Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
online

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2024

Ganz nett aber mehr auch nicht...

Das Meer der Lügen
0

Klappentext:

„Der britische Offizier Lord John Grey ist eben erst aus dem schottischen Exil nach Hause zurückgekehrt, als ihn im London des Jahres 1757 neues Ungemach erwartet: Er erhält den prekären ...

Klappentext:

„Der britische Offizier Lord John Grey ist eben erst aus dem schottischen Exil nach Hause zurückgekehrt, als ihn im London des Jahres 1757 neues Ungemach erwartet: Er erhält den prekären Auftrag, vertrauliche Papiere aufzuspüren, die der britischen Armee gestohlen wurden – vermutlich von einem der eigenen Soldaten!



Dazu kommt, dass der Ehrenwerte Joseph Trevelyan, der Verlobte von Lord Johns Cousine, ein Doppelleben zu führen scheint. Um seine Familie vor einem Skandal zu schützen, folgt Lord John so diskret wie möglich den rätselhaften Spuren Trevelyans – und gerät dabei nicht nur in Lebensgefahr, sondern muss auch sein eigenes Verständnis von Moral, Liebe und Loyalität in Frage stellen.“



Autorin Diana Gabaldon hat sich ja mit ihrer „Outlander“-Reihe irgendwie unsterblich in der Literaturwelt gemacht. Und wer die Reihe von Beginn an aufmerksam verfolgt hat, kennt auch Lord John Grey. Kurzum: es bedarf hier schon etwas Vorwissen um diese Geschichte hier zu „verstehen“ bevor man mit zu vielen Fragezeichen über dem Kopf das Buch vielleicht vorzeitig beendet. Die Geschichte selbst ist eine Art Kriminalroman bei dem man bereits ab der Hälfte des 384 starken Buches weiß, wer hier der Schuldige ist. Richtig spannend war es irgendwie nie aber mitreißend. Grey hat ein paar bekannte „Miss Marple“ sowie „Edgar Wallace“-Züge an sich und ja, der Schreibstil Gabaldons ist ganz angenehm zu erlesen. Nur Lord John Grey verzettelt sich des Öfteren und man hat das gefühlt, er steht eher neben sich als das er „ermittelt“. Also ein stiller Beobachter seiner selbst?! Bleibt schwer zu beurteilen. Der Spannungsbogen ist gut aber auch nicht mehr. Der rote Faden ist erkennbar aber wie gesagt, wer ein bisschen genauer liest, hat ab der Hälfte des Buches des Rätsels Lösung parat. Fazit: Ganz nett zu lesen aber mehr auch nicht. 3 gute Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Mir fehlt der Hildegard-Zauber...3 gute Sterne hierfür!

Die Heilerin vom Rhein
0

Klappentext:

„Die Geschichte der ersten deutschen Heilerin: Hildegard von Bingen



Diözese Mainz, 12. Jahrhundert: Im Garten des Klosters Disibodenberg gedeihen unter Fürsorge der Nonne Hildegard allerlei ...

Klappentext:

„Die Geschichte der ersten deutschen Heilerin: Hildegard von Bingen



Diözese Mainz, 12. Jahrhundert: Im Garten des Klosters Disibodenberg gedeihen unter Fürsorge der Nonne Hildegard allerlei Heilpflanzen. Sie forscht an diversen Mitteln, von Wundheilung bis Zahnhygiene – wer krank ist, klopft an ihre Pforte. Doch dem Abt sind ihre Experimente ein Dorn im Auge, er untersagt die weitere Herstellung von Heilmitteln aus Pflanzen. Hildegards Wissensdurst spornt sie an, trotzdem weiterzuforschen. Unermüdlich schreibt sie ihre Erkenntnisse über Glauben und Natur nieder und arbeitet auf ihr großes Ziel hin: ein eigenes Kloster, in dem jede Frau willkommen ist. Wird sie sich gegen die Konventionen ihrer Zeit durchsetzen können?“



