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Veröffentlicht am 19.04.2024

Hansi unter Mordverdacht

WEIBERHELDENTOD IN UNTERFILZBACH
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Hansi Scharnagl mag seine Arbeit im Bauhof gar nicht mehr. Der Grund dafür ist sein neuer, fauler aber gutaussehender junger Kollege "Monaco", der bei allen Damen Unterfilzbachs beliebt ist und sie alle ...

Hansi Scharnagl mag seine Arbeit im Bauhof gar nicht mehr. Der Grund dafür ist sein neuer, fauler aber gutaussehender junger Kollege "Monaco", der bei allen Damen Unterfilzbachs beliebt ist und sie alle bekommt. Hansi kündigt und fährt ab nun Bier aus. Auf der Feier zu Bertas 70. Geburtstag liegt Monaco tot im Schuppen und Hansi wird mit der Tatwaffe in der Hand entdeckt. Er landet in U-Haft. Sein greiser Anwalt Poldi bekommt ihn schnell wieder auf freien Fuß und von nun an ermitteln Poldi und die ganze Familie Scharnagl auf eigene Faust. Doch bei den zahlreichen Affären gibt es viele Verdächtige und der Überblick ist schnell verloren.

"Weiberheldentod in Unterfilzbach" ist der sechste Fall für Hansi Scharnagl. Und Eva Adam macht es dem Bauhhof-Helden nicht leicht. Nicht genug, daß er selbst unter Verdacht steht, hat er auch noch Unstimmigkeiten mit seinen besten Bauhoffreunden und wird von seiner liebestollen Chefin verfolgt. Es entstehen urkomische Szenen, wenn Hansi umgarnt wird und sich so gar nichts dabei denkt. Auch seine bockige Art, wenn er sich mal wieder nicht verstanden fühlt, sorgte bei mir für einige Lacher, obwohl ich ja auch Mitleid mit ihm hatte. Denn diesmal ist das Geschehen um ihn herum schon irgendwie tragisch. Ein Highlight ist wieder die Dorfratschn Berta Hinkhofer, die ihr Alter nicht wahrhaben will und so ganz spezielle Vorstellungen vom angeordneten DNA - Test hat. Überhaupt ist dieser Krimi wieder mit humorvollen Szenen gespickt, die für richtig gute Laune sorgen. Eva Adam schafft es wieder geschickt, daß man als Leser bis zum Schluß völlig ahnungslos bleibt, wer denn nun der wahre Täter ist und die Überraschung zum Schluß groß ist. Die Unterfilzbacher sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und ich habe mich in ihrer Mitte wieder unendlich wohl gefühlt. Gern habe ich mit Hansi m LKW gesessen oder war mit im Wirtshaus. Ich hoffe auf noch viele spannende Fälle für die Scharnagls!

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Hühner - die unbekannten Wesen

Am Anfang war das Huhn. Geschichte eines Charaktertiers
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Hühner - Eier- und Fleischlieferant und so viel mehr! Mit "Am Anfang war das Huhn" bringt Sally Coulthard dem Leser das Huhn nun näher. Mit diesem Buch macht man einen Ausflug in die Geschichte des Huhns ...

