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Veröffentlicht am 15.09.2016

Hydra von Stefanie Ross

Hydra - Riskante Täuschung
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Ich muss ja gestehen, dass ich ein großer Fan der Autorin Stefanie Ross bin und immer wieder total hibbelig auf ein neues Buch der Autorin warte.

Jedes Warten auf ein neues Werk schürt natürlich Erwartungen ...

Ich muss ja gestehen, dass ich ein großer Fan der Autorin Stefanie Ross bin und immer wieder total hibbelig auf ein neues Buch der Autorin warte.

Jedes Warten auf ein neues Werk schürt natürlich Erwartungen und jedes Mal ist es ein banges Warten und Hoffen. Zumal auch mit jedem Buch, das Stefanie Ross veröffentlicht, die Messlatte noch ein Stückchen höher geschraubt wird.

Jedes Mal, wenn ein neues Buch erscheint, stell ich mir die Frage: Schafft die Autorin es erneut, mich zu fesseln und zu begeistern?

Sie schafft es und das mal wieder mit Bravur. Mit jedem weiteren Band ihrer Hamburger LKA/Seal-Serie steigt man stärker ein, wird stärker in den Bann der Freundschaft gezogen und erlebt ein Abenteuer nach dem nächsten.

In meinen Augen hat die Autorin zwei supergroße Vorteile oder auch Pluspunkte:

Zum einen hat sie Charaktere erschaffen, die authentisch und lebensnah gezeichnet sind. Sie erweckt ihre Figuren zum Leben, knüpft zwischen dem Leser und ihren Figuren Bande, die so leicht nicht aufzulösen sind. Sie zieht den Leser in derer Leben mit rein, lässt sie Seite an Seite mit ihren Protogonisten Fälle lösen, brenzlige Situationen und Gefahren bestehen. Man erlebt aber auch die leisen, harmonischen und liebevollen Momente mit, von denen es doch einige gibt, auch wenn diese nicht im Fokus stehen.

Zum Zweiten nimmt sie sich Themen an, die immer wieder aktuell sind. Sie verpackt diese geschickt in eine Story, die dann so spannend geschrieben ist, dass man weiterlesen will und muss, weil es einen packt und mitreißt. Ihr gelingt es, den Spannungsbogen immer konstant zu halten. Es kommt, auch wenn mal nicht die volle Action tobt, keine Langeweile auf.

Im Fokus steht der neuste Fall, in dem diesmal Stephan Reimers eine große Rolle spielt. Stephan Reimers ist ein Agent beim Bundesverfassungsschutz, den ein Drogenfall nach Hamburg verschlägt. Dort meistert er – mit Hilfe alter Bekannter – diesen kniffligen Fall und verliebt sich dazu auch noch.

Die Zerrissenheit von Stephan zwischen seinem Beruf – er ist viel undercover unterwegs – und seinen Gefühlen für Shara ist so beschrieben, das es glaubhaft rüberkommt und man ihm jeden einzelnen Gedanken abnimmt. In seiner Haut möchte ich nicht stecken.

Dabei beginnt der Roman nicht langsam, sondern man ist sofort mitten im Geschehen. In drei Handlungssträngen, die miteinander verknüpft werden und dann zum Ende zu einem packenden Showdown zusammenlaufen, wird man gepackt, mitgerissen und empfindet jede Unterbrechung der Lesezeit als Frechheit und Störung.

Gut gefällt mir immer wieder, dass die Spannung bei Stefanie Ross zwar im Mittelpunkt, dennoch die Gefühle nicht zu kurz kommen und so eine perfekte Einheit bilden. Und der Humor ist, trotz manch brenzliger Situationen, immer präsent. Sei es beim Schlagabtausch von Dirk und Sven; oder bei den Diskussionen der Männer mit ihren Frauen oder bei den Frotzeleien der Seals untereinander – auch oder gerade bei einem gefährlichen Einsatz.

