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Veröffentlicht am 15.09.2016

Über dieses Buch sollte man nachdenken

Ich warte auf dich, jeden Tag
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Erin steht vor den Trümmern ihrer heilen Welt. Ihr Mann hat sie verlassen. In dieser Krise erreicht sie die Nachricht, daß ihre Eltern ihr Haus verkaufen wollen. Erin soll helfen, den Dachboden auszuräumen. ...

Erin steht vor den Trümmern ihrer heilen Welt. Ihr Mann hat sie verlassen. In dieser Krise erreicht sie die Nachricht, daß ihre Eltern ihr Haus verkaufen wollen. Erin soll helfen, den Dachboden auszuräumen. Dort findet sie einen Liebesbrief an ihren verstorbenen Großvater. Den kannte Erin allerdings nur als kalten, unnahbaren Mann. Sie kann sich nicht vorstellen, daß dieser Mann einmal eine romantische Liebesgeschichte erlebt hat. Erins Freundin Charlotte überzeugt sie, daß sie nach Frankfurt fliegen muß, um die Briefschreiberin, eine Frau namens Lily, zu finden. Ihre Suche führt sie nach Barcelona, Frankfurt und Stockholm. Was sie dabei über ihren Großvater erfährt, paßt so gar nicht zu dem Mann, den Erin kannte. Sie entdeckt ganz neue Seiten an ihrem Großvater, so daß sie ihr Verhältnis zu ihm noch einmal ganz neu überdenken muß. Sie erfährt eine Geschichte aus dem Frankfurt der Jahre um 1933, die geprägt ist vom Nazi-Terror und der Verfolgung aller Menschen, die dieser Linie nicht folgen wollten. Es ist aber auch die Geschichte von zwei Menschen, deren Liebe über sechzig Jahre angehalten hat, obwohl das Leben für sie ganz unterschiedliche Wege bereit hielt.

Als erstes fiel mir die witzige Idee auf, in dem Buch Zitate aus bekannten Büchern zu verwenden, um einzelne Kapitel zu überschreiben. Das war immer wieder spannend: Kenne ich die Zitate oder muß ich hinten nachschlagen? Geschrieben ist das Buch wunderbar fließend, man fliegt förmlich durch die Seiten. Die Charaktere sind sehr schön beschrieben und in die Geschichte eingeführt, so daß man eine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Man muß sie einfach mögen und ist sofort in der Handlung, ganz ohne Anlaufzeit.

Die Geschichte erzählt das Leben von Menschen, die in ganz verschiedenen Zeiten leben, aber trotzdem miteinander verbunden sind. Es ist jedem klar, daß es die Jüngeren nicht geben würde, wenn die Älteren sich nicht genau so und nicht anders in ihrem Leben entschieden hätten. Das Buch ist es wert, darüber nachzudenken und nicht einfach mal lesen und dann ins Regal stellen. Vielleicht hat man auch gute Freunde wie Charlotte, mit denen man darüber reden kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend

Die Kerzenzieherin
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Im Jahr 1225 wird in Hattingen auf den Kölner Erzbischof Engelbert I. ein Attentat verübt. Zeugin des Attentats ist die Novizin Ellin, die daraufhin flieht. Ihren Lebensunterhalt verdient sie sich nun ...

Im Jahr 1225 wird in Hattingen auf den Kölner Erzbischof Engelbert I. ein Attentat verübt. Zeugin des Attentats ist die Novizin Ellin, die daraufhin flieht. Ihren Lebensunterhalt verdient sie sich nun als Kerzenzieherin. Doch die Attentäter wissen um Ellins Beobachtung und nehmen die Verfolgung auf.

"Die Kerzenzieherin" ist nicht einfach nur ein historischer Roman - nein, es ist ein historischer Krimi. Hier fiebert man wirklich sofort mit Ellin, die Spannung ist von Anfang an immens hoch und schwächelt an keiner Stelle. Caren Benedikt hat einen einfach tollen Schreibstil, der leicht und flüssig zu lesen ist. Sie beschreibt die Charaktere auf eine unnachahmlich Art und Weise, so daß man sofort eine gute Beziehung zu den Personen aufbauen kann. Ellin selber entwickelt sich in der Geschichte sehr schön weiter. Die Autorin hat es sehr gut verstanden, daß tatsächlich geschehene Attentat auf den Erzbischof mit einer erfundenen Geschichte zu verweben. Hier merkt man eine sehr gute Recherche. Caren Benedikt hat es verstanden, ein sehr reales Bild beim Lesen entstehen zu lassen, wodurch man sich als Leser in die damalige Zeit zurückversetzt fühlt.

Für mich ein wirklich spannender Krimi aus einer längst vergangenen Zeit!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Beschreibungen

Die silberne Nadel
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Josef Schroth, Bäckermeister und Brotaufseher, wird erwürgt aus dem Rhein geborgen. Schnell ist eine Verdächtige gefunden: Frau Ellen, die frühere Geliebte. Doch die Fährmannstocher Myntha glaubt nicht ...

Josef Schroth, Bäckermeister und Brotaufseher, wird erwürgt aus dem Rhein geborgen. Schnell ist eine Verdächtige gefunden: Frau Ellen, die frühere Geliebte. Doch die Fährmannstocher Myntha glaubt nicht an ihre Schuld und beginnt auf eigene Faust den wahren Mörder zu suchen. Doch auch sie selbst muß auf der Hut sein, denn Vikar Volmarus hält Myntha aufgrund ihres gelegentlichen Schlafwandelns für vom Teufel besessen und will sie in seine Gewalt bringen. Doch Myntha hat viele Freunde, die ihr helfen. Sie findet Zuflucht bei den Kölner Beginen. Und auch Rabenmeister Frederic hilft Myntha bei ihrer Suche nach dem Mörder. Plötzlich ist Myntha spurlos verschwunden. Nun sind ihre Freunde gefragt...

