Eleanor
EleanorEleanors Zwillingsschwester starb als Kind bei einem Autounfall und in der Folge davon zerfällt die Familie auf dramatische Weise immer mehr und mehr. Eleanor versucht, sie zusammenzuhalten, so gut es ...
Eleanors Zwillingsschwester starb als Kind bei einem Autounfall und in der Folge davon zerfällt die Familie auf dramatische Weise immer mehr und mehr. Eleanor versucht, sie zusammenzuhalten, so gut es ihr als Kind überhaupt gelingen kann, aber es funktioniert nicht. Und als sie eines Tages durch eine normale Tür tritt und ohne Vorwarnung in einer völlig anderen Welt landet, scheint alles nur noch schlimmer zu werden.
Das Buch habe ich nur zufällig in die Finger bekommen und ehrlich gesagt etwas ganz anderes, mehr fantasyartiges, als diese Geschichte erwartet. Das Thema hier ist sehr dramatisch und melancholisch, es gibt kaum einen fröhlichen hoffnungsvollen Schimmer. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei die Geschichte aus der Sicht von Eleanors Großmutter, die ebenfalls Eleanor heißt und damit bei mir für etwas Verwirrung gesorgt hat, beginnt. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt scheint das Leben der Familie traurig und verzweifelt zu sein und die Rettungsversuche der nachfolgenden Familienmitglieder funktionieren überhaupt nicht.
Obwohl das Thema eigentlich überhaupt nicht das war, was ich zu dem Zeitpunkt lesen wollte, hat mich die Geschichte trotzdem in ihren Bann gezogen. Ich konnte das Buch kaum weglegen und habe mitgebangt und gehofft und getrauert. Und vor allem mitgerätselt, was diese seltsamen Weltenwechsel, mit denen Eleanor geradezu gequält wird, überhaupt zu bedeuten haben. Von Beginn an habe ich gehofft, dass dies irgendwie zur Rettung der Familie beitragen würde und diese Hoffnung war oft das einzige, was mich nicht selbst hat verzweifeln lassen.
Eleanor und ihr Freund, ihr Vater, aber auch Mea, die Eleanor in einer dieser merkwürdigen Welten trifft, sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich hätte sie sehr oft sehr gern getröstet.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte hatte einen geradezu magischen Sog auf mich, der mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen hat und auch jetzt noch, Tage nach dem Lesen, nachwirkt. Wer ein lockerleichtes fröhliches Buch sucht, das man so zwischendurch mal in die Hand nimmt, ist mit diesem nicht gut beraten. Wer aber Zeit und Lust auf eine sehr emotionale, melancholische und ergreifende Geschichte hat und sich dem Tod und dem, was außerhalb unserer Wahrnehmung passieren könnte, auseinandersetzen möchte, sollte „Eleanor“ unbedingt eine Chance geben.