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Veröffentlicht am 17.10.2021

Geschichte(n) wie aus dem Leben gegriffen

Drei Frauen, vier Leben
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Ein Roman über drei befreundete Frauen und deren Leben. Und wie der Titel schon verrät, geht es darüber sogar noch hinaus. Da ich den ersten Band nicht gelesen hatte, war mir die “Vorstellung“ der einzelnen ...

Ein Roman über drei befreundete Frauen und deren Leben. Und wie der Titel schon verrät, geht es darüber sogar noch hinaus. Da ich den ersten Band nicht gelesen hatte, war mir die “Vorstellung“ der einzelnen Figuren fast etwas zu schnell. Und bei der ein oder anderen Vorgeschichte, tappte ich eine zeitlang noch etwas im Dunkeln. Aber das sorgte vermutlich für mehr Spannung und Überraschungsmomente als bei den Leserinnen, die den ersten Band bereits gelesen hatten. Überdies lernt man die Frauen auch schnell gut kennen und verstehen. Dabei hilft auch die Sprecherin sehr, da sie stimmtlich die Charaktere gut unterscheidbar macht. Anfangs musste ich mich noch etwas an ihre Stimme gewöhnen, nachdem ich jedoch die Wiedergabegeschwindigkeit erhöht hatte, war es eine gelungene Sache.

Dora Heldt weiß ihre Figuren realitätsnah mit Ecken und Kanten zu gestalten, so dass sie größtenteils wie aus dem wahren Leben gegriffen erscheinen. Manche Stellen sind etwas kitschig oder klischeehaft, aber alles in allem war für mich der Unterhaltungswert groß. Einerseits durch die gute Sprecherin, andererseits durch eine bzw mehrere Geschichte(n), die “normal“ und gleichzeitig interessant geschrieben sind.

Eine gelungene Unterhaltung, die weder zu tiefgründig noch zu seicht ist und auch mit Witz zu überzeugen weiß. Mit der nuancenreichen Sprecherin eine prima Sache!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Wird Luise ihr Glück finden?

Der große Aufbruch
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Der letzte Band der Hansen-Saga wirft bei mir zunächst noch viele Fragen auf. Kurz zuvor habe ich den siebten Band als Hörbuch gehört und frage mich nun, wie es Ellin Carsta wohl gelingen wird, die vielen ...

Der letzte Band der Hansen-Saga wirft bei mir zunächst noch viele Fragen auf. Kurz zuvor habe ich den siebten Band als Hörbuch gehört und frage mich nun, wie es Ellin Carsta wohl gelingen wird, die vielen Erzählstränge zusammenzuführen und die Schicksale der Protagonisten zu einem würdigen Ende zu bringen.

Bereits das Cover verheißt, dass es wieder Reisen geben wird, und dass auch Luise sich - dem Titel entsprechend - aufmachen wird zu neuen Ufern.

Im siebten Band gab es einzelnen Erzählstränge, die mir fehlten (z.B. Elisabeth und Richard) oder mir etwas konstruiert vorkamen, wie etwa Hans angeblich plötzliche Veränderung. Für letzteres gab es m.E. kaum Anzeichen oder ich hatte sie überlesen.

Und so geht es mir auch in diesem Band manchmal etwas schnell oder ungewöhnlich zu, dass sich Figuren grundlegend verwandeln oder plötzlich wieder auftauchen. Manches wird auch glaubhaft erklärt, wie bspw. Elisabeths Veränderung. Und mir gefiel es gut, dass dadurch auch Ähnlichkeiten zwischen ihr und Luise nochmals Erwähnung fanden, die im ersten Moment nicht unbedingt positiv erscheinen. Denn ihre Stärke und ihr Durchsetzungsvermögen, sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen, hat Luise sicherlich auch ihrer Mutter zu verdanken.

Schön war auch in diesem Band, dass es mehrere unerwartete Überraschungen gab. Das unterscheidet die Reihe meiner Meinung nach von vielen anderen Büchern, die seicht vor sich dahinplätschern und mir persönlich nicht so gut gefallen. Manche Überraschungen wirkten leider etwas konstruiert, waren aber wohl nötig, um einen würdigen Schluss für alle Figuren zu finden.

