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Veröffentlicht am 13.04.2024

Gelungenes Debüt mit Verbesserungspotential

Die Auszeit
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Eine Auszeit in einem abgelegenen Luxusretreat dass alles erdenkliche bietet, tönt nach einem richtigen Traum. Diesen Traum können die Influencerin Viktoria und ihre Freunde erfüllen. Sie wurde vom Inhaber ...

Eine Auszeit in einem abgelegenen Luxusretreat dass alles erdenkliche bietet, tönt nach einem richtigen Traum. Diesen Traum können die Influencerin Viktoria und ihre Freunde erfüllen. Sie wurde vom Inhaber Pierre eingeladen eine Reportage auf ihren sozialen Kanälen über das Retreat zu posten. Ihr Ziel ist dabei die Marke von 1 Million Followern zu erreichen und dies mit ihren engsten Weggefährten zu feiern. Doch zwischen den Freunden scheint etwas nicht zu stimmen, die Stimmung ist sehr angespannt. Was nicht alle wissen, ist das Viktoria seit einiger Zeit von einem Stalker verfolgt wird. Sie hat während des Aufenthaltes ständig das Gefühl beobachtet zu werden und befürchtet dass ihr Stalker sie bis ins Retreat verfolgt. Als es zu einem tragischen Todesfall kommt, gibt es schnell eine Verdächtige. Alle Spuren deuten auf Karla, die beste Freundin von Viktoria. Doch die kann sich an nichts erinnern und ist sich sicher das sie unschuldig ist. Doch alle sind gegen sie und so begibt sie sich alleine auf Spurensuche.

‘Die Auszeit’ ist das erste Buch der Autorin Emily Rudolf. Ein gelungenes Debüt, dass gerade im Mittelteil mehr Spannung hätte haben dürfen. Der Anfang und das Ende sind sehr spannend, so dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legt. Durch den Mittelteil muss man sich jedoch durchkämpfen. Hier werden viele Details über die verschiedenen Beziehungen zwischen den Freunden erzählt, die in einer gekürzten Fassung den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht gehalten hätten. Ein durchaus spannender Krimi und ein Debut das Lust auf mehr Bücher der Autorin weckt.

Die Geschichte dreht sich um Viktoria und ihre Freunde. Viktoria, die erfolgreiche Influencerin, konnte mich nicht vollends überzeugen. Ihre Influencer-Karriere steht für sie im Vordergrund und alles andere kommt anschliessend. Dies macht sie eher unsympathisch und der Umgang mit Julian macht diese Wahrnehmung nicht gerade besser. Josephine fand ich sehr sympathisch. Als neue in der eingeschworenen Truppe muss sie sich zuerst zurechtfinden. Doch der Verlauf der Geschehnisse lassen mich als Leser, wieder einmal mehr an meiner Menschenkenntnis zweifeln oder man kann auch sagen, die Autorin führt den Leser gezielt an der Nase rum.

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Spannende Geschichte, die ein bisschen flüssiger und emotionaler sein könnte

Ein Zug voller Hoffnung
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Der 7-jährige Amerigo lebt zusammen mit seiner Mutter in einem der ärmsten Viertel von Neapel. Das Geld und Essen ist knapp, die beiden müssen für alles kämpfen. Das Verhältnis zu seiner Mutter ist nicht ...

Der 7-jährige Amerigo lebt zusammen mit seiner Mutter in einem der ärmsten Viertel von Neapel. Das Geld und Essen ist knapp, die beiden müssen für alles kämpfen. Das Verhältnis zu seiner Mutter ist nicht so herzlich und er geht lieber auf die Strasse als zu Hause zu sein. Als seine Mutter davon erfährt, dass es eine Initiative gibt, wo die Kinder für ein Jahr nach Norditalien gebracht werden, meldet sie Amerigo dort an. Im reichen Norditalien wird es der kleine Junge besser haben und hat genügend Nahrung für sein Wachstum. Zusammen mit anderen Kindern wird er untersucht und anschliessend mit einem Zug nach Bologna geschickt. Auch sein Freund Tommassino ist unter den Kindern, ein Freund der ihm wichtig ist. Mit seiner neuen Familie hat Amerigo einen Glücksgriff gemacht, er lebt sich gut ein und kann sogar die Schule besuchen. Als er eine Geige geschenkt bekommt, scheint sein Glück perfekt zu sein. Doch als er zurück zu seiner Mutter kommt, scheint das Glück weit weg zu sein…

