Keltische Geschichte und ein neuer Fall
Schauplatz des mittlerweile 7. Falles für die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt ist Nimes. Die Stadt war im Römischen Reich ein wichtiger Außenposten. Doch ihre Geschichte ist wesentlich älter. ...
Schauplatz des mittlerweile 7. Falles für die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt ist Nimes. Die Stadt war im Römischen Reich ein wichtiger Außenposten. Doch ihre Geschichte ist wesentlich älter. Hier siedelten schon die Kelten, wie es zahlreiche Funde belegen.
Im Musée de la Romanité wird eine umfangreiche Ausstellung über die Kelten vorbereitet. Noch vor der Eröffnung wird ein Wachmann tot aufgefunden und eines der wertvollsten Ausstellungsstücke ist verschwunden.
Schon bei den ersten Recherchen wird klar – es ist kein gewöhnlicher Diebstahl. Auch in anderen Museen verschwanden einzelne wertvolle Exponate. Ein Täter wurde nie gefasst.
Ein Häftling, der aus dem Gefängnis entlassen wurde, ist der nächste Tote und es folgen noch weitere. All diesen Ermordeten fehlt der Kopf. Die Frage eines Journalisten nach einem möglichen Zusammenhang zwischen den Toten und den gestohlenen Ausstellungsstücken kann die Untersuchungsrichterin lange nicht beantworten. Aber die ermordeten Männer sind für Mathilde und ihr Team keine Unbekannten – vor vielen Jahren haben sie versucht einen Pädophilenring auszuheben. Manche der Täter konnten ein Alibi vorweisen und kamen nie vor Gericht.
Die Ermittlungen von Mathilde und ihren Kollegen gestalten sich abwechslungsreich und schwierig. Dabei müssen sie sich viel mit keltischer Geschichte und Neokeltentum befassen und tief in die Materie eintauchen. Ein rätselhaftes Zeichen mit dem die Toten versehen wurden deutet in diese Richtung.
Der Schreibstil von Liliane Fontaine ist flüssig und sehr gut lesbar. Aufgelockert wird der Krimi durch Geschichten und Geschehnisse auf dem Weingut ihrer Familie, wo e auch keltische Fundstücke zu geben scheint, wenn man ihren Neffen glaubt. Auch der deutsche Reiseschriftsteller Martin kann wieder etwas zur Lösung der Fälle beitragen und die Beziehung zwischen Mathilde und Rachid Bouraada erweist sich als vorteilhaft und belastbar.
Doch die Frage nach dem Motiv bleibt lange offen, bis ein gefährlicher Alleingang Mathildes sie mitten in das Zentrum der Hintergründe führt. Ein dramatisches Finale, mit dem niemand gerechnet hat, löst die Fälle schlüssig auf.
Fazit:
„Die Richterin und der Todesbote“ ist allen Krimi- und Südfrankreichfans unbedingt zu empfehlen. Liliane Fontaine hat einen spannenden Krimi mit überraschenden Fakten, authentischen Charakteren und viel savoir-vivre verfasst. Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Ich freue mich schon auf neue Fälle.
Die Autorin ist eine ausgezeichnete Kennerin Südfrankreichs und seiner Lebensart und kann den Leser auf unterhaltsame Weise fesseln. Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.