Der Leser bekommt hier eine actionreiche Geschichte – einen guten Krimi, der mit einer Portion Romantik gut gewürzt wird.Hydra_2

Einziges Manko für Quereinsteiger in diese Serie könnten die vielen Charaktere sein, die da mit mischen. Viele Namen und Verbindungen, die den Fans von Stefanie Ross nichts ausmachen, aber für „Neulinge“ leicht dazu führen könnten, den Überblick zu verlieren.

Dafür gibt es aber im Anhang ein ausführliches Personenregister, das die ganze Sache erleichtern sollte.

Alles in allem hat sich Stefanie Ross mit diesem Buch wieder übertroffen. Sie ist ihrem Stil treu geblieben und konnte sich, meiner Meinung nach, was Spannungsbogen und auch die Charaktere angeht, wieder ein Stückchen steigern.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Debüt

Hummeln im Herzen
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Der Debütroman von Petra Hülsmann fällt schon auf Grund seines Covers auf – orange, mit einer gestanzten und hervorgehobenen Hummel und dann der Titel. Da muss man einfach zugreifen. Der Klappentext überzeugt ...

Der Debütroman von Petra Hülsmann fällt schon auf Grund seines Covers auf – orange, mit einer gestanzten und hervorgehobenen Hummel und dann der Titel. Da muss man einfach zugreifen. Der Klappentext überzeugt auch und die Neugier war geweckt. Dennoch dauerte es eine ganze Weile, bis ich das Buch dann wirklich in der Hand hielt und zum Lesen aufschlug.

Als ich das Buch am Ende wieder zuklappte, fragte ich mich, warum ich so lange gewartet hatte.

Sicher, wenn man den Klappentext liest, ist die Geschichte vorhersehbar. Schließlich ist es ja ein Liebesroman. Aber die Geschichte, die Protagonisten – das passt so herrlich zusammen.

Die Charaktere der Protogonisten – ganz besonders der vier wichtigsten – nämlich Lena, Michael, Ben und Juli – sind so wunderbar detailliert gezeichnet, dass man sich in sie hinein versetzen kann. Man leidet, lacht und liebt mit den vieren. Man begleitet sie durch Höhen und Tiefen, erlebt quasi alles hautnah mit.

Das wird auch möglich durch den wunderbaren locker-leichten Schreibstil der Autorin, der durch Wortwitz und den verbalem Schlagabtausch zwischen Lena und Ben die Lesezeit nur so verfliegen lässt.

Aber auch die Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet, es gibt keine „Klassifizierung“ zwischen den Hauptfiguren, also den ganz wichtigen und den „Nebenfiguren“, die nur eine untergeordnete Rolle spielen. Hier lässt die Autorin jeweils die gleiche Sorgfalt walten, so dass alle Figuren den Raum und die Tiefe bekommen, die ihnen zusteht.

Die Geschichte an sich ist, wie schon erwähnt, ziemlich vorhersehbar. Zumindest was das Ende betrifft. Bis zu dem – logischen – Happy End hat Lena noch ziemlich viel vor sich und es gibt Wendungen, die einen innehalten lassen und immer wieder zum Schmunzeln bringen.

Aber auch zum lauten Lachen – zu gern hätte ich das Gesicht von Ben bei dieser Szene gesehen. Es sei mir verziehen, wenn ich hier eine kleine Szene aus dem Buch zitiere.

» … „Welchen Whisky?“ Bens Blick blieb an der leeren Flasche hängen, die noch immer auf dem Tisch stand. Seine Augen weiteten sich entsetzt. „Ihr habt meinen fünfundzwanzig Jahre alten Ardmore gesoffen?“ Er nahm die leere Flasche in die Hand. „Geht’s noch?! Der hat hundertfünfzig Pfund gekostet!“

Betretene Stille breitete sich aus.

„Du hast doch gesagt, dass der für Notfälle bestimmt ist“, sagte Michael schließlich. „Und wir hatten gestern einen echten Notfall. Lena hat …“«

Ich bin selber begeisterter Whiskyliebhaber und konnte mir zu gut das Entsetzen vorstellen. Von solchen Szenen lebt das Buch, ich hab mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein persönliches Sommerhighlight 2016

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Das schlimmste daran, ein Buch zu beenden, ist die Tatsache, dass man liebgewonnene Charaktere verlassen muss. Das man sie alleine lassen muss, ohne weiterhin an ihrem Leben teilhaben zu können.

