Profilbild von Magnolia

Magnolia

Lesejury Star
online

Magnolia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Magnolia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2024

Buon appetito

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
0

Alles ist eingekauft, der Tisch festlich gedeckt und wo sind sie alle? In der Küche natürlich, wo sonst. Das Geburtstagskind steht am Herd, die Gäste drumherum. Sie genießen das Essen, plaudern, sind gut ...

Alles ist eingekauft, der Tisch festlich gedeckt und wo sind sie alle? In der Küche natürlich, wo sonst. Das Geburtstagskind steht am Herd, die Gäste drumherum. Sie genießen das Essen, plaudern, sind gut gelaunt – Familie eben. Aber von Anfang an.

Zunächst fällt das so einladend gestaltete Cover ins Auge, das Hineinblättern in diese 200 Seiten voller Anekdoten und Köstlichkeiten steht diesem ersten Eindruck ins nichts nach. Gegliedert ist das Buch in drei Teile, wobei die Vorbereitungen (logischerweise) den größten Anteil haben. So etliche Seiten im Inneren des Buches sind in kräftigem Orange gehalten. Diese bergen so einiges, etwa kleine Geschichten am Wegesrand, auch wird so manche Aussage des soeben gelesenen Textes extra nochmal hervorgehoben. Dies sind charmante, auflockernde Eyecatcher.

Nachdem Maiwald seine Leser begrüßt hat, sind wir schon mittendrin in den Vorbereitungen. Teil I zeigt im zweiseitigen Vorblatt seine Reiseroute von Conegliano mit etlichen Zwischenstationen bis nach Grado. Ein edler Prosecco sollte es schon sein, diesen gibt es etwa 40 km von Venedig entfernt, in Conegliano beim Winzer Roccat. Die Beschreibung dieses mit dem Qualitätssiegel DOCG ausgestatteten Tropfens liest sich schon mal so, als ob man diesen erstklassigen Prosecco unbedingt und sofort genießen möchte. Der Autor jedenfalls hat drei Kisten davon im Auto. Weiter geht es nach Venedig, hier treffen wir auf Walter und den wahren Bellini, auf Gewürze am Wegesrand und auf noch so einiges mehr.

Ich lese von Bekanntem und Unbekanntem. Als Italien-Fan schlechthin schwelge ich in Erinnerungen, lese von all den Köstlichkeiten, mache mir gedanklich Notizen und habe so manchen Duft direkt in der Nase. Die perfekten Spaghetti vongole stehen bei mir demnächst auf dem Speiseplan und nicht nur dieses Gericht ist gut nachzukochen. Von den Cicchetti etwa, diesen kleinen, auf einer Scheibe Brot angerichteten Köstlichkeiten, die für jeden Geschmack etwas bereit halten, muss ich demnächst unbedingt probieren.

Neben dem Kulinarischen sind es auch die witzig-spritzigen Geschichten und Geschichtchen etwa über die Lieblingsnudeln berühmter Italienerinnen und Italiener. Interessant finde ich auch die Wegesrand-Notiz über die Vongole. Es gäbe noch so vieles mehr zu berichten, hier aber ist es weitaus schöner, sich selber in diese „Spaghetti-vongole-Tagebücher“ einzulesen. Es ist eine abwechslungsreiche und sehr anregende Feinschmeckerreise durch ein auch landschaftlich wunderschönes Italien, an deren Ende eine Familienfeier steht. „Ein Mann, ein Plan, eine Reise, ein gemeinsames Essen – eine famiglia.“ Buon appetito.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2024

Eindrucksvoll erzählt

Der Wind kennt meinen Namen
0

Die Nachrichten und die herzzerreißenden Bilder von Flüchtlingskindern, die in den USA von ihren Eltern getrennt werden, sind noch sehr präsent. Dieser Thematik hat sich Isabel Allende in ihrem neuesten ...

Die Nachrichten und die herzzerreißenden Bilder von Flüchtlingskindern, die in den USA von ihren Eltern getrennt werden, sind noch sehr präsent. Dieser Thematik hat sich Isabel Allende in ihrem neuesten Roman „Der Wind kennt meinen Namen“ angenommen. Stellvertretend für die vielen Einzelschicksale erzählt sie von der siebenjährigen Anita Díaz, die mit ihrer Mutter von El Salvador in die USA flieht. An der Grenze wird sie von ihrer Mutter getrennt und in ein Lager gesteckt. Alles, was ihr bleibt, sind eine Stoffpuppe und ihre ganz eigene Fantasiewelt Azabahar - ein sehr weit entfernter Stern, ihr Zufluchtsort.

