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Veröffentlicht am 04.09.2024

Eine tolle Mischung, mein Sohn liebt es sehr!

REN, der Ninja Band 1 – Aufbruch
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"Ren, der Ninja: Aufbruch" ist eine Mischung aus Manga und "normalem" Buch. Darunter kann man sich vorstellen, dass es sich eigentlich um einen Roman für Kinder handelt, der aber auch reichlich mit tollen ...

"Ren, der Ninja: Aufbruch" ist eine Mischung aus Manga und "normalem" Buch. Darunter kann man sich vorstellen, dass es sich eigentlich um einen Roman für Kinder handelt, der aber auch reichlich mit tollen Bildern im Manga-Stil (inklusive Sprechblasen etc.) versehen wurde. Die Mischung ist super und hat meinem Sohn sehr gefallen.

Empfohlen wird das Buch vom Verlag für Kinder ab einem Alter von etwa 9 Jahren. Dieser Einschätzung schließe ich mich an. Mein Sohn hat "Ren, der Ninja: Aufbruch" mit fast 10 Jahren gelesen und das Buch geradezu verschlungen. Tatsächlich habe ich das Buch vor allem deshalb gelesen, weil mein Sohn so begeistert war, dass er mich bat, es auch zu lesen, damit wir uns darüber unterhalten können.

Die Geschichte handelt von Ren, der zwei Jahre vor den Ereignissen in dem Buch ohnmächtig auf der Straße gefunden wurde. Er lebt mittlerweile bei einer Pflegemutter, geht in die Schule und fühlt sich einsam und fremd, obwohl Pflegemutter, Lehrerin und MitschülerInnen versuchen, Ren beiseite zu stehen.

Welche Bewandtnis es genau mit Rens plötzlichem Auftauchen in unserer Zeit und Welt zu tun hat, wird anfangs angedeutet, im Verlauf der Geschichte aber erfreulicherweise aufgeklärt und nicht unnötig über zig Bände hinausgezögert. Auch das Abenteuer des ersten Bandes ist komplett abgeschlossen, nicht aber die Geschichte. So steht am Ende zwar ein Cliffhanger, aber keiner, der eine Frechheit darstellt oder störend ist, sondern meiner Meinung gut passt.

In der Summe ist alles kindgerecht gestaltet - sowohl die Bilder als auch sprachlich und inhaltlich habe ich keine Bedenken, dieses Buch weiterzuempfehlen. Für Kinder ab 9 Jahre ist das Buch emotional packend, spannend, vielleicht teilweise ein klitzekleines bisschen traurig, aber vor allem sehr, sehr unterhaltsam. Mein Sohn jedenfalls freut sich schon darauf, recht bald den zweiten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Ein herrlicher Roman: Witzig, spannend, rasant

Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp
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"Peregrine Quinn: Chaos auf dem Olymp" ist meines Wissens der Debütroman von Ash Bond. Und es ist ein Debüt, das sich gewaschen hat!

Peregrine Quinn ist ein zwölfjähriges Mädchen, das dank ihres unsterblichen ...

"Peregrine Quinn: Chaos auf dem Olymp" ist meines Wissens der Debütroman von Ash Bond. Und es ist ein Debüt, das sich gewaschen hat!

Peregrine Quinn ist ein zwölfjähriges Mädchen, das dank ihres unsterblichen Onkels Daedalus in dem Wissen aufwächst, dass es mehr als nur das irdische, sterbliche Dasein gibt. Als ihr Onkel entführt wird, schlägt Peregrines Stunde: Endlich kommt sie mit dem Überirdischen in Kontakt. Aber das Abenteuer entpuppt sich als gefährlicher als sie es sich gewünscht hat...

"Peregrine Quinn: Chaos auf dem Olymp" hält sich nicht mit langen Vorreden auf, sondern kommt gleich zur Sache. Im ersten Kapitel begegnen wir Peregrine und ihrem Onkel Daedalus mitten in einem Einbruch in eine Bibliothek - und mit diesem Tempo schreitet die Geschichte voran. Charakterisierungen, Beschreibungen und Hintergründe werden sehr angenehm im Verlauf der Geschichte eingestreut, so dass sich ein rundes Bild ergibt. Wie beiläufig das geschieht, hat mir sehr gefallen.