Hühner - Eier- und Fleischlieferant und so viel mehr! Mit "Am Anfang war das Huhn" bringt Sally Coulthard dem Leser das Huhn nun näher. Mit diesem Buch macht man einen Ausflug in die Geschichte des Huhns vom Beginn ihrer Entstehung an. Man erfährt, daß Hühner genetisch noch sehr dicht an den Dinosauriern sind und es deshalb Forschungen gibt, bei denen Hühnern ganz einfach Merkmale der Dinosaurier angezüchtet werden. So entstanden im Labor Hühner mit Zähnen und dem Ansatz eines Dinosaurierschwanzes. Diese Vorstellung hat mich doch gruseln lassen. Die weitere Geschichte führt z. B. ins antike Griechenland und Rom oder auch zu der Tatsache, daß Hühner beliebte Grabbeigaben waren (wobei die Auswahl des Huhns/Hahns eine große Bedeutung hatte). Auch das unrühmliche Thema Hahnenkämpfe wird hier dargelegt. Hühner, Eier und deren Schalen waren auch für den Aberglauben ein wichtiges Thema. Faszinierend, was man früher anhand von Eierschalen bewirken oder sehen konnte! Ebenso beschäftigt sich Sally Coulthard mit den zahlreichen Redewendungen rund um das Huhn. Herkunft und Bedeutung der so oft verwendeten Begriffe sind oft erstaunlich. Ein weiterer geschichtlicher Aspekt ist das "Hühnerfieber" des 17. Jahrhunderts. Die Entstehung und der Wahn um das Brahma-Huhn, sowie der tiefe Fall der Züchter nach dem Wahn ist auch heute noch vorstellbar. Die letzten Kapitel behandeln dann die Themen "Legehennen", "Broiler" und das Huhn der Zukunft. Themen, die nachdenklich machen. Sally Coulthard beschreibt dies alles auf wunderbar leichte Weise. Man liest diesen Ausflug in die Hühnerwelt fast wie einen Roman und hat doch ein fundiertes und lehrreiches Fachbuch vor sich. Ihre Art nimmt den Leser gefangen, denn hier wird auf ganz lockere Art Wissen vermittelt, was man sonst so schnell nirgendwo mehr über Hühner findet! Ich konnte aus diesem Buch ganz viel mitnehmen und bin sehr begeistert von diesem Buch!

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Die Backmanufaktur in Kriegszeiten

Zuckerjahre – Die Frauen der Backmanufaktur
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Die Zukunft liegt golden vor der Familie Meister. Die Firma floriert, jeder will das Backpulver von Carl Meister haben. Julius, der Sohn von Carl und Josephine, hat sein Studium in Chemie erfolgreich abgeschlossen ...

Die Zukunft liegt golden vor der Familie Meister. Die Firma floriert, jeder will das Backpulver von Carl Meister haben. Julius, der Sohn von Carl und Josephine, hat sein Studium in Chemie erfolgreich abgeschlossen und ist bereit, seinen Vater in der Firma zu unterstützen. Doch vorher überrascht er seine Familie, denn er will die scheue Lotte heiraten. Kurz nach der Hochzeit bricht der Erste Weltkrieg aus und Julius muß an die Front. Lotte ist zu diesem Zeitpunkt schon schwanger und muß nun ihr Kind ohne ihren Mann auf die Welt bringen. Die Nachrichten von der Front werden immer schrecklicher und auch die Familie Meister wird von einem Schicksalsschlag getroffen. Jetzt müssen die Frauen zusammenstehen und die Firma durch die harten Jahre bringen.

Im zweiten Teil der Trilogie "Die Frauen der Backmanufaktur" von Eva - Maria Bast geht es naturgemäß nicht so glücklich weiter. Der Roman "Zuckerjahre" beginnt im Jahr 1914. Der Erste Weltkrieg hinterlässt auch bei der Fabrikantenfamilie seine Spuren. Trotzdem bemühen sich die Mitglieder der Familie sehr, damit es ihren Mitarbeitern einigermaßen gut geht. Über dem zweiten Teil dieser Trilogie schwebt oft eine gewisse Traurigkeit, die von Eva - Maria Bast sehr gut eingefangen wurde. Sie beschreibt die Sorgen der Menschen um ihre Liebsten sehr einfühlsam. Man kann die Trauer und auch die Wut gut nachvollziehen. Wer dann glaubt, daß nach Kriegsende alles wieder gut wird, der wird schwer enttäuscht. Das gilt auch für die Familie der Backmanufaktur. Deshalb wird der dritte Teil ihrer Geschichte bestimmt wieder spannend.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Eine Serie, die keine Schwächen zeigt

Ostseefinsternis
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Stella Böttcher wird überfallen und mißhandelt. Die Rache dafür folgt schnell - ein junger Mann aus dem Nachbarort wird mit einer Pflanze vergiftet, die ausgerechnet im Garten von Stellas blinder Großmutter ...