Isabel Allende prangert die Grenzpolitik der USA an, sogar Babys werden den Müttern entrissen, eine spätere Familienzusammenführung scheitert oftmals. Zurück bleiben traumatisierte Kinder und verzweifelte Eltern. Aber nicht nur hier, an allen Ecken und Enden drängt sich vermehrt der Eindruck auf, dass die Welt mehr und mehr aus den Fugen gerät. Die Nazizeit ist ein weiteres Beispiel, wie eiskalt mit denen umgesprungen wird, die auf Hilfe hoffen, die lediglich leben wollen.

Der Roman beginnt in Wien im Jahre 1938. Die Zeit ist eine ganz andere und doch ist es auch hier ein Kind - der sechsjährige Jude Samuel Adler – dessen Schicksal durch die Nationalsozialisten eine traurige Wendung nimmt. Sein Vater verschwindet spurlos nach der Pogromnacht, seine Mutter schickt ihn mit einem Kindertransport nach England. Er wird durch etliche Familien gereicht und landet in einem Heim. Halt geben ihm schließlich das Ehepaar Evans und seine Musik. Nach Kriegsende, als Zwölfjähriger, hofft er auf ein Wiedersehen mit seinen jüdischen Eltern.

Und dann gibt es in all dem Elend auch die anderen, diejenigen, die ganz uneigennützig helfen. Die Sozialarbeiterin Selena ist eine davon und sie findet in einem Anwalt Unterstützung für ihr Projekt „Magnolia“. Sie setzen sich dafür ein, dass Anita in den USA bleiben kann und machen sich auf die Suche nach ihrer Mutter.

Anhand der Kinderschicksale bekommt man einen Einblick in die verzweifelten Familien. Immer wieder verschwinden Menschen, die Kriminalität in Mexiko etwa wird durch gewalttätige Banden verschärft, nicht nur die Berichte um das Massaker von El Mozote gingen um die Welt.

Einmal mehr bin ich von Isabel Allende und ihren so eindringlich erzählten Geschichten, die stets auf wahren Begebenheiten beruhen, überwältigt. Flucht und die damit einhergehende Hoffnungslosigkeit, verbunden mit einem lebenslangen Trauma, ist Thema. Und doch gibt es ein Leben danach, geprägt von Hoffnung, Freundschaft und Liebe. Die Charaktere hier sind allesamt überzeugend und lebensnah gezeichnet, wobei mir die kleine Anita, gefolgt vom jungen Samuel, besonders nahe waren. Aber nicht nur sie, auch Selena mit ihrer uneigennützigen Hilfsbereitschaft gibt Anlass, den Glauben an das Gute nicht zu verlieren. Allendes Erzählton ist stets leise und kommt doch gewaltig daher, ihr neuestes Werk bleibt im Gedächtnis, die Thematik um die Flüchtlingspolitik ist leider zu präsent. „Der Wind kennt meinen Namen“ ist ein Buch, das gelesen werden will, gelesen werden soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2024

Friedrich Fröbel und die frühkindliche Förderung

Die Zeit der Kinder
0

Der Kindergarten ist heute eine Selbstverständlichkeit, die frühkindliche Förderung gilt als Grundstein eines frei denkenden, selbständigen und verantwortungsvollen Menschen. Der Begriff „Kindergarten“ ...

Der Kindergarten ist heute eine Selbstverständlichkeit, die frühkindliche Förderung gilt als Grundstein eines frei denkenden, selbständigen und verantwortungsvollen Menschen. Der Begriff „Kindergarten“ ist in vielen Ländern nicht in die Landessprache übersetzt, er ist unverändert übernommen worden.

„Die Zeit der Kinder“ widmet sich der Fröbelpädagogik mit dem Ziel, jedem Kind eine allumfassende Bildung zu gewährleisten und es optimal in seiner Entwicklung zu fördern. Fröbels Anfänge, seine Spielgaben - wie er die von ihm entwickelten und aus verschiedenen Materialien hergestellten Kugeln, Walzen, Würfel und noch so einiges mehr genannt hat - waren zum spielerischen Lernen ideal. Damit konnten die Kinder ihrer Fantasie und ihrem Schöpfungsgeist freien Lauf lassen. Kinder sollten spielerisch ihre Welt begreifen und diese für sich entdecken. Ein ganzheitlicher Ansatz, der alles um sich herum beinhaltet. Dieser Gedanke des Kindergartens unterscheidet sich in Gänze von den damals üblichen Bewahranstalten, die Kinder bei der geringsten Verfehlung aufs Schärfste bestraften. Im 19. Jahrhundert war man überzeugt, dass man von Kindern nichts hören und nichts sehen sollte.