‘Ein Zug voller Hoffnung’ erzählt die Geschichte des kleinen jungen Amerigo. Der Schreibstil ist eher holprig und es kommt das Gefühl auf, dass durch die Übersetzung einiges an Emotionalität verloren gegangen ist. Viola Ardone greift eine wahre Geschichte auf, die das Schicksal vieler Familien und Kindern geprägt hat. Eine spannende Geschichte, welche in der deutschen Fassung flüssiger und emotionaler hätte sein dürfen.

Amerigo als Hauptcharakter erlebt der Leser als kleiner Junge und als Erwachsener. Als Erwachsener merkt man ihm an, dass er einiges hinter sich hat und er sich dadurch aber nicht unterkriegen lässt. Auch als Junge geht er seinen Weg, lässt sich nicht einschüchtern und ist offen für neues. Seine Mutter hat ein grosses Schicksal zu tragen, die einen Teil ihres Verhaltens erklären. Doch das Verhalten gegenüber ihrem einzigen Kind fand ich recht sonderbar und herzlos. Mit ihr bin ich nicht wirklich warm geworden. Hingegen mit seiner zweiten Mama Derna verband ich schon sehr schnell Liebe und Herzlichkeit gegenüber Amerigo. So wie man sich eine Mama vorstellt.

Eine spannende Geschichte um eine wegweisende Reise, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Angenehmer Auftakt zur neuen Krimiserie mit Fredrika Storm

Schwarzvogel
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In Fredrika Storm’s Heimat ertrinkt eine junge Frau im zugefrorenen See. Was zuerst als tragischer Unfall aussieht entpuppt sich als möglicher Mord. Fredrika ist erst wieder in ihr Heimatdorf Harlösa zurückgekehrt, ...

In Fredrika Storm’s Heimat ertrinkt eine junge Frau im zugefrorenen See. Was zuerst als tragischer Unfall aussieht entpuppt sich als möglicher Mord. Fredrika ist erst wieder in ihr Heimatdorf Harlösa zurückgekehrt, nachdem sie einige Jahre in der Grossstadt verbracht hat. Zusammen mit dem Ermittler Henry startet sie die Ermittlungen im Fall von Nomi Peddersen. Im Dorf ist Nomi jedoch nicht sonderlich bekannt, da sie erst vor kurzem hergezogen ist. Entsprechend gestaltet es sich schwierig an Informationen zu kommen, die die Ermittler weiterbringen. Zusätzlich wird Fredrika mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familie konfrontiert, die auch verdächtigt werden. Trotz Befangenheit darf sie weiterermitteln und kommt dank ihren Beziehungen an Informationen, die ansonsten nicht zugänglich wären. Doch auch dadurch kommen die Ermittlungen nicht wirklich weiter und es besteht die Gefahr dass die Ermittlungen eingestellt werden müssen. Doch das ist für Fredrika keine Option.

‘Schwarzvogel’ ist der Auftakt der Krimireihe rund um Fredrika Storm und Henry Calment. Ein angenehmer Krimi, der mit einem spannenden Schreibstil besticht. Wer kurze Kapitel mag wird dieses Buch lieben. In der Familie von Fredrika gibt es sehr viele Personen und den Überblick zu behalten gestaltet sich schwierig. Ein Personenverzeichnis wäre hierzu wünschenswert und würde Klarheit bringen. Das Dorf-Feeling kommt sehr gut rüber und als Leser kann man sich gut in die Geschichte und deren Verstrickungen reinversetzen.

