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Veröffentlicht am 10.05.2024

Liebesrausch im Weinberg

Secretly Yours
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Die Rückkehr von Geschichtsprofessor Julian in seinen Heimatort im Napa Valley soll ihm eigentlich Ruhe bescheren, um sein Buch zu schreiben. Stattdessen trifft er dort auf Gärtnerin Hallie, die das Chaos ...

Die Rückkehr von Geschichtsprofessor Julian in seinen Heimatort im Napa Valley soll ihm eigentlich Ruhe bescheren, um sein Buch zu schreiben. Stattdessen trifft er dort auf Gärtnerin Hallie, die das Chaos in Person ist. Ausgerechnet Hallie, die schon seit der Highschool heimlich auf Julian steht, soll die Beete vor seinem Haus auf Vordermann bringen. Er hingegen erinnert sich noch nicht einmal an sie, ist aber von der hübschen Gärtnerin dezent genervt.

Als Hallie ihm betrunken einen anonymen Brief schreibt, in dem sie ihm ihre Liebe gesteht, entspinnt sich daraus tatsächlich ein charmanter Briefwechsel zwischen den beiden, wobei Julian nicht ahnt, wer seine Schreibpartnerin in Wirklichkeit ist.

Julian und Hallie sind wunderbar gegensätzliche Charaktere, was den beiden ein Zusammensein unmöglich macht. In den Briefen allerdings können sie einander wirklich kennenlernen und sich öffnen. Die Geschichte ist sehr süß geschrieben; freche Dialoge und Sprüche sorgen für eine gute Prise Humor. Durch die wechselnden Perspektiven war es unheimlich amüsant zu beobachten, wie Hallie quasi vor Julians Fenster arbeitet und Chaos in sein geordnetes Leben bringt.

Natürlich war die Story an sich nicht wahnsinnig neu, aber durchaus charmant erzählt, wobei deutlich spürbar war, dass es eine amerikanische Autorin ist. Der geschilderte Lifestyle und der Schreibstil waren da sehr typisch. Auch das Setting im Napa Valley, dem riesigen Weinanbaugebiet in Kalifornien, ist schön in die Handlung eingebunden.

Eine süße, typisch amerikanische Romance mit einer ordentlichen Portion Spice, wie man es von Tessa Bailey gewohnt ist!

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Kämpfen und Küssen

Perfect Addiction
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Sienna erwischt ihren Freund und ihre Schwester miteinander im Bett. Ihre Welt bricht zusammen und sie haut erstmal ab. Doch in ihrem Inneren brodelt es, und als sich die Gelegenheit zur Rache bietet, ...

Sienna erwischt ihren Freund und ihre Schwester miteinander im Bett. Ihre Welt bricht zusammen und sie haut erstmal ab. Doch in ihrem Inneren brodelt es, und als sich die Gelegenheit zur Rache bietet, schlägt Sienna zu. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Sienna ist MMA-Trainerin und baut nun ausgerechnet Kayden, den größten Konkurrenten ihres Ex, für ein illegales Kampfturnier auf. Dabei sprühen bald die Funken zwischen Trainerin und Kayden.

MMA ist die Abkürzung für Mixed Martial Arts, und diese spezielle Kampftechnik und überhaupt die zahlreichen Trainings- und Fightszenen verleihen der Story jede Menge Action und Tempo. Da läuft beim Lesen regelrechtes Kopfkino ab. Dementsprechend erwartet uns auch keine zarte Lovestory, sondern brennende Leidenschaft zwischen zwei kantigen Charakteren, die beide ein ganzes Paket von Problemen aus ihrer Vergangenheit mit sich herumtragen. Hier sei auch noch ausdrücklich auf die Triggerwarnung hingewiesen, denn das Buch ist wirklich nicht zimperlich mit den Themen Gewalt und Tod.

Richtig gut gefiel mir an der Story, dass Sienna und Kayden kein typischer Fall von Miscommunication sind. Wie oft würde man Charaktere beim Lesen gerne schütteln, damit sie endlich mit der Sprache herausrücken. Nicht so die beiden. Da werden Dinge offen und auf den Punkt angesprochen, was ich einmal so richtig positiv fand.

