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Veröffentlicht am 11.09.2024

Ein Roman, der ein ruhiges Tempo hat und unterhält, ohne aufzuregen. Interessant für Menschen, die sich mit den Themen Familie, Abstammung und Treue auseinandersetzen wollen.

Wir sind sieben
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Der Inhalt: Una Troy (1913 in Irland geboren) beschreibt eine Familie, die auch in der Gegenwart noch ungewöhnlich wäre. Die Familie einer alleinerziehenden Mutter mit sieben Kindern, die fast alle verschiedene ...

Der Inhalt: Una Troy (1913 in Irland geboren) beschreibt eine Familie, die auch in der Gegenwart noch ungewöhnlich wäre. Die Familie einer alleinerziehenden Mutter mit sieben Kindern, die fast alle verschiedene Väter haben. Bei der Vorstellung der einzelnen Familienmitglieder wird deutlich, welche Probleme das Dorf mit ihnen und der Mutter hat. Über den neuesten Familienzuwachs gibt es nicht viel zu sagen. Aber mit dem Baby sind Befürchtungen verbunden, weil es sich erst noch herausstellen muss, welchem Mann das Kind ähnlich sehen wird und wer sein Vater ist. Daher beschließt man, die Monaghans loszuwerden. Weil man zivilisiert ist, wird eine Lösung gesucht und gefunden, die allen Beteiligten zugutekommen soll.
Meine Meinung: Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es in Bezug auf die Personen viel bietet. Die haben alle ihre eigene, kleine Geschichte. Zwar geht es dabei meistens um den Vater. Aber wie ein Kind jeweils zu seinem Vater steht und umgekehrt, ist sehr verschieden. Einige Kinder haben eine eigenwillige, unterhaltsame Persönlichkeit, die die Geschichte aus dem Dorf hinaus in eine ganz andere Welt führt. Ein Handlungsstrang ist romantisch. Den mochte ich nicht so sehr, weil dort ein Problem gefühlt künstlich aufgebaut und dann so schnell auflöst wird, wie man es für ein Happy End braucht. Aber den Personen dieser Nebengeschichte wünscht man ihr Glück, so wie man jedem sein Happy End gönnt. Das gibt es aber nicht für alle und das fand ich schade. Ich glaube, Una Troy hatte zwar für Unkonventionelles Verständnis. Aber sie sah nicht, dass Menschen, die sich für das Einhalten von Konventionen einsetzen, ebenso negativ von ihnen betroffen sein können. Vom Aufbau her wirkte der Roman auf mich eher wie eine Aneinanderreihung von verbundenen Episoden. Auch wenn es einzelne Gefahren und Entwicklungen gibt, habe ich keine sich aufbauende Spannung wahrgenommen. Sprachlich ist der Roman eher einfach gehalten. Witzig sind manche Ereignisse, aber nicht die Formulierungen.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Ein Buch, das sich schwer einordnen lässt und viel Interpretationsspielraum bietet

Die dunkle Seite des Mondes
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Dass der prominente Wirtschaftsanwalt Urs Blank von seinem Job frustriert ist, wird bereits mit dem ersten Satz des Romans klar. Wenig später erkennt der Leser, dass es sich um eine ausgewachsene Lebenskrise ...



Dass der prominente Wirtschaftsanwalt Urs Blank von seinem Job frustriert ist, wird bereits mit dem ersten Satz des Romans klar. Wenig später erkennt der Leser, dass es sich um eine ausgewachsene Lebenskrise handelt. Besserung scheint die Bekanntschaft mit einem halb so alten Hippie-Mädchen zu bringen, bis Lucille Urs Blank jedoch in Kontakt mit Drogen bringt. Ein aufwändig inszentierter Pilz-Trip lässt den Anwalt vollends abstürzen. Er interpretiert es jedoch positiv als Befreiung seines inneren Tieres, das er im Lauf seiner Kindheit zu unterdrücken gelernt hatte (nomen est omen). In die Natur "zurückzukehren" und mit ihr eins zu werden wird ihm stetig wichtiger.

