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Veröffentlicht am 01.05.2024

Mehr erwartet!

Die Auszeit
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Zu Werbezwecken werden die bekannte Influencerin Viktoria Kaplan, ihr Bruder Max mit Freundin Josefine, sowie ihre Freunde Karla, Sebastian und Julian eingeladen ein Wochenende in einem luxuriösen Retreat ...

Zu Werbezwecken werden die bekannte Influencerin Viktoria Kaplan, ihr Bruder Max mit Freundin Josefine, sowie ihre Freunde Karla, Sebastian und Julian eingeladen ein Wochenende in einem luxuriösen Retreat zu verbringen. Dafür soll Viktoria auf Instagram kräftig Werbung für das Glowing Forest Retreat and Lodges und dessen Besitzer Pierre Karthee machen.

Doch das Wochenende in dem versteckt liegenden Anwesen verläuft nicht wie geplant, denn die Gruppe um Viktoria Kaplan ist teilweise von Neid, Spannungen und Geheimnissen zerfressen. Als jemand aus der Gruppe tot aufgefunden wird, zieht das alle in einen Strudel der Angst und der Anschuldigungen.


Emily Rudolf hat einen Stil der Erzählung gewählt, den ich für diese Art von Thriller nicht ganz glücklich fand. Zu unübersichtlich und zu wirr ist der Aufbau. In abwechselnden Kapiteln kommen die verschiedenen Figuren zu Wort und ihre Sicht auf die Tage vor und während der Auszeit in dem luxuriösen Anwesen wird erzählt. Dazu kommt, dass die Geschichte auf zwei Zeitenebenen gegliedert wurde. Einerseits wird das Geschehen vor dem Leichenfund chronologisch rückwärts zählend beschrieben und andererseits wird erläutert, wie die Leiche gefunden wird und was danach geschieht. Das war mir einerseits zu viel hin und her Gehüpfe und andererseits dauerte es lange, bis man bei dem Hin und Her ein Gefühl für die Figuren bekommt. Leider wurden diese zudem nicht prägnant charakterisiert und ich musste noch gegen Schluss des Buches überlegen, wer denn nun zum Beispiel schon wieder Josefine und mit wem sie zusammen ist. Die Autorin hat etliche Geheimnisse und Heimlichtuereien eingewoben, nur bedauerlicherweise gehen diese teilweise völlig unter, da ich ständig damit beschäftigt war, die Figuren zu sortieren. Gut gemeint, doch zu kompliziert gegliedert im Aufbau. Schade, denn "Die Auszeit" hat sehr viel Potenzial.

Gut gefallen hat mir, wie Instagram Posts die Geschichte unterbrechen und wie man einmal mehr sieht, dass nicht alles Gold ist, das glänzt.

Sehr gut konnte die Autorin mir dieses exklusive Flecken Erde im Süden Deutschlands, bei dem ich dann doch von dem englischen Namen erstaunt war, näher bringen. Ich habe sehr schnell die örtlichen Details vor dem inneren Auge gesehen und fand das Ganze atmosphärisch gut gelungen. So richtig Spannung kam nie auf, sogar die Zeit nach dem Mord ist recht emotionslos geschrieben. Es fehlte viel Gefühl und das, obwohl immerzu jemand der Figuren eifersüchtig oder wütend ist oder sich einen Seitensprung leistet. Irgendwie waren ihre Reaktionen und Gedanken sehr blutleer und flach.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Dürftige Handlung!

Gruß aus der Küche
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Das Restaurant "Aubergine" läuft bestens und ist beliebt. Irma hat aus dem einstigen "Hirschen" ein vegetarisches Restaurant gemacht, in dem man vorzüglich essen kann. Einzig mit ihren Angestellten hat ...

Das Restaurant "Aubergine" läuft bestens und ist beliebt. Irma hat aus dem einstigen "Hirschen" ein vegetarisches Restaurant gemacht, in dem man vorzüglich essen kann. Einzig mit ihren Angestellten hat sie oft zwischenmenschliche Schwierigkeiten. Da ist Josh, ihr Freund seit der Schulzeit, der auf Freiersfüssen wandelt. Lucy, die 17-jährige Schulabbrecherin, die zwar flink im Service, aber auch frech ist. Der Gemüsemann Vincent, der taub und ziemlich einsam ist und schlussendlich hilft auch ihre beste Freundin Nicole mit, die aber leider ein ziemliches Klatschmaul hat. Sie alle versucht Irma unter eine Haube zu kriegen und gerät dabei öfters zwischen die Fronten.


