Cover-Bild Die Verletzlichen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 15.01.2024
  • ISBN: 9783351041984
Sigrid Nunez

Die Verletzlichen

Roman
Anette Grube (Übersetzer)

Der neue Roman von Sigrid Nunez!

»Eine begnadete Autorin.« Der Spiegel

Als eine gute Freundin der namenlosen Erzählerin in Kalifornien strandet, erklärt sie sich bereit, sich um deren Wohnung in New York zu kümmern – samt temperamentvollem Papagei. In der Wohnung trifft sie auf einen jungen Mann, der noch ganz am Anfang seines Lebens steht und vor den Erwartungen seiner Familie Zuflucht sucht. Gemeinsam gehen die beiden mit dem Papagei durch eine bewegte Zeit. Sigrid Nunez’ neuer Roman erzählt davon, was passiert, wenn Fremde bereit sind, ihr Herz füreinander zu öffnen, und was selbst kleine Gesten der Fürsorge bewirken können. Ein großes Buch über Nähe und Innigkeit in unwägbaren Zeiten, und ein hinreißender Roman über die Kunst des Schreibens selbst. 

»Urkomisch und zutiefst nachdenklich.« TIME 

»Mit ihrem Witz, ihrer stilistischen Brillanz und ihrer Furchtlosigkeit, mit der sie die großen Fragen unseres Lebens adressiert, hat sich Sigrid Nunez eine große Leserschaft erschrieben.« Denis Scheck 

»Sigrid Nunez schmuggelt tiefgründige Reflexionen über Schmerz und Verlust in einen hinreißenden Roman von trügerischer Leichtigkeit.« NYT



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2024

Literarische Gedanken

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Die namenlose Erzählerin betreut auf Zeit die Wohnung einer Freundin in New York, einschließlich des Papageien, der Gesellschaft braucht. Bald stößt ein junger Mann zu dieser Gemeinschaft, der den Papageien ...

Die namenlose Erzählerin betreut auf Zeit die Wohnung einer Freundin in New York, einschließlich des Papageien, der Gesellschaft braucht. Bald stößt ein junger Mann zu dieser Gemeinschaft, der den Papageien eigentlich betreuen sollte, dann aber wegen Corona zu seinen Eltern gezogen war, nur um kurz darauf wieder zurückzukehren nach New York, auf der Suche nach Zuflucht vor seiner Familie. Eigentlich hatte die Erzählerin sich schon allein in der Wohnung der Freundin eingerichtet…

Was passiert, wenn in ungewissen Zeiten zwei Menschen sich aufeinander einlassen? Die Autorin Sigrid Nunez erzählt eine Geschichte aus der Zeit von Corona, als vieles noch unklar war und die Pandemie und ihre Folgen die Menschheit ins Ungewisse stürzte. Das Buch ist voller Symbole – so sind z.B. alle Namen der beteiligten Personen der Fauna entlehnt -, doch mir fehlte der rote Faden der Geschichte. Des öfteren gerät die Erzählung sehr philosophisch. Immer wieder kommen neue Erzählstränge auf, die mit dem bisherigen kaum etwas zu tun haben. Manchmal wird dann später der Zusammenhang klar, aber nicht immer. Mir fehlte auch das Verständnis für die Erzählerin, die mir immer wieder sehr larmoyant vorkam.

Mich konnte die Geschichte nicht wirklich erreichen. Vielleicht wäre das anders zu einem anderen Zeitpunkt, das kann ich gerade nicht beurteilen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Ein Papagei & eine Pandemie

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„Uns wurde gesagt, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis wir das Leben führen, von dem wir geträumt haben. Was uns nicht gesagt wurde ist, dass dieses Leben dann bald vorbei sein wird.“ (S. 219)

Wir navigieren ...

