Luna und Wiki werden älter
Herrchentrubel„Herrchentrubel“ ist das 3. Buch aus einer Reihe, geschrieben von Michael Frey Dodillet, kann aber problemlos als Einzelband gelesen werden.
Ich kenne keines der vorhergehenden Bücher, was ich aber noch ...
„Herrchentrubel“ ist das 3. Buch aus einer Reihe, geschrieben von Michael Frey Dodillet, kann aber problemlos als Einzelband gelesen werden.
Ich kenne keines der vorhergehenden Bücher, was ich aber noch ändern werde, denn ich glaube ich habe einige liebenswerte – oder vielleicht auch nicht so liebenswerte – Aktionen aus dem Leben von Luna und Wiki verpasst.
Michael Frey Dodillet selbst beschreibt seine Hunde so:
Luna, eine emotionsflexibel veranlagte Rüdin, die andere Hunde verhaut.
Wiki, ein testosteronhaltiger Kleptomane, der alles klaut und jeden beißt, der es ihm wieder wegnehmen will.
In den meisten Hundebüchern und auch in gängigen Hundeforen liest man, dass alte bzw. alternde Hunde ruhiger werden und zu mehr Gelassenheit finden. Luna hat diese Bücher vermutlich nicht gelesen und ist auch kein Mitglied diverser Hundeforen, denn das Wissen darum, dass sie nun zu den „alten Hunden“ gehört, blieb ihr bisher versagt.
Luna, zwischenzeitlich stolze 11 Jahre alt, „detoniert“ nach Aussage ihres Herrchens noch immer bei jeder sich bietenden Gelegenheit, die in Form eines fremden Hundes daher kommt.
Da ist aber auch noch Jungspund Wiki (gerade mal 5) der mit Vorliebe Dinge bewacht die ihm gehören oder von denen er glaubt, dass sie besonderen Schutz bedürfen – wie z. B. seine eigene Kotze.
Das Buch ist in 6 große Kapitel mit jeweils 3 Unterkapiteln eingeteilt und diese Kapitel haben so schöne Überschriften wie „Die Luna-Kloppereien“ oder „Das Butterkotze-Duell“ und sie lassen den Leser schon leise ahnen, über was der Autor auf den nächsten Seiten schreibt.
Leider – oder vielleicht sollte ich besser sagen „Gott sei Dank“ – hatte ich in 15 Jahren Hundehaltung noch nie einen Hund, der andere Hunde gerne vermöbelt und keiner meiner Hunde hat seine eigene Kotze verteidigt, von daher erkenne ich mich bzw. meine Hunde in diesen Vorkommnissen nicht wieder. Wohl aber hatte ich einen Rüden der durchaus wusste, wie man die Zähne einsetzen kann.
Mit großem Interesse, aber auch mit wirklicher Hochachtung, lese ich, was der Autor alles anstellt um seine beiden Hunde zu therapieren. So bekommt der Leser nebenbei auch Einblick in die diversen Therapiemodelle incl. Hintergrundinformationen zu den Absurditäten der derzeit angesagtesten Hundetrainer in der Szene.
Als Außenstehender liest sich das alles sehr humorvoll und an der einen oder anderen Stelle im Buch kann sicherlich jeder auch mal herzhaft lachen. Als Besitzer eines solchen Hundes wie Luna und/oder Wiki ist das aber ganz sicher nicht immer witzig und man greift nach jedem sich bietenden Strohhalm. Die beste und tatsächlich einfachste Lösung für das Wiki-Problem und seiner Beuteaggression, bekam Michael dann von einer Trainerin namens Nadine präsentiert.
Dann kommt das letzte Kapitel im Buch und das heißt „Das Beulen-Dilemma“.
Nach einer Klopperei mit Wiki hat Luna anderntags eine Beule an der Rippe. Der Besuch beim Tierarzt, verbunden mit einer eingehenden Untersuchung, bringt eine unschöne Diagnose und von jetzt auf gleich wird Michael und seiner Frau Stella bewusst, dass auch das Leben von Luna scheinbar endlich ist.
Wer sein ganzes Leben lang ausgeteilt hat, muss auch mal einstecken können und so hat Luna die OP gut verkraftet und freut sich auch heute noch ihres Lebens.
Sehr schön fand ich, dass das Buch nicht mit Lunas Tod geendet hat.
Ich wünsche Michael, dass seine Hunde noch lange leben und ihn auch in Zukunft noch vor die eine oder andere Herausforderung stellen. Alles andere wäre langweilig, oder??