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Veröffentlicht am 30.04.2024

Northern Lights

Somebody to Love – Northern-Hearts-Reihe, Band 1 (Dein SPIEGEL-Bestseller | Limitierte Auflage mit Farbschnitt und Charakterkarte)
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Freyas große Liebe Hendrik verlor vor einigen Monaten auf tragische Weise sein Leben, bis heute sind die Umstände aus Freyas Sicht noch nicht geklärt und ihr fällt es schwer, damit abzuschließen. Emil, ...

Freyas große Liebe Hendrik verlor vor einigen Monaten auf tragische Weise sein Leben, bis heute sind die Umstände aus Freyas Sicht noch nicht geklärt und ihr fällt es schwer, damit abzuschließen. Emil, Hendriks Drillingsbruder, ist der einzige, der ihre Trauer nachempfinden kann. Ein Grund, weswegen sich Freya wohl in Emils Nähe fühlt, doch darf Freya mehr Gefühle für Hendriks Bruder haben?

Somebody to Love ist der Auftaktband der Norhern-Hearts-Reihe von Rebekka Weiler, der mich auf vielen Ebenen leider nicht abholen konnte.

Die Story erleben wir aus drei Perspektiven: Freyas, Emils und einem Rückblick, der uns die Drillinge (Emil, Hendrik und Lene) näher bringen soll und das bei mir nicht geschafft hat, dafür waren mir die Kapitel zu kurz und oberflächlich gehalten.

Der Fokus der Geschichte lag mir zu sehr auf der Klärung der Todesumstände, was im Klappentext für mich nicht deutlich genug rüberkommt und daher zu viel Platz einnahm. Durch diesen großen Umfang, konnte mich auch die Romance-Geschichte nicht wirklich bewegen. Sowohl Freya als auch Emil sind gut herausgearbeitet, ihre Trauer um den Freund/Bruder war gut umschrieben und ihr Verlust spürbar, aber dieses Gefühl fehlten mir bei der Zerrissenheit bezüglich ihrer Gefühle füreinander. Die Zerrissenheit wurde zwar durchaus kommuniziert, aber sie war nicht spürbar. Ebenso konnte ich nicht wahrnehmen, wie es zu den Gefühlen zwischen den beiden kam. Mir fehlte es komplett an einer emotionalen Annäherung zwischen Freya und Emil.

Die norwegische Kulisse kam durch die Namen der Charaktere und Ortschaften zum Vorschein, jedoch fehlte mir ansonsten der norwegische/skandinavische Flair.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Ermüdender Aufbau

Die Insel des Zorns
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Die ehemalige Hollywood-Größe Lana Farrar verbringt Ostern auf ihrer griechischen Privat-Insel und lädt dazu ihre Freunde und Verwandte ein. Unter ihnen befindet sich der Erzähler Elliot Chase, Lanas beste ...

Die ehemalige Hollywood-Größe Lana Farrar verbringt Ostern auf ihrer griechischen Privat-Insel und lädt dazu ihre Freunde und Verwandte ein. Unter ihnen befindet sich der Erzähler Elliot Chase, Lanas beste Freundin Kate, ihr Mann Jason, ihr Sohn Leo und die Angestellten Agathi und Nikos. Die Flucht aus dem verregneten London wird zu einem tödlichen Spiel.

Die Insel des Zorns von Alex Michaelides klang nach einem packenden Thriller mit psychologischer Tiefe und einigen Abgründen. Sieben Menschen auf einer abgeschotteten Insel, ein Sturm und ein verhängnisvoller Tod. Doch leider konnte mich das Buch in seiner Umsetzung nicht erreichen.

Wir bekommen die Geschichte von Elliot Chase erzählt, der bereits zu Beginn erwähnt, dass wir vor allem das ‚Warum‘ der Tat erfahren werden. Der Fokus würde also auf der Psyche liege, eine Ansage, die für mich nicht eingehalten wurde. Ja, wir lernen die Hintergründe kennen, aber psychologische Tiefen und Abgründe sucht man hier vergebens.