Es sind mehrere Erzählstränge, einer davon handelt von Luise Levin, die im Hause ihres Schwagers mit ansehen muss, wie ihre Neffen geschlagen werden. Als sie von Friedrich Fröbel und seinen freien Erziehungsmethoden erfährt, bewirbt sie sich als Haushälterin. Auch Mariekes Weg verfolge ich gespannt, sie ist im Hamburger Gängeviertel zuhause und verdingt sich in einer von Ordensschwestern geführten Bewahranstalt. Hier herrscht das Prinzip von Zucht und Ordnung, die hier verwahrten Kinder haben nicht aufzumucken, die Peitsche gehört zum Alltag. Zwischendurch erfahre ich vom kleinen Friedrich, der seinem gestrengen Vater und der Stiefmutter, die ihn schon mal einen Teufelsbraten nennt, alles recht machen will und doch eher gehasst denn gemocht wird. Er ist es, der später dann das pädagogische Konzept des Kindergartens entwickelt.

Lena Riess hat sich dieser Thematik angenommen, sie hat die damalige Zeit um die Kindererziehung gut umrissen, sie hat die Denkweise anno dazumal anschaulich dargeboten. Den überwiegend historischen hat sie einige fiktive Personen dazugesellt, wie etwa Mareike. Durch sie habe ich einen tiefen Einblick in diese damals durchaus üblichen Bewahranstalten erhalten, deren Kinderbild und die daraus resultierende Züchtigung aus heutiger Sicht regelrecht grausam und so gar nicht nachvollziehbar scheint. Friedrich Fröbel war einer der Vorreiter der modernen Kinderförderung und mit ihm auch Luise. Sie hatten immer wieder mit Widerständen bis hin zum Verbot zu kämpfen und auch wenn ihr Engagement manches Mal aussichtslos schien, so war jeder Strohhalm, an den sie sich klammern konnten, mitunter hilfreich. Auf unterhaltsame Weise hat die Autorin historisch belegte Fakten mit Fiktivem angereichert. Man spürt ihren unermüdlichen Einsatz für ihre Sache, es ist ein eindrucksvolles, gut lesbares und sehr informatives Bild rund um die Entstehung des Kindergartens entstanden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2024

Eine gar kriminalistische Reise mit der Südbahn

Südbahn nach Triest
0

Bruno Zabini ist mit Luise, Freifrau von Callenhoff und ihrem Sohn Gerwin unterwegs nach Wien. Hier wartet die Suite im vornehmen Sacher schon auf sie, es sollten unbeschwerte Urlaubstage werden. Es kommt ...

Bruno Zabini ist mit Luise, Freifrau von Callenhoff und ihrem Sohn Gerwin unterwegs nach Wien. Hier wartet die Suite im vornehmen Sacher schon auf sie, es sollten unbeschwerte Urlaubstage werden. Es kommt jedoch, wie es kommen muss – im Kaffeehaus trifft Bruno auf Conrad Speyer, ein Blick auf seine Visitenkarte zeigt an, dass Speyer Inspector I. Klasse des Wiener k.k. Polizeiagenteninstituts ist, ein Kollege also. Denn Bruno hat denselben Rang inne, er ist für Triest zuständig. Auch in Wien ist das Verbrechen allgegenwärtig, ist doch die reiche Witwe Henriette Hohenau ermordet worden.

Henriette Hohenau war nicht wohlhabend, sie war – wie man hier so schön sagt – stinkreich. Da ihre Ehe kinderlos blieb, drängt sich die Erbfrage direkt auf. Bald stellt sich heraus, dass es mehrere Familienlinien gibt, die untereinander heillos zerstritten sind. Eine akribische Kleinarbeit beginnt. Bruno hat zwar Urlaub, aber so ganz lässt ihn der Fall nicht los.

Er reist zurück nach Triest und wird noch am Bahnhof mit einem neuerlichen Todesfall konfrontiert. Ein strangulierter Mann wird im Gepäckwagen gefunden. Dieser Tote weist Parallelen zu dem Wiener Mordfall auf, auch ein drittes Mordopfer, das kurze Zeit später gefunden wird, muss diesen beiden Taten zugeordnet werden.

Bruno hat einst für fortschrittliche Ermittlungsmethoden gesorgt, er nimmt Fingerabdrücke, hat stets den Photoapparat dabei, nicht jedem gefällt dieses neumodische Zeugs. Der Erfolg jedoch gibt ihm recht, auch in diesen verzwickten Mordfällen kommt ihm seine Vorgehensweise zugute.

Das Berufliche nimmt schon viel Zeit in Anspruch, jedoch kommt das Private nicht zu kurz. Bruno ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen, die Bücher davor habe ich gelesen und gebangt, ob es denn nach dem „Sturm über Triest“ weitergehen mag. Nur gut, dass ich ihm hier wieder über die Schulter schauen durfte. Seine Liaison mit Luise bleibt natürlich nicht verborgen, die beiden gehen ganz offen und ungezwungen miteinander um. Das Hauptaugenmerk liegt aber schon auf Brunos Ermittlungen, denn diese schreiten voran.