Mit "Die silberne Nadel" bekommt die Fährmannstochter nun ihre Fortsetzung. Da ich den ersten Teil noch nicht kenne, war ich sehr gespannt auf die Leseprobe. Und ich bin begeistert! Ich kam sofort gut in die Geschichte hinein, die Handlung ist von Beginn an spannend und hat mich sofort gefesselt. Durch die guten Beschreibungen der Personen hatte ich sofort einen tollen Einstieg und war sofort in der Geschichte "heimisch". Auch die Beschreibung der Lebensumstände der Protagonisten ist einfach herrlich zu lesen. Der Schreibstil von Andrea Schacht ist auch in diesem Buch wieder einfach genial. Wunderbar flüssig zu lesen, mit einem Spannungsbogen, der sich nach schön entwickelt und einer so guten Art, die Dinge zu beschreiben, daß man als Leser alles bildlich vor sich sieht. Es ist halt ein typischer Andrea-Schacht-Roman, von ihr ist man halt qualitativ hochwertige Geschichten gewohnt.


Veröffentlicht am 15.09.2016

So richtig schön....

Das kleine Inselhotel
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Die Sängerin Jannike Loog flüchtet vor einem Bestechungsskandal auf eine kleine Nordseeinsel. Dort versucht sie eine neue Existenz zu gründen. Sie findet das Inselhotel mit dazugehörendem Leuchtturm. Und ...

Die Sängerin Jannike Loog flüchtet vor einem Bestechungsskandal auf eine kleine Nordseeinsel. Dort versucht sie eine neue Existenz zu gründen. Sie findet das Inselhotel mit dazugehörendem Leuchtturm. Und verliebt sich in dies Hotel. Hier will sie inkognito leben. Doch dann wird es kompliziert. Das Hotel ist renovierungsbedürftig, ohne Auto und auf die tideabhängigen Fähren angewiesen, eine Herausforderung. Dazu muß sie das Leuchtturmfest organisieren. Als ob das alles nicht reicht, reist ihr auch noch ihr Sangespartner Danni hinterher, ein Finanzbeamter überprüft die Bücher, der erste Gast bucht, ein bissiges Kaninchen belagert den Garten und ihr altes Filmteam dreht auf dem Leuchtturmfest und quartiert sich ausgerechnet bei ihr ein. Doch sie bekommt Hilfe von den Nachbarn und Mattheusz, dem Briefträger. Jedoch ist nicht jeder Inselbewohner so hilfsbereit....

Da mich das wunderschöne Cover im Buchladen auf dies Buch aufmerksam gemacht hat und es zudem noch von einer meiner absoluten Lieblingsautorinnen geschrieben wurde, habe ich nicht lange gezögert, und dies Buch gekauft. Und habe es nicht bereut. Hier findet man eine tolle witzige Geschichte, die von Anfang an Spaß macht zu lesen. Der Schreibstil ist locker flockig, so wie man es von Sandra Lüpkes kennt und so wie es für ein Sommerbuch sein soll. Die Charaktere sind sehr, sehr sympathisch beschrieben, man schließt Jannike, Danni, Mattheusz und die restlichen Inselbewohner sofort ins Herz. Durch die liebevolle Beschreibung der Insel erlebt man alles, als wenn man selbst dort wohnen würde. Man sieht die Dünen, hört die Möwen kreischen und möchte am liebsten sofort an den Strand.

"Das kleine Inselhotel" ist einfach wunderschön! Nicht nur Jannike hat sich darin verliebt, ich ebenso!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jugendkrimi auch für Erwachsene

Nachtblauer Tod
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Leon Schwarz, 17 Jahre alt, lebt mit seinen Eltern in Bremerhaven ein bisher völlig normales Leben. Doch als er eines Tages von einer Party bei seinem Freund Ben nach Hause kommt, liegt seine Welt in Scherben. ...

Leon Schwarz, 17 Jahre alt, lebt mit seinen Eltern in Bremerhaven ein bisher völlig normales Leben. Doch als er eines Tages von einer Party bei seinem Freund Ben nach Hause kommt, liegt seine Welt in Scherben. Seine Mutter wurde ermordet, die Polizei verdächtigt zuerst ihn, dann seinen Vater. Doch Leon glaubt nicht daran und sucht auf eigene Faust den Mörder. Da er nicht allein leben darf, bringt ihn das Jugendamt bei der Familie seines Freundes Ben unter. Auch Maik, Bens Stiefvater, will den Mörder suchen und hilft Ben. Sie glauben, den wahren Mörder gefunden zu haben.

Hier finden wir einen Klaus-Peter Wolf von einer anderen Seite. Nicht mit seinen Ostfrieslandkrimis, sondern mit einem sehr soliden Jugendkrimi. Und auch das Metier versteht er meisterhaft zu füllen. Sein Schreibstil ist gewohnt leicht zu lesen und macht Spaß. Für einen Jugendkrimi ist das Buch extrem spannend und komplex aufgebaut! Die Spannung ist hier von Beginn an da, steigert sich mit jeder Seite und endet erst am Schluß des Buches mit einem rasanten Ende. Die Charaktere sind sehr bildhaft beschrieben. Besonders Leon ist sehr gefühlvoll dargestellt, man nimmt als Leser seine Verzweiflung richtig wahr und fiebert mit ihm mit.

Ein Jugendkrimi, der auch für Erwachsene sehr lohnend ist!