Stella Böttcher wird überfallen und mißhandelt. Die Rache dafür folgt schnell - ein junger Mann aus dem Nachbarort wird mit einer Pflanze vergiftet, die ausgerechnet im Garten von Stellas blinder Großmutter Helmgard wächst. Kommissarin Pia Korittki stößt bei ihren Ermittlungen auf eine alte Familienfehde, geprägt von Hass und Lügen...

"Ostseefinsternis" ist bereits der 19. Fall für Pia Korittki. Ich frage mich immer wieder, woher Eva Almstädt ihre Ideen nimmt, denn sie schafft es jedesmal neu mit Spannung zu überzeugen. Jeder Band ist von vorn bis hinten fesselnd und überzeugend. So auch hier wieder. Die familiären Verwicklungen und Feindschaften sind einfach extrem spannend und man hat hier sehr viel zu rätseln. Hilfreich bei dieser Fehde sind die Stammbäume der Familien Böttcher und Hagendorf, die dem Leser eine kleinen Wissensvorsprung vor Pia Korittki geben und sehr hilfreich sind. Sehr gelungen ist auch hier wieder der Spagat zwischen Ermittlungsarbeit und Privatleben. Beides kommt nicht zu kurz und ist sehr ausgewogen. Ich verfolge Pias Leben nun schon von Beginn an und sie ist mir dadurch sehr ans Herz gewachsen. Mich interessiert ihr Privatleben und ich finde, solche Details müssen einfach sein, damit ein Charakter natürlich wirkt. Und so ganz nebenbei kommt hier echtes Ostseefeeling auf!

Ich bin schon jetzt auf den Jubiläumsband gespannt. Denn dafür denkt sich Eva Almstädt sicher etwas besonderes aus!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Die Geburt eines Imperiums

Vanilletage – Die Frauen der Backmanufaktur
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Im Jahr 1892 verschlägt der Zufall Josephine und Carl Meister von Berlin nach Bielefeld. Carl hat dort eine Apotheke gekauft, aber seine Leidenschaft ist die Forschung. Er will ein Backtriebmittel herstellen, ...

Im Jahr 1892 verschlägt der Zufall Josephine und Carl Meister von Berlin nach Bielefeld. Carl hat dort eine Apotheke gekauft, aber seine Leidenschaft ist die Forschung. Er will ein Backtriebmittel herstellen, mit dem jede Hausfrau die köstlichsten Kuchen backen kann. Zusammen mit Josephine experimentiert er so lange, bis ihm die perfekte Mischung gelungen ist. Die Erfindung des Backpulvers sollte erst der Anfang sein. Schon bald darauf erfindet Carl Meister auch das Puddingpulver. Die Firma, die er gegründet hat, wirft gute Gewinne ab und die Hallen werfen bald zu klein. Immer neue Gebäude müssen entstehen. Doch wo Erfolg ist, gibt es auch Neid. Carl und Josephine müssen gemeinsam für den Bestand ihrer Firma kämpfen. Doch dabei gerät ihre Ehe in Gefahr.

Jeder kann sich wohl denken, welche Familienchronik Eva - Maria Bast in ihrer Trilogie "Die Frauen der Backmanufaktur" aufgeschrieben hat. Im ersten Teil "Vanilletage" beschreibt sie die Anfänge dieser Erfolgsgeschichte, die so gar nicht erfolgreich begann. Die Firmengründer, hier Carl und Josephine Meister genannt, mussten hart kämpfen, bis sich der Erfolg einstellte. In der heimischen Küche wurde mit einfachsten Mitteln experimentiert. Für diesen hartnäckigen Einsatz kann man die jungen Leute nur bewundern. Eva - Maria Bast erzählt ihre Geschichte erfrischend klar und ohne Pathos. Die Charaktere haben tatsächlich auch Fehler, dadurch wirken sie umso liebenswerter. In diesem Roman kann man die Geburtsstunde eines Imperiums miterleben. Man kann sich richtig auf die Fortsetzung freuen!

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