Die Autorin bestreitet die Geschichte mit fünf Protagonisten, die abwechselnd in eigenen Kapiteln in ich Perspektive erzählen. Das empfand ich beim Start eine Herausforderung, da es keine Einführung in die Figuren gibt und man regelrecht in die Geschichte geworfen wird. Ich habe in einzelnen Kapiteln oft einige Seiten lesen müssen, um erfassen zu können, welche Figur gerade im Fokus steht und wer sie überhaupt ist. Immer wieder musste ich raten, wie die Figur in die Story passt. Wenn man dann mal ein Gefühl und eine Ahnung von den Figuren hat, erkennt man, wie wandelbar Ingrid Nolls Schreibstil ist und wie differenziert sie die Figuren zum Leben erweckt. So fand ich zum Beispiel den Jugend-Slang der Teenagerin Lucy gut, jedoch oft übertrieben und Jugendlichen, denen ich einzelne Sätze vorgelesen habe, bestätigten, dass "so kein Mensch spricht".

In "Gruss aus der Küche" passiert nicht gerade die grosse Handlung. Klar wird gekocht und serviert und Irma versucht ihre bunte Schar irgendwie dazu zu bringen verantwortungsvoll zu arbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, rutscht ihr auch mal die Hand bei "Kichererbse" Lucy aus. Hauptsächlich geht es jedoch um zwischenmenschliche Konflikte, Liebeleien, Verleumdung und Gefühle. Dabei ist die Genreeinteilung " Krimi" völlig aus der Luft gegriffen, denn wo sich der Krimi versteckt, erschliesst sich mir nicht.

Ingrid Noll kann schreiben, zweifelsohne ist ihr Stil gut lesbar, oft witzig und tiefgründig. Ich empfand leider die Handlung als dürftig und oft tritt das Geschehen auf der Stelle. Dadurch brauchte ich für dieses mit 304 Seiten eher dünne Buch relativ lange. Irgendwann war es für mich zu viel an Gefühlen und Streitereien und zu wenig an Handlung.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

In der Mitte schwach!

Bonjour Agneta
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Nach 24 Jahren Ehe ist in der Beziehung von Agneta und Magnus die Luft raus. Findet Agneta. Magnus, der nach dem Auszug der Kinder völlig aufgeht in seinem Fitness- und Sportwahn und seinen Vogelbeobachtungen, ...

Nach 24 Jahren Ehe ist in der Beziehung von Agneta und Magnus die Luft raus. Findet Agneta. Magnus, der nach dem Auszug der Kinder völlig aufgeht in seinem Fitness- und Sportwahn und seinen Vogelbeobachtungen, stellt strenge Ernährungsregeln im Hause Strömberg auf. Bis Agneta der Kragen platzt und sie von Stockholm nach Frankreich reist. Sie hat sich auf eine Zeitungsannonce gemeldet und wird die nächste Zeit im Städtchen Saint Carelle, in der Provence, leben und arbeiten. Allerdings hat sie sich ihre Arbeit als Au-pair ganz anders vorgestellt. Ihre Aufgaben geben Agneta jedoch wieder Lebensfreude, Selbsterkenntnis und ein völliges neues Selbstbild.


Die Idee hinter dieser Geschichte ist nicht neu. Eine Frau um die 50, die mit ihrer Beziehung und ihrem Leben unzufrieden ist, steigt aus und fährt an einen schönen Ort, an dem sie neue Lebensfreude entdeckt. In letzter Zeit begegneten mir etliche solcher Romane. Bemerkenswert und unvergleichlich in "Bonjour Agneta" ist jedoch einerseits der Schreibstil und andererseits die Protagonistin.

Im ersten Teil des Buches, in dem Teil, in dem Agneta noch in Stockholm mit Magnus lebt, hat mir ihre sarkastische und witzige Art gefallen. Immer wieder musste ich schmunzeln, wie Agneta ihre Gedanken zu ihrem knochentrockenen Mann mit den Lesern teilt. Dieser Teil hat von mir die volle Punktezahl bekommen.