Mit Fredrika ist der Autorin eine sympathische Hauptprotagonistin gelungen. Sie verfolgt ihre Ziele, wobei sie sich auch selbst in Gefahr bringt und lässt sich von nichts und niemanden davon abbringen. Ihre impulsive Art kommt jedoch nicht immer gut an und bescherte ihr in der Vergangenheit auch schon Probleme. Ihr Partner Henry wird im Laufe der Geschichte immer zugänglicher und kümmert sich um Fredrika, auch wenn er nicht alle ihre Schritte gut findet. Die beiden geben ein sehr harmonisches Ermittlerpaar und man darf gespannt sein wie sich die beiden weiterentwickeln.

Ein angenehmer Krimi der Verwirrungen und Überraschungen bietet. Der Auftakt zur Krimireihe ist gelungen und man wartet gespannt auf weitere Fälle von Fredrika und Henry.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Spannende Familiengeschichte geprägt von Eifersucht, Betrügereien und Krieg

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Julius Mendel widmet sich seiner grossen Leidenschaft, dem Herstellen von aussergewöhnlichen Pralinen, und geht darin voll auf. Er kann sich nichts schöneres feststellen, schon gar nicht hinter einem Schreibtisch ...

Julius Mendel widmet sich seiner grossen Leidenschaft, dem Herstellen von aussergewöhnlichen Pralinen, und geht darin voll auf. Er kann sich nichts schöneres feststellen, schon gar nicht hinter einem Schreibtisch zu sitzen und nur Papierkram zu erledigen. Sein Vater Leopold führt mit Ernst David zusammen die erfolgreiche Schokoladenfabrik. Julius, als ältester Sohn hofft dass diese beiden noch lange die Zügel in den Händen halten, damit er seiner grossen Leidenschaft nachgehen kann. Als er im Café Ida begegnet, empfinden beide eine gegenseitige Anziehung und es ist nicht verwunderlich, dass sie dich beiden wieder begegnen. Als Ernst David an einer Lungenentzündung erkrankt und im Sterben liegt, muss ihm seine Tochter Cici versprechen, dass sie Julius Mendel heiratet. Doch dies ist für beide schwierig, den beide haben sich mit anderen Personen angefreundet und Liebeleien begonnen. Julius fühlt sich zu Ida hingezogen und Cici zu Richard. Doch kann man den letzten Wunsch eines Sterbenden einfach so ignorieren? Die Umstände führen zu Eifersucht und Betrügereien. Als wäre die komplizierte Familiensituation nicht schon genug, zeichnet sich immer mehr ein Krieg ab. Die Schokoladenfabrik zu führen und allen Erwartungen gerecht zu werden wird für Julius immer schwerer, zudem der Schreibtisch absolut nicht seine Leidenschaft ist.

Der zweite Teil der Halloren-Saga ist ein spannender Roman, der vor dem ersten Weltkrieg spielt. Besonders am Anfang sind die vielen Protagonisten verwirrend und es fällt schwer den Überblick zu behalten. Doch nach einigen Kapiteln findet man sich gut zurecht und hat die Verbindungen verinnerlicht. Den ersten Teil der Saga habe ich noch nicht gelesen, konnte der Geschichte aber sehr gut folgen. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl irgendetwas zu vermissen, die Zusammenhänge waren klar. Wie in den Kurzbeschreibungen erwähnt wird, lässt sich dieses Buch auch ohne den 1. Band sehr gut lesen.

