Eine Achterbahnfahrt der Gefühle
Heart StoryKennst du diese Liebesromane, die so viel mehr sind als einfach nur künstlerische Schöpfungen voller Liebe und Glücksgefühle?
Ich habe die beiden Bände zuvor bereits gelesen und geliebt, doch nie hätte ...
Kennst du diese Liebesromane, die so viel mehr sind als einfach nur künstlerische Schöpfungen voller Liebe und Glücksgefühle?
Ich habe die beiden Bände zuvor bereits gelesen und geliebt, doch nie hätte ich erwartet, dass der dritte Teil solch eine Schwere mit sich bringen würde. Das Thema „Autismus“ was sich durch alle Bücher von Helen Hoang zieht, habe ich auch hier wieder erwartet, dazu kamen dann jedoch auch Themen, in denen ich mich selbst wiedergefunden habe. Wichtige Themen die für mich selbst noch immer schwer zu verdauen sind.
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Anna, unser Hauptprotagonistin, habe ich zu Beginn mit ihrem „Freund“ kennen lernen dürfen. Und bereits in den ersten Kapiteln hätte ich an die Decke springen können. Anna selbst verstellt sich, um anderen zu gefallen. Das liegt an ihrer Diagnose, die sie erst im Laufe des Buches erhält. Doch wenn sie auch nur einmal von der Norm abweicht, dann bekommt sie das Gefühl vermittelt „falsch“ zu sein. Ihr Freund jedoch, darf von der Norm abweichen. Er darf Entscheidungen treffen, die Anna dann einfach zu akzeptieren hat. Ja und wenn ich dann ihren Familienhintergrund denke, könnte mir vor Wut die Zündschnur platzen.
Zwischen unserer weiblichen Hauptfigur und ihrer Schwester Priscilla gab es aus meiner Sicht eine absolut hochgradige toxische Beziehung. Priscilla war mir von Anfang bis Ende unsympathisch. Nie zuvor habe ich eine Nebenprotagonistin aufgrund ihrer Boshaftigkeit, Respektlosigkeit, beleidigenden Art und fehlenden Empathie, so sehr gehasst wie sie. Auch als Priscilla die Diagnose ihrer Schwester in Erfahrung gebracht hatte, reagierte sie nur mit Verleugnung, Beleidigung und Vorwürfen. Von der anderen Verwandtschaft gab es ebenfalls keinerlei Unterstützung. Mich hat das beim Lesen so wütend und zugleich traurig gemacht. Teilweise sogar den Lesespaß gehemmt. Ich glaube das zeigt wie emotional mich die Autorin allein durch diese Charaktergestaltungen werden lassen hat.
Hinzu kam das Thema rund um die Pflege von Annas Vater. Ein wichtiges Thema. Vielleicht hätte ich zuvor die Triggerwarnung lesen sollen, dann hätte ich das Buch zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zur Hand genommen. Doch ich habe die Warnung nicht gelesen und wurde dadurch direkt wieder in die Schwere und Trauer hineingezogen, die sich dadurch zusätzlich noch durch das Buch zog. Emotional war ich am Ende total aufgewühlt, das könnt ihr euch nicht vorstellen.
Zwischen all der Schwere gab es aber auch Glück. Anna, die eine offene Beziehung führen musste, traf auf Quan - die offenste Schulter zum Anlehnen, die mir je in einem Buch begegnet ist. Quan selbst bringt auch eine Geschichte mit, wie sie nur von Helen Hoang stammen kann. Auch sein Leben verlief bisher nicht rosarot. Doch die sich entwickelnde Beziehung zwischen den beiden, die hat ihre Höhen und ihre rosaroten und prickelnden Ereignisse. Zwar hatte ich immer im Hinterkopf, dass es da noch einen „festen“ Freund gibt, doch da dieser sich, wie beschrieben, nicht zum Liebling meines Herzens entwickelt hat, habe ich trotzdem die ganze Zeit mitgehofft und mitgefiebert, dass Anna und Quan zur richtigen Zeit zusammenfinden können.
Insgesamt kann ich abschließend nur sagen, dass Helene Hoang hier eine Vielzahl an Themen mehr als authentisch in die Geschichte einfließen lassen hat. Das geschah mit viel Feingefühl und Liebe zum Detail. Ich selbst war beim Lesen sehr aufgewühlt, habe gelacht, geweint und war mit Gänsehaut übersäht, doch schlussendlich sind mir Anna und Quan ans Herz gewachsen und haben mir gezeigt, wenn man zu zweit ist, kann man Hürden und Probleme meistern, an die man sich allein vielleicht gar nicht herantraut.