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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Spannend wie gewohnt

Das Auge der Nacht
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Endlich der nächste Band von Tom Stilton, Olivia Rönning & Co.

Cilla und Rolf Börjlind setzen der Reihe ein spannendes und interessantes Ende. Sie sparen nicht mit Verwirrungen, Verrat und unglücklichen ...

Endlich der nächste Band von Tom Stilton, Olivia Rönning & Co.

Cilla und Rolf Börjlind setzen der Reihe ein spannendes und interessantes Ende. Sie sparen nicht mit Verwirrungen, Verrat und unglücklichen Momenten. Das Duo packt alle losen Fäden zusammen und lassen (fast) jedem Charakter sein Ende zukommen. Mal mehr, mal weniger dramatisch und ergreifend, doch immer irgendwie passend zum Charakter, den man über Jahre begleitet hat. Alle bedeutenden Figuren spielen in diesem Band noch einmal eine Rolle und werden mitgenommen und teilweise noch einmal körperlich und/oder emotional durchgeschüttelt. Sie straucheln, kämpfen sich zurück und setzen ihr Zeichen.

Das Duo weiß, wie man eine packende Geschichte schreibt. Sie verweben die Charaktere wieder sehr gut miteinander, so dass der Überraschungseffekt erhalten bleibt. Die Themen sind aktuell und düster und manchmal nur schwer zu ertragen. Sie gehen dabei jedoch nicht in die Tiefe, sondern streifen die Themen, die sie für wichtig erachten und lösen trotzdem ein unangenehmes Gefühl aus.

Auf mich wirkte die Geschichte wie das große Finale. Alle durften noch einmal auf die Bühne. Aus meiner Sicht ist die Geschichte um Tom Stilton, Olivia Rönning & Co. auserzählt. Sollte es doch noch einen Band geben, wäre ich überrascht, aber ich würde ihn lesen.

Veröffentlicht am 01.05.2024

Unterhaltsame und interessante Geschichte

Der Meisterdieb
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Spannend wie ein Krimi, unterhaltsam und interessant zugleich. Michael Finkel erzählt die wahre Geschichte von Stéphane Breitwieser. Breitwieser liebt Kunst und geht in ihr komplett auf. Nur reicht es ...

Spannend wie ein Krimi, unterhaltsam und interessant zugleich. Michael Finkel erzählt die wahre Geschichte von Stéphane Breitwieser. Breitwieser liebt Kunst und geht in ihr komplett auf. Nur reicht es ihm nicht ins Museum zu gehen und die Kunst zu betrachten, er möchte sie besitzen. Er stiehlt, zusammen mit seiner Lebensgefährtin, Gemälde, Skulpturen, Schmuckdosen und Waffen. Im Gegensatz zu anderen Kunstdieben geht es ihm nicht ums Geld, sondern um den Besitz.

Ich schwankte immer zwischen Faszination und Unverständnis für sein Verhalten. Seine Dreistigkeit einfach in die Museen zu gehen und im Jutebeutel die Beute durch den Hauptausgang raus zutragen. Die Abgebrühtheit und die Gier nach den Gemälden & Co. fand ich aber auch abstoßend. Vor allem seine Art gegenüber Anne-Catherine war teilweise grenzwertig. Im Gegensatz zu ihm bekommt Anne-Catherine immer mehr Gewissensbisse und ein ungutes Gefühl.

Man weiß, wie die Geschichte ausgeht, denn sie stand wochenlang in der Presse, aber es war interessant zu lesen, wie die Diebeszüge stattfanden und welche Beweggründe dahinter waren. Auch die Einschätzungen von den Gutachtern und Psychologen wurden mit eingebaut und zeigten Breitwieser in einem anderen Licht.

Wer sich etwas für Kunst und Kultur und ungewöhnliche Biografien interessiert, ist hier gut aufgehoben. Der Autor hat einen sehr guten Schreibstil. Die Beschreibungen der Gemälde und die Einordnung in die jeweiligen Epochen plus der geschichtliche HIntergrund wurden sehr gut und unterhaltsam beschrieben.

Was am Ende mit vielen Kunstschätzen passierte, war einfach nur traurig und fatal. Die strengeren Gesetze sind nicht ohne Grund entstanden.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Starke Bilder, beeindruckendes Leben

Die sieben Leben des Stefan Heym (Graphic Novel)
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Mein erstes Graphic Novel Buch und ich bin direkt begeistert von der Gestaltung.

Ich bin durch einen Zeitungsartikel auf das Buch gestoßen. Stefan Heym lebte in meiner derzeitigen Wohnstadt und schon ...

Mein erstes Graphic Novel Buch und ich bin direkt begeistert von der Gestaltung.

Ich bin durch einen Zeitungsartikel auf das Buch gestoßen. Stefan Heym lebte in meiner derzeitigen Wohnstadt und schon war das Interesse geweckt. Der Illustrator Marian Kretzschmer hat verschiedene Techniken angewandt und so die spannende, traurige und interessante Geschichte von Stefan Heym sehr gut visualisiert.

Es ist die Biografie von Stefan Heym, der aufgrund seiner Religion mehrfach aus verschiedenen Ländern flüchten musste. Ich kannte Stefan Heym als Schriftsteller, aber die vielen Stationen in seinem Leben waren mir gänzlich unbekannt. Das Buch bzw. die Illustrationen ziehen den Lesenden direkt in die Geschichte. Es gibt eine Doppelseite mit den Fluchtwegen von Stefan Heym. Fast einmal um die Welt und doch kaum irgendwo heimisch geworden. Die Lebensgeschichte wird sowohl von den Bildern als auch von dem beigefügten Texten von Gerald Richter erzählt. Es gibt eine kleine Legende, die erklärt, welche Textebene, wie gekennzeichnet ist und was sie beinhaltet. Dieser Aufbau war mir gänzlich neu, aber durch die Legende leicht nachvollziehbar. Neben den biografischen Daten werden immer wieder geschichtliche Fakten und Daten hinzugefügt, um die Umstände und Begebenheiten besser nachvollziehen zu können.