Würde ich das Buch als einzelnen Roman lesen, wäre er mir wohl etwas zu unausgewogen und ich würde zum Teil nicht recht der Handlung oder der Entwicklung der Figuren folgen können. So aber war es ein schöner Schluss für eine tolle Buchreihe, die mir viel Hör- und Lesevergnügen bereitet hat und darüber hinaus auch noch etwas Geschichtswissen nähergebracht hat.

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Veröffentlicht am 27.07.2024

Spannend geht die Reise der Glücksfrauen weiter

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
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Der erste Band der Reihe hatte mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war spannend aufgebaut, vor allem der historische Handlungsstrang um Luise hatte mich sehr gefesselt, aber auch die Ebene rund um Luises ...

Der erste Band der Reihe hatte mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war spannend aufgebaut, vor allem der historische Handlungsstrang um Luise hatte mich sehr gefesselt, aber auch die Ebene rund um Luises Enkelin June war recht unterhaltsam. Da es bereits im ersten Band Hinweise auf die anderen Freundinnen von Luise und Anzeichen eines Zerwürfnisses gab, wollte ich unbedingt wissen, wie es mit der Geschichte weitergeht.

Im zweiten Band geht die Geschichte der Gegenwart von Marias Enkelin Sandra aus. Die lebenslustige, leicht chaotische und spontane Sandra lebt in Brasilien, hat eine schlecht laufende Buchhandlung und würde eigentlich viel lieber etwas von der Welt sehen. Durch June bietet sich nun die einmalige Gelegenheit, dem Geheimnis ihrer Großmütter auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was mit Maria und Anni geschehen ist. Und dafür wollen die beiden auf den Spuren von Maria und ihrer Familie durch Europa reisen. Eine gute Idee für die Geschichte. Aber die Umsetzung der beiden Frauen war für mich oft wenig glaubhaft, da die Figuren einerseits oft merkwürdig agierten, was so gar nicht zu den Charakteren passte. Oder aber die Dialoge der beiden waren so ungelenk, dass man sich eine solche Konversation beim besten Willen in der Realität nicht vorstellen konnte. Da der Handlungsstrang der beiden jungen Frauen jedoch nur das Gerüst für die viel interessantere und spannendere historische Handlung bietet, konnte ich darüber in großen Teilen einfach hinweglesen.

Im bereits erwähnten historischen Teil wird natürlich auch Marias Geschichte erzählt, die glücklicherweise stärker im Vordergrund steht als der Teil in der Gegenwart. Hier wurde beschrieben, wie es der jüdischen Familie erging und welche Strapazen sie während des zweiten Weltkrieges über sich ergehen lassen mussten, um ihr Leben zu retten. Die historischen Hintergründe hat die Autorin meiner Meinung nach sehr gut und passend recherchiert. Man konnte sich im Prinzip gut in die Situationen einfühlen. Allerdings ging es hier an vielen Stellen aalglatt: kaum gab es eine Schwierigkeit, schon kam plötzlich Hilfe von irgendeiner Seite. Aus Zeitzeugenberichten weiß ich, dass es zum Glück für viele Flüchtende oft unverhofft Hilfe gab. Aber in diesem Roman passierte das einfach zu inflationär für meinen Geschmack und hat mich ehrlich gesagt nicht so ganz abgeholt. Darüber hinaus waren, vor allem im Mittelteil, einige Dialoge ziemlich hölzern und wenig authentisch oder passten nicht so recht zu den Figuren bzw. den Umständen. Da wurde meiner Meinung nach leider das Potential der eigentlich spannenden Handlung nicht genutzt, und Probleme wurden zu einfach beseitigt. Dazu kamen an verschiedenen Stellen etwas hölzerne Absätze, die sich inhaltlich auch teilweise wiederholten und Spannung aufbauen sollten. Für meinen Geschmack war das jedoch zum Teil sehr konstruiert und wenig glaubhaft.