Außerdem wird direkt angemerkt, dass er gewisse Perspektiven nur erahnen kann, seine Erzählung also nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Das mag einen Spannungsbogen erzeugen können, wurde aber letztendlich lediglich anstrengend und ermüdend.

Die Auflösung war dann alles andere als überraschend, denn sie ergab sich praktisch durch den Aufbau des Buches und so konnte mich Die Insel des Zorns leider nicht abholen. Werke, bei denen man ähnliche Strickmuster erkennen kann, sind auch eher dem Drama zugeordnet und passend dort auch besser hin.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Spannungsarmer Grenzfall

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo ist verschwunden, in ihrer Wohnung findet Krammer eine männliche Leiche, die eine Tauchermaske trägt. Geschockt von der Situation versucht er Szabo zu ...

Chefinspektor Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo ist verschwunden, in ihrer Wohnung findet Krammer eine männliche Leiche, die eine Tauchermaske trägt. Geschockt von der Situation versucht er Szabo zu finden und bittet Oberkommissarin Alexa Jahn um Hilfe bei der Suche nach ihr.

In den tiefen der Schuld von Anna Schneider ist der vierte Band der Grenzfall-Reihe und war für mich der erste Teil, den ich gelesen habe. Möglicherweise habe ich mich mit dem Einstieg auch deswegen schwer getan, wobei dies vor allem an den charakterlichen Eigenschaften der Protagonisten lag, die auch in den Vorbänden bestimmt nicht anders dargestellt werden.

Weder Bernhard Krammer, noch Alexa Jahn, konnten meine Sympathien gewinnen. Dabei bin ich generell ein Fan von eher garstigen Ermittlercharakteren, aber sie benötigen für mich eine Eigenschaft, die sie ab und an eben doch menschlich bzw. sympathisch wirken lassen, das konnte ich bei Krammer nicht wahrnehmen. Des weiteren waren auch seine Ermittlungsarbeiten fragwürdig und auch hier fehlte mir ein ‚Ausgleich‘ für dieses Verhalten.

Insgesamt tat ich mich auch von Anfang bis Ende schwer damit, dass die Protagonisten ständig unterschiedlich angesprochen wurden. Der Einsatz von Vor- oder Nachnamen kam mir völlig willkürlich vor, ausgenommen in Dialogen, und erschwerte den Einstieg in das Buch zudem. Auffallend war, dass jedoch vor allem die weiblichen Charaktere fast durchgehend mit Vornamen benannt wurden.

Der Fall selbst konnte mich leider nicht in seinen Bann ziehen. Die Suche nach Roza Szabo wirkte auf mich nach willkürlichen Wegen, die dann zufälligen Hinweise gaben und schlussendlich auch den Fall gelöst haben. Dennoch fehlte mir insgesamt eine richtige Ermittlung, die Indizien erkannte und daraufhin agierte und sich dadurch neue Ermittlungswege erarbeitet hat. Deswegen empfand ich die Story eher spannungsarm, zudem war das Ende leider eher enttäuschend.

In den tiefen der Schuld konnte mich leider nicht überzeugen und auch nicht mein Interesse wecken, die Vorgängerbände zu lesen. Dennoch empfindet möglicherweise jemand, der die Reihe von Beginn an kennt, auch diesen Fall komplett anders. Vielleicht auch, weil bereits Sympathien zu Roza Szabo hergestellt wurden und die Suche nach ihr dadurch emotionaler wird.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Langatmige Séance

Die geheime Gesellschaft
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1873: Die Spiritualisten und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire ist bekannt für ihre Séancen, deren Dienste von vielen Menschen genutzt werden. Auch Gesetzeshüter gehören dazu, die mithilfe von D’Allaire ...