Insgesamt ließ sich die actionreiche Story wahnsinnig flott lesen. Zwei Nebencharaktere sorgen zusätzlich noch für freche Sprüche und Humor.

Übrigens ist dieser Roman der Auftakt einer Reihe, wobei dieser Band hier in sich abgeschlossen ist.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Mehr Schein als Sein

Die Auszeit
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Es soll das perfekt inszenierte Event werden: Influencerin Viktoria verbringt eine Auszeit in einem verborgen gelegenen Retreat in den Bergen, um dort das Überschreiten der 1 Millionen-Marke ihrer Follower*innen ...

Es soll das perfekt inszenierte Event werden: Influencerin Viktoria verbringt eine Auszeit in einem verborgen gelegenen Retreat in den Bergen, um dort das Überschreiten der 1 Millionen-Marke ihrer Follower*innen zu feiern und letztlich vor allem sich selbst. Doch zwischen Luxus und Glamour brechen allmählich ganz hässlich Verrat und Lügen innerhalb der Gruppe hervor, und die Fassade der perfekten Clique beginnt zu bröckeln bis es zu einem grauenhaften Mord kommt. Abgeschnitten von der Außenwelt wird klar, dass der Mörder unter ihnen sein muss.

Einen spannenden Thriller serviert uns da die Autorin, dessen Handlung mit aufschlussreichen Rückblicken gespickt ist. So werden wir mit Wucht in den Augenblick nach dem Mord geworfen, können aber erst nach und nach die Zusammenhänge und die Abläufe entschlüsseln, was die Spannungskurve natürlich nach oben schnellen lässt.

Das Setting an einem einsamen Ort und der eingegrenzte mögliche Täterkreis sind wahrlich nicht neu, aber die Autorin hat der Story mit der Welt der Influencer einen originellen Touch verpasst. Da bekommt man allein schon Gänsehaut aufgrund der Oberflächlichkeit dieser Gruppe, wo alles inszeniert und gepostet wird, es stets auf die Außenwirkung und die Likes ankommt, nicht aber auf ehrliche oder wahrhaftige Momente. Gleichzeitig liegt hier aber für mich der eine Punkt begraben, warum es der Thriller trotz aller Spannung nicht zum Highlight schafft: Denn sämtliche Charaktere werden oberflächlich beschrieben. Das passt natürlich perfekt zur glitzernden Influencer-Welt mit all ihrem Schein, bedeutet aber leider umgekehrt, dass die Charaktere recht eindimensional wirken. Da ist die Story sozusagen ihrer eigenen Idee zum Opfer gefallen.

Insgesamt aber für mich ein spannender Locked-Room-Thriller, der mich neugierig auf weitere Bücher von Emily Rudolf macht!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Hat mal jemand einen Rotstift für mich?

Iron Flame – Flammengeküsst
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Bereits „Fourth Wing“ hatten meine Tochter und ich im Buddyread gelesen und uns dabei unser gemeinsames Buch fast aus den Händen gerissen.

Nun bei „Iron Flame“ wurde das Buch streckenweise eher müde hin- ...

Bereits „Fourth Wing“ hatten meine Tochter und ich im Buddyread gelesen und uns dabei unser gemeinsames Buch fast aus den Händen gerissen.

Nun bei „Iron Flame“ wurde das Buch streckenweise eher müde hin- und hergeschoben: „Da nimm du!“ – „Ach nö, lies lieber du!“

Woran lags? Hier kommt der Rotstift ins Spiel, denn von den rund 960 Seiten dieses Schmökers hätten gut und gerne 300 Seiten direkt und ersatzlos gestrichen werden dürfen. Die Handlung wird endlos gezogen, wir finden unzählige Szenen, die zum Fortgang der Geschichte eigentlich nichts beitragen. Da hätte eine deutliche Straffung wahre Wunder bewirkt.

Zum anderen haben wir einige logische Fehler und Widersprüche gefunden und sind somit immer mehr dem Eindruck verfallen, dass dieser zweite Band mit der heißen Nadel gestrickt und schnell nachgeschoben wurde.

Unser Fazit? Ja natürlich ist es eine großartige Story, wirklich der Wahnsinn, darüber lässt sich trotz aller Längen nicht streiten. Wir hoffen aber sehr, dass die lange Wartezeit auf den dritten Band ein gutes Zeichen dafür ist, dass dieser gründlicher und stimmiger herausgearbeitet wurde. Und dann werden wir natürlich gerne und voller Begeisterung wieder unsere Drachen satteln und nach Basgiath fliegen!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Die Erben von Kain und Abel

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Es ist nicht Geringeres als der alte Konflikt um Gut und Böse, den Rebecca Yarros in ihrem Roman in den Fokus nimmt.

Cam ist nach 10 Jahren beim Militär in seine Heimatstadt zurückgekehrt und trifft dort ...

Es ist nicht Geringeres als der alte Konflikt um Gut und Böse, den Rebecca Yarros in ihrem Roman in den Fokus nimmt.

Cam ist nach 10 Jahren beim Militär in seine Heimatstadt zurückgekehrt und trifft dort auf verhärtete Fronten. Er war schon immer der Unruhestifter, der Bad Guy. Und sein eigener Vater kommt nicht darüber hinweg, dass ausgerechnet ein Befehl von Cam zum Tod des jüngsten Bruders Sullivan geführt hat. Aus genau diesem Grund ist Willow, Sullivans Freundin, ein Tabu für Cam. Und doch gleichzeitig der Mittelpunkt seines Denkens und seines Handelns. Aber auch mit seinem ältesten Bruder Xander muss sich Cam auseinandersetzen, dem strahlenden Vorzeigemann seines Heimatortes.

Der englische Original-Titel „Great and Precious Things“ legt die Motive offen, nach denen die Autorin um das große Thema Gut und Böse kreist: Es ist ein Zitat aus „Jenseits von Eden“ von John Steinbeck. Dieses Werk wird im Roman öfter zitiert und findet Niederschlag in der Konstellation verfeindeter Brüder, aber auch hinsichtlich Vergebung und Versöhnung. Aus Aron und Cal bei Steinbeck werden Arthur und Cal bzw. Alexander und Cam bei Yarros, der Konflikt bleibt der gleiche, der auf den biblischen Motiven von Kain und Abel fußt: Die Festlegung in den guten und den schlechten Sohn, schlussendlich in Gut und Böse. Es ist Cams Vater Art, der im Roman vom universellen Ausgleich spricht, wonach nach dem perfekten guten Sohn Xander zwangsläufig Cam als ausgleichendes Böses in die Welt kam. Dessen jugendlichen Prügeleien und Untaten bestärken alle in dieser Meinung.
Hier habe ich beim Lesen besonders die Zwänge in der Kleinstadt Alba als bedrückend empfunden, die Vorurteile und Vorverurteilungen.

Doch Yarros übernimmt auch von Steinbeck die Auflösung dieses Konflikts in Gestalt der Freiheit des Menschen. So kämpft Cams Vater, der an Demenz leidet, um das Recht zur Selbstbestimmung, zur freien Entscheidung über Wiederbelebungsmaßnahmen. Und nicht zuletzt Cam beweist, dass es nicht Veranlagung ist, die über Gut und Böse entscheidet, sondern der Mensch die Wahl hat. Maßgeblich sind die Taten eines Menschen, die seiner Freiheit und seiner Entscheidung obliegen.

Ich verehre und schätze das Werk von John Steinbeck und hatte große Freude daran, die Motive hier im Roman zu finden und ihnen nachzuspüren bei Namensanklängen oder der Einrichtung von Brunnen/Wasserleitungen, dem Konflikt zwischen den Brüdern.

Ich möchte jedoch hinzufügen, dass der Roman wirklich sehr amerikanisch ist, was Themen wie Militär, Kleinstadtstrukturen etc. betrifft. Daher wäre es durchaus denkbar, dass die Wahrnehmung der Geschichte und der Motive in der Heimat der Autorin eine andere ist. Das mag auch einer der Gründe sein, warum mir persönlich das Pathos zu dick aufgetragen war, zu viel Heldentum und zu viel Drama.

Dennoch fand ich es eine ungewöhnliche literarische Umsetzung.

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