„Uns wurde gesagt, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis wir das Leben führen, von dem wir geträumt haben. Was uns nicht gesagt wurde ist, dass dieses Leben dann bald vorbei sein wird.“ (S. 219)

Wir navigieren durch das Gedankenkarussell einer Schriftstellerin in der C-Pandemie, die während des Lockdowns die Wohnung ihrer Freundin Iris hütet, besser gesagt ihren Papagei Eureka. Dies geschieht, da der Sohn einer Freundin von Iris, der zuerst der Hüter des Vogels war, eines Tages einfach nicht mehr kam. Während unsere Erzählerin nun in der Freundinnen-Wohnung bleibt, ihre Wohnung an eine Ärztin untervermietet (die im NY Krankenhaus das pandemische Unwesen (mit) erträgt und eine Bleibe braucht), schippert wider Erwarten der junge Mann doch retour in die traute Hütte. Und da stehen sich nun zwei gegenüber, deren Lebensrealitäten unterschiedlicher nicht sein könnten; die im Grunde nix miteinander gemein haben – außer Eureka, ab und zu eine Tüte und eine Not-WG während einer Pandemie.

Die Geschichte besticht durch einen ruhigen, reflektiven und philosophischen Stil, auch wenn die sprunghafte Erzählweise es mir an einigen Stellen „erschwerte“. Die Geschichte ist ein freundlicher Bekannter, von dem mir aber sicher nicht alle Details in Erinnerung bleiben werden, was uns aber bleiben wird ist, dass wir eine Pandemie überstanden haben. Dennoch war ich auf eine etwas andere Geschichte eingestellt. Ein vermeintliches Öffnen von Herzen habe ich leider nicht empfunden. Aber das ist OK. Vielleicht soll es auch zeigen, dass man unter schwierigen Umständen zueinander finden kann, wie wir es zu dieser Zeit alle mussten. Vielleicht habe ich es aber auch einfach nicht in seiner Gänze verstanden. Auch das ist OK.

Gerne eine #leseempfehlung und für das Cover: 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Ein Papagei und eine Achterbahnfahrt

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Es ist Frühling im Jahr 2020, der Beginn der Pandemie, als die Autorin in die Wohnung einer Bekannten zieht, um den Papagei Eureka zu betreuen. Ein junger Mann, den sie Giersch nennt, der aber in Wirklichkeit ...

Es ist Frühling im Jahr 2020, der Beginn der Pandemie, als die Autorin in die Wohnung einer Bekannten zieht, um den Papagei Eureka zu betreuen. Ein junger Mann, den sie Giersch nennt, der aber in Wirklichkeit anders heißt, hat zuvor Eureka gehütet, ist jedoch spurlos verschwunden. Aus dem Nichts ist er wieder zurück in der Wohnung und nun muss sich die Autorin mit ihm arrangieren - in so vagen und beängstigenden Zeiten, wie wir sie 2020 alle erlebt haben.

So viel zur eigentlichen Handlung des Romans, die interessant und tiefgründig erzählt war und so viele zarte und emotionale Momente hatte. Doch huiuiui, da gab es noch den ein oder anderen weiteren Handlungsstrang, denn die WG mit Eureka und Giersch hat insgesamt etwa ein Drittel des Buches eingenommen. Im großen Rest berichtet die Autorin von einer Schreibblockade, und möglichen Wegen, diese zu lösen, ebenso wie vom Tod einer Freundin und dazwischen bekommen auch die Theorien und Werke von großen Schriftsteller:innen und Philosoph:innen einen Platz.

Beim Lesen musste ich immer wieder schmunzeln, wie die Autorin von einem Thema zum nächsten springt. Das verursachte in meinem Kopf ein bisschen Verwirrtheit und vor allem eine Achterbahnfahrt - eigentlich ganz ähnlich wie damals zu Beginn der Pandemie. Also auch irgendwie passend. Zu meiner Freude waren alle Themen stilistisch extrem eindrucksvoll geschrieben, sodass mir das Lesen der einzelnen Stränge leicht fiel. Aber durcheinander bin ich trotzdem irgendwie.

Und am Ende bin ich auch ein bisschen traurig, dass ich von dem wundervollen Eureka so wenig erfahren habe und dass die Geschichte mit Giersch endete, bevor sie so richtig anfing. Denn die sensiblen Momente dieser ungewöhnlichen Wohngemeinschaft waren ein Highlight und haben das zauberhafte Cover auf ganz besondere Weise widergespiegelt.