Ich fand interessant, dass ich das Buch in keine "Schublade stecken" konnte. Ist es ein Roman oder ein Thriller? Richtig spannend wurde die Handlung für mich nicht, auch wenn die entsprechend notwendigen Elemente dafür vorhanden waren: Gewalttaten, überraschende Wendungen, mehrere Parteien, die auf der Jagd sind. Ich fand es ansprechend, wie gelungen anfangs der rote Faden von einem Kapitel ins nächste gereicht wurde, und ich fand es schade, dass es später eher zu einem Hin und Her zwischen den verschiedenen Figuren wurde. Die blieben etwas blaß. Gefühlen und Gedanken wurde viel Raum gegeben, dennoch war nicht immer vorhersagbar, wie jemand handeln würde - ein Pluspunkt für das Buch. Interessant fand ich zuerst auch die Dinge, die sich Urs Blank über die Natur, Survival und Jagd aneignete. Irgendwann, als mehrmals aufgelistet wurde, beispielsweise jeder Ausrüstungsgegenstand, wurde es mir zuviel, obwohl diese Auflistungen auch etwas vermitteln könnten: die Wichtigkeit des Unternehmens; die Kompetenz oder gar die Überlegenheit der Person, die sich so ausrüstet... Auch wenn diese als Stilmittel verstanden werden konnten, fand ich diese Stellen irgendwann dann langatmig. Gefallen hat mir die Idee, dass Kleinigkeiten, die eigentlich nichts mit der Sache zu tun haben, der Ausschlag sind, um die Sache zu wenden; also die Butterfly-Effekte der Handlung. Nicht ganz einverstanden war ich mit dem Ende. In Bezug auf die Hauptfigur war es sehr passend. Allerdings hätte ich mir für die Nebenfiguren einen Abschluß gewünscht, der jedoch offen blieb. Ich vergebe für das Buch vier Sterne.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

zu Unrecht ein Kinderbuch genannt, denn Erwachsene sollten solche Geschichten auch kennen

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (Ein berührendes Jugendbuch über die Zeit des Zweiten Weltkrieges, Rosa Kaninchen-Trilogie, 1)
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Meine Meinung zu diesem autobiografischen Roman ist, dass ich den Bezug zur Realität wertschätze. Der Geschichtsunterricht besteht oft aus Zahlen. In diesem Buch erfährt man eine Geschichte, die sich hinter ...

Meine Meinung zu diesem autobiografischen Roman ist, dass ich den Bezug zur Realität wertschätze. Der Geschichtsunterricht besteht oft aus Zahlen. In diesem Buch erfährt man eine Geschichte, die sich hinter diesen Zahlen verbirgt. Dadurch wird anschaulicher, wie schrecklich die Zeit des Nationalsozialismus war. Denn man könnte denken, dass Anna noch Glück im Unglück hatte, dass ihrer Familie die Flucht überhaupt gelang und dass immer wieder irgendwoher Geld oder Hilfe kamen. Trotzdem macht die Autorin deutlich, dass selbst das Leben dieser Glücklichen auf der Flucht schwierig war. Sie betrachtet dabei verschiedene Aspekte wie das Angstgefühl, das man wegen der eigenen Sicherheit oder der von anderen hat; oder die bescheidenen, teils sogar ärmlichen Lebensverhältnisse, nachdem das Elternhaus vorher wohlhabend und beachtet war. Alles das wird jedoch so dargestellt, dass diese Not selbst einem jugendlichen Leser nicht zuviel wird. Das Positive überwiegt in der Geschichte, weil Anna so neugierig auf Veränderungen reagiert und mit ihren Bemühungen, sich einzufügen, großen Erfolg hat. Ich frage mich, ob Judith Kerr die Handlung mit Rücksicht auf ihr Publikum so positiv dargestellt hat, damit es dem Publikum nicht zu schlecht geht beim Zuschauen; oder ob sie wie ihre Figur Anna der Welt beweisen wollte, dass die Juden nicht so schlecht sind, wie Hitler es darstellte - es ist eine traurige, bedrohliche Idee, dass jeder seinen Wert beweisen müsse. Vielleicht gefiel mir deshalb dieser Part nicht oder er wirkte auf mich zu konstruiert, denn das zwei Kinder einer Familie herausragende Leistungen bringen, erschien mir zu unwahrscheinlich. Auch die beiden Traumsequenzen machten auf mich einen künstlichen Eindruck und manche Beobachtungen und Einsichten von Anna, die während der Handlung 9 bis 11 Jahre alt ist, erschienen mir zu erwachsen. Die Sprache jedoch war eher wie für Kinder, das heisst, es gab eher kurze, einfache, gut verständliche Sätze und Darstellungen. Die Figuren blieben etwas blass. Aber ich glaube, Aussehen ist in dieser Geschichte nicht wichtig und es war richtig, sich auf Annas Gedanken und Gefühle zu konzentrieren. Denn, und damit sind wir wieder am Anfang, Gedanken und Gefühle, wie Zeitgeschichte/Historie erlebt wurde, sind genau die Dinge, die uns Geschichte und Geschichtsunterricht normalerweise nicht mitgeben. Ich gebe diesem Buch insgesamt 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.12.2023

