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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Ergreifend

Wort für Wort zurück ins Leben
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Ich muss ja gestehen, dass mich sowohl Szenario, als auch die Figuren zuerst gar nicht angesprochen haben. Ich hab dann aber doch viel Gutes über dieses Buch gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. ...

Ich muss ja gestehen, dass mich sowohl Szenario, als auch die Figuren zuerst gar nicht angesprochen haben. Ich hab dann aber doch viel Gutes über dieses Buch gehört und wollte mir selbst ein Bild machen. Und die Geschichte ist wirklich bewegend. Wer Familiengeschichten mag, in denen auch mal nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, für den könnte das hier genau das Buch sein. Eine Geschichte über Zerrüttung und Verlust, aber auch über Vergebung und Hoffnung.

Zum Inhalt: Pearl lebt mit ihren Mann Denny zurückgezogen in den Wäldern Frankreichs. Von ihrer Familie hat sie sich schon vor einer Weile entfernt. Ein schleichender Prozess, der damit begann, dass der Vater die Familie für eine andere Frau verlassen hat. Bis Pearl einen Anruf ihres Bruders bekommt, der alles verändert.

Ich fand das Thema rund um das mysteriöse Vermächtnis, alte Geheimnisse und Schuld sehr interessant. Die Tagebucheinträge waren ein schönes Stilmittel, das die Handlung ergänzt und unterschwellig Stimmung aufgebaut hat. Was ich sehr mochte war, wie dezent die Andeutungen darüber sind, was im Leben des Vaters vor sich ging, wie aber mit wenigen Worten sehr viel ausgedrückt wird. Verzweiflung, Schuld, aber auch Resignation und Hilflosigkeit flossen aus den Seiten.

Die Protagonistin hat eine seltsam einnehmende Art, obwohl sie zunächst sehr unnahbar wirkt. Aber mit jedem Kapitel, mit jedem Tagebucheintrag, taut sie auf und beginnt ihr Leben wieder selbst in Hand zu nehmen. Neben dem Handlungsstrang rund um Pearl gibt es noch einen zweiten über Carrie, deren Leben ebenfalls mit Pearl und ihrer Familie verbunden ist. Die Enthüllungen rund um die Verstrickungen der beiden Frauen fand ich glaubwürdig und emotional angelegt.

Die Geschichte ist schön erzählt, baut sich gemächlich auf und wirkte auf mich nahbar und authentisch. An Ende hat mir eine Konfrontation gefehlt, die braucht das Buch aber an sich für einen Abschluss nicht. Eine Geschichte über Familienbande, die man nie ganz trennen kann.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Drei Leben eine Geschichte

Der Wind kennt meinen Namen
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Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie ...

Ich lese Bücher von Isabell Allende immer sehr gerne, weil mich ihre Bücher nicht nur thematisch ansprechen, sondern auch tief ergreifen. Bei diesem fand ich es schon anhand des Klappentextes irgendwie schwierig mich für das Buch zu begeistern. Und dieser erste Eindruck hat sich für mich auch bestätigt. An sich ein wichtiges, ergreifendes Thema, aber mir hat der Raum gefehlt, der diese Geschichte wirklich bildgewaltig gemacht hätte.

Zum Inhalt: 1938 muss der jüdische Samuel seine Heimat Wien verlassen um mit einem Kindertransport nach England zu flüchten. Seine Familie soll er niemals wiedersehen. 1982 entkommt Letitia nur um ein Haar einem Massaker in ihrer Heimat El Salvador und fliegt mit ihrem Vater nach Kalifornien. 2019 wird Anita auf der Flucht aus Mexiko von ihrer Mutter getrennt und landet im amerikanischer Einwanderungssystem.

Ich finde das Thema Flucht, aus den Augen von Kindern erzählt, ist ein total interessanter Ansatzpunkt. Und es hat mir total gut gefallen, dass die Geschichte nicht mit dem Ankommen endete, sondern man als Leser sieht, was aus dieses Kindern wird, welche Konsequenzen es auf ihre weiteren Lebenswege hat. Gleichzeitig ist das für mich wahrscheinlich das größte Manko des Buches. Denn aufgrund dieser großen Zeitspanne und dadurch dass der Fokus nicht nur auf einer Person liegt, geht die Erzählung nicht so richtig in die Tiefe. Besonders Leticias Geschichte ging in meinen Augen total unter, dabei ist sie nicht weniger bewegen, als die von Samuel und Anita.