Ich glaube, dass dieser Roman polarisieren könnte - entweder es ist ein Volltreffer oder es ist keiner. Ausprobieren solltest du es selbst. Für mich war es der erste Roman von Sigrid Nunez und ich bin gespannt, wie ihre anderen Werke sind.

Veröffentlicht am 04.02.2024

Ich erinnere mich

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Hier ist mal wieder ein Roman den ich nicht richtig einzuordnen weiß und bei dem mir auch die Bewertung echt schwer fällt.
Um was es in dem Buch 'Die Verletzlichen' von der Autorin Sigrid Nunez geht ist ...

Hier ist mal wieder ein Roman den ich nicht richtig einzuordnen weiß und bei dem mir auch die Bewertung echt schwer fällt.
Um was es in dem Buch 'Die Verletzlichen' von der Autorin Sigrid Nunez geht ist auch nicht so einfach zusammen zu fassen.
Die namenlose Ich-Erzählerin und Schriftstellerin kümmert sich in der Corona Pandemie um den Papageien Eureka ihrer Freundin Iris. Der Einfacherheithalber zieht sie auch vorübergehend in die Wohnung der Freundin und trifft dort plötzlich überraschend auf Giersch. Giersch heißt eigentlich anders, aber wie erfahren wir nicht. Er hatte sich vorher um den Vogel gekümmert und möchte es nach einer kleinen Auszeit wieder tun. Die zwei führen eine Zweck-WG und könnten unterschiedlicher nicht sein. Um diesen Teil des Romans handelt es sich nur zu einem relativ kleinen Teil. Im Rest wandern die Gedanken der Erzählerin von hier nach dort, von früher zu jetzt und von diesem zu jenem.
Mir war zu wenig 'roter Faden' vorhanden.
Ich habe recht lange für dieses doch recht dünne Buch gebraucht und auch sehr oft quergelesen.
Die Geschichte hatte mir zu wenig Inhalt, aber manch kleine Gedanken oder Zitate fand ich interessant und es war auch irgendwie schön poetisch geschrieben. Ich denke dieses Buch wird polarisieren, die einen werden es lieben und den anderen werden etwas ratlos zurück bleiben.
Im Kopf bleiben wird es mir persönlich wohl eher nicht.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Die Verwundbaren

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"Die Verletzlichen" von der bekannten amerikanischen Autorin Sigrid Nunez (übersetzt aus dem Amerikanischen von Anette Grube) erschien im Aufbau-Verlag, Berlin (HC, gebunden, 221 S.). Ich kannte die Autorin ...

"Die Verletzlichen" von der bekannten amerikanischen Autorin Sigrid Nunez (übersetzt aus dem Amerikanischen von Anette Grube) erschien im Aufbau-Verlag, Berlin (HC, gebunden, 221 S.). Ich kannte die Autorin zuvor nur dem Namen nach und musste im Verlauf des Lesens dieses Romans feststellen, dass ich andere Erwartungen an "Die Verletzlichen" hatte als ich letztlich darin vorgefunden habe.


Worum geht's?


Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten; denn: Es geht um so Vieles! Die Haupthandlung besteht darin, dass Iris, eine gute Freundin der "namenlosen Erzählerin" - nachfolgend n.E. von mir genannt - einen jungen Studenten damit beauftragt, für die Zeit ihrer Reise zu den Schwiegereltern in Kalifornien Eureka, den Papagei der Familie, zu hüten (und dies ist keine leichte Aufgabe, da Eureka, der sehr selbstgefällig ist "und weiß, wie schön er ist", ein Zimmer für sich alleine hat - die Wände erinnern an den Dschungel, seine eigentliche Heimat; und jeden Tag viel Aufmerksamkeit braucht). Der Student ist ein Freund der Familie und Iris vertraut ihm, auch wenn sie um die problematischen Hintergründe des jungen Mannes weiß. Da dieser Student es jedoch vorzieht, nach Vermont zu ziehen, da New York eine schwer betroffene Stadt der Pandemie ist (2020), kommt die n.E. ins Spiel, die hier gerne einspringt, da die Wohnung von Iris (und was für eine: Luxuriös ist kein Ausdruck; das Ehepaar hat drei Anwesen; eins davon in New York) fußläufig erreichbar ist.