Hildegard von Bingen kennt wohl ein Jeder von uns. Egal ob mit ihrer Heilkunst verbunden, mit der Örtlichkeit Bingen oder vielleicht sogar mit ein wenig Mystik, ihr Name ist ein großer Begriff. Autor dieses Buch und gleichzeitig Drehbuchautor Jørn Precht hatte mit „seiner“ Geschichte rund um Hildegard von Bingen eigentlich ganz andere Ziele. Ein Film über die Heilige sollte es werden aber da kam ein anderer Film bereits zuvor. Precht hat sich davon nicht abschrecken lassen und aus dem Drehbuch einen Roman geschrieben. Der Leser erfährt in diesem Buch die Anfänge der berühmten Heiligen und erliest ihren Werdegang. Da ich bereits sehr sehr viele Bücher über Hildegard gelesen habe und auch die Örtlichkeiten oft besucht habe, war mir vieles vertraut (zumindest das was davon noch übrig ist). Precht schafft es gekonnt den Leser ins 12. Jahrhundert zu entführen. Dennoch ist natürlich nicht mehr nachvollziehbar was damals wirklich geschah. Fiktion spielt selbstverständlich in diesem Roman eine gewisse Rolle. Auch wenn es Aufzeichnungen gibt und Überlieferungen, so ist doch vieles eben auch nicht klar. Precht versucht dies hier dennoch greifbar zu machen. Ja, es ist ihm gelungen, aber mir persönlich fehlt Hildegards „Zauber“. Wer sich mit der Heiligen beschäftigt, weiß, sie liebte das singen (Texte sind bis heute noch überliefert), hatte ihre Sehungen und sie hatte ihre Wege auf dem Disibodenberg aber auch dem Rupertsberg und weitere. Diese Wege ähneln Mäander und sollen durch ihre Gleichmäßigkeit eine gewisse Unendlichkeit ausstrahlen. Einige Wege kann man heute noch begehen! Aber genau das fehlt leider im Buch. Wir erlesen zwar wie der Weggang vom Disibodenberg vonstatten lief und wie der Anfang auf dem Rupertsberg voran ging, wir erlesen wie schwer es war die Damen dort auf Grund der schlechten Lebensbedingungen zu halten, wir erlesen wie die wohl erste wichtigte Schrift Hildegards wahrscheinlich entstand aber nochmal, es fehlt halt ihr eigener Zauber in dieser Geschichte. Ich rede hier nicht von Magie sondern von den bis heute überlieferten Verhaltensweisen Hildegards. Hier und da werden ihre Sehungen benannt und wie es ihr danach ging aber das blieb alles recht kühl und unverbindlich. Was dagegen nicht unverbindlich blieb war die Verbindung zu ihrer Lieblingsschülerin Richardis von Stade. Precht flechtet wunderbar, und das muss man klar sagen, sehr alte und wahre Geschichten gekonnt in Fiktionen ein. Er zeigt aber auch, dass Hildegard auch auf Gelder und guten Willen des Kaisers und des Papstes angewiesen war. Egal ob heilig oder nicht, auch Hildegard hatte gewisse Sehnsüchte und brauchte irdische Hilfe. Von Luft und Glauben haben sich schließlich noch nie Klöster bauen lassen. Hildegard wusste ihren Ruf zudem sehr gut einzusetzen. Sie wusste wer sie war und das zeigte sie auch. Mal mit großem Applaus, mal mit schiefen Blicken bestraft. Auch davor ist keine Heilige gefeit. Precht zeigt klar auf, wie emanzipiert und kraftvoll Hildegard von Bingen ihr Leben und das ihrer Schülerinnen in die Hand nahm. Sie glaubte an sich und ihre Kraft aber nochmal, Precht hätte hier gerne mehr magische Hildegard-Momente mit einfließen lassen können. Die damalige Zeit hat er jedenfalls mit all seinen Figuren absolut fesselnd niedergeschrieben. Hier merkt man sein Talent und seine Arbeit deutlich. Und, und das glaube ich ist selbstredend, zeigt diese Geschichte nur einen gewissen Teil von Hildegard von Bingen. Es lohnt sich mehr über diese Frau in Erfahrung zu bringen, glauben Sie mir! 3 gute Sterne hierfür.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Gute 3 Sterne hierfür!

Die neue Gorch Fock
0

Klappentext:

„Die Geschichte der »neuen« Gorch Fock – Bildband Segeln



Die ganze Historie der legendären Gorch Fock und ihrer Schwesterschiffe. Angefangen beim Bau in den Docks von Blohm & Voss, über ...

Klappentext:

„Die Geschichte der »neuen« Gorch Fock – Bildband Segeln



Die ganze Historie der legendären Gorch Fock und ihrer Schwesterschiffe. Angefangen beim Bau in den Docks von Blohm & Voss, über ihre Namenspatrone, Kommandanten und Besatzungen bis hin zu Reiseprotokollen, Zeitzeugenberichten und einem Überblick über die Historie der zivilen und militärischen Segelschulschiffe. Ein anregendes Porträt, attraktiv bebildert und mit allen Infos zur Wiedergeburt dieses Schiffes nach seiner Sanierung.