Cici fand ich eine eher zwiespältige Protagonisten. Auf die eine Seite versucht sie aus den starren Strukturen auszubrechen und ihr eigenes Leben zu leben. Auf die andere Seite stösst sie mit ihrem Handeln und ihrer Starrköpfigkeit anderen immer wieder vor den Kopf. Manchmal hat man das Gefühl, dass sie sich nicht in andere Personen versetzen kann und nur ihr Wohl im Vordergrund steht. Der Chocolatier Julius dagegen ist das komplette Gegenteil. Ein junger, sympathischer Mann, der sich sehr um das Wohl seiner Mitarbeiter kümmert. Aus Sicht seines Vaters ist er viel zu Gutmütig. Aber gerade das macht den Charakter von Julius aus und führt vermutlich zum Erfolg der Schokoladenfirma.

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten konnte mich das Buch sehr begeistern. Wer Familiengeschichten aus der Vergangenheit liebt, wird mit diesem Buch einige kurzweilige Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Interessante Einblicke, jedoch sehr langezogen

Die Queen
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Die Queen versucht ihre königlichen Verpflichtungen, sowie ihre Familie irgendwie unter einen Hut zu kriegen. Doch so einfach gestaltet sich das nicht und sie steht immer wieder vor dem selben Dilemma. ...

Die Queen versucht ihre königlichen Verpflichtungen, sowie ihre Familie irgendwie unter einen Hut zu kriegen. Doch so einfach gestaltet sich das nicht und sie steht immer wieder vor dem selben Dilemma. Auf ihren langen Reisen lässt sie ihre Kinder zurück und ist mit ihrem Ehemann Philipp alleine unterwegs. Doch überall wo sie auftaucht ist ihr Jubel und Euphorie garantiert. Sie ist bei den Leuten eine beliebte Persönlichkeit und sie versucht ihre eigenen Interessen während den Reisen zu leben, auch wenn diese völlig gegen den vorgegebenen Zeitplan verstossen. Genau dies macht sie zur sympathischen Persönlichkeit, sich nicht immer ans Protokoll halten und auch ein bisschen spass an ihren Verpflichtungen zu empfinden. Doch den Zugang zu ihrem ältesten Sohn Charles beginnt immer mehr zu bröckeln. Er ist überhaupt nicht glücklich im Internat und wird auch viel gehänselt. Am liebsten würde sie ihn zurückholen, doch da wäre Ärger mit Philipp vorprogrammiert. Während sie ihre königlichen Verpflichtungen hat, kümmert er sich um die Familie und alle Entscheidungen die die Schule der Kinder betreffen fällt in seinen Bereich. Mit ihrer Schwester Margaret pflegt Queen Elizabeth ein inniges Verhältnis und sie fühlt sich verpflichtet sie vor ihrem zukünftigen Ehemann zu warnen, entscheidet sich jedoch dagegen. Ein Fehler?

Der zweite Teil der Romanbiografie rund um Queen Elizabeth gibt interessante Einblicke in das Leben der Königsfamilie, die einzelnen Passagen sind jedoch teilweise unnötig in die Länge gezogen. Durch dies leidet die Spannung und manchmal muss man sich richtig durch die Seiten quälen, bis es zu einem anderen Situation geht. Der Leser bekommt sehr viele Informationen über das englische Königshaus, deren Ländereien und das Commonwealth. Als Leser empfand ich es sehr gut, das die Autorin am Schluss des Buches vermerkt, was der Realität entspricht und was sie der Geschichte an Ergänzungen zugefügt hat.

Ich fand die Queen immer eine sehr interessante und sympathische Person. Dieses Buch bestätigt dies auch, sie ist sehr beliebt. Es bricht einem aber das Herz, wenn sie nicht so entscheiden kann, wie sie das am Liebsten würde. Vor allem dann wenn es um ihre Familie geht. Ihr Ehemann Philipp findet sich irgendwie in seiner Rolle zurecht, ist aber nicht wirklich glücklich. Die Verpflichtungen prägen und belasten ihre Ehe.

Ein Buch mit interessanten Einblicke ins englische Königshaus, jedoch schaden die langgezogenen Passagen der Spannung.

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