Günter Neuwirth verwebt gekonnt Fiktives mit Historischem. Wir sind hier im Jahre 1908, die technischen Errungenschaften wie etwa eine Schreibmaschine sind beileibe nicht selbstverständlich. Das fundierte Wissen Neuwirths rund um die Eisenbahn etwa, speziell das der damals eingesetzten Lokomotiven, hat Charme und lockert die präzise Polizeiarbeit bestens auf. Der Schreibstil ist der Zeit perfekt angepasst, ohne altbacken zu wirken. Das Lesen ist ein Sich-Wohlfühlen, die rundum gelungene Story ist gerade deshalb auch so glaubwürdig.

Das Personenverzeichnis gleich zu Anfang sei noch erwähnt, es macht durchaus Sinn, denn es sind schon einige, die hier ihren Auftritt haben. Gegliedert ist dies in Brunos privatem Umfeld, dann kommt die Triester Polizei, gefolgt von den hier wichtigsten Akteuren. Das Cover sollte man sich schon genauer anschauen, zeigt es doch eine lebhafte Triester Szene mit Hafen, die Südbahn fährt mit ihrer dampfenden Lokomotive vor. Alles einsteigen bitte!

Es war ein wiederum sehr angenehmer Aufenthalt zunächst in Wien und dann die Fahrt mit der „Südbahn nach Triest“ und ich hoffe sehr, dass es nicht meine letzte Begegnung mit Bruno Zabini war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2024

Erinnerungen

Mühlensommer
0

Maria wird zurückrufen, aber gerade jetzt passt es ihr nicht. Ein langes Wochenende mit ihren Töchtern steht bevor, sie sind mit einer befreundeten Familie verabredet. Nach einem Fußmarsch hinauf auf die ...

Maria wird zurückrufen, aber gerade jetzt passt es ihr nicht. Ein langes Wochenende mit ihren Töchtern steht bevor, sie sind mit einer befreundeten Familie verabredet. Nach einem Fußmarsch hinauf auf die Hütte sind sie endlich da, als Marias Mutter schon wieder anruft. Vater hatte einen Unfall, er liegt auf Intensiv, daheim müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden und die demente Oma kann auch nicht alleine gelassen werden. Ausgerechnet jetzt ist auch Thomas, Marias Bruder, für ein paar Tage weggefahren und Onkel Herbert ist auch irgendwo mit dem Motorrad unterwegs. Maria macht sich also auf den Weg Richtung Birkenmühle.

Kaum angekommen ist sie in den Gummistiefeln im Stall, die Tiere müssen versorgt werden. Nach getaner Arbeit betrachtet sie Bilder an der Wand, eines zeigt die ganze Familie, ihre Gedanken gehen zurück in die Kindheit. Es war ein arbeitsreiches Leben auf dem Bauernhof, auch die Kinder mussten mit anpacken. Maria erinnert sich an die Schulzeit, so manche Anekdote lässt sie heute schmunzeln. Es war eine unbeschwerte Zeit, das Landleben hatte viel zu bieten. Sie mussten mit anpacken, hatten aber doch viele Freiheiten. Ihr fällt so einiges wieder ein, wie etwa die Sache mit einem kopflosen Aal.

Martina Bogdahn erzählt vom Gestern und vom Heute. Die beiden Zeitebenen wechseln sich ab, wobei mir Marias Kindheits- und Jugenderinnerungen noch ein Stück weit mehr zugesagt haben. Trotzdem ich das Leben auf einem Bauernhof nicht kenne, sind es doch sehr intensive Momente, denen ich hier mit Maria nachspüre. Zimperlich darf man nicht sein, bei der Schlachtung eines Schweines etwa wird jede Hand gebraucht, auch die Kinder haben ihre Aufgaben. Und wenn dann die Oma von früh bis spät Äpfel schält, müssen diese schon auch weiter verarbeitet werden - den feinen Duft von Apfelmus und Apfelkuchen habe ich direkt in meiner Nase.

Überwiegend sind es Erinnerungen, denen Maria nachhängt. Unterbrochen von ihren gegenwärtigen Sorgen um den Vater und die viel zu lange Sprachlosigkeit zwischen den Geschwistern.

Martina Bogdahns „Mühlensommer“ ist ein Familienroman. Man spürt, dass sie sich von ihrer Kindheit auf dem Lande hat inspirieren lassen. Es sind Geschichten aus dem Alltag, die nichts mit einem romantisierenden Landleben zu tun haben. Und doch spürt man ihre tiefe Verbundenheit und auch die Frage, wie es mit dem Hof, mit der Mühle weitergehen soll, schwingt mit. Ein für mich sehr lesenswerter Roman, der unaufgeregte, angenehm zu lesende, kurzweilige Erzählstil gibt dem Buch seine ganz besondere Note.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere