kälte des Winters hat den kleinen Ort Algonquin Bay fest im Griff, als spielende Kinder auf einer Insel im See eine Leiche entdecken. Detective John Cardinal ist verwundert, dass er zum Fundort gerufen wird, da er eigentlich in ein anderes Dezernat versetzt wurde. Doch dann stellt sich heraus, dass es sich um die dreizehnjährige Katie Pine handelt. Entgegen der Meinung seiner Vorgesetzten, die Katie bisher für eine Ausreißerin hielten, ging Cardinal immer von einem Gewaltverbrechen aus. Cardinal ist fest entschlossen, den Täter zur Strecke zu bringen. Allerdings ist er von Lise Delorme, der neuen Partnerin, die ihm für diese Ermittlungen zugeteilt wird, alles andere als begeistert. Denn eigentlich ist Delorme als Sonderermittlerin tätig und Cardinal hat den Verdacht, dass sie interne Ermittlungen durchführt, in denen er selbst im Mittelpunkt steht...

"Kanadischer Winter" ist der erste Fall für John Cardinal. Allerdings ist dieses Buch bereits unter dem Titel "Gefrorene Seelen" erschienen. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, werden zunächst die Charaktere eingeführt, wodurch der eigentliche Fall eher gemächlich startet.

John Cardinal wirkt zwar sehr sympathisch und korrekt, dennoch wird früh klar, dass es etwas in seiner Vergangenheit gibt, das seine neue Partnerin Delorme bei ihren internen Ermittlungen aufdecken könnte. Dieser Nebenstrang fließt harmonisch in die Haupthandlung ein.

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da man dabei auch dem Täter über die Schulter schaut, hat man eine gute Übersicht über das gesamte Geschehen. Gerade diese Perspektiven beobachtet man mit Entsetzen. Die Ermittlungen wirken authentisch, gerade weil sie zunächst auf der Stelle treten. Obwohl die Spannung anfänglich eher auf Sparflamme kocht, verfolgt man die Handlung mit großem Interesse.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten so lebhaft vorstellen, dass man beinahe die eisige Kälte Kanadas spüren kann. Man beobachtet gespannt, wie sich die Ermittler dem Täter Schritt für Schritt nähern. Dabei kommt es zu einigen Überraschungen. Zum Ende hin laufen die Fäden schlüssig zusammen und gipfeln in einem spannenden Finale.

Dieser Thriller startet zwar zunächst eher gemächlich, kann aber dennoch überzeugen.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Mitreißende Lovestory

Not Worth Saving
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Nach zwei Jahren kehrt Brooke notgedrungen nach Hause zurück, um ihren Bruder im Repair-Café des Vaters zu unterstützen, der nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Da das Verhältnis zu ihrem Bruder Greysen ...

Nach zwei Jahren kehrt Brooke notgedrungen nach Hause zurück, um ihren Bruder im Repair-Café des Vaters zu unterstützen, der nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Da das Verhältnis zu ihrem Bruder Greysen äußerst angespannt ist, ahnt Brooke, dass ihre Rückkehr nicht einfach werden wird. Doch dann entdeckt sie Noah im Repair-Cafè und plötzlich scheint ihr die Aussicht, einige Wochen in ihrem Elternhaus zu verbringen, nicht mehr ganz so trostlos. Die Anziehungskraft zwischen Brooke und Noah ist vom ersten Moment an da. Doch Noah ist der beste Freund ihres Bruders und damit für sie tabu....

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Brooke und Noah, erzählt. Dadurch kann man hautnah in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und merkt sofort, dass es zwischen den beiden knistert. Obwohl es auch immer wieder Rückblicke in Brookes Vergangenheit gibt, bleiben die Hintergründe, die zum Bruch mit ihrem Bruder Greysen geführt haben, lange Zeit im Dunkeln. Auch Noahs Vergangenheit scheint nicht einfach gewesen zu sein und gibt Rätsel auf. 

Der Schreibstil ist locker, stellenweise humorvoll, trifft aber dennoch bei sensiblen Szenen den richtigen Ton. Da man sich die Handlungsorte und die Protagonisten lebhaft vorstellen kann, fällt es leicht, sich auf die Geschichte einzulassen. Man beobachtet gespannt, wie die beiden versuchen, nichts miteinander anzufangen. Dabei ist die Anziehungskraft, die beide aufeinander ausüben, stets spürbar. Trotzdem hat man zuweilen das Gefühl, dass die Handlung etwas auf der Stelle tritt, da man zunächst kaum etwas über die Probleme erfährt, die beide Hauptcharaktere in der Vergangenheit hatten. Deshalb kann man die Vorwürfe, die Greysen seiner Schwester macht, auch nur schwer nachvollziehen. 

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und steuern auf ein Finale zu, das mit einem fiesen Cliffhanger endet und damit die Neugier auf den weiteren Verlauf der Ereignisse weckt. 

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