Auch die immer wieder eingestreuten humoristischen Einlagen fügen sich sehr gut in das Geschehen ein und lockern die Geschichte insgesamt auf, ohne dass dabei die Spannung flöten geht. Tatsächlich fiel es mir und meinem Sohn schwer, das Buch beiseite zu legen.

Das Buch wird für Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Ich füge hinzu: Ein paar Grundkenntnisse in griechischer Mythologie sind durchaus hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Nicht jeder Witz muss zwingend verstanden werden. Aber: Je älter die Kinder sind, desto eher dürften sie viele der Witze und Andeutungen verstehen.

Aber auch ältere Menschen, Erwachsene eingeschlossen, dürften ihren Spaß mit dem Roman haben. Ich jedenfalls habe ich mich prächtig amüsiert und empfinde "Peregrine Quinn: Chaos auf dem Olymp" bisher als erstes Kinderbuch-Highlight des Jahres.

Der Roman verwebt sehr geschickt griechische Mythologie mit dem Alltag der Gegenwart und beschert den LeserInnen dadurch ein rasantes Abenteuer. Nebenbei dürfte bei einigen LeserInnen das Interesse an griechischer Mythologie geweckt werden dürfen.

Einziges Manko ist aus meiner Sicht, dass aus meiner Sicht leider viel zu oft einzelne Worte kursiv betont wurden. Erstens mag ich das grundsätzlich nicht, zweitens ist es unnötig. Gut finde ich dagegen, dass im vorab gedruckten Kommentar erklärt wird, was es mit der Verwendung des "em" als genderneutralem Pronomen für Bernadette auf sich hat.

Die deutsche Fassung ist wunderbar gestaltet. Das Cover hat eine metallische Optik und wirkt dadurch hochwertiger als übliche Kinderbücher. Außerdem hebt es sich dadurch deutlich von den anderen Büchern ab.

Fazit: Mein Sohn und ich wurden prächtig unterhalten. Und auch wenn mein Sohn nicht immer verstanden hat, warum ich gerade laut aufgelacht hatte, hatte auch er seinen Spaß.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Mein Sohn liebt den Comic!

InvestiGators (Band 1) – Im Kampf gegen das Böse
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Die "InvestiGATORS" sind eine Comic-Reihe, die nun endlich in deutscher Übersetzung erscheint. Meinem neunjährigen Sohn hat der erste Band so gut gefallen, dass er ihn nicht nur am Stück, sondern innerhalb ...

Die "InvestiGATORS" sind eine Comic-Reihe, die nun endlich in deutscher Übersetzung erscheint. Meinem neunjährigen Sohn hat der erste Band so gut gefallen, dass er ihn nicht nur am Stück, sondern innerhalb weniger Tage gleich mehrmals gelesen hat.

"InvestiGATORS - Im Kampf gegen das Böse" hat nicht den Anspruch, pädagogisch wertvoll zu sein. Vielmehr will der Comic - der als Hardcover-Ausgabe vorliegt - unterhalten. Das gelingt ihm sehr gut. Mein Sohn hat während der Lektüre geschmunzelt und gelacht, fand das Buch aber auch durchaus streckenweise spannend (aber nicht zu spannend) und war erpicht auf die Auflösung.

Der Comic ist gespickt mit allerlei falschen Fährten, witzigen Einfällen und schönen Wortspielen, die nicht nur Kinder unterhalten, sondern auch Erwachsene - zum Beispiel solche, die den Comic gemeinsam mit ihren Kindern lesen - amüsieren.

Die Paneele sind ordentlich und kindgerecht gemalt, so dass sich die Geschichte schnell lesen lässt. Trotzdem gibt es immer wieder einiges zu entdecken. Es lohnt sich, den Comic mehrmals zu lesen und anzugucken.

Alles in allem ist die Geschichte super gelungen. Mein Sohn war und ist begeistert!

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Anders als erwartet

Das andere Tal
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Es gibt Romane, da muss ich erst einmal einige Zeit verstreichen lassen, bevor ich eine Rezension zu ihnen schreibe. Scott Alexander Howards "Das andere Tal" gehört dazu.

Vorweg muss ich zugeben, dass ...

Es gibt Romane, da muss ich erst einmal einige Zeit verstreichen lassen, bevor ich eine Rezension zu ihnen schreibe. Scott Alexander Howards "Das andere Tal" gehört dazu.