So freunden sich der zuerst schreiende Papagei und die n.E., die tagsüber gerne durch die Parks streift, nach und nach an. Sie empfindet Freude daran, mit ihm zu spielen und sich mit ihm zu beschäftigen. Bis eines Tages unvermittelt der Student zurückkehrt - und beide sich (auf Wunsch von Iris) die - zugegebenermaßen sehr große Wohnung - teilen müssen. Was der n.E. anfangs gar nicht behagt. Beide sich auch weitläufig aus dem Wege gehen, bis - ja bis der Student bemerkt, dass die n.E. nicht kochen kann und jeden Tag dieselben Sandwiches isst: Nun kocht er (das vegane Kochen hat er während eines Klinikaufenthalts gelernt) für beide, wenn sie auch nie zusammen essen. Die Einsätze als Hüter von Eureka verlängern sich, da das Baby, das Iris erwartet, früher zu kommen scheint.


Meine Meinung:


Ich habe selten einen Roman gelesen, der eher einer Aneinanderreihung von teils interessanten, teils aber auch verworrenen Gedanken glich und dem jedweder rote Faden fehlte. Themen gibt es zuhauf (Tod und Verlust; das Verhalten von Menschen, das in Pandemiezeiten nicht immer nachvollziehbar ist, die Literatur, das Schreiben, die Natur und der Mensch als ihr Zerstörer, der "Brain Fog" als Folge der Pandemie, das Scheitern und seine Wichtigkeit, um als "Destillat dessen daraus hervorzugehen, der man eigentlich ist" und so vieles mehr.


Viele Themen sind an der Oberfläche geblieben; manche sind intellektuell und durchaus interessant, für eine tiefergehende Aussage reicht es jedoch nicht. Dagegen wird relativ schnell zum nächsten Thema übergegangen. Dies hat meine Lesefreude eher gebremst als sie anzufachen.


Der Roman ist in zwei Teile geteilt; dazwischen gibt es ein "Intermezzo", in dem es hauptsächlich um das Schreiben und das Lesen, um Literatur selbst geht. Hier fand ich einiges recht interessant, anderes nebensächlich. Nachdenklich stimmte hier, dass manche AutorInnen in der Lockdown-Zeit Probleme hatten, zu schreiben und sich zu konzentrieren (was dem Rest der Menschheit sicher ebenso erging). Der Stil ist schnörkellos, prägnant, die Kapitel sind kurz und vieles wirkte auf mich zusammenhanglos. Die interessanteste Figur war für mich der junge Student, dessen Ansichten ich teilte und von dem ich gerne mehr erfahren hätte. Im Klappentext geht es um "Nähe und Innigkeit in unwägbaren Zeiten", hier konkret um zwei Menschen wie die n.E., eine ältere Frau, und einen jungen Studenten, die sich in der "Papageien-Wohnung" einer sehr privilegierten Freundin miteinander arrangieren müssen: Von Nähe und Herzlichkeit war hier für mich allerdings meist wenig bis gar nichts zu spüren, was mehr von der n.E. auszugehen schien als von dem Studenten, den ich mochte und der dem Roman am Ende noch eine positive Wendung gibt, die auch Eureka gefallen haben dürfte.


Fazit:


Ein auf mich leider sehr fragmentarisch wirkender Roman in einer eher schwierigen Zeit (Pandemie, New York) um zwei Menschen, die sich um einen verwaisten Papagei kümmern. Eher eine wahllose Aneinanderreihung von (teils klugen, intellektuellen) Gedanken einer namenlosen Erzählerin, die für mich schemenhaft bleiben. Ähnlich wie der 'Brain Fog', der hier angesprochen wird. Der rote Faden fehlte und auch eine literarische Tiefe. Zumindest mir. Daher von mir knappe 3 Sterne.

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