Allende hat einen schönen, einnehmenden Schreibstil der einerseits mit großen Bildern aufwartet und andererseits emotional nahbar ist. Aber trotzdem hat sie es dieses Mal nicht so richtig geschafft, dass ich mich mit den Figuren verbunden gefühlt habe. Durch die teils langen Kapitel, die sich nur mit einer der Personen beschäftigen, treten die anderen in den Hintergrund und blieben mir insgesamt seltsam fremd. Am ehesten hat mich die Geschichte von Anita ergriffen, da auf ihr für mein Empfinden der größte Fokus lag.

Besonders mochte ich die letzten Kapitel, als alle Figuren fast schon schicksalhaft aufeinandertreffen und das große Gesamtbild der Geschichte erzeugen. Hier werden toll Bilder von Menschlichkeit und Nächstenliebe gezeichnet, was ich insgesamt sehr berührend fand.
Für mich nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber trotz allem immer noch sehr gut und durchaus bewegend, vor allem aufgrund des Themas.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Erwachsenwerden

Klarkommen
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Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Coming of Age, die Protagonistin und ihre Freunde schließen die Schule ab, ziehen hinaus in die weite Welt und werden mit der Realität konfrontiert. Ich fand ...

Für mich ist dieses Buch der Inbegriff von Coming of Age, die Protagonistin und ihre Freunde schließen die Schule ab, ziehen hinaus in die weite Welt und werden mit der Realität konfrontiert. Ich fand die Erzählstruktur, durch die Augen einer jungen Frau, die herausfindet, wer sie und ihre Freunde sind, sehr gut getroffen und durchweg unterhaltsam.
 
Zum Inhalt: die namenlose Erzählerin und ihre Freunde Mounia und Leon ziehen nach dem Abi in eine WG in der Großstadt um zu studieren und das Leben zu genießen. Doch schnell müssen sie gemeinsam und jeder für sich erkennen, dass ihre illusorischen Vorstellungen vom wilden Leben nicht der Realität entsprechen.
 
Die Geschichte ist nicht unbedingt gradlinig erzählt. Die Erzählerin schweift immer mal wieder in Anekdoten und Erinnerungen an das Leben in ihrer Heimatstadt ab. Sie schildert die Erfahrung des Erwachsenwerdens, des sich Ausprobierens, die Möglichkeiten und Ängste der Jugend, an der Schwelle eines neuen aufregenden Lebensabschnitts, der sich als doch eher ernüchternd entpuppt.
Es geht um Rebellion, Erfahrungen und Erwartungen, vom schönen Schein und der Glanzlosigkeit der Realität, die oft nicht mit den Vorstellungen mithalten kann. Ich fand die Geschichte sehr nahbar erzählt, weil ich auch ähnliche Erfahrungen durchlebt habe, die Ernüchterung und Enttäuschung, dass das erhoffte Großstadtabenteuer sich als ähnlich banal entpuppt, wie das Kleinstadtleben.

Die Handlung ist eigentlich denkbar banal und vermutlich genau dadurch so authentisch.
Das Buch wird in kurzen, knackigen Sätzen und auf wenigen Seiten erzählt. Diese ernüchternde Realität fand ich kurzweilig zu lesen und konnte mir an vielen Stellen ein wissendes Schmunzeln nicht verkneifen. Cooles Buch.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Wichtige Message schön verpackt

Dreams of Sapphire Seas
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Ich liebe ja das Irland-Setting der Reihe, aber nachdem Band 1 nicht so ganz mein Fall war, hab ich ein bisschen gehadert ob ich Band 2 überhaupt lesen soll. Habe ich zum Glück gemacht, denn dieses Buch ...

Ich liebe ja das Irland-Setting der Reihe, aber nachdem Band 1 nicht so ganz mein Fall war, hab ich ein bisschen gehadert ob ich Band 2 überhaupt lesen soll. Habe ich zum Glück gemacht, denn dieses Buch ist so, so gut und hat mich vor allem durch die interessante Rahmenhandlung überzeugen können, die auch eine wertvolle Botschaft vermittelt.