Vorweg muss ich zugeben, dass ich im Moment krankheitsbedingt sehr emotional veranlagt bin: Ein Roman wie "Das andere Tal", der sich nicht nur - wie der Rückentext unter anderem ankündigt - mit Themen wie "Freiheit und die Macht des Schicksals" befasst, sondern auch mit dem Tod geliebter Menschen und den Umgang damit, kann mich daher nicht kalt lassen.

"Das andere Tal" hat eine interessante Prämisse: Im Osten und Westen des Tals befindet sich jeweils ein identisches Tal - nur 20 Jahre zeitversetzt, also 20 Jahre in der Vergangenheit bzw. 20 Jahre in der Zukunft. Diese Täler sind durch stark bewachte Zäune voneinander getrennt. Ein Übergang in die Nachbartäler ist nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Die Erlaubnis wird vom so genannten Conseil bzw. dessen Conseilliers/Conseillieres erteilt.

Die Protagonistin Odile ist 16 Jahre alt und bewirbt sich auf Anraten ihrer Mutter - die selbst einst Conseillière werden wollte, aber gescheitert ist - um einen Ausbildungsplatz beim Conseil. Zur gleichen Zeit lernt sie Edme, einen Klassenkameraden, näher kennen und lieben. Zudem bilden sich für die einstige Einzelgängerin unerwartete zarte Freundschaften.

Allerdings erfährt Odile durch Zufall auch, dass Edme bald sterben wird. Und nun steht sie also vor einem Dilemma: Soll sie in Edmes Schicksal eingreifen oder nicht? Soll sie ihm einen Tipp geben oder nicht? Soll sie tun, was das Conseil von ihr verlangt oder soll sie ihrem Herzen folgen? Gar nicht so einfach, denn laut Conseil kann Einmischung katastrophale Folgen für alle haben.

Ich hatte einen anderen Roman erwartet, war aber durchaus froh, dass der Autor mit meinen Erwartungen gebrochen hat. Zum einen konnte mich der Roman dadurch emotional mehr packen, zum anderen wurde er auch nicht langatmig.

Grundsätzlich muss man sich auf viele Vorgaben des Romans einlassen können. Wer eine einwandfreie Umsetzung wissenschaftlicher Theorien zu Zeitreisen und so weiter erwartet, wird unweigerlich enttäuscht sein. Wer ein komplett logisches Werk erwartet, wird ebenso enttäuscht werden, fürchte ich.

Letztendlich ist "Das andere Tal" ein sehr emotionaler Roman mit einem philosophischen Touch - ohne aber komplett in theoretisch-philosophische Abgründe abzudriften.

Howard einen nüchternen Erzählstil gewählt, den ich als sehr angenehm empfinde. Das Erzähltempo ist von Anfang bis Ende sehr gut gewählt. Es gibt keine enervierend langatmigen Szenen und ich hatte auch zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass Howard plötzlich überhastet einen Schlusspunkt ziehen möchte.

Odile ist eine Protagonistin (und Ich-Erzählerin), deren Handeln oder Nichthandeln nicht immer bis ins letzte Detail erläutert wird. Das hat mir sehr gefallen. Ich mag es nicht, wenn Autorinnen meinen, ihre Leserinnen seien nicht schlau genug, sich selbst Dinge zusammenreimen zu können. Und ich mag es, wenn ich - zumindest ab und zu - meine eigene Phantasie nutzen kann. So kommen dann eigene Lebensrealitäten zum Zug, so dass im wahrsten Sinne des Wortes jeder Leserin zwar das gleiche Buch in den Händen hält, aber einen anderen Roman erlebt.

Ich kann mir vorstellen, dass einige Leserinnen von diesem Roman enttäuscht sein werden - vor allem von dessen Ende. Mir hat er, so wie er ist, sehr gefallen. Für mich hat sich am Ende ein Kreis geschlossen: vor allem in Bezug auf Odiles Entwicklung und damit einhergehend ihre Entscheidungen und Taten. Es war für mich wunderbar, das lesen zu dürfen.

Anmerkung zum Ende: Howard hat auf Anführungszeichen für die direkte Rede verzichtet. Einigen Leser
innen bereitet das eventuell Schwierigkeiten oder stößt das negativ auf. Wer sich also an derartigen Stilmitteln stört, sollte die Hände lieber weg lassen von dem Roman. 😉

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