1873: Die Spiritualisten und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire ist bekannt für ihre Séancen, deren Dienste von vielen Menschen genutzt werden. Auch Gesetzeshüter gehören dazu, die mithilfe von D’Allaire Kontakt zu den Mordopfern aufnehmen möchten, um das Verbrechen an ihnen aufzulösen und den Mörder zu finden.

Die junge Lenna Wickes möchte den Mord an ihrer Schwester auflösen, die bis zu ihrem Tod D’Allaires Schülerin war, und ist deswegen nach Paris gekommen. Als Gehilfin begleitet sie bald D’Allaire nach England, um bei Mordermittlungen behilflich zu sein. Während der Ermittlungen wächst ihre Befürchtung, dass sie selbst in ein Verbrechen verwickelt werden.

Die geheime Gesellschaft von Sarah Penner ist mein erstes Buch der Autorin und leider eines, mit dem ich mich sehr schwer tat. Der Klappentext klang vielversprechend und vor allem die Umsetzung der Kommunikation mit Mordopfern, um ihre Mörder zu finden, fand ich spannend.

Doch leider kam ich nur schleppend durch die Geschichte, weil ich keine Beziehung zu den Hauptfiguren aufbauen konnte. Dabei erleben wir die Geschichte aus zwei Perspektiven: Lennas und Mr. Morleys. Die Erzählweise der beiden Perspektiven unterscheidet sich ebenso, Lennas Perspektive wird aus der Erzählersicht präsentiert, während wir Mr. Morley in der Ich-Form erleben. Beide Erzählperspektiven hatten jedoch gemeinsam, dass sie mich nicht abholen konnten.

Erst gegen Ende konnte die Geschichte dann ein wenig Spannung aufnehmen, die für mich aber leider zu spät kam.

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Veröffentlicht am 24.12.2023

Eiszeit

White Zero
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Mitteleuropa und allen voran Deutschland hat eine schockierende Eiszeit eingeholt. Die Bevölkerung gerät außer sich und die Energiepreise steigen ins unermessliche. Auf der Suche nach Erklärungen stoßen ...

Mitteleuropa und allen voran Deutschland hat eine schockierende Eiszeit eingeholt. Die Bevölkerung gerät außer sich und die Energiepreise steigen ins unermessliche. Auf der Suche nach Erklärungen stoßen die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer, ihr Partner Clemens und der Titus van Dijk auf eine alarmierende Neuigkeiten.

Leider konnte mich der Klimathriller White Zero von Thilo Falk nicht überzeugen, die Hintergründe der Klimakrise lassen sich sehr schnell erahnen und mindern die Spannung deutlich, sodass die Auflösung nicht sehr überzeugen konnte. Die Charakterzeichnung ist mir an einigen Stellen doch zu plump, da einige Stereotypen bedient werden. Auch die Zeitungsartikel, die den teilweise faktenreichen Text auffrischen sollten, wirkten durch die Klarnamen zu klischeehaft und teilweise überspitzt, sodass es für mich zu viel des Guten wurde. Die gleichen Spitzen unter anderen Namen hätten für mich einen größeren Effekt gehabt. Die Klimakrise selbst scheint mir auch sehr unrealistisch, dabei erwarte ich keinen puren Realismus, jedoch eine gewisse Realitätsnähe.

Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel, die selbst den faktenreichsten Teil gut leserlich gemacht haben. Auch die verschiedenen Perspektiven, konnten White Zero auffrischen, wenngleich mich nicht alle überzeugen konnten.

Alles in allem konnte mich White Zero nicht begeistern, die Ernsthaftigkeit des Klimawandels ging bei mir durch zu viele Nebenkriegsplätze leider unter. Möglicherweise kann White Zero jedoch jene überzeugen, die generell viel in diesem Genre unterwegs sind. Für mich war das nach Leben von Uwe Laub, das mich begeistern konnte, erst der zweite Versuch in diesem Genre.

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