Zum Inhalt: für Serena geht mit dem Stipendium für ihren Master in Cork ein kleiner Traum in Erfüllung bis sie ihren an der katastrophalen Wohnungsnot schon fast platzen sieht. In letzter Minute findet sie ein Zimmer in der WG von Aeden, die fast zu gut ist um wahr zu sein. Es gibt nur eine Regel: keine Affären unter den Mitbewohnern, was Serena zunehmend schwieriger erscheint, je besser sie Aeden kennenlernt

Also zuerst vielleicht mal: das Buch greift ein wahnsinnig wichtiges, aktuelles Thema auf und schafft auf charmante und emotionale Art Awareness, was ich eine super Sache finde. Denn das Szenario in Cork lässt sich leicht auch nach Deutschland übertragen und in viele andere Länder. Finde es immer toll, wenn Autoren ihre Reichweite nutzen um auf solche Themen auf behutsame Art aufmerksam zu machen.

Das Buch besticht durch die tollen Charaktere und der WG-Vibe hat mir richtig gut gefallen. Besonders auch die liebenswerten Nebencharaktere haben es mir hier wieder total angetan und bringen einiges an Unterhaltungswert mit. Die Lovestory selbst war stimmig angelegt und hat mir gutgefallen, auch wenn sie für mich nicht der ausschlaggebende Grund ist, warum ich das Buch letztendlich so mochte.

Am Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, das Buch liest sich flüssig, hat einen dezenten Humor und viel Herz. Das hatte ich bei Annabelle Stehl aber auch nicht anders erwartet, denn das hat mir bisher bei all ihren Büchern gefallen. Sehr lesenswert, hat mir richtig gut gefallen

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Coole Story

This is Our Time
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Bücher von Kathinka Engel kann ich eigentlich blind kaufen, weil mir ihre Plots und Charaktere immer richtig gut gefallen. Dieses Hollywood-Thema ist zwar nicht so mein Trope, aber ich mochte, was die ...

Bücher von Kathinka Engel kann ich eigentlich blind kaufen, weil mir ihre Plots und Charaktere immer richtig gut gefallen. Dieses Hollywood-Thema ist zwar nicht so mein Trope, aber ich mochte, was die Autorin daraus gemacht hat. Ein Buch, das einem das Herz zerreißt.

Zum Inhalt: Ferne will Drehbuchautorin werden und macht ein Praktikum bei Netflix um Erfahrungen in der Industrie zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Am Set von „This is our time“, trifft sie auf Rio, den Star der Serie. Und die beiden geraten direkt aneinander. Und dann wird ausgerechnet Ferne für die Hauptrolle gecastet- gegen ihren Willen, was besonders für Rio ein Problem zu sein scheint.

Ich hab Rio anfangs mit unbändiger Wut gehasst, bin auch einfach echt zu alt für dieses überhebliche Bad Boy Getue. Ich mag aber, dass Ferne und ihre ganze Familie Rio dazu bringen, sein Verhalten zu reflektieren. Seine innere Zerrissenheit ist sehr greifbar und ich finde der Autorin gelingt es gut die Tücken der Filmindustrie sichtbar zu machen. Dass Rio sobald es umbequem wird wieder in alte Muster verfällt, fand ich echt schade. Ich erhoffe mir daher anhaltendere Entwicklungen für Band 2.

Den Vibe zwischen den Protas fand ich an sich ganz gut, auch wenn es etwas befremdlich war die Szenen wiederholt zu lesen oder Rios Gedanken zu dem was er spielt. Gehört natürlich zur Storyline und war auch gut umgesetzt, ist aber insgesamt nicht so mein Ding. Hab ich auch bisher noch nie derartig in einem anderen Buch gelesen.

Kathinka Engel hat wieder ein tolles Gespür für Dialoge und Emotionen bewiesen, sodass es mir leichtfiel in die Handlung einzutauchen und mit Ferne mitzufiebern. Werde auf jeden Fall auch Band 2 lesen.

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