Leider ging der Witz und die frische Art Agnetas mit ihrer Ankunft in Nimes steil bergab. Im alten Kloster, in dem sie wohnt, drehen sich die Gedanken und die Handlung oft um sexualisierte Gedanken. Egal, ob dies die vergangene gleichgeschlechtliche Liebe einer Schlüsselfigur, die Gedanken Agnetas zu der eingeschlafenen Liebesbeziehung mit Magnus oder die Entdeckung ihres Körpers ist. Manchmal wähnte ich mich in einem Erotikroman. Mir war das zu aufgebauscht und zu klischeehaft. Man bekommt fast den Anschein, dass Franzosen nur Käse essen, Stierkämpfe besuchen und Liebe machen.

Mitte Buch fand ich die Handlung eher dürftig und schwach. Zum Glück taucht dann irgendwann einmal eine Figur aus der Vergangenheit des Gastgebers auf und die Handlung wird danach wieder greifbarer, interessanter und weniger nur auf das Eine fixiert.

Demenz ist ebenfalls ein Thema in Agnetas Teilzeitdomizil in Frankreich und wurde gut umgesetzt und eingewoben.

Obwohl Agneta etliches in ihrem Leben bereut und nun im Nachhinein anders machen würde, erzählt sie nie in einem weinerlichen Ton. Sie stellt fest, was nicht passt und die Erkenntnis in Frankreich lässt sie aufblühen. So wird sie von der verbitterten Frau zu der Lavendelfrau der Provence. Allerdings trifft sie dort in dem Städtchen auch nur ihr wohlgesonnene Menschen, was ich wiederum sehr klischeehaft empfand.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Enttäuschend!

Schwarzes Wasser
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Eine Aquaphobie hält Hannah Langley an ihrem Arbeitsplatz gefangen. Sie arbeitet als PR-Managerin im Hotel The Stanhope auf der Insel Dawzy auf dem Fluss Blackwater.

Seit einer Party, bei der mehrere ...

Eine Aquaphobie hält Hannah Langley an ihrem Arbeitsplatz gefangen. Sie arbeitet als PR-Managerin im Hotel The Stanhope auf der Insel Dawzy auf dem Fluss Blackwater.

Seit einer Party, bei der mehrere Gäste ertrunken sind, traut sie sich nicht mehr in die Nähe des Flusses. Nun wird es Winter, das Hotel und die Insel leeren sich langsam und Hannah bleibt alleine zurück.

Denkt sie!




Der ganze Plot ist um die Aquaphobie der Protagonistin Hannah konstruiert. Diese Angststörung vor Wasser ist bei Hannah vorhanden, wie es gerade passt. Einerseits kann sie wegen der Phobie nicht von der Insel ziehen, andererseits schafft sie es, einen Welpen aus dem Fluss zu retten. Dabei watet sie bis hüfttief in das reissende und tosende Wasser. Wenn eine Angststörung in einer Geschichte eingesetzt wird, dann bitte überzeugend. Der Grund für die Phobie vor Wasser, hat mit einem Erlebnis in der Vergangenheit zu tun, das lange nicht thematisiert wird. Erst nach und nach werden wohldosierte Informationen aufgedeckt. Das hat der Autor sehr gut hingekriegt, um Spannung zu erzeugen.

Zwischen Hannah und ihrer Schwester Kat, die nur 15 Monate jünger ist, besteht eine tiefe Verbundenheit. Sie kommunizieren in einer Art Babysprache miteinander, die ich affig fand. Zudem empfand ich die Familienverhältnisse der Schwestern als nicht einfach. Die Schwestern haben es in ihrem Leben nicht immer leichtgehabt. Ich hatte jedoch den Eindruck, es wird konzeptlos mal dieses und mal jenes erzählt.

In wechselnden Kapiteln, die "Hannah, heute" und "Kat, damals" betitelt sind, erfährt man, was geschehen ist und wie Hannah im Jetzt lebt. Beide Erzählebenen sind leider nicht sonderlich spannend und fesselnd. In der Gegenwart musste sogar noch eine kleine Spuksequenz eingewoben werden, damit überhaupt etwas passiert. Hier taucht auch ab und zu ein Psychiater bei Hannah auf, um sie so weit zu therapieren, damit sie von der Insel und auf das Festland kann. Auf die Idee, die Patientin zu sedieren und sie dann so auf das Festland zu schaffen, kommt er aber bedauerlicherweise nicht.

Seite 196 dann endlich ein bahnbrechender Moment, der mit einer überraschenden Wendung ein Aha-Gefühl ausgelöst hat. ab da war einiges erklärbar. So habe ich zum Beispiel nie richtig verstanden, warum Hannah einen so lockeren Umgang mit ihrer jüngeren Schwester Kat hat. Denn Kat ist nicht nur drogensüchtig, sondern auch die treibende Kraft in Hannahs Vergangenheit.

