Inhalt
Die Geschichte handelt hauptsächlich von Alice, erfolgreiche Marketingmanagerin und Kindheitsfreundin von Jérémie, Pater in der Kirche ihres Heimatdorfs. Direkt zu Beginn erfährt Alice, dass es Jérémie nicht so besonders gut geht und besucht ihm, um zu erfahren was los ist und wie sie helfen kann. Schnell merkt sie, dass Jérémie unglücklich ist, weil so wenige Leute zu ihm in den Gottesdienst kommen und er das Gefühl hat niemanden zu erreichen mit seiner Predigt. Daraufhin beschließt Alice ihre Fähigkeiten im Marketing dafür einzusetzen, um die Kirche zu füllen. Deshalb beschäftigt sie sich logischerweise mit der Bibel aber auch anderen spirituellen Richtungen und erfährt dabei viel über sich selbst.
Meine Meinung
Vorneweg möchte ich sagen, dass die Geschichte nicht allzu spannend ist und auch nicht so eine extreme Handlung hat. Man könnte sagen, die meiste Handlung spielt sich im Inneren der Menschen ab. Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte gut gefallen und hat auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt.
Der Schreibstil hat mir auch zugesagt. Ich finde gut, dass es mit Alice einen Hauptcharakter gab und trotzdem einige Textpassagen aus anderen Sichten geschrieben wurden. Auch von unbedeutenden Nebencharakteren. Allerdings hat sich dadurch gerade im Mittelteil die Handlung etwas gezogen.
Die Charaktere fand ich gut gewählt. Alice, eine Atheistin hilft ihrem Freund Jérémie, welcher sehr gläubig ist. Was mich allerdings gewundert hat, ist, dass Jérémie nicht früher Alice dazu bewegen wollte einmal die Kirche zu besuchen. Aber vielleicht hat er gedacht, dass das von selbst kommen muss. Jérémie ist auch sehr sympathisch gewesen. Er ist zwar eher zurückhaltend aber dabei sehr zuvorkommend und rücksichtsvoll. Ich glaube, dass ihn einfach jeder mag. Alice ist sehr aufgeweckt und interessiert an der Spiritualität, dafür dass sie Atheistin ist. Das kam aber vermutlich dadurch, dass sie sich wegen der Marketingaktion zwangsläufig mit dem Glauben beschäftigen musste.
Als nächstes möchte ich auf den Inhalt zurückkommen. Ich fand es wirklich interessant, informativ und anregend die Informationen über verschiedene Religionen serviert zu bekommen. Gut war, dass es ein schleichender Prozess war und man nicht komplett mit Informationen überhäuft wurde. Ich finde dadurch konnte man sich selbst auch mehr Gedanken nebenher machen. Insgesamt ist das Buch schon philosophisch geschrieben und mit einigen Zitaten geschmückt, was mir persönlich in diesem Fall sehr zugesagt hat.
Zum Schluss noch kurz zum Cover. Das ist wirklich gelungen und ein richtiger Hingucker! Wirklich schön. ?
Fazit
Insgesamt kann ich das Buch sehr empfehlen. Allerdings glaube ich, dass es wichtig ist, mit der richtigen Einstellung an das Buch ranzugehen. Wenn man erwartet alles über das Christentum zu erfahren, ist man hier falsch. Wenn man hofft, selbst zu Gott zu finden, ist man hier falsch. Es geht hier vielmehr darum, sich den Möglichkeiten zu öffnen und seine eigenen Vorstellungen zu reflektieren. Wenn man offenen für philosophische Ideen und nicht allzu voreingenommen ist, ist dieses Buch absolute ein Muss! Außerdem sind dort viele interessante Informationen und anregende Gedankengänge enthalten, wobei ich natürlich nicht garantieren kann, dass diese alle korrekt aufbereitet sind. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung!