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Veröffentlicht am 23.05.2024

Dieses Buch knüpft an den FSoG-Hype an, mit einem interessanten Grundgedanken.

Ein Vorurteil kommt selten allein
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Eins vorweg: Ich habe mich beim Hören genauso geplagt wie jetzt bei der Rezension.
Als dieses Buch 2017 erschien, war die Lesewelt gerade im FSoG-Hype, und daran hat die Autorin angeknüpft. Bei der Vertonung ...

Eins vorweg: Ich habe mich beim Hören genauso geplagt wie jetzt bei der Rezension.
Als dieses Buch 2017 erschien, war die Lesewelt gerade im FSoG-Hype, und daran hat die Autorin angeknüpft. Bei der Vertonung jetzt wurde in der Kurzbeschreibung leider nicht mehr darauf hingewiesen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich wohl auf das Hörbuch verzichtet.
Zur Geschichte: Lilli lernt Ansgar zufällig kennen und wird seine Hundesitterin. Sie ist Lektorin und begeistert sich für die schöne, gehobene Literatur. Was Lilli nicht weiß: Ansgar ist der Starautor TC Black. Er schrieb eine Trilogie, die stark an FSoG erinnert. Ich kenne FSoG nur vom bewussten Wegsehen und habe einige Bedenken, weshalb ich Lilli teilweise verstehen kann.
Lilli und Ansgar mögen sich und kommen sich rasch näher. Doch er wagt es nicht, ihr von seinem Pseudonym zu erzählen, da sie seine Bücher in einem so großen Maße verachtet, wie der Rest der Welt sie liebt. Hinzu kommt, dass er seinem Pseudonym gerecht werden wollte und der Frauenwelt nicht abgeneigt war.
Um dem Genre gerecht zu werden, schreibt die Autorin auch sehr direkte Liebesszenen, mit denen ich gar nichts anfangen konnte. Ein bester Freund, der sich in sein Bett aus Baumwolle und Haaren zurücklegt, brrrrr.
Als Lilli sein Geheimnis entdeckt, ist sie schockiert. Sie kann doch keinen Mann lieben, der solch frauenverachtende Geschichten schreibt!
Dies fand ich wiederum sehr interessant, denn wer von uns würde nicht gerne mit z. B. Stephen King auf einen Kaffee gehen, obwohl das, was er in seinen Romanen mit Menschen geschehen lässt, abscheulich ist?
Auch wenn mich das Hörbuch nicht besonders angesprochen hat, beschäftigt mich genau dieser Denkanstoß jetzt noch, was ein Sternchen gerettet hat.
Fazit: Dieses Buch knüpft an den FSoG-Hype an, mit einem interessanten Grundgedanken.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Altbekanntes und viele Wiederholungen, aber ein guter Denkanstoß.

111 Healthy Habits
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"In diesem Buch findest du 111 wissenschaftlich fundierte Ideen für kleine Rituale, die dich Schritt für Schritt zu einem gesünderen und glücklicheren Lebensstil führen."

(Klappe)

Healthy Habits, Mini-Gewohnheiten, ...

"In diesem Buch findest du 111 wissenschaftlich fundierte Ideen für kleine Rituale, die dich Schritt für Schritt zu einem gesünderen und glücklicheren Lebensstil führen."

(Klappe)

Healthy Habits, Mini-Gewohnheiten, einfach und leicht umzusetzen, die nicht viel Zeit brauchen und nachhaltig dennoch dein Leben verändern - so verspricht es dieses Buch. Die 111 Tipps sind in sechs Bereiche eingeteilt, in Balsam für die Seele, Fit im Alltag, Mehr Energie durch gutes Essen, Innere Ruhe am Tag und in der Nacht, Struktur im Chaos schaffen und Familie, Freund*innen und Beruf vereinen.

Ich habe mich wirklich auf das Buch und die darin enthaltenen Tipps gefreut. Kleine Anstöße, 5-Minuten-Hacks habe ich mir erwartet. Diese Erwartung wurde nur zum Teil erfüllt. Manche Gewohnheiten sind sehr zeitintensiv und vor allem die vielen Wiederholungen machen es etwas ermüdend und auch frustrierend zu lesen.

Das Meiste ist altbekannt und auch in vielen Medien nachzulesen, wie z.B. trink ausreichend, am Abend keine Medien mehr konsumieren, hat man so schon zig-fach gehört und gelesen. Da war für mich kaum Neues dabei.

Was mir gefallen hat, war das Nachwort "So werden Healthy Habits Teil deines Alltags". Hier wird erklärt, wie man sich motivieren kann, Rückschläge hinnimmt und gegebenenfalls variiert, wenn man mit einer der Gewohnheiten Schwierigkeiten hat.

Ansonsten: Das Buch hat mich motiviert, die alte To-Do-Liste aus der Lade zu holen und um die Rubrik "I-Did" zu erweitern, das hat noch mal ein Sternchen gerettet.

Diese allgemein bekannten Ratschläge gesammelt zu lesen, war ein guter Denkanstoß, sich auch mal wieder ein paar Minuten Zeit für eine regelmäßige Tätigkeit zu nehmen, die einem guttut.

Fazit: Altbekanntes und viele Wiederholungen, aber ein guter Denkanstoß.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Zwei Paare finden in der Vorweihnachtszeit zueinander - leider mit für mich unverständlichen Komplikationen.

Man liebt nicht nur zur Weihnachtszeit
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"Camryn?"
Sie blinzelte. "Ja?"
"Meine Mutter!"
"Oh stimmt, also." Sie schluckte und sah ihn wieder an. "Sie will eine Frau für dich finden. Sie hat einen Plan. Sie nennt ihn Projekt Jakes Braut."
So ...

"Camryn?"
Sie blinzelte. "Ja?"
"Meine Mutter!"
"Oh stimmt, also." Sie schluckte und sah ihn wieder an. "Sie will eine Frau für dich finden. Sie hat einen Plan. Sie nennt ihn Projekt Jakes Braut."
So wenig Jake vom Plan seiner Mutter begeistert ist, noch viel weniger hat Camryn Interesse daran, in diesem Plan vorzukommen. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie nach Wishing Tree zurückgekommen, um das Familienunternehmen weiterzuführen und für ihre kleinen Schwestern zu sorgen - wenn die alt genug sind, will sie unbedingt zurück nach Chicago. Da ist kein Platz für eine Beziehung!
Doch Jakes Mutter lässt sich von so Kleinigkeiten nicht abhalten! Außerdem sorgt sie dafür, dass Jakes Freund Dylan Schneekönig wird, an seiner Seite die schüchterne River.
Zwei herzerwärmende Liebesgeschichten zur Weihnachtszeit, so wird der Leserin versprochen, ein Auf und Ab der Gefühle.
Ja, Auf und Ab beschreibt am Besten, wie es mir bei Büchern von Susan Mallery geht. Entweder ich falle kopfüber in die Geschichte und bin verzaubert, oder der Funke springt nicht über. Hier war leider Letzteres der Fall.
Das Einzige, was gegen eine Beziehung von Jake und Camryn spricht, ist die Tatsache, dass sie unbedingt nach Chicago zurück will, wo ... nichts auf sie wartet. Kein Job, kein Partner, keine Freunde. Ihr ist selbst nicht klar, wieso. Wieso Camryn ihr Leben jahrelang auf Eis legen will, um dann zu einem alten, nicht mehr vorhandenen Leben zurückzukehren, blieb mir unverständlich. Ihr Weg zur Erkenntnis war mir einfach zu lang und mit zu vielen künstlichen Dramen durchzogen.
River ist entzückend, ein Computernerdin, die über seinen Schatten springen will und sich deshalb der Wahl zur Schneekönigin stellt. Ihre Freunde stimmen eifrig ab und so ist sie an Dylans Seite und er unterstützt sie liebevoll, wenn ihr der Rummel um ihre Person zu viel wird. Diesen Handlungsstrang fand ich bezaubernd, leider ist das notwendige Drama um die beiden für mich einfach so unverständlich.
Die Weihnachtsfeierlichkeiten in Wishing Tree sind typisch amerikanisch überzogen, aber ich mag das und lasse mich da durchaus vom Flair mitreissen! Das hat für mich die Geschichte noch etwas gerettet.
Fazit: Zwei Paare finden in der Vorweihnachtszeit zueinander - leider mit für mich unverständlichen Komplikationen.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Interessantes Thema, nicht ganz auf den Punkt gebracht.

Ent-Eltert euch!
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"Niemand wird tot umfallen, wenn du dein wirkliches Selbst lebst - auch wenn du das befürchtest. Nur die Verdrängung richtet Schaden an."
Seite 17
Wir alle kennen die klassischen GU-Ratgeber. Klar strukturiert, ...

"Niemand wird tot umfallen, wenn du dein wirkliches Selbst lebst - auch wenn du das befürchtest. Nur die Verdrängung richtet Schaden an."
Seite 17
Wir alle kennen die klassischen GU-Ratgeber. Klar strukturiert, Bilder, bunte Kästchen mit den wichtigesten Infos, etc. Dieser hier ist anders, und ich habe mich selten beim Lesen gefragt, wie ich das Buch umstruktieren würde für mehr Verständnis - hier schon.
Der Beginn von "Ent-Eltert euch!" liest sich mehr wie ein Sach-, als ein Fachbuch und so viel mir der Einstieg nicht leicht. Dann bieten die Autoren ein Füllhorn an Selbsterfahrung: den eigenen Kreis erkunden, die Polyvagaltheroie. Danach folgt ein Kapitel, in dem die Elterntypen vorgestellt werden. Um diese zu verdeutlichen, wurden für die jeweiligen Elternarten typische Gespräche eingefangen. Bei mir fühlte es sich eher wie eine Aufgabe an, auf deren Lösung ich (zu) lange warten musste. Nach vielen andren Abschnitten, erst ganz am Ende kommen wir auf die anfänglichen Gespräche zurück und zu Vorschlägen, wie diese anders laufen könnten. Dadurch hatte ich irgendwie das Gefühl, mich im Kreis zu drehen.
Dazwischen sind auch Kapitel wie "Wo wohnt dein Nein? Wo wohnt dein Ja?" oder auch Übungen zur Selbstregulation oder ein kollaboratives Satzbüffet (Karin Kuschik lässt grüßen).
Ein zentraler Punkt des Buches ist der Mentalog, ein Tool, das - soweit ich recherchieren konnte - von den Autoren stammt. Und hier habe ich mich beim Lesen gefragt, ob ich den Punkt, an dem erläutert wird, wie er funktioniert, versäumt habe. Ich habe sogar im Inhaltsverzeichnichnis geblättert, wo dieser detailliert beschrieben wird und musste feststellen - ich bin tatsächlich grad in dem Kapitel der Erklärung, aber irgendwie kam die Message erst spät bei mir an.
Trotz aller Kritikpunkte ist einiges an mir hängengeblieben, angefangen bei der Polyvagaltheorie, ich frag mich öfter am Tag, wo ich gerade stehe zwischen "Ich kann" und "Ich kann nicht mehr".
Auch habe ich schon meinen Mentalog fürs nächste Gespräch mit einer bestimmten Person im Kopf, um den blauen Elefanten sichtbar zu machen.
Für viele Erkenntnisse bin ich sehr dankbar, und ich werde das Buch wohl noch öfter zur Hand nehmen, um einige Kapitel gezielt durchzulesen.
Fazit: Interessantes Thema, nicht ganz auf den Punkt gebracht.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Etwas zäher Lokalkrimi im Jagdmilieu.

Steirerwald
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An einem drückend schwülen Augusttag bringt der Jagdhund Bari ein ganz besonderes Fundstück: Eine halb verweste menschliche Hand! Schnell wird auch der Rest gefunden.
War es ein Jagdunfall? Oder ein Racheakt ...

An einem drückend schwülen Augusttag bringt der Jagdhund Bari ein ganz besonderes Fundstück: Eine halb verweste menschliche Hand! Schnell wird auch der Rest gefunden.
War es ein Jagdunfall? Oder ein Racheakt an einem immer verschrobener gewordenen Regisseur? Gemeinsam mit Sandra Mohr ermitteln wir im Jagdmilieu.
Ich persönlich bin ja ein großer Fan von Cosy Crime mit Lokalkolorit! Entweder mit ganz viel Augenzwinkern und Humor, oder mit Spannung, gerne sowohl als auch.
So leid es mir tut, bei Steirerwald fehlte es mir ein wenig an beidem. Die Autorin hat gut recherchiert und bringt uns die Jagd mit all ihren Begriffen nahe. Und hier hatte ich das Gefühl, dass es ihr manchmal wichtiger war, diese Infos an die Leserschaft zu bringen als eine besondere Geschichte zu erzählen.
Ich kenne ein paar der Steirerkrimis und weiß, wie Claudia Rossbacher erzählen kann. Deshalb tut es mir besonders leid, dass hier der Funke einfach nicht überspringen wollte. Ermittlerin Sandra kämpft auch privat, mit den Folgen ihres letzten Einsatzes und mit ihrer losen Beziehung zu ihrem Nachbarn. Diese Elemente haben die Geschichte etwas aufgelockert und einen anderen Wind reingebracht.
Dennoch war es etwas zäh, auch wenn die Auflösung überraschend und das Motiv schlüssig war.
Fazit: Etwas zäher Lokalkrimi im Jagdmilieu.