Erforderte eine bestimmte Art von Humor, aber es lohnt sich, trotz der Längen dran zu bleiben.

Die Bibel nach Biff
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Ein Roman, der vielfältig anspricht, vielleicht hin- und herreißt - berührend, profan, sexualisiert, amüsant, langatmig, erschütternd... Erforderte eine bestimmte Art von Humor, aber es lohnt sich, trotz ...

Ein Roman, der vielfältig anspricht, vielleicht hin- und herreißt - berührend, profan, sexualisiert, amüsant, langatmig, erschütternd... Erforderte eine bestimmte Art von Humor, aber es lohnt sich, trotz der Längen dran zu bleiben.

Zum Inhalt: 2000 Jahre nach seinem Tod wird Biff von einem Engel erweckt und in ein Hotel verfrachtet, um dort ein Evangelium ("Die Bibel nach Biff") zu schreiben. Also tut er das. Er erinnert sich daran, wie er Jesus zum ersten Mal gesehen hat und wie sie Freunde bis zu ihrem Tod blieben.

Meine Bewertung: Ich habe das Buch zweimal gelesen und fand es stellenweise langatmig und stellenweise großartig. Zum Lachen brachte es mich eigentlich nicht, denn den Humor habe ich sehr stark mit der Figur von Biff assoziiert. Bei mir blieb er hängen als einer mit einer großen Klappe, als ein Schandmaul und ein Spötter, der sich selbst gern reden hört, als ein Schlitzohr, das sich gern amüsiert, aber im Kern, wenn es um die wichtigen Dinge geht, moralisch gefestigt ist. Absolut rührend fand ich sein Bedürfnis, sich vom ersten Moment an um Jesus zu kümmern und ihn zu beschützen. Hinter all der von Biff zur Schau gestellten Oberflächlichkeit kam bei mir eine tiefe, reine Liebe an, die Biff für Jesus (Joshua) und Maria Magdalena (Maggie) empfindet. Daraus ergeben sich intensive Szenen wie die unter dem Kreuz. Genauso rührend fand ich die Figur des Joshua, der sich bereits als kleines Kind seiner Rolle bewußt war und sich darum bemüht, ihr gerecht zu werden und die Menschlichkeit zu ergründen. Das führt zu Szenen wie die, in der Joshua Biff beim Sex beobachten darf. Das mag anstößig wirken, genauso wie das, was Biff ständig daher redet. Wie gesagt, er hat ein Schandmaul und nicht umsonst bedeutet sein Spitzname Biff so etwas wie Kopfnuss. So kann ich es verstehen, wenn manche das Buch schrecklich finden und andere, die eine gewisse Art von Humor besitzen, sehr darüber lachen. Andererseits gehört Sex zur Menschlichkeit und es ist absehbar, dass einer wie Biff mit dem Thema sehr offen umgeht. Im Grunde genommen sehe ich das Buch jedoch als Glaubensbekundung, denn Biffs Liebe zu Joshua ist an vielen Stellen spürbar. Mir gefällt es immer sehr, wenn die Figuren eines Romans wie Biff verschiedene, überraschende Seiten haben. Selbst bei Jakan, der als Kind der Nachbarschaftsschläger war, wird irgendwann eine Seite offenbar, die seine Unsicherheit zeigt. Um auf die eingangs erwähnte Langatmigkeit zurückzukommen, die ergab sich möglicherweise daraus, dass ich die Suche nach den heiligen Königen (Magi) nicht wirklich verstanden hatte. In diesem Part gab es einiges, das sich unschön gezogen hat. Zusammengefasst muss man damit rechnen, dass es trotz und teils wegen der göttlichen Anwesenheit sehr profan wird, viel um Sex geht. Aber ich fand, dass es sich lohnt, trotz der etwaigen Längen an der Geschichte dran zu bleiben.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Magisch, abenteuerlich und fantasievoll - Olivia erlebt die Geschichten, die ihr die Bäume erzählen - Eine Geschichte, die auf verschiedenen Ebenen vieles lehrt

Das Mädchen, das mit Bäumen sprach
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Oliva ist schockiert, als ihr Vater verkündet, dass er die große Eiche, die Olivia als ihre Freundin betrachtet, fällen lassen möchte. Er gewährt Olivia jedoch ein paar Stunden Zeit, um ihn von seinem ...

Oliva ist schockiert, als ihr Vater verkündet, dass er die große Eiche, die Olivia als ihre Freundin betrachtet, fällen lassen möchte. Er gewährt Olivia jedoch ein paar Stunden Zeit, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Auf der Suche nach etwas, das sie tun könnte, geht Olivia hinaus in den Park zu ihrer Eiche und erlebt sich in eine seltsame Welt versetzt, in der ihr nacheinander zuerst die Eiche, dann verschiedene andere Bäume eine Geschichte erzählen und Olivia dabei in unterschiedliche Zeiten und an verschiedene Orte mitnehmen.

Ich fand die Geschichte von Olivia bzw. die Zusammenstellung der Geschichten der Bäume überraschend magisch, fantasievoll und abenteuerlich. Zeitsprünge... verschiedene Orte und Wesen (wie eine Geschichtenerzählerin im herzoglichen Stadtpark, zwei Meerkinder und der Unterwasserwald oder die drei verwaisten Schwestern Erle, Birke und Linde im Tal der Wildapfelbäume) und Wendungen in den Geschichten, die zeigen, dass nicht alles kommen muss, wie man denkt. Es gibt für Kinder viel zu erfahren und zu lernen wie z. B. allein die verschiedenen Bäume, die vermutlich die wenigsten Kinder benennen könnten. Dadurch wird sicher einiges an Interesse für die Natur geweckt.

Ich hatte die Hörbuch-Version bekommen und fand, die Stimme der Sprecherin und des Sprechers klingen beide angenehm. Sie sind weich und klangvoll. Aber mit der Betonung wurde nach meiner Meinung übertrieben. Das war für mich oft etwas überdeutlich. Man hat sich Mühe gegeben, die diversen Rollen unterschiedlich klingen zu lassen. Aber die Variationsfähigkeit ist dabei rasch am Ende und so klingen manche Charaktere gleich. Das ist jedoch nicht bedeutsam, weil diese nicht nebeneinander auftreten und eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Daher war das Hörerlebnis trotzdem insgesamt gut. Die Musik dazwischen ist lebhaft-plätschernd und gefällt mir sehr gut. Ich hätte mir noch mehr davon gewünscht; sie hätte die Lesung untermalen können. Aber vielleicht wäre das für Kinder zu viel Ablenkung gewesen. Die Laufzeit der 3 CDs beträgt 3 Stunden und weil die Geschichte in mehrere in sich geschlossene Abschnitte unterteilt ist, kann man das Hörbuch auch sehr gut auf mehrere Tage verteilen. Die Verpackung fand ich sehr gut gestaltet. Umweltfreundlich aus Karton. Auf der Vorderseite das Bild von Olivia im Baum, das mir gleich so gut gefallen hat. Auch die CDs haben dieses Motiv und sind durch unterschiedliche Farben sehr leicht zu unterscheiden.