Es lohnt sich das Buch nicht nur einmal zu lesen. Ich habe mir zuerst die Texte durchgelesen und im zweiten Durchlauf die Bilder näher betrachtet. Da ich dann schon wusste, was mich erwartet, konnte ich die Bilder besser auf mich wirken lassen. Alle Bilder sind mit Liebe zum Detail gezeichnet/gestaltet worden. Man entdeckt immer wieder kleine Details, die man beim vorherigen Lesen übersehen hat.

Eine beeindruckende Biografie, interessante Texte und unglaublich starke Illustrationen/Bilder, die das Buch, für mich, zum Lesehighlight gemacht haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 11.04.2024

Lesenswertes und lehrreiches Buch

Feldversuch
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Daniel Etter startet im wahrsten Sinne des Wortes einen Feldversuch. Er hat sich einen Bauernhof in Spanien gekauft und versucht nun seine Landwirtschaft mit nachhaltigen Methoden aufzubauen. Er hat sich ...

Daniel Etter startet im wahrsten Sinne des Wortes einen Feldversuch. Er hat sich einen Bauernhof in Spanien gekauft und versucht nun seine Landwirtschaft mit nachhaltigen Methoden aufzubauen. Er hat sich für einen schweren Landstrich entschieden. Lange regenfreie Phasen, ausgetrockneter und ausgelaugter Boden und Nachbarn, die trotz aller Umweltsignale nicht umdenken wollen bzw. können.

Daniel Etter geht auf Reisen und besucht an verschiedenen Orten Menschen, die etwas Neues angehen wollen, die die Zeichen der Natur verstanden haben und alternative Anbaumethoden austesten bzw. schon erfolgreich erprobt haben.

Man sollte sich für dieses Thema interessieren, denn Daniel Etter kratzt nicht nur an der Oberfläche. Es werden Studien erwähnt und Fachbegriffe verwendet, die man ab und zu nachschauen muss, um die Themen zu verstehen. Alle verwendete Studien werden auch am Ende des Buches noch einmal aufgelistet. Ich fand die einzelnen Menschen und deren Ideen spannend und interessant. Es gibt so einige Methoden bzw. Vorgehensweisen, die man auch auf kleine Flächen wie z.B. dem heimischen Garten anwenden kann. Andere Themen wie z.B. (Nutz-)Tiere und Natur, Ackerbau sind zwar weniger anwendbar für die kleinen Gärten, aber dafür sind die Erkenntnisse teilweise erschreckend und beunruhigend, aber auch einleuchtend. Die Konsequenzen unseres derzeitigen Handelns werden aufgezeigt und deutlich beschrieben. Vieles, was wir als selbstverständlich ansehen wie z.B. Erdbeeren und Tomaten im Winter sind für die Natur eine Katastrophe.

Die einzelnen Kapitel werden durch sehr schöne und ansprechende Bilder begleitet. Diese wurden von dem Autoren selbst aufgenommen.

Für mich war es ein lehrreiches Buch, welches zum Nach- und Umdenken anregt. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger und "Du musst...."-Sätze, sondern Fakten, Quellen und Geschichten, die man nachvollziehen kann.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Spannend bis zum Schluss

Der Retter
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Ein Bootsunglück, zwei Rettungsboote aus zwei verschiedenen Ländern und ein verschwundener Mann. Was war passiert in der Nacht vor 21 Jahren? Warum wurden die Besatzungsmitglieder gerettet und der Kapitän ...

Ein Bootsunglück, zwei Rettungsboote aus zwei verschiedenen Ländern und ein verschwundener Mann. Was war passiert in der Nacht vor 21 Jahren? Warum wurden die Besatzungsmitglieder gerettet und der Kapitän nicht? Wer trägt die Schuld oder war es ein tragischer Unfall?

Seit dieser Nacht wurde über den Vorfall der Deckmantel des Schweigens gelegt. Doch dieser drückt schwer auf die Seele einzelner Seenotretter. Als dann noch ein Skelett mit Rettungsweste gefunden wird, wird es immer schwerer die Fassade aufrecht zu halten.

Zwei Ermittler aus zwei Ländern untersuchen unabhängig voneinander den Fall und finden so Stück für Stück die Wahrheit heraus. Das richtige Gespür haben wieder Liewe Cupido und sein neuer Partner Xander Rimbach.

Der dritte Fall ist, aus meiner Sicht, der bisher beste Fall. Wieder findet alles im hohen Norden statt und wieder muss man sich der stürmischen See, den nautischen Fachbegriffen und der ganz besonderen nordischen Verschlossenheit und Grummeligkeit stellen. Doch am Ende wird der Lesende mit einer gut konstruierten und sehr verschachtelten Geschichte, die bis zum Schluss spannend bleibt, belohnt. Die vielen kleinen Puzzleteile, die erst zum Schluss erkennen ließen, wer mit wem und warum in Streit geraten war, fand ich sehr gut.

Auch der neue Gegenpart für Liewe Cupido - Xander Rimbach ist dem Autor gut gelungen. Charakterlich etwas von Cupido entfernt, doch genauso ehrgeizig und neugierig wie er. Durch seine Art schaffte er es, dass man trotz des schweren Themas immer wieder mal schmunzeln musste.

Ich hoffe auf eine Fortsetzung des Cupido & Rimbach Teams.