Nach vier gelesenen Büchern von S.K Tremayne (Die Stimme, Mädchen im Moor, Stiefkind und Eisige Schwestern), die mir gut gefallen haben, hat mir "Schwarzes Wasser" enttäuschenderweise weniger gut gefallen.. Der Plot ist sehr konstruiert, die Figuren mit Reaktionen, die ich oft nicht nachvollziehen konnte und die Handlung dürftig. Viel gerettet in meiner Bewertung hat besagte Seite 196.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Was für ein Drama!

Die Insel des Zorns
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Elliott Chase erzählt eine Geschichte, die Jahre zurückliegt. Es ist eine Geschichte, die Elliot selbst erlebt hat. An Ostern lädt seine beste Freundin Lana Farrar, die nicht nur reich, sondern auch berühmt ...

Elliott Chase erzählt eine Geschichte, die Jahre zurückliegt. Es ist eine Geschichte, die Elliot selbst erlebt hat. An Ostern lädt seine beste Freundin Lana Farrar, die nicht nur reich, sondern auch berühmt ist, eine Handvoll Leute auf ihre Insel ein.

Auf der kleinen griechischen Mittelmeerinsel Aura besitzt sie eine wunderschöne Villa und geniesst dort regelmässig Sonne, Strand und Meer.

Ein starker Sturm, der "Zorn" genannt wird, kommt auf und lässt ein Fortkommen von der Insel nicht zu. Mitten im aufbrandeten Sturm liegt plötzlich eine Person der Gesellschaft tot da.


Eigentlich ist der Plot nicht neu, sondern sogar ein bisschen ausgelutscht. Eine Gruppe verbringt einige Tage auf einer einsamen Insel, alternativ auf einer Berghütte oder sonst einem abgelegenen Ort. Ein Sturm / Schneesturm oder ähnliche Wetterkatastrophen schliessen die Gruppe von der Zivilisation ab und unter ihnen ist ein Mörder.

Hier in "Die Insel des Zorns" ist es eine exklusive Insel und ein Sturm, der wütet. Der Rest ist wie gehabt. Neu ist die Form, in der die Geschichte übermittelt wird, sowie die Wendung, die sie nimmt. Den Elliot erzählt, was er erlebt hat. Leider verliert er sich öfters einmal in Wiederholungen, was ein dran bleiben, schwer macht. Dabei spricht er den Leser immer wieder persönlich an. So warnt er die Leser zum Beispiel davor, dass hier keine gewohnte Abfolge eines Krimis abgehandelt wird und man sein Denken erweitern muss. Also kein " Mord - Mordermittlung - Denouement - Wendung".

Eine Handvoll Figuren bestreiten die Handlung. Da ist der Erzähler Elliot, einer der ältesten Freunde der ehemaligen Schauspielerin Lana Farrar. Ihr 17-jähriger Sohn Leo, aus erster Ehe, der sehr kindlich wirkt. Ehemann Jason, der die reiche Lana vor allem aus monetären Gründen geheiratet hat. Ihre beste Freundin Kate, sowie die beiden Angestellten Agathi und Nikos. Nicht zu vergessen die berühmte und stinkreiche Lana Farrar, die ganz ohne Starallüren auskommt und so äusserst sympathisch ist. Weswegen ihre wohl alle zu Füssen liegen und hin und weg sind von der Schönheit, Sympathie, Grosszügigkeit und ja eben ihrem Geld.

Es dauert bis man beim Mord angelangt. Ganze 65 E-Book Seiten lang, also fast ein Drittel des Buches, werden die Figuren, ihre Lebensumstände und ihre Beziehung untereinander, sowie die Idee, Ostern auf der kleinen Insel zu verbringen, eingeführt. Es geschieht nicht viel und ist weitschweifend. Der Mord ist sehr unspektakulär, geschieht nebenbei. Von diesem Buch als Thriller zu sprechen, finde ich nicht angebracht. Für mich ist es nicht mal ein Spannungsroman. Am ehesten klassiere ich es unter "Drama" ein. Oder wie Erzähler Elliott sagt: ein Bühnenstück.

Gegen Schluss wandelt sich die Geschichte und unerwartet dreht sie sich in eine andere Richtung. Das war für mich das Highlight des Buches.

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