Ein originelles Original
In dieser spannenden und abwechslungsreichen Geschichte verfolgen wir zunächst hautnah wie eine fünfköpfige Diebesbande die handgeschriebenen Originalmanuskripte von F. Scott Fitzgeralds erfolgreichsten ...
In dieser spannenden und abwechslungsreichen Geschichte verfolgen wir zunächst hautnah wie eine fünfköpfige Diebesbande die handgeschriebenen Originalmanuskripte von F. Scott Fitzgeralds erfolgreichsten Romanen stielt. Die Reise geht weiter zu einer verzweifelten Schriftstellerin und einem erfolgreichen Buchhändler, der unter dem Verdacht steht, die gestohlenen Werke auf dem Schwarzmarkt gekauft zu haben. Die Princeton-University, die der rechtmäßige Besitzer der Manuskripte ist, und das FBI wollen die Manuskripte natürlich zurück und schleusen eine Spionin ein.
Mercer Mann ist zwar eine talentierte aber trotzdem erfolglose Schriftstellerin, die an den Ort glücklicher Kindheitserinnerungen zurückreist, um den dort ansässigen Buchhändler Bruce Cable auszuspionieren. Natürlich hat sie deshalb Gewissensbisse und sie wird oft von Zweifeln durch ihren ausbleibenden Erfolg gequält. Bruce ist intelligent und gerissen aber trotzdem auf seine Weise sympathisch. Er weiß, was er will und er weiß auch wie er es bekommt. Obwohl die beiden sofort ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen bleibt Mercer ihrem Plan treu und erstattet weiterhin Bericht an das FBI.
Jede der Hauptfiguren wird genau ausgeleuchtet, hat eine Geschichte, Gefühle, sympathische aber auch unschöne Seiten. Ich konnte jede der Figuren auf ihre Weise ins Herz schließen und deren Gedanken und Handlungen nachvollziehen.
Zu Beginn der Geschichte und auch immer, wenn das FBI oder andere Ermittlungsbehörden am Zug sind gleicht der Erzählstil einer Berichterstattung mit knappen Sätzen, die auf Fakten beschränkt sind. Auf der anderen Seite gibt es aber auch lange Erzählpassagen, die von den einzelnen Personen, ihren Hintergründen und Gefühlen handeln. Diese Tatsache gestaltet das lesen nicht nur sehr abwechslungsreich, sondern bringt den Leser immer in genau die richtige Stimmung zur aktuellen Passage.
Das Thema eines brillanten Diebstales und der Verfolgung des Diebesgutes klingt natürlich sofort spannend und macht Lust aufs Lesen. Obwohl der Schauplatz hin und wieder geändert wird, neue Personen ausführlich eingeführt werden und sehr facettenreich erzählt wird, flaut die Spannung nie ab. Ich weiß nicht wie John Grisham das schafft, aber man möchte das Buch kaum aus der Hand legen, obwohl rasante Verfolgungsjagden oder bedrohliche Situationen hier keinen Platz gefunden haben. Ich empfand das allerdings auf keinen Fall als störend, sondern eher erfrischend. Die Protagonisten handeln stets äußerst intelligent und mit kühler Logik.
Fazit: mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Durch den klaren Erzählstil lässt sich der Handlung sehr leicht folgen und man kann sich mit jeder Person auf irgendeine Weise identifizieren. John Grisham beweist, dass Blutlachen oder Schießereien für eine spannende Verfolgungsjagd nicht notwendig sind.