So geht ...

Das schlimmste daran, ein Buch zu beenden, ist die Tatsache, dass man liebgewonnene Charaktere verlassen muss. Das man sie alleine lassen muss, ohne weiterhin an ihrem Leben teilhaben zu können.

So geht es mir gerade: Ich bin richtig traurig, dass ich Isabelle und Jens verlassen muss; das ich Merle und Knut nicht mehr um mich habe und auch die anderen Figuren nicht mehr begleite.

Ich bin aber auch glücklich: Glücklich, weil das neue Buch von Petra Hülsmann mich so begeistern, so in den Bann ziehen konnte, dass solche Gefühle bei mir überhaupt möglich sind.

Ich liebe den Charakter von Isabelle  Sie ist so herrlich chaotisch, abgedreht und kontrollsüchtig – dabei jedoch überaus sympathisch und liebenswert. Man muss sie einfach gern haben und ich habe sie gern auf ihren Weg begleitet.

Jeder Mensch hat seine Macken – Isabelle vielleicht ein paar mehr als normal ist. Aber sie wirkt dabei doch authentisch. Ich habe auch so meine Macken und meine wöchentlichen Rituale, doch es ist noch lange kein Beinbruch, wenn mal irgendwas nicht passt.

Mein Lieblingscharakter ist also Isabelle; als Nebencharakter führt bei mir Merle das Feld an. Der Teenager ist der Hammer – ich finde sie einfach nur herzerfrischend auf ihrer Suche ein bisschen nach sich selbst und nach ihrem Platz im Leben. Ihre Kuppelversuche, die so offensichtlich sind, dass sie den beiden „Opfern“ doch erst viel später auffallen … ich musste so oft beim Lesen schmunzeln.

Der Schreibstil von Petra Hülsmann – dazu ist nicht mehr viel zu sagen: Ich mag ihre Art zu schreiben, das humorvolle mit dem romantischen, aber auch mit ernsteren Themen zu verbinden. Ihr Schreibstil ist dabei locker und leicht, detailreich und ihre „Ausflüge“ in den (hamburgerischen) Dialekt sind herrlich zu lesen.

Im Buch geht es unter anderem um einen Blumenladen und um ein Restaurant. So gibt es logischerweise Beschreibungen von Blumensträußen und leckeren Gerichten. Und die sind so beschrieben, dass einem wahlweise der Duft der Blüten in die Nase steigt oder man den Geschmack des Essens – zum Beispiel des Schokoladenmalheurs auf der Zunge.

Was mir auch gut gefallen hat, war die Verbindung zum Buch „Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen“. Es kam zwar nur in einem Nebensatz, aber mir ist es positiv aufgefallen. Ich mag solche Verbindungen einfach.

Ich bin sehr froh – das ich dieses Buch – noch vor dem offiziellen Erscheinungstermin (!) bei uns in Dresden im großen Buchhaus entdeckt habe. Denn:

Für mich ist dieses Buch definitiv ein Sommerhighlight … und so vergebe ich gerne 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Zitronensorbet

Zitronensorbet-Stunden
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Nachdem ich den dritten Teil vor dem zweiten gelesen habe, musste der fehlende Teil nachgeholt werden. Es waren wieder, wie bei dem 1. und dem 3. Teil vergnügliche Lesestunden.

Die Geschichte um die Kochschule ...

Nachdem ich den dritten Teil vor dem zweiten gelesen habe, musste der fehlende Teil nachgeholt werden. Es waren wieder, wie bei dem 1. und dem 3. Teil vergnügliche Lesestunden.