Brandaktuell mit allen Infos zur Grundinstandsetzung und vielen Hintergrundinfos
Aktuelle und historische Fotos zeigen die Segler in ihrem ganzen Detailreichtum
Die Faszination des Marine-Schulschiffs »Gorch Fock« ist ungebrochen…“


Gerade im Frühjahr 2024 erhält die Gorch Fock nochmal alle große Aufmerksamkeit, da der Prozess um Gelder-Veruntreuung bei der ehemaligen Sanierung und Grundinstandsetzung des Schiffes ganz außergewöhnliche Maße selbst vor Gericht annimmt. So etwas hat es bisweilen noch nie gegeben. Dazu findet man im Buch recht wenig. Hier geht es primär um das Schiff selbst. Es ist eine Art Biografie eines Seglers, der einen ganz besonderen Status in der Deutschen Marine hat. Das wunderschöne Segelschiff hat eine breite Geschichte zu erzählen und hat wohl alle Höhen und Tiefen mitgemacht, die man nur mitmachen kann. In neunzehn Kapiteln wird das Schiff vom Kiehl bis hin zum höchsten Mastpunkt genau beschrieben. Die Fotografien dazu sind dazu wirklich einmalig schön, die Texte ab und an recht steif und Wissen gespickt, die nur die wahren und eingefleischten Fans etwas sagen werden wie beispielsweise die „Ahnengalerie“ der Kommandanten an Bord selbst. An sich ist das Buch wirklich hübsch aufgemacht und von toller Buchqualität, dennoch findet sich all das Wissen auch sehr kompakt auf einschlägigen Internetsuchplattformen. Vieles ist hier sehr ausschweifend erklärt, einiges zu wenig berichtet für meine Begriffe. Alles in allem vergebe ich hier gute 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.04.2024

Spannender als jeder Krimi aber mit einem ABER behaftet...

Die Neandertaler und wir -
0

Klappentext:

„Als Svante Pääbo und seinem Team eines Nachts 1996 die Entschlüsselung von genetischem Material aus dem jahrtausendealten Armknochen eines Neandertalers gelingt, machen sie eine unerwartete ...

Klappentext:

„Als Svante Pääbo und seinem Team eines Nachts 1996 die Entschlüsselung von genetischem Material aus dem jahrtausendealten Armknochen eines Neandertalers gelingt, machen sie eine unerwartete Entdeckung: Das Neandertaler-Material enthält DNA-Sequenzen, die im Vergleichsmaterial Tausender moderner Menschen noch nie gefunden wurden. Das lässt nur einen Schluss zu: Sie haben erstmals DNA eines ausgestorbenen Verwandten des Menschen gewonnen. Ein sensationeller Befund, der ein völlig neues Licht auf die Entwicklung des Menschen wirft, und ein Höhepunkt in Pääbos vielfach preisgekröntem Forscherleben, das mit der Arbeit an ägyptischen Mumien, Höhlenbären und Mammuts begann. In »Die Neandertaler und wir« schildert der 2022 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wissenschaftler die faszinierende Arbeit an urzeitlicher DNA in dem von ihm maßgeblich begründeten Feld der Paläogenetik. Ein spannendes Stück Forschungsgeschichte ist damit in aktualisierter Form wieder erhältlich.“



Vorab: Das Buch ist eine erweiterte Neuausgabe des Erstlings von 2014. Da ich den Vorgänger nicht kannte, kann ich auch dazu keine Vergleiche abgeben.