Die Ideen für den Fortgang der Geschichte fand ich insgesamt gut und überzeugend, was mich auch trotz der Schwächen im Stil, den Dialogen und der Figurenentwicklung am Ball hat bleiben lassen. Denn ich wollte trotz allem wissen, was das große Zerwürfnis von Louise, Anni und Maria ausgelöst hat. Und dazu gab es auch noch ein paar andere geschickt eingefädelte Geheimnisse, denen man gerne auf den Grund gehen möchte. Vermutlich werde ich auch den finalen Band der Reihe aus dem selben Grund lesen: die Geheimnisse sind einfach gut gestrickt, dass man die Neugierde unbedingt befriedigen möchte.

Wer über stilistische Schwächen gut hinwegsehen kann, bekommt hier eine spannende Fortsetzung der Glücksfrauen zu lesen. Da mich die Handlung insgesamt überzeugt und ich den Spannungsbogen gelungen finde, bekommt das Buch 3,5* von mir.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Eine ungewöhnliche Schwesterngeschichte

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Spring - eine der Season Sisters - lebt in London und muss Sozialstunden ableisten. Dadurch lernt sie die alte Dame Sophia kennen, die in einem teuren Londoner Stadthaus lebt, aber jeden Penny umdrehen ...

Spring - eine der Season Sisters - lebt in London und muss Sozialstunden ableisten. Dadurch lernt sie die alte Dame Sophia kennen, die in einem teuren Londoner Stadthaus lebt, aber jeden Penny umdrehen muss. Wie es der Zufall will finden sie durch Gemeinsamkeiten in der Vergangenheit zueinander und nach einigen Gesprächen machen sie sich auf nach Nord-Wales, wo sich beide verschiedenen Menschen und Geschehnissen stellen können - wenn sie denn wollen.

Einiges an der Geschichte war gut gemacht und überraschend. Auch die psychologischen Aspekte fand ich interessant: also, was den beiden Protagonistinnen widerfahren ist und sie zu den Personen gemacht hat, wie sie zu Beginn der Geschichte handeln.

Gelesen wurde die Geschichte angenehm und mit guter Betonung. Auch vom Schreibstil her fand ich die Geschichte gelungen. Leider waren mir manche Handlungsstränge dann aber doch etwas zu konstruiert und zu zufällig. Oder manches war dann schon etwas weit hergeholt.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Ein schönes Hörbuch für zwischendurch

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Das Cover für "Das Glück der Geschichtensammlerin" hat mich aufgrund der Farben neugierig gemacht, auch wenn ich sagen muss, dass ich es nach dem Hören nicht so hab ganz passend finde und die meisten darauf ...

Das Cover für "Das Glück der Geschichtensammlerin" hat mich aufgrund der Farben neugierig gemacht, auch wenn ich sagen muss, dass ich es nach dem Hören nicht so hab ganz passend finde und die meisten darauf zu senden Bilder auch etwas willkürlich erscheinen.

Besonders angenehm fand ich aber die Sprecherin, die das Buch sehr schön gelesen und der Protagonistin Janice absolut gerecht wurde. Sally Page hat sich mit der Putzfrau Janice, die viel mehr im Leben ihrer Kund:innen aufgeht als in ihrem eigenen, eine interessante Figur geschaffen, die zu Beginn des Romans ganz blass daherkommt und wie ein "Hauself" aus Harry Potter im Hintergrund agiert. Sie ist sehr an den Geschichten der Menschen interessiert, bleibt aber selbst ganz unscheinbar.

Erst als sie Mrs B kennenlernt, ändert sich ihre Leben radikal, denn diese möchte Janice' Geschichte hören. Janice ist davon gar nicht angetan und versucht stattdessen - wie gewohnt - mehr über das Leben ihrer Klientin zu erfahren, was sich jedoch als schwieriger herausstellt als gedacht.

Eine amüsante Idee, gut umgesetzt, wenngleich es auch an manchen Stellen ein wenig Längen gibt. Lesens- bzw hörenswert!

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