Die Geschichte um die Kochschule unter der Leitung von Edith Waltz und deren Schützlinge hat mich wieder komplett in ihren Bann gezogen. Ich muss ehrlich sagen, dass das Prinzip der Kochschule, wo junge Frauen das Kochen und Backen lernen, um entweder einen Haushalt zu führen oder einen Beruf zu ergreifen, gefällt. Der Zusammenhalt der Mädchen, egal wie unterschiedlich sie auch sein mögen, hat mir gut gefallen. Auch wenn jede anders auf die Schule und dass viele Zusammensein reagiert, auch wenn jede einen anderen Hintergrund hat, sind sie doch mehr oder weniger für einander da.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Art der Autorin, die Geschichte zu erzählen. Dabei flechtet sie nicht nur geschichtliches ein und bringt uns den Zeitgeist dieser 1960er Jahre näher. Sie bringt auch immer mal wieder ein Rezept im Buch mit unter, dass die jungen Frauen unter den Augen ihrer Lehrer zubereiten.

Die Liebe findet auch diesmal ihren Weg in die Schule, nur dass es diesmal weitaus dramatischer zugeht. Es kommt ein Geheimnis ans Licht, das Edith Waltz am liebsten für immer unter den Tisch gekehrt hat. Aber genau dieses Geheimnis ebnet den Weg für die Übernahme der Schule durch die Tochter Inga.

Der Autorin gelingt es einmal mehr, Charaktere und Setting so lebendig zu gestalten, das man meint, man wäre direkt dabei.

Für mich wieder ein sehr gelungenes Buch der Reihe und auch der Autorin, für das ich gerne 4 ½ Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 10.04.2024

Südtirol

Sommerfrische in Südtirol
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Dieses Buch hat mich sehr überrascht und zwar positiv.

Wo fange ich an? Zum einen ist natürlich das Setting der Hammer – ich mag Südtirol (auch wenn ich bisher nur einmal kurz da war) und die Berge sowieso. ...

Dieses Buch hat mich sehr überrascht und zwar positiv.

Wo fange ich an? Zum einen ist natürlich das Setting der Hammer – ich mag Südtirol (auch wenn ich bisher nur einmal kurz da war) und die Berge sowieso. Mir haben die wunderschönen und detaillierten Beschreibungen der Gegend, des Bergpanoramas und der Stadt Bozen genauso gut gefallen wie die Beschreibungen der Wanderungen. Das war sogar, würde ich sagen, mein Highlight. Dazu kamen noch die bildhaften Beschreibungen der köstlichen Gerichte, die Resi gekocht hat – ich hatte des Geschmack auf der Zunge und den Duft in der Nase.

Ihr seht, der Schreibstil hat mich restlos begeistert. Aber es gab noch andere Faktoren, die mich zu Begeisterungsstürmen hinreisen konnten. Und dass waren die Protagonisten. Zum einen hat mir gefallen, das die Autorin 4 eigentlich ganz unterschiedliche Menschen in dem Ferienhaus zusammengewürfelt hat. Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Beweggründen für eine Auszeit. Und es waren keine „jungen und blendend aussehende“ Protagonisten, sondern solche, mit denen man sich tatsächlich identifizieren kann. Menschen wie du und ich, mitten im Leben stehend und schon einen gewissen „Rucksack“ des Lebens auf dem Rücken. Menschen mit realen Problemen. Die Zeichnung der 4 Hauptcharaktere des Buches war so lebensnah, so echt, dass man ihnen den größten Teil der Handlungen und Gespräche ohne weiteres glaubhaft abnimmt. Klar, es wirkte hin und wieder platt und vorhersehbar, schließlich musste es wenigstens ein Happy End geben und es war mir von Anfang an klar, wer sein Happy End bekommt und mit wem. Aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Das Ende war dann ein wenig zu konstruiert und leider auch zu offen. Ich hätte gern das ein oder andere noch gewusst, ehe das Buch zu Ende ist. Aber vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen mit den vier Hauptfiguren und wir erfahren dann, wie es weiterging.

Übrigens gibt es zwei Nebenfiguren, die ich sehr mochte: „Semmel“, die wuschelige Hundedame und Resi, von der ich mich zu gerne mal bekochen lassen würde.

Von mir gibt es für diesen Wohlfühlroman 4 ½ von 5 Sterne.