Nun zum Buch: ich muss zugeben, mich interessiert unsere Evolution sehr und ich bin wirklich sprachlos wie lebendig, humorvoll, anschaulich und mitreißend hier Svante Pääbo die Thematik seiner Forschung dem Leser näher bringt. Ja, er reißt einen mit seinem Forscherdrang förmlich mit und ja, man fuchst sich selbst recht schnell in die Thematik hinein. Alles nur weil der Autor so eine tolle Art hat. Seine Forschungsgeschichte und die seines Teams liest sich fast wie ein Thriller - haben die Forscher doch tatsächlich die DNA der Neandertaler entschlüsseln können! Wie das von statten ging und welche Erkenntnisse daraus nun gewonnen werden konnten, ist nun hier zu erlesen. Natürlich kann man auf den Fotografien im Buch erkennen, dass die Neandertaler eine andere Knochenstruktur hatten als wir heute aber warum genau hat sich das geändert in all der Zeit? Das Warum, Weshalb und Wie wird hier wirklich bestens erklärt. Kleines großes Manko nur: der Autor verzettelt sich irgendwann recht flott in seinem Enthusiasmus zu berichten und wirft dann mit vielen Fachbegriffe um sich, die ein Otto-Normal-Wissbegieriger kaum versteht. Ob es die Zusammensetzung der Nucleotide ist oder die mitochondreale DNA - hier braucht es schon ein sehr hohes Fachwissen oder ein entsprechendes Lexika in Griffbereitschaft, denn sonst ist man hier verloren die Zusammenhänge irgendwie zu verstehen, ihnen zu folgen bzw. dieses Wissen irgendwie für einen selbst greifbar zu machen.

Ich vergebe hier gut 3 Sterne für dieses tolle Buch!

Veröffentlicht am 03.04.2024

3 gute Sterne hierfür!

Als Großmutter im Regen tanzte
0

Klappentext:

„Als Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf der kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, entdeckt sie ein Foto: Es zeigt ihre Großmutter Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten. ...

Klappentext:

„Als Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf der kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, entdeckt sie ein Foto: Es zeigt ihre Großmutter Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten. Wer ist der unbekannte Mann? Ihre Mutter kann Juni nicht mehr fragen. Das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter war immer von etwas Unausgesprochenem überschattet.



Die Suche nach der Wahrheit führt Juni nach Berlin und in die kleine Stadt Demmin im Osten Deutschlands, die nach der Kapitulation von der russischen Armee überrannt wurde. Juni begreift, dass es um viel mehr geht als um eine verheimlichte Liebe. Und dass ihre Entdeckungen Konsequenzen haben für ihr eigenes Glück.“



Autorin Trude Teige hat den Roman „Als Großmutter im Regen tanzte“ verfasst. Schlussendlich ist es von der Art und Weise eine recht bekannte Erzählart die Teige hier benutzt: Hinterbliebene der Verstorbenen betreten das ehemalige Heim und es gibt ein Rätsel dabei zu lösen, welches sich dort auftut. Klischeehaft? Ja, doch, ein bisschen schon. Und leider aktuell zu oft auf dem Buchmarkt zu finden. Aber aus unserer anfänglichen Protagonistin Juni ist ab der Hälfte der Geschichte nichts weiter herauszuholen. Die Geschichte setzt dann den Fokus auf Großmutter Tekla. Also zwei Erzählstränge? Nicht so wirklich und genau das störte hier ein wenig. Die Übergänge sind nicht immer ganz klar oder dann doch etwas zu verworren. Aus Junis Suche rund um das Geheimnis ihrer verstorbenen Großmutter wird eine richtige Reise. Juni hofft in Berlin Antworten zu finden und ab da wurde die Geschichte dann wirklich spannend und lesenswert. Teige beschreibt hier wie sich junge Mädchen im Zweiten Weltkrieg mit Soldaten eingelassen haben. Die Norwegerin Tekla hatte also ein Verhältnis mit dem deutschen Soldaten Otto und ihre Wege führten sie nach Berlin. Ich kann mich den befriedigenden 3 Sterne-Stimmen zu diesem Buch nur anschließen: Enkelin Juni bleibt leider recht blass und unterkühlt in dieser Geschichte. Teklas Geschichte wiederum liest sich spannend und gibt der gesamten Story eine Form. Das Feeling für diese Geschichte war nicht hundertprozentig austariert. Die Thematik mit diesem Unausgesprochenen ist irgendwie der rote Faden der Geschichte. Wir sind auf der Suche nach Antworten und erhalten diese auch aber erschwerend. Aber auch das Ende der Geschichte war nicht richtig rund. Es war mit einem Mal da und das war es dann. Teklas Geschichte war rundherum gelungen. Auch wenn es harter Stoff war, so wurde er von Teige sehr gut erzählt. Da die Geschichte auf wahren Tatsachen basiert, ist man sowieso noch mehr mit ihr verbunden und Juni? Ihre Geschichte war langweilig und ich bekam keinen richtigen Zugang zu ihr. Fazit: alles in allem vergebe ich 